sehr starke Gefühle für Thera, finde keinen Ausweg...

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daggimaus
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Beitrag So., 09.12.2012, 17:10

@Rehlein,
Klar, idealisieren usw. kann man auch schon als reinsteigern bezeichnen aber ich denk nicht, dass du ihn alle paar Tage privat anrufst, ihm unzählige Mails schreibst, Geschenke bringst oder vielleicht sogar privat beobachtest.
Aber ist das denn nicht auch ein Zeichen, dass da jmd. in großer Not ist und da evtl. etwas schief läuft in der Therapie??


Grüße

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Rehlein
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Beitrag So., 09.12.2012, 17:50

daggimaus hat geschrieben:
Klar, idealisieren usw. kann man auch schon als reinsteigern bezeichnen aber ich denk nicht, dass du ihn alle paar Tage privat anrufst, ihm unzählige Mails schreibst, Geschenke bringst oder vielleicht sogar privat beobachtest.
Aber ist das denn nicht auch ein Zeichen, dass da jmd. in großer Not ist und da evtl. etwas schief läuft in der Therapie??


Grüße
Wenn es so wäre, dann glaub ich nicht, dass jemand dazu in großer Not sein muss. Ob sich jemand so verhält (also viele private Anrufe, Mails, Geschenke...) hängt sicher mit der Hintergrundgeschichte zusammen. Es gibt ja einige Patienten, die einen Vater-/Mutterersatz suchen weil sie in ihrer Kindheit vielleicht zu wenig Liebe bekommen haben, usw. Wenn man so starke Gefühle für jemanden hat und damit gerade nicht umgehen kann (weil man mit sich und der Therapie genug zu tun hat), dann kann es passieren, dass man dann so sehr übertreibt. Ich denk das passiert einfach und kann man gar nicht wirklich steuern.
Wenn der Therapeut zu viel zulässt und keine Grenze zieht, dann läuft sicher viel schief in der Therapie. Ich glaub nicht, dass er seinen Patienten etwas Gutes tut, wenn er es zulässt, dass sie sich zu sehr abhängig machen.

Aber ich denk nicht, dass das bei kleinemaus der Fall ist. Ich wollt ihr eigentlich nur sagen, dass das was sie da erlebt oft passiert und noch weit von dem entfernt ist, was andere Patienten so machen. Sie macht nichts "falsch" und sie ist deswegen auch nicht "krank" und ihr Thera wird sie deswegen auch nicht verurteilen.

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daggimaus
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Beitrag So., 09.12.2012, 18:21

@Rehlein,
Wenn der Therapeut zu viel zulässt und keine Grenze zieht, dann läuft sicher viel schief in der Therapie. Ich glaub nicht, dass er seinen Patienten etwas Gutes tut, wenn er es zulässt, dass sie sich zu sehr abhängig machen.
Ja, das meine ich auch. Aber wenn jmd. wild E-mails schreibt und mehr anruft, als gewollt, dann sieht es mMn schon sehr nach starker Abhängigkeit aus, die ja auch irgendwo entstanden sein muss und nicht unbedingt "nur" mit der eigenen Geschichte zu tun haben muss, vermute ich. Könnte das der Thera denn nicht vorher schon irgendwie steuern, damit das nicht ausartet und für den Patienten zu quälend wird??
Aber ich denk nicht, dass das bei kleinemaus der Fall ist. Ich wollt ihr eigentlich nur sagen, dass das was sie da erlebt oft passiert und noch weit von dem entfernt ist, was andere Patienten so machen. Sie macht nichts "falsch" und sie ist deswegen auch nicht "krank" und ihr Thera wird sie deswegen auch nicht verurteilen.
Sehe ich auch so.

Grüße

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Rehlein
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Beitrag So., 09.12.2012, 22:08

Aber wenn jmd. wild E-mails schreibt und mehr anruft, als gewollt, dann sieht es mMn schon sehr nach starker Abhängigkeit aus, die ja auch irgendwo entstanden sein muss und nicht unbedingt "nur" mit der eigenen Geschichte zu tun haben muss, vermute ich.
Damit hast du wahrscheinlich recht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob man das selbst immer mitkriegt. In einer Therapie macht man sich für den Thera ganz schön verletzlich, vielleicht steigert man sich in der Situation dann eher in sowas rein und merkt es nicht einmal. Man fixiert sich so auf das Gegenüber, dass man meint etwas zu sehen (zB dass der Thera auch Gefühle für einen hat, weil eine Umarmung eine Sekunde länger gedauert hat als normalerweise oder dem Patienten ein Kompliment gemacht hat...), was in Wirklichkeit nicht da ist. Vielleicht bemerkt man dann nicht so, wie sehr man sich da hineinsteigert, weil man mit sich selbst und der Therapie eh schon so beschäftigt ist?
Könnte das der Thera denn nicht vorher schon irgendwie steuern, damit das nicht ausartet und für den Patienten zu quälend wird??
Das sollte ein guter Thera auf jeden Fall machen! Ist aber sicher alles andere als einfach bei so vielen unterschiedlichen Leuten.

Alles Liebe!

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daggimaus
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Beitrag Mo., 10.12.2012, 08:54

@Rehlein,
Man fixiert sich so auf das Gegenüber, dass man meint etwas zu sehen (zB dass der Thera auch Gefühle für einen hat, weil eine Umarmung eine Sekunde länger gedauert hat als normalerweise oder dem Patienten ein Kompliment gemacht hat...), was in Wirklichkeit nicht da ist.
Das leuchtet schon ein! Aber, wenn sich der Thera im Verlauf der Therapie immer wieder ambivalent verhält und hin- und her springt zwischen privat und therapeutisch, dann kann einen das schon sehr verwirren und durcheinanderbringen als Patient. Leider habe ich das so erleben müssen, was mir letztendlich mehr geschadet als genutzt hat.
Zitat:
Könnte das der Thera denn nicht vorher schon irgendwie steuern, damit das nicht ausartet und für den Patienten zu quälend wird??

Das sollte ein guter Thera auf jeden Fall machen! Ist aber sicher alles andere als einfach bei so vielen unterschiedlichen Leuten.
Das ist leider so.

Viele Grüße

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