Depressive narzisstische Neurose

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

leberblümchen
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Beitrag Sa., 15.12.2012, 10:28

Ja, Grenze zwischen Neurose und Psychose.

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montagne
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Beitrag Do., 20.12.2012, 18:12

Es gibt sowohl narzißtische, als auch depressive Störungen auf niedrigem, als auch auf mittlerem Strukturniveau. Es muss also keine frühe Störung sein. Dass Neurose am Ende der Diagnose steht, würde ich so interpretieren, dass es eher um eine Störung auf mittlerem Strukturniveau geht. Sonst hätte dort wohl eher Chrakterneurose oder Persönlichkeitsstörung gestanden.
Nich entweder oder, es gibt beides.
amor fati

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Orpheus
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Beitrag Do., 16.04.2015, 20:20

Hallo Atara (et al),

dieser Thread ist ja schon ein bisschen angestaubt, aber vielleicht bist Du ja noch hier...

Ich habe diese Diagnose auch bekommen, und ich stehe offenbar vor dem gleichen Problem: googlen scheint schwierig zu sein, und bei den Büchern finde ich nichts passendes bzw. ich kann nicht erkennen, wie viel Platz diese Form dort einnimmt. Im Internet hab ich immerhin eine Beschreibung gefunden. Ich bin auch noch auf andere Bezeichnungen gestoßen bei der Suche... "weiblicher Narzissmus", "negativer Narzissmus", "verdeckter Narzisst". Aber keine Ahnung ob das nicht wieder was anderes ist. Mir ist auch nicht ganz klar geworden, ob "depressiv-narzisstisch" vielleicht einfach ein gescheiterter Narzisst ist.

Hattest Du noch irgendwas zu dem Thema gefunden? Ein Buch wäre super... (Oder zählt das jetzt schon als Größenphantasie? )

VG, O.


Ambi14
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Beitrag Fr., 17.04.2015, 14:46

Hallo Orpheus,

bin gerade über diesen Thread gestolpert.

Mir fiel ein, dass ich selbst schon mal etwas über das Thema gelesen hatte, und habe es tatsächlich im Netz wiedergefunden:

http://www.mycoaching.de/Psychotherapie-Blog.html

(Und nun muss ich noch etwas ändern, da der Link nicht direkt zum Artikel leitet - siehe also Blogeintrag vom 29.01.2014)

Die Autorin schreibt zwar vom weiblichen Narzissmus bzw. der narzisstischen Frau, im Text verwendet sie aber dann auch die Bezeichnung depressiv-narzisstische Züge.

In den ebenfalls interessanten angefügten Kommentaren räumt sie auch ein, dass durchaus auch Männer diese weibliche Narzissmusstruktur zeigen können.
Denn die Unterscheidung männlich und weiblich ist einem anderen Kommentator aufgestoßen.

Vielleicht kannst du dem Artikel etwas Brauchbares entnehmen.
Und ich hoffe, dass man solch einen Link posten darf, ist immerhin der Blog einer Psychotherapeutin.

LG Ambi

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Orpheus
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Beitrag Sa., 18.04.2015, 17:22

Hallo Ambi,

danke für den Link!

Ich hab schon den Eindruck, dass da wirklich sehr irgendwelche Symptome auf ein Frauen-Klischee abgebildet werden. Aber wenn man das etwas geschlechtsneutraler liest, zweifellos, das bin ich. (Und der erste Kommentator ist ja ein echtes Herzchen. Aber ok, er hat ein paar Punkte gemacht.)

Ich würde mich immer noch über einen Buchtipp freuen! ich suche ein Buch, in dem die depressive/negative/weibliche/was-auch-immer-Form des Narzissmus mehr als eine Randnotiz ist. Irgendwer?


Widow
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Beitrag Sa., 18.04.2015, 18:46

@ Orpheus
Zwei - wie ich finde - zumindest in manchen Kapiteln informative Titel aus jeweils psychoanalytischer Feder:
André Green: Die tote Mutter. Psychoanalytische Studien zu Lebensnarzissmus und Todesnarzissmus. Aus dem Französischen von Eike Wolff und Erika Kittler. Gießen 2011.
Winfried Trimborn: Narzissmus und Melancholie. Zur Problematik blockierter Individuation. Gießen 2011.

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Allerleirau
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Beitrag Sa., 18.04.2015, 20:09

*g* Jaja, immer auf die Borderliner.

Verwirrt, sprunghaft und psychotisch zu sein, das ist echt nichts nettes. Gebe ich dir absolut recht. Aber, nun ja, ich verletze mich auch nicht ernsthaft selbst. Ich bin in der Lage längerfristige Beziehungen einzugehen. Man attestierte mir eine gute Zuhörerin zu sein. Manipulieren tu ich auch nicht...

Merkst ihr's? Die Diagnose sagt nichts definitives über den Menschen aus, der sie bekommt. Ich mag das böse B-Wort auch nicht. Meine andere Diagnose (Schizophrenie), gebe ich da eher preis. Borderline, das wissen nur meine engsten Vertrauten.

Ansonsten, dieses gestörte Selbstbild ist unter Anderem ein Merkmal von Borderline.

Hier gibt es ansonsten einen aktuellen Thread zu dem Thema...

Borderline hat ein beschissenes Image. Zum Teil auch unter Behandlern. Entweder, man schmeißt es dir nach, weil du schwierig bist oder nicht gut ansprichst auf die Behandlung. Oder man vermeidet es, weil es eine stigmatisierende Diagnose ist.

Ich muss mich auch damit abfinden. Ich glaube inzwischen Borderline ist mir lieber als Schizophrenie. Da bin ich nicht total irre, sondern nur halb irre *g* Obwohl, bei Schizophrenie geht's besser mit Medis. Mal schauen...

S. - ein Mensch mit tollen Hobbys und einer Diagnose, keine Borderlinerin, Psychotikerin oder so.


Ambi14
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Beitrag So., 19.04.2015, 00:00

Hallo Orpheus,

ja, ich habe da nun auch ein paar andere Blog-Einträge gelesen.

Klingt alles ziemlich klischeehaft.

Viel Erfolg aber bei der richtigen Buch-Findung! Ich drücke die Daumen!

Ambi
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Chancen
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Beitrag So., 19.04.2015, 07:33

... narzissmus


offtheground
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Beitrag So., 19.04.2015, 16:36

Nen weiteres Stichwort wäre wohl Komplementärnarzisst.

Übrigens fände ich die Diagnose NPS nicht erträglicher als BPS. Ist doch nen richtiger NPSler auf der Vorstufe zum Psychopathen.
Der Komplementärnarzissmus ist aber wohl wirklich ne deutlich schwächere Diagnose oder zumindest besser behandelbar.
Und btw...viele Menschen haben zu ner anderen PS zusätzlich ne narzisstische Störung. Also viele Bordis haben auch ne narzisstische Wunde - das macht nen Menschen aber nicht gleich zu nem NPSler.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


Ambi14
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Beitrag So., 19.04.2015, 19:26

@Chancen

Dein Buchtipp trägt zumindest laut Rezensionen wohl leider einen unpassenden Titel.

Das hatte ich auch mal herausgesucht.

Müsste eher narzisstische Mütter heißen, und beschreibt eher den "männlichen" Narzissmus bei einer Frau.
Um mal bei den Geschlechterklischees zu bleiben

So steht es da jedenfalls, ich kenne es aber nicht selbst.
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)


Widow
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Beitrag So., 19.04.2015, 19:34

offtheground hat geschrieben:Ist doch nen richtiger NPSler auf der Vorstufe zum Psychopathen.
Schade, ich dachte bislang, Du denkst da etwas differenzierter; nun aber lese ich hier so einen Satz von Dir, wie Du selbst ihn andernorts dem "Bürger 08/15" zuweist. - Vielleicht gibt's diesen Bürger doch gar nicht ... so wenig wie "nen richtigen NPSler"?
w


offtheground
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Beitrag Mo., 20.04.2015, 02:01

hm, da magst du Recht haben, das war nicht glücklich ausgedrückt. Aber ich denke schon, dass es den Bürger gibt, und ich bin leider auch ab und zu so ein Bürger.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Orpheus
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Beitrag Mo., 20.04.2015, 10:34

Ja, das Buch "Weiblicher Narzissmus: Der Hunger nach Annerkennung" von Bärbel Wardetzki beschreibt anscheinend wirklich eher die grandiose Form des Narzissmus, wenn auch mit ein paar Variationen. Jedenfalls sieht es in der Leseprobe so aus. Außerdem steht im Vorwort schon, dass es ein Buch "von einer Frau für Frauen" ist, womit ich irgendwie raus bin. Aber vielleicht war der Tipp ja auch mehr ein "let me google that for you" als ein Buchtipp?

Spannend eigentlich, nachdem jetzt auch noch der Begriff "Komplementärnarzisst" aufgetaucht ist und es offenbar zwei Definitionen für "weiblichen Narzissmus" gibt. Man könnte fast meinen, dass es sich um eine Verlegenheitsdiagnose handelt... Aber Analytiker würden sowas doch niiiiiie machen, oder? Das wäre ja auch irgendwie narzisstisch. Naja, ich lass mich mal überraschen.

Und das mit NPS und BPS, das hab ich nicht verstanden. Zumindest die depressive Form des Narzissmus scheint mir mit Borderline nichts gemeinsam zu haben. Aber ich wäre der Erste, der zugibt, davon keine Ahnung zu haben. Und ich bin lieber narzisstisch als borderline... Mich stört allerdings, dass die Diagnose alles, was ich gut an mir finde, schlecht macht. Und das ich im Moment noch weniger Lust als sonst auf andere Menschen habe, weil ich immer denke "das machst du eh alles nur für die narzisstische Versorgung". Davon - und von den ganzen kaputten Beziehungen und von zwei bis zweiundvierzig anderen Sachen - abgesehen, gehts mir gut...

Das könnte ich eigentlich mal zu meiner Signatur machen.

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Chancen
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Beitrag Mo., 20.04.2015, 11:09

Ja, das Buch "Weiblicher Narzissmus: Der Hunger nach Annerkennung" von Bärbel Wardetzki beschreibt anscheinend wirklich eher die grandiose Form des Narzissmus, wenn auch mit ein paar Variationen. Jedenfalls sieht es in der Leseprobe so aus. Außerdem steht im Vorwort schon, dass es ein Buch "von einer Frau für Frauen" ist, womit ich irgendwie raus bin. Aber vielleicht war der Tipp ja auch mehr ein "let me google that for you" als ein Buchtipp?
Es ist zwar in der Tat ein Buch, das sich eher an Frauen wendet, da es laut der Beobachtung der Autorin ja eher Frauen betrifft, die in dieser narzisstischen Störung leiden, aber wenn du nun mal ein Mann bist, der diese Symptome zeigt, dann würd ich das Buch trotzdem lesen, anstatt darauf zu warten, dass irgendwann mal jemand ein Buch über die "weibliche Form des Narzissmus" auch bei Männern schreibt

Was den Inhalt betrifft, so dreht sich jener eben nicht um diese grandiose Form des Narzissmus, sondern um die depressive Form mit Versuchen, sich an eine verkappte Grandiosität zu klammern (Perfektionismusstreben, der Anspruch Dinge immer gut/perfekt/sorgfältig etc. zu machen). Übermäßige Anpassung.
Die Betreffenden fühlen sich dann minderwertig und schlecht, haben Schuld- und Schamgefühle, wenn sie z.B. bei irgendeiner Sache scheitern. Sie lassen sich auslaugen, von anderen. Sie klammern sich übermäßig an die Anerkennung im Außen und sind sich selbst nicht genug. (Dies aber nicht in der männlich-grandiosen Form, sondern eben verkappt, komplementär und durch Schuld- und Schamgefühle und Depression.

Auf Google Bücher kannst du mehr Einblick nehmen als die amazonsche Leseprobe erlaubt.
Lass das Vorwort mal beiseite, wenn es dich nicht angesprochen hat und lies in die Kapitel rein.

Wenn der oben zitierte Blogeintrag dich inhaltlich angesprochen hat, in deiner Diagnose, dann müsste das Buch von Wardetzki dir eigentlich auch Aufschluss geben.

Chancen

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