Sexuelle Belästigung

[Ekel]

hallo elena,

ich denke du soltest mit deinem neffen da mal ganz deutlich drüber reden. Er kann dem Jungen ja helfen und so, aber wenn du dich nach so einem erlebniss nicht mehr wohl in der gegnwart dieses jungen fühlst(was ich völlig verständlich finde) dann solltest du diese grenze auch deutlich machen.
Natürlich solltest du auch dem jungen sagen, dass er zu weit gegangen ist und das er das nicht noch einmal versuchen soll, aber mit deinem neffen wirst du wohl auch reden müssen, denn der schleppt den jungen ja scheinbar an und kümmert sich um ihn.

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[(e)]

Danke für Deinen Anstoß, Ekel.

Es hat geholfen. Mein Neffe kam bald nach meinem Eintrag hier rauf und stand in meiner Tür, so wie der Junge vor ein paar Tagen. Da wurde mir ganz elend, ich musste es ihm einfach sagen, wie mir zumute ist wegen dem Kumpel, wenn er wieder zu uns ins Haus käme, dass ich einfach wieder dieselbe Angst spüren würde wie in diesem Moment, wo er mich in mein Zimmer drängte und ich total Panik bekam. Zum Glück hat es mein Neffe verstanden, mich getröstet und mir versichert, dass er ihn nicht mehr heimbringen werde. Er verstehe meine Gefühle. Es ist einfach zu viel passiert, wir Frauen im Haus könnten ihm nicht mehr unbefangen gegenübertreten. So leid es uns tut um seine persönliche Familiensituation, er ist für uns ein Risiko.

Bin jetzt erleichtert, dass mein Neffe so viel Verständnis zeigt. - Ich hoffe, der Kumpel kann ihn nicht weichklopfen und sich so rausreden, dass er wieder nachgibt.

[(e)]

Es geht mir jetzt wieder viel besser, hab mich "ausgeschrieben", meinem Thera nochmal eine E-Mail dazu gesendet, Distanz genommen, es glaub ich jetzt gut verarbeitet, weil ich es abhaken kann, solange der Junge nicht wiederkommt. Er wohnt zum Glück weit weg und könnte nicht jedes WE auftauchen. Und ich werde mein Zimmer gut schließen und mich mehr abgrenzen. Ich weiß ja jetzt, dass ich aufpassen muss.

[(e)]

Auch wenn ich diese Angelegenheit scheinbar gut verarbeitet habe, träumte ich heute Nacht, dass der Junge auf einmal wieder da sei, ohne dass mein Neffe das wusste. Als mein Neffe nach Hause kam, stellte er sich vor den Jungen hin und setzte ihm Grenzen. Ansonsten träumte ich noch davon, was für ein ungutes Gefühl ich allgemein entwickle zu den Kumpels meines Neffen, dass ich mich einfach nicht mehr so fühle wie davor, irgendwie entwürdigt als Frau und Elternteil. Außerdem hatte gerade ein anderer Kumpel von ihm derart übergriffig mit mir geredet und mich ausgefragt über ihn. Das hat das Ganze nochmal getriggert. Mann, die sollen mich einfach in Ruhe lassen!

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[Ekel]

ich finde es sehr aufwühlend immer wieder diese geschichten zu lesen und zu lesen wie das die frauen aufwühlt.
Außerdem zeigt es mal wieder, wie unterschiedlich verschiedene menschen mit dem erlebten umgehen und welche ressourcen jeder einzelne hat um sich abzugrenzen und erlebtes zu verarbeiten.
Deswegen wollte ich auch mal kurz elena gratulieren, dass sie den mut gefunden hat das an zu sprechen, denn so wie es sich liest scheint sie ja jetzt alles verarbeiten zu können.

Ich bewundere da ja immer meine Freundin. Diese erzählt immer mal wieder davon, wie sie sexuell belästigt wird und auch wie taff sie damit umgeht.
Ic meine, wenn man in der bahn auf dem nach hause weg von einem wildfremden angegrabscht wird, oder vom fillialleiter unter die dusche eingeladen wird, oder sogar vom damaligen freundbedrängt und geschlagen wurde, damit diese sex bekommt, dann gehört dazu eine gehörige portion mut, sich zu wehren, auf zu stehen und deutlich und rigeros zu sagen, "nein das will ich nicht, das lass ich nicht mit mir machen" und sich auch körperlich zu wehren (z.B. mit einem Knie zwischen die Beine)

Ich wünsche allen hier betroffenen dass sie neimals wieder dazu gezwungen werden ihre grenzen so deutlich durchsetzen zu müssen, aber trotzdem denke ich dass man daran wächst und aus dem erlebten kraft schöpfen kann, wenn man es verabeitet hat!

[(e)]

Danke, Ekel. (Der Nick passt ja nicht wirklich zu Dir ...)

[Launebär]

dann gehört dazu eine gehörige portion mut, sich zu wehren, auf zu stehen und deutlich und rigeros zu sagen, "nein das will ich nicht, das lass ich nicht mit mir machen" und sich auch körperlich zu wehren (z.B. mit einem Knie zwischen die Beine)Ich wünsche allen hier betroffenen dass sie neimals wieder dazu gezwungen werden ihre grenzen so deutlich durchsetzen zu müssen, aber trotzdem denke ich dass man daran wächst und aus dem erlebten kraft schöpfen kann, wenn man es verabeitet hat!

Sorry, kann das so jetzt nicht stehen lassen, Ekel. Ist mir zu einfach.

Ich finds auch gut, wenn Frauen sich gut wehren können. Aber... Mein ehemaliger Therapeut hats mal so gesagt:

Angenommen, du hast ein schönes Haus mit Garten. Da kommt jemand mit einem Panzer, fährt dein Gartenzaun um und walzt alle Blumen nieder. Das erste Mal gehst du hin, baust den Gartenzaun wieder auf und pflanzt die Blumen neu. Da kommt wieder jemand mit dem Panzer. Auch da baust du alles wieder neu. Aber irgendwann, bleibst du nur noch im Haus und schaust zu, was da draussen läuft. Der Gartenzaun erfüllt seinen Zweck ja sowieso nicht.

Weisst was ich mein?

Ich bewundere da ja immer meine Freundin. Diese erzählt immer mal wieder davon, wie sie sexuell belästigt wird und auch wie taff sie damit umgeht.

Prima für sie, wenn sie so taff ist. Nur haben es manche irgendwann verlernt oder eben gar nicht erst gelernt, Grenzen zu setzen. Man muss erstmal wissen, dass sowas überhaupt möglich ist, dass man das darf. Erfahren, dass man überhaupt Grenzen setzen kann und darf. Und das hat mal gar nichts mit Taff sein zu tun oder mit Mut oder was weiss ich.

Und frühere Opfer werden ja leider oft immer wieder Opfer, genau aus dem Grund.

Edit:
Ich kriegs grad nicht differenzierter hin. Vielleicht seh ich aus grad was in deinem Posting, was du so nicht gemeint hast.

LG

[Ekel]

@Launebär: Ich denke Elena hats schon richtig verstanden. Ich weiß dass es extrem schwierig ist das differenziert und alles richtig zu formulieren, ohne dass irgendwer aus berechtigen gründen an den Worten herummäkelt.

Was ich mit meinem post ausdrücken wollte war: Habt mut, lasst euch nicht alles gefallen und gebt die hoffnung nicht auf, so schmerzhaft und beängstigend die erfahrungen sind, so kann mann sie trotzdem verwenden um sie positiv weiter zu entwickeln!

Ich wollte auf keinen fall, irgendetwas verharmlosen, oder irgendwem hier den eindruck vermitteln, dass sie etwas falsch gemacht hat oder sonstige negative dinge mit meinem post auslösen.

Ich hoffe jetzt ist es klarer.

[(e)]

Ja, ich hab´s schon richtig verstanden, Ekel.

Ich hab nun mit meinem Thera darüber gesprochen Ende Januar. Er sagte auch noch ein paar hilfreiche Sätze, die mir mein Vertrauen in die Jungs, die mein Neffe heimbringt, wieder etwas zurückgibt, dass eben nicht alle so seien, ich jetzt nicht unbedingt total misstrauisch sein müsse. Aber ich werde mich trotzdem verstärkt zurückhalten und schauen, dass ich meinen Neffen allein sprechen kann, mit den Jungs auch nicht länger rede, auch weil ich genug eigene Probleme habe und meine Ruhe brauche. Mir wird bewusst, dass ich einfach mein Privatleben brauche und die Jungs, die bei uns ein- und ausgehen, unser Haus irgendwie zu sehr zu einem Bahnhof machen. Also ziehe ich mich zurück und gucke nur wegen meinem Neffen und ob der Herd aus ist, damit nichts anbrennt.

[Zilan]

wieso müssen diese jungs überhaupt bei dir ein- und ausgehen? das ist doch dein haus und du kannst auch grenzen setzten wer da hineinkommen darf. du bist nunmal die erwachsene und die jungs haben dich zu respektieren (auch wenn das jetzt wahnsinnig altbacken klingt). aber ich meine diesen ganz normalen respekt den man jeden anderen menschen entgegenzubringen hat, auch jugendliche untereinander. man hat menschen nicht auszufragen und mit worten in eine ecke zu drängen. damit konfrontiert, werden sie sicher den coolen raushängen lassen, aber es wird hoffentlich im hinterkopf anfangen etwas zu bewirken... falls sie nicht völlig falsch erzogen sind.

[(e)]

Hey Zilan

Die Jungs sind Kumpels meines Neffen, der bei mir zur Untermiete wohnt. Er hat natürlich schon ein Recht, Kumpels einzuladen. Es ist jetzt auch gut geregelt. Danke, dass Du Dir Gedanken machst. Ich hab mit meinem Neffen geredet und gewisse Vereinbarungen getroffen. Seither läuft alles rund, keine Pobleme mehr.

[(e)]

Ich hab die Sache doch nicht so gut verkraftet, wie ich eigentlich dachte. Als gestern einer der Jungs bei uns im Gästezimmer übernachtete, triggerte es mich total, weil sein Gästezimmer auf meinem Stock lag. Hab nun meinem Thera geschrieben. Er findet, ich solle darauf bestehen, dass die Jungs unten schlafen müssen. Dann halt in der Stube. Der erste Stock ist einfach tabu und wirklich nur für die Familie. Irgendwie muss ich das jetzt durchsetzen, ohne dass mein Neffe mir das übel nimmt. Er kann das wahrscheinlich nicht wirklich nachvollziehen, was da in mir abläuft und getriggert wird.

[Zilan]

Außerdem hatte gerade ein anderer Kumpel von ihm derart übergriffig mit mir geredet und mich ausgefragt über ihn. Das hat das Ganze nochmal getriggert. Mann, die sollen mich einfach in Ruhe lassen!

das finde ich nicht gut! hast du das deinem neffen auch schon gesagt?

und ich verstehe auch nicht wieso diese kumpels immer bei euch übernachten müssen? ist das normal? ich kann mich erinnern nur ab und zu, und immer bei unterschiedlichen freundinnen übernachtet zu haben. nicht 5x im monat! kann dein neffe sich nicht einfach so mit ihnen treffen? oder er übernachtet bei ihnen?

das war einfach nicht ok was da abgelaufen ist, und ich finde es ist dein gutes recht daraus konsequenzen zu ziehen! das musst du nur auch aus voller überzeugung rüberbringen. hast du zweifel ob du dich und dein seelenheil schützen darst, wird dir dieser schwachpunkt sofort angesehen.

klar möchte dein neffe seine freunde mitbringen und wird versuchen das durchzusetzen. aber ich finde es nicht so selbstverständlich, im gemeinsamen zusammenleben, dem anderen menschen aufzuhalsen die sich so sehr danebenbenehmen. du kannst natürlich die grenze dort setzen, dass sie sich ganz einfach nur noch in seinem bereich (und nur dort) aufhalten dürfen. mir wäre das aber ehlich gesagt nicht genug wenn es mich so triggern würde. ich würde die grenze ganz klar vor deiner haustüre setzen. nochmal: das ist dein gutes recht. du kannst auch mitbestimmen wer sich in eueren gemeinsamen räumen aufhält. ist bei einer wg nicht anders.

[(e)]

Hi Zilan

Ja, Du hast schon Recht, doch fällt es mir sehr schwer, meinem Neffen zu viele Grenzen zu setzen. Ich hänge so sehr an ihm und ich möchte, dass er sich bei mir und meiner Mutter wohlfühlt und auch größtenteils bei uns bleibt und nicht immer weg ist. Denn dann sorge ich mich, wo er sein könnte und wie es ihm geht, ob er okay ist. So bringt er eben seine Kumpels mit nach Hause, dafür weiß ich, dass er wohlauf ist. Aber ich setze die Grenze vor dem 1. Stock, d. h. die Jungs müssen halt notfalls in der Stube schlafen, aber nicht mehr im 1. Stock. Dass sie sie oft bei uns sind, liegt an meinem Neffen, der kann nur schlecht allein sein. Er schart seine Freunde um sich, wie ein Messie sein "wärmendes" Chaos.

[Zilan]

das ist eine gute idee sie erstmal nicht mehr in den ersten stock zu lassen. kann man dazwischen auch zusperren? es geht doch auch darum, dass du dich wohlfühlst. und durchschlafen kannst.

wie alt ist dein neffe eigentlich?

vielleicht habt ihr aber beide etwas aufzuarbeiten? es ist nicht normal "nicht alleine sein zu können". er ist ja auch gar nicht alleine wenn du da bist. ich kenne auch jemanden der so war, bei ihm lag es daran, dass er nie eine richtige bezugsperson in seiner kindheit hatte. immer wechselnde aufsichtspersonen.

und du brauchst mehr selbstsicherheit und das selbstbewusstsein nicht die sorgen anderer über deinen eigenen stellen. wenn du deine eignene bedürfnisse missachest, tun das auch andere bei dir.
außerdem ist das auch keine gute vorbildfunktion für heranwachsende. du könntest ihm ein falsches rollenvorbild liefern und er könnte in zukunft auch die wünsche anderer frauen/menschen übergehen, weil es ja so üblich ist dass andere für ihn zurückstecken.

sicher, du willst ihm etwas zurückgeben, gut zu ihm sein, aber überbetütteln ist leider nie gut. zumindest nicht wenn man längerfristig denkt.

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