Neue Therapeutin - passt es wieder nicht

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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heissundkalt
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Beitrag Mo., 14.01.2013, 18:22

sandrin hat geschrieben:
Aber im Grunde ist es UNSERE Therapie und der Therapeut sollte sich auf UNS einstellen. Mir wird immer mehr bewusst, wie schwachsinnig das ist, dass man sich eher an den Therapeuten anpasst, als sein eigenes Ding durchzuziehen, aus Angst, man selbst könnte falsch sein.
Ganz genau!

DU bist der Patient. Und dass Patienten es Therapeuten schwer machen, gehört quasi dazu Naja, mehr oder weniger. (Ich meine damit nicht, dass man sich quer stellen sollte, aber das scheinst du ja nun wirklich nicht zu tun).

Auch bin gespannt wie die nächste Stunde verläuft...
Liebe Grüße!

H&K
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*Miri*
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Beitrag Di., 15.01.2013, 12:07

So, ich war da. Die Stunde war besser, sie ist auch auf meine Mails eingegangen, und wir haben so ein bisschen darüber geredet, auch das sie sagt, das da eben noch was anderes ist, sieht sie schon.
Und trotzdem, ich hab keinen Zugang zu mir da, nach meinen essverhalten fragt sie auch nicht, obwohl ich geschrieben habe das es derzeit wieder katastrophal ist.
Ich weiß nach wie vor nicht was ich davon halten soll... Abwarten?

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heissundkalt
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Beitrag Di., 15.01.2013, 12:38

Es kann sein, dass sie erstmal vorsichtig vorgeht, um keinen Druck aufzubauen.
Meine Therpapeutin (allerdings tiefen psych. fundiert, wobei es manchmal auch ein Mix ist mit VT) hat mein offensichtliches Dünnerwerden zum Beispiel nie angesprochen.
Bis sie dann einmal in die Therapie kam mit einem Milchkaffee Und mich quasi so damit konfrontierte. Das nächste Mal habe ich es dann tatsächlich von selbst angesprochen.
Soll heissen: Oft warten Therapeuten ja ab... bis man selbst etwas anspricht. Vielleicht wollte sie dich so lange fürs Funktionieren loben, bis du es schaffst aus dir herauszukommen und zu sagen: Hey, HIER bin ich. Mir gehts dreckig. Sie will dich vielleicht einfach nicht pushen, und ich muss sagen, du hast ja schließlich nun gezeigt, dass du sehr wohl sagen, kannst, was da gerade nicht stimmt in dir: Du sagst, es ist katastrophal. Nun hast du es zwar erstmal nur geschrieben und ich finde, JETZT könnte sie tatsächlich ein bisschen aktiver werden und dich dahin treiben, wo es vielleicht weh tut, aber irgendwie klingt das für mich danach, dass sie ganz langsam und behutsam vorgehen will. Was sie vielleicht nicht sieht ist, dass du dich wiederum nicht verstanden und wirklich GESEHEN fühlst, wenn sie nur ein äußerliches Funktionieren lobt. Wahrscheinlich denkt sie, indem sie erstmal an der Oberfläche bleibt, entwickelt sich eine postivie Übertragung. Aber DICH scheint es eher misstrauisch zu machen, weil du ihr nicht recht glauben kannst, dass sie auch deine andere Seite sieht...
Dabei möchte sie die Fassade nur nicht mit einem Ruck durchbrechen, sondern wartet, bis du es schaffst selbst dahintervor zu schauen.


Hmm.... wenn du kannst, wie wäre es, wenn du dir vornimmst keine Mails mehr zu schreiben, sondern alles anzusprechen? (Ich habe auch eine Zeit lang alles mögliche nur per Mail ausdrücken können - doch damit rennt man meiner Meinung nach immer vor der direkten KOnfrontation weg).
Ich würde ich noch eine Chance geben, auch wenns schwer fällt... Wenigstens ein paar Stunden.
Und ich glaube, es könnte dir und ihr helfen, wenn du immer wieder daran appellierst, dass du SIE als aktive brauchst, dass sie dich ein bisschen mehr führen soll...

Also zumindest meine Sicht...

Ganz liebe Grüße!
H&K
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*Miri*
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Beitrag Di., 15.01.2013, 12:55

Liebe heissundkalt,
Danke für deine Antwort. Ja ich habe vor noch abzuwarten, weiter zu beobachten.
Ich glaube schon das sie weiß das hinter dem funktionieren auch was anderes steckt, oft genug hab ich es versucht zu verstehen zu geben. Auch wenn mir völlig der Zugang dazu fehlt, wenn ich im funktionsmodus bin.
Hab ihr heute auch nochmal gesagt, dass Dinge tun, machen organisiere planen etc noch nie mein Problem war, das kann ich, nach außen hin perfekt (auch wenn's für mich anders sich anfühlt weil jeder noch so kleine Schritt mit inneren kämpfen verbunden ist).
Das es mit dem essen immer schlechter läuft hab ich ihr schon öfters gesagt, einmal sollte ich auch essprotokolle führen, hab ich auch gemacht, hat sie aber bis heute nicht sehen wollen...
Heut haben wir darüber gar nicht gesprochen. Nach svv hat sie gefragt, und ich bin da auch immer ehrlich wenn es passiert ist.
Sie meinte auch, das sie bisschen Angst hat, dass ich bisschen abstürzen könnte, weil ich die letzten Wochen viel gemacht und geschafft habe, auch die ganzen Feiertage etc die für mich sehr schwer waren.
Die Gefahr könnte auch bestehen, ich weiß es nicht. Gefährlich ist definitiv, dass ich sehr viel nur im funktionieren bin, den Zugang zu mir kaum habe ... Was natürlich, wenn was durchkommt sehr schwer werden kann.
Lg

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 15.01.2013, 13:33

Hi Miri,
Sie meinte auch, das sie bisschen Angst hat, dass ich bisschen abstürzen könnte, weil ich die letzten Wochen viel gemacht und geschafft habe, auch die ganzen Feiertage etc die für mich sehr schwer waren.
Vielleicht will sie dir nicht zu viel aufladen, damit du nicht abstürzt, und hält sich deshalb mit dem Arbeiten an Emotionen und Problemen etwas zurück?

Meine Thera hatte z.B. Rücksicht genommen, wenn mir eine Uni-Prüfung bevorstand. Vor solchen Tagen bestand unsere Sitzung vorrangig aus "Small-Talk", soll heißen, keine Problembearbeitung, keine Traumabewältigung usw. Nach der Prüfung hatte sie dann weiter gemacht.
Hab ihr heute auch nochmal gesagt, dass Dinge tun, machen organisiere planen etc noch nie mein Problem war, das kann ich, nach außen hin perfekt.
Das sind Ressourcen, die du da hast. Auch wenn du diese "nur" als "Funktionieren" wahrnimmst, so sind diese Fähigkeiten eine Stärke von dir. Du könntest ja auch alternativ infolge negativer Emotionen depressiv und passiv sein. Aber das bist du nicht. Trotz allem bekommst du dein Leben hin, auch wenn es sich für dich wie "Funktionieren" anfühlt. Aber das ist echt eine Stärke von dir, die nicht jeder hat.
Vielleicht will sie solche Ressourcen erst einmal stärken, damit du nicht völlig abstürzt, wenns ans Arbeiten am Eigentlichen geht?
Ich weiß nach wie vor nicht was ich davon halten soll... Abwarten?
Was meinst du selber? Du kannst es, denke ich, am besten einschätzen.
Wie wirkte die Thera auf dich? Hast du das Gefühl, dass sich etwas in deiner Thera nach dem Gespräch verändern wird?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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heissundkalt
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Beitrag Di., 15.01.2013, 17:07

Jenny Doe hat geschrieben: Vielleicht will sie solche Ressourcen erst einmal stärken, damit du nicht völlig abstürzt, wenns ans Arbeiten am Eigentlichen geht?
...genau das habe ich mit meinem langen Geschwafel versucht zum AUsdruck zu bringen

Wenn du dir sicher bist, dass sie auch die andere Seite in die sieht... dann versuche dich vielleicht erstmal auf ihren "Stil" einzulassen und, ganz genau so sehe ich es aus, erkenne, dass es viel Wert ist funktionieren zu können.
Natürlich kommt es immer auf das Maß an, und natürlich kannst und sollst du so nicht weitermachen, aber dennoch...
es gibt so viele Menschen, die sich mit ihrer Esstörung (ich habe eine Freundin, die leider das perfekte Beispiel ist), zu Hause vergraben, nicht an sich arbeiten und sich selbst völlig aufgeben. Da gibts dann auch kein "Funktionieren" mehr. SIe vegetieren vor sich hin, wollen sich aber auch nicht helfen lassen.

LG
H&K
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*Miri*
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Beitrag Di., 15.01.2013, 18:16

Ich kann ihr Vorgehen und die Gedanken hinter wohl verstehen, aber es kommt mir falsch für mich vor. Ich weiß das es gut ist das ich funktionieren kann... Es ermöglicht mir auch vieles. Aber in der therapiestunde erhoffe ich mir einmal anders gesehen zu werden, Hilfe Zugang zu mir zu finden, zu mir, zu meinen Gefühlen, Ängsten etc. Es auch mal rauslassen zu können, zu weinen, schwach sein zu dürfen, gehalten zu werden, aufgefangen zu werden, zu lernen das man authentisch liebenswert ist, keine Rolle zu spielen, die rationale ebene verlassen.
Und ich Brauch klare Strukturen und grenzen.
Auch frag ich mich warum sie wieder nicht nach dem essen gefragt hat, auch wenn ich schon mehrmals ganz klar zu verstehen gegeben habe, dass es sehr schlecht läuft zur zeit. Ich Brauch da regeln, Kontrolle und grenzen...
Ich weiß es nicht, ich Merk nur, das ich innerlich wieder einen Punkt erreicht habe, an dem ich mich gar nicht mehr öffnen und zeigen will, weil die Angst nicht aufgefangen zu werden zu groß ist. Es ist kein Vertrauen da... Ich Spiel das Spiel Therapie mit... nett, höflich... Aber es bringt mir dich so nichts. Bei meiner letzten Therapie war ich auch irgendwann an dem Punkt wo der Zugang total zugemacht wurde, mein Gefühl mir gesagt hat, es bringt so nichts... Und trotzdem hab ich über ein Jahr (völlig ineffektiv) weitergemacht, als brave Patientin...
Wiederholt sich das gerade nicht nur wieder?

Ich trau mir schon wieder selbst nicht über den weg...

Lg


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 05:31

Hallo Miri,
Auch frag ich mich warum sie wieder nicht nach dem essen gefragt hat, auch wenn ich schon mehrmals ganz klar zu verstehen gegeben habe, dass es sehr schlecht läuft zur zeit. Ich Brauch da regeln, Kontrolle und grenzen...
Das ist in der Tat nicht wirklich logisch. Auf der einen Seite schreibst du, sagt sie, dass sie nicht möchte, dass du völlig abstürzt, auf der anderen Seite geht es dir doch längst schlecht. Durch Ignorieren wird es dir gewiss nicht besser gehen. Im Gegenteil, wenn du gerne darüber reden möchtest, aber abgeblockt wirst, dann entsteht ja noch eine zusätzliche Belastung. Sie müsste, wenn sie Gefahr eines "großen Absturzes" sieht, ja nicht gleich in die Tiefe einsteigen, aber so ein paar konstruktive Tipps, wie du mit deinem aktuellen Problem umgehen kannst, würden nicht schaden, denke ich. Im Gegenteil, sie könnten vielleicht sogar einen Absturz verhindern.

Ich denke, dir bleibt nur, mit ihr zu reden, ihr zu sagen, wie es dir geht und was du dir von ihr wünschst und sie zu fragen, warum sie auf Themen, die dir wichtig sind und die dich offensichtlich belasten, nicht eingeht. Wenn solche Gespräche zu nichts führen, und sich nichts ändert, dann wäre vielleicht wirklich ein Therapeutenwechsel angesagt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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*Miri*
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 13:55

Naja, sicherlich bin ich sehr ambivalent was das "reden wollen" über das Essverhalten angeht.
Aber ich WEIß das es sehr wichtig und sehr präsent ist, und grad wirklich Thema sein sollte. Aber klar spring ich nicht mit Freude darauf an deswegen gelingts mir wohl auch nicht nochmal anzusprechen. Im Gegenteil, ich neige wohl ehr dann auch wieder dazu abzublocken. Aber da MUSS dann nachgebohrt werden. Ich weiß das ich da Kontrolle von außen brauche. Aber das Problem ist wohl auch, dass hier grad ein Punkt ist, wo ich die Kontrolle von ihr nicht annehmen würde.

Wahrscheinlich würde ihr Vorgehen, Stärkung der vorhandenen Ressourcen bei vielen genau richtig sein, bei mir aber total kontraproduktiv. Da ich dann immer mehr verzweifle weil ich mich nicht gesehen fühle, hinter dem funktonieren, hinter der Sachebene.

Es hilft nicht, ich werde nochmal versuchen eine Mail zu schreiben, das es so für mich nichts bringt. Bereits gemachte Erfahrungen bestätigt. Ich weiß das ich nicht einfach bin, auch sehr sehr gerne und sehr ausgiebig auf die Probe stelle. Das macht es nicht einfacher.
Aber entweder es ändert sich irgendwas, oder die Therapie wäre wohl auf Dauer ehr schädlich für mich.

LG

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sandrin
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 15:05

Miri, ich wollte dir nur kurz meine Erfahrungen mitteilen. Ich bin unter psychologischer Betreuung auch immer mehr abgemagert. Auch heute hab ich noch ein problematisches Essverhalten. Das interessiert aber keinen Menschen, weitere Diätversuche meinerseits werden sogar noch unterstützt.
Insofern: Essstörung ist glaub ein Bereich, in dem du ganz schwer gute Therapeuten findest, weil Dürrsein einfach als erstrebenswert angesehen wird. Auch von Psychologinnen.

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Beebee
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 16:26

Hallo Miri!
Also bei mir war es mal mit einem Problem so, dass ich dachte, ich hätte auf allen Ebenen signalisiert, dass es brennt und die Therapeutin hat es einfach nicht wahrgenommen. Ich habe sie irgendwann nochmal unter größten Mühen drauf angesprochen und sie hat mir klar gesagt, dass sie das nicht gesehen/bemerkt hat. Dann haben wir viel auch über "das Gesehen werden" gesprochen und da wurde mir auch klar, dass ich wieder meine Fassade so hochgezogen hatte und "dachte", dass ich wirkliich mit allen mir verfügbaren Mitteln deutlich gemacht hätte, was Sache war. Hatte ich aber nicht, eben, weil ich mich auch gleichzeitig so eingemauert hatte, dass wenig von *mir* nach außen drang.
Die Thera war nicht Schuld, weil sie unaufmerksam war oder so.
Ich möchte auch dir jetzt keine Schuld geben und dir irgendtwas unterstellen aber ich möchte dir mit meiner Erfahrung sagen, dass manchmal das, was einem nach außen gelangt, viel weniger ist, als man denkt. Besonders eben, wenn du die Therapeutin nur 1x pro Woche siehst. Bei mir damals war das wesentlich höher frequentiert und sie hat es trotzdem nicht bemerkt, obwohl sie mir sonst fast alles an der Nasenspitze ansehen konnte.
Das war nicht nur in der Situation mit der Thera so aber da flog es quasi auf. Habe auch schon oft im Alltag gedacht, dass es doch jetzt eigentlich allen klar sein müßte, dass es mir aus diesen und jenen Gründen grad nicht so gut geht und keiner hat es gemerkt, weil ich es doch nicht deutlich genug gesagt habe. Das hat mich auch echt schockiert und seitdem achte ich mehr drauf, wie ich etwas kommuniziere.


ziegenkind
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:09

miri, ich fürchte "es" wird sich nicht ändern. das wirst du machen müssen. z.B. indem du von deiner ES redest und nicht darauf wartest, dass deine therapeutin es tut. (das würde eh nix helfen) schaden tust auch du dir in erster linie selber. sorry, klingt jetzt vielleicht ein bisschen hart. aber mir scheint, du bastelst nebenkriegsschauplätze und verfängt dich in unrealistischen illusionen darüber, was dir helfen könnte. noch einmal: was du tust, das tun viele. damit bist du nicht allein. aber es ist traurg, wie viel energie du für forderungen an deine thera auf bringst, statt sie darin zu investieren, bei dir was zu ändern und das heißt doch gar nicht viel: anfangen zu reden. das kann dir keiner abnehmen. dazu kann dich auch keiner verlocken, verleiten, verführen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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*Miri*
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:26

ich hab ihr mehrmals ganz klar geschrieben, dass mein Essverhalten wieder schlechter wird, und das ich wieder abgenommen habe. Was soll ich denn noch machen?
Vor x wochen haben wir einmal am Rande darüber gesprochen, dann sollte ich Essprotokolle schreiben, habe ich auch, wollte sie nie sehen.
Ich weiß das ich da schwierig bin, und eben viel teste und misstraue. Aber genau das ist eins meiner Hauptprobleme. Das ich eben so wahnsinnig schwer vertrauen aufbauen kann und die Fassade so bombenfest sitz. Das sollte sie aber, von mir, und auch vom Klinikbericht, wissen.
Ich merke das während ich in diesem Zustand bin gar nicht, ich funktioniere einfach. Ich habe da keinen Zugang zu mir, zu diesem anderen Teil in mir. Der ist dann weg, zu, zeigt sich nicht. Aus Angst, Angst verletzt zu werden, Angst enttäuscht zu werden. Essentiell für den Erfolg einer Therapie bei mir wird wohl sein, dass ich es schaffe ich zu sein, während der Therapie, und in diesem emotionalen Bereich zu arbeiten.
Zuletzt geändert von *Miri* am Mi., 16.01.2013, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.

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sandrin
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:28

Aber ihr vergesst eines dabei. Ein Therapeut sollte gewisse diagnostische Fähigkeiten haben. Und er sollte in der Lage sein, das eine oder andere Problem zu "wittern", schon alleine deshalb, weil es auch viele kritische Punkte gibt, die dem Patienten verborgen sind, weil sie unbewusst ablaufen. Und dafür ist ein Therapeut schon auch da. Wenn man ihm - wie miri - das Problem auch noch auf dem Silbertablett serviert und der Thera springt immer noch nicht drauf an. Nun ja ... Was soll man da sagen?
Also ich kann dich sehr gut verstehen, miri. Du musst sicherlich mitarbeiten in der Therapie. Und dazu gehört auch, wichtige Sachen von dir aus anzusprechen, sofern sie dir bewusst sind. Nur das hast du getan. Du musst jetzt nicht noch den Job des Therapeuten übernehmen.
Was soll Miri denn tun? Die Therapeutin anbetteln, dass sie das, was sie in ihrer Mail klar äußert, endlich mal aufgreift?
Ich find das furchtbar.

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*Miri*
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:33

ähm, nur mal zur Ergänzung, ich war in erster Linie wg. der Essstörung in der Klinik. Es sollte klar sein, dass das eine rießen Baustelle von mir ist. Ich schreibe ganz klar, das mein essverhalten wieder annähernd so schlecht ist wie vor der Klinik und ich auch wieder deutlich abgenommen habe. Sollte das nicht deutlich genug sein. Ich antworte auch immer ehrlich wenn man mich was fragt. ich glaube zu versteckt mach ich nichts.

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