Smalltalk in der Therapie - was haltet ihr davon?

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Beitrag Sa., 08.12.2012, 21:04

Ja, so gesehen habt ihr natürlich Recht, es könnte ja auch falsch sein und stören und andere würden das nicht sagen. Und das mit der Terminverschiebung ist natürlich naheliegend, darauf nochmal anzusprechen als Besonderheit. Dann wär das also gar kein Smalltalk!

Da fällt mir ein, was ich dabei dachte: Mein Thera ist einfach zu nett!

Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Nettigkeit umgehen soll. Es kommt mir so unauthentisch vor.
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elana

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Traurige Seele
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 21:15

@Elena.

Der Therapeut muss ja zu Dir irgendwie einen Draht finden und nur indem er nett ist kannst Du ihm ja auch lernen zu vertrauen. Ich denke dieser Smalltalk ist einfach ein Baustein in der Therapie um Zugang zum Patienten zu finden.

Meine Thera macht das auch manchmal ganz geschickt indem sie Beispiele von sich mit in die Therapie einbaut um mich aus der Reserve zu locken, das macht sie auch ganz clever muss ich sagen. Am Anfang hat mich das mit ihrer Offenheit zu ihren privaten Themen etwas verunsichert, irgendwie war mir das auch etwas unangenehm so viel über sie zu erfahren, aber es macht sie einfach menschlicher.

Sie meinte mal was ich heute gemacht hätte und ich meinte bei dem schönen Wetter war ich mit den Kindern im Freibad, und sie hat dann auch angefangen zu plaudern, wie lange sie schon nicht mehr im Freibad war und sowas.

Ich sage immer solange man nicht wertvolle Zeit verplempert welche man der Therapie widmen sollte ist das doch ok und lockert das ganze etwas auf. Und nein mit Kontakten schließen kann es bei mir nicht zu tun haben wenn sie darauf abzielen würde. Mein Mann ist manchmal schon genervt wenn ich wieder irgendwo zum Schwätzchen machen mit irgendwelchen Frauen hängen bleibe und er denkt woher kennt sie den die schon wieder. Durch Kinder hat man auch sehr viele neue Kontakte die man ansonsten nicht hätte, deshalb hat es viele Vorteile KInder zu haben.

LG TS
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 21:22

Ja, ich muss mir irgendwie überlegen, wie ich besser da miteinsteige, klingt alles in Ordnung, scheint wirklich allein an mir zu liegen ... ich bin zu wenig spontan, war schon mal Thema. Ich bin gefühlsmäßig zu unflexibel und kann nicht jede spontane Regung so schnell mitmachen.

Also in einer Mail schrieb ich, dass ich mich beim nächsten Termin auf die weihnächtliche Stadt freue. Das stimmt auch. Ich könnte ja davon erzählen als Einstieg.
Zuletzt geändert von (e) am Sa., 08.12.2012, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
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elana

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Traurige Seele
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 21:24

Ja genau Elena das wäre doch schon mal ein Anfang, das hört sich doch gut an. Du kannst uns ja dann berichten wie es geklappt hat.

LG TS
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 21:33

Was mir in dem Zusammenhang noch auffällt: Also diese Smalltalk-Nettigkeit macht mir zu schaffen, weil ich damit etwas sehr Unechtes in meiner Vergangenheit assoziiere. Wenn mein Thera nett ist oder sehr unsicher wirkt, dann ist es für mich etwas Unstabiles, sodass ich ins Schwimmen komme. Dasselbe, wenn z. B. der Thera die Sitzposition ändert und sich ständig bewegt, ich brauche etwas Stabiles und Gleichbleibendes, eine gewisse Festigkeit und Struktur in Sprache und Gestik.

Das hat mit meinem Vater zu tun. Mein Vater war sehr jähzornig, aber vor Fremden war er immer so supernett, dass mir unheimlich wurde dabei. Irgendwie triggert mich das wohl. Ich finde es netter, wenn jemand "normal" ist, eben nicht dieses übertrieben Nette. Deshalb kommt sofort dieser Widerstand in mir hoch, wenn der Thera mit Smalltalk anfängt, seine Stimme sich hebt, er nett zu mir ist oder unsicher und dadurch auch netter und mit höherer Stimme.
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Miss_Understood
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Beitrag So., 09.12.2012, 00:31

Bei mir ist es so, dass meine Thera selten anfängt mit Smalltalk - dann betrifft es eben die Rahmenbedingungen der aktuellen Situation ("Ich habe hier umgestellt wie Sie sehen", "Ist es warm genug?" etc.) - ich selbst das allerdings öfter tue - sei es Wetter, das was unmittelbar vorher war, etwas verändertes im Raum oder ihre Katze gibt oft genug etwas her für eine Bemerkung. Darauf reagiert sie auch. Das sind dann meistens vier bis sechs Sätze, mehr nie, inzwischen habe ich Tasche abgestellt und mich bequem hingesetzt. Für mich ist das eine Art der Kontaktaufnahme bei der ich den aktuellen Spirit aufnehme, die Resonanz. Sie kriegt meine Stimmungslage und Stimmlage mit, ich ihre, wir justieren uns damit würde ich sagen. Das mache ich meistens auch mit anderen Menschen so. Wenn eine Stunde so anfängt ist es für mich angenehmer als sich unmittelbar nach der Begrüßung in tiefste Themen zu begeben. Das kam zwar auch schon vor, insbesondere, wenn die Stunde zuvor viel aufgewühlt hat und ich sofort loslegen kann mit "Also letzte Stunde ..." aber das eine ist genau so ok wie das andere.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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lonely69
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Beitrag So., 09.12.2012, 06:35

elana hat geschrieben:
Das hat mit meinem Vater zu tun. Mein Vater war sehr jähzornig, aber vor Fremden war er immer so supernett, dass mir unheimlich wurde dabei. Irgendwie triggert mich das wohl. Ich finde es netter, wenn jemand "normal" ist, eben nicht dieses übertrieben Nette. Deshalb kommt sofort dieser Widerstand in mir hoch, wenn der Thera mit Smalltalk anfängt, seine Stimme sich hebt, er nett zu mir ist oder unsicher und dadurch auch netter und mit höherer Stimme.
Hast Du das mal angesprochen? Ich finde das eine ganz wichtige Einsicht!
Ich hatte beim Lesen auch schon die Fantasie, dass Dein Therapeut unauthentisch sei. Aber die Vorgeschichte gibt dem Ganzen eine neue Wendung.
Wie auch immer, auf jeden Fall kann dieser Stoff eure Arbeit gut befeuern.
Lonely

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Beitrag So., 09.12.2012, 09:15

Also eigentlich habe ich schon darüber gesprochen, aber jetzt nicht direkt auf den Thera bezogen. Ich möchte ihn ja nicht verletzen, denn er wirkt total unsicher bei mir. Wenn ich nicht so reagiere, wie er es von mir erwartet, fällt er sofort aus dem Konzept. Er verhält sich manchmal eher wie ein Schuljunge. Und ich möchte ihn nicht verlieren. Er kommt mir so hilflos vor, deshalb wahrscheinlich auch diese Nettigkeit.
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elana

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Beitrag So., 09.12.2012, 09:27

Elana, für mich ist das alles, was du beschreibst, überhaupt so was von gar kein Smalltalk! Da muss ich dich ja glatt fragen: Was ist für dich KEIN Smalltalk? Wenn ihr die Lehrbücher durcharbeitet?

Ohne ein Rhetorikbuch konsultiert zu haben, meine ich: Smalltalk ist ein Gespräch, bei dem es NICHT um einen Austausch von Sach-Informationen geht. Smalltalk hat m.E. einzig die Funktion, Kontakt herzustellen, die Beziehung auszuloten; zu reden, wenn man noch nicht angefangen hat zu reden oder noch nicht aufgehört hat damit.

Mein Therapeut macht es manchmal - ich vermute, es ist ebenso wenig seine Stärke wie meine -, dass er eine klassische Smalltalk-Eröffnung bringt: "Na, sind Ihre Lieben gut untergebracht?" - als ich mein Handy in seiner Gegenwart ausgeschaltet habe - da ging es ihm ja nicht wirklich darum, herauszufinden, ob ich meine Kinder irgendwie versorgt habe; das ist ja selbstverständlich.

Oder - weil ich auch bei Schnee, wenn möglich, mit dem Rad fahre: "Na, heute ist es aber ungemütlich auf dem Rad" - auch das ist ja selbstverständlich. Also nichts, worauf man in aller Ausführlichkeit irgendwas erwidern würde. Halt ein Austausch im Sinne von: "Wir sind nett zueinander". So was gehört m.E. noch zum Begrüßungsritual dazu. Wie das Handgeben, das ja, wenn ich es recht erinnere, auch v.a. den Zweck hat, dem Anderen zu zeigen: "Ich hab keine Waffe in der Hand".

Ein Therapie-Gespräch, in dem es nur um Smalltalk geht, so ähnlich wie beim Friseur, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen: Ob Kate noch übel ist? Wie lange es wohl noch schneit? Wie doof erhöhte Strompreise doch sind?

Die hier sonst noch so aufgeführten Themen wie "ist es Ihnen so mit dem Ventilator angenehm?" oder "wie verbringen Sie Ihre Freizeit?" oder "spielen Ihre Kinder ein Instrument?" - all das ist für mich ein Zeichen dafür, dass der Therapeut aufmerksam ist und sich WIRKLICH dafür interessiert, ob es dem Patienten gut geht und ob er sich wohlfühlt usw.

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Beitrag So., 09.12.2012, 09:36

titus2 hat geschrieben:Wie das Handgeben, das ja, wenn ich es recht erinnere, auch v.a. den Zweck hat, dem Anderen zu zeigen: "Ich hab keine Waffe in der Hand".
Okay, das leuchtet mir ein.

Anankastische Persönlichkeiten neigen dazu, unnötige Beziehungsbestandteile zu streichen, deshalb kommt mir das wahrscheinlich auch wie Smalltalk vor. Aber stimmt, aus Sicht des Theras ist es tatsächlich wichtig zu wissen, ob der Ventilator gut steht etc. Ich würde das bei einem Gast auch so machen. Vielleicht liegt es daran, dass ich es nicht mag, wenn meinetwegen ein Aufhebens gemacht wird. Das ist schon zu viel an Umständen meinetwegen. Das ist schon fast peinlich. Es kommt mir nicht gerade besonders sinnvoll vor, aber irgendwie muss ich dem jetzt Sinn zu geben versuchen. Mein Thera will mir offenbar etwas vermitteln. Er korrigiert mich auch öfter, wenn ich mich z. B. als "gemein" oder "brutal" bezeichne, er mag es offenbar nicht, wenn ich mich selbst in irgendeiner Form - wenn auch oft mit Humor - abwerte.

Letztes Mal wollte er mir den Mantel abnehmen, aber den wollte ich anbehalten, wie ich überhaupt immer alles bei mir in Körpernähe haben will. Er scheint sich sehr viele Gedanken um solche Äußerlichkeiten zu machen.
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elana

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leberblümchen
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Beitrag So., 09.12.2012, 09:51

Aber dann ist es ja GERADE kein Smalltalk, wenn der Ventilator ein Anlass ist, um darüber zu reden, dass du es nicht magst, wenn Aufhebens um dich gemacht wird!

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corinna
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Beitrag So., 09.12.2012, 09:56

hmm .. wenn er weiß, dass du mit smaltalk probs hast, will er dich vielleicht damit rausreissen oder dir damit zeigen, dass es nichts schlimmes ist wenn man sich über nebensächlichkeiten unterhält. er ist ein mann und nicht jeder ist so wie dein vater .. vielleicht will er es dir damit beweisen.
keine ahnung, ich rate da mal nur.

aber wenn es dir wirklich so unangenehm ist, dann würde ich das ansprechen. sag ihm, dass du damit deine probs hast .. und er dies aber nicht persönlich nehmen soll, denn es ist ja bei anderen menschen auch so ist (denke ich mal). ich denke nicht, dass man mit offeheit und ehrlichkeit einen therra verkrault. ich mein, der hat ja extra die ausbildung dafür.

aber es tut auch gut, mal über anderes zu sprechen als immer nur über sich selbst. wann hat man schon die möglichkeit mit einem zu reden wie einem der schnabel gewachsen ist. man alles sagen kann, ohne, dass man kritisiert wird (von denen die null ahnung haben was unsere krankheit eigentlich wirklich ist).
mein therra spricht auch manchmal von sich .. um mir zu zeigen, dass auch andere probs haben - nehme ich mal an. das letzte mal haben wir über schizoprene menschen gesprochen - bei mir wurde ja schizoide persönlichkeitsstörung diagnostiziert und ich dachte glatt ich wäre schizo - und über den unterschied zwischen denen und mir. das hat mir gut getan, denn nun weiß ich, dass ich nicht sowas habe.

meine antwort .. ob der ventilator gut steht .. wäre, das mir das eigentlich egal wäre, hauptsache er bläst mich nicht an. vielleicht sollte dies nur ein lockerer einstieg fürs gespräch sein .. möglicherweise.
_______________________________________
lg corinna
Verzage nicht an der eigenen Kraft. Dein Herz ist reich genug, sich selber zu beleben. – Friedrich Schiller

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peppermint patty
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Beitrag So., 09.12.2012, 09:57

elana hat geschrieben:wenn z. B. der Thera die Sitzposition ändert und sich ständig bewegt, ich brauche etwas Stabiles und Gleichbleibendes, eine gewisse Festigkeit und Struktur in Sprache und Gestik.
.
Das mit der Sitzposition kenne ich auch gut aus meiner alten Therapie, wenn ich z.B. das Gefühl hatte das der Sessel meiner Thera meinem Sessel auch nur ein minimales Stückchen näher war, fiel mir das sofort auf. Dadurch war sogleich mein Distanz- und damit Sicherheitsbedürfnis gestört und ich musste dieses Stückchen meinen Sessel zurück schieben.
Ich hätte meine Thera am liebsten in Stein gemeisselt, damit sich auf ihrer Seite nichts, aber auch gar nichts ändert.

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Beitrag So., 09.12.2012, 10:19

@titus: Ja, da hast Du Recht. Es gab einmal eine Schlüsselsituation, wo er gelacht hat und ich nicht (obwohl ich sonst oft lache, auch in der Therapie), aber ich war einfach zu wenig flexibel, fühlte mich nicht danach und konnte nicht adäquat reagieren. Ich war wie in Stein gemeißelt, wie peppermint patty es als Wunsch beschrieben hat. Das hat ihn im Moment total aus dem Konzept gebracht, ihn aber dann darüber nachdenken lassen, dass ich zu wenig spontan sei. Dieser eine Satz hat sehr viel bewegt in der Therapie. Die Gutachter gingen zuerst von Alexithymie aus, aber es stellte sich während der Therapie heraus, dass dies auch Teil meiner zwanghaften Persönlichkeitsstruktur ist.

So gesehen ist das evtl. ein Weg, wieder durch einen äußeren Anlass eine Initialzündung bei mir zu starten. Bei der Ventilatorszene kam ich übrigens gleich in der nachfolgenden Sitzung darauf zurück und sprach davon, dass ich mit Smalltalk nichts anfangen könne, wie ich ebenso Mühe habe, meine aktuellen Gefühle ausreichend mimisch und gestisch zu vermitteln, ich es aber ausgleichen will, indem ich es artikuliere, nämlich dass er mir wichtig ist als Therapeut. Er war ziemlich sprachlos, aber nicht negativ. Aber vielleicht versucht er jetzt, meine Körpersprache zu fördern, weil das bei mir gehemmt ist.

@corinna: Bei der schizoiden Persönlichkeit gibt es da ja ähnliche Probleme in solchen Situationen, so weit ich gelesen habe. Mir war der Ventilator eben auch egal. Allerdings war es dem Thera wichtig, dass ich etwas kühle Luft abbekomme, weil es brütend heiß war (Hochsommer). Er hat den Ventilator richtiggehend positioniert. Wäre Dir das nicht auch peinlich gewesen?

@peppermint patty: Die Sitzordnung hält er zum Glück jetzt wunschgemäß ein. Ich erzählte ihm, wie mich das sonst irritiert, auch in der Erinnerung. Es reicht schon, dass er am Anfang und am Ende der Sitzung herumgeht. Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb ich diese Herumrennerei hasse: Meine Mutter rannte mir immer davon, sie konnte nie stehen bleiben oder sich hinsetzen, wenn ich mit ihr reden wollte.
Zuletzt geändert von (e) am So., 09.12.2012, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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elana

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Tristezza
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Beitrag So., 09.12.2012, 10:25

Smalltalk ist in meiner Therapie (Analyse) absolut undenkbar. Vor einiger Zeit öffnete meine Thera die Haustür, nachdem ich geklingelt hatte. Ich war erschrocken, weil sie sonst immer auf den Türöffner drückt und ich ihr erst in ihrer Praxis begegne. Auf meine Frage, ob sie gerade am Briefkasten gewesen sei, antwortete sie nicht. Erst später, im Therapieraum, kam sie noch einmal kurz auf meine Frage zurück, natürlich ohne eine konkrete Antwort darauf zu geben. Öfter begegnen wir uns auch, wenn sie gerade aus der Mittagspause kommt und ich schon vor der Haustür stehe. Dann begrüßen wir uns und gehen schweigend die Treppe zu ihrer Praxis hinauf. Ich finde es etwas albern, dass Smalltalk "verboten" ist. Es gibt nicht einmal Wünsche zum Geburtstag oder zu Feiertagen. Pech für sie, denn wer Weihnachten so penetrant ignoriert, bekommt von mir natürlich auch kein Weihnachtsgeschenk...

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