Umgang mit dem Tod und Sinnfrage

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.

Widow
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:20

Dann ist das Leben zuende. Leer oder voll, halbvoll oder halbleer: Zuende.

Ich habe hier jetzt auch fertig. Muss auf die Couch

@ Vinc: Derjenige, der stirbt! Der darf sich das anmaßen! Und später die, die davon wissen. Und es teilen.

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leberblümchen
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:21

unerfüllt - noch nicht erfüllt - ein nicht eingelöstes Versprechen - ungerecht

Man kann immer versuchen, sein Leben zu 'füllen' - nun, es gibt Menschen, denen nicht einmal diese Chance zuteil wird. Die werden geboren, um zu hungern, um Angst zu haben vor den Bomben, um ohne Eltern zu leben.

Und es gibt Kinder, die freuen sich heute darauf, dass sie morgen Geburtstag haben, und sie werden heute totgefahren, irgendwo. Meinst du, das ist die wahre Erfüllung?

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Blanchet
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:23

Vincent hat geschrieben:
Du hast geschrieben, ein Leben sei erfüllt, wenn es aus ist. Und das ist - entschuldige - schwachsinnig.
Ein Leben, das nicht gerettet werden kann, ist schon das "Höhere". Niemand kann etwas dagegen tun. Welcher Mensch maßt sich an, darüber zu spekulieren, wann ein Tod 'zu früh' oder 'zu spät' eintritt?!?
Genau das tue ich nicht.
Es gibt keinen zu frühen oder zu späten Tod. Er kommt, wenn es Zeit ist. (in meinen Worten: wenn das Leben erfüllt ist).

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flowerbomb2
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:25

Jeder Mensch, der jemanden verloren hat, kann sich anmaßen zu sagen, ob er Tod zu früh kam oder nicht.

Ich frage mich eher, was für Menschen das sein müssen, die sich anmaßen zu sagen: super, dass er gestorben ist!

Widerlich, mir wird echt schlecht.

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Vincent
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:27

Widow hat geschrieben:Derjenige, der stirbt! Der darf sich das anmaßen! Und später die, die davon wissen. Und es teilen.
Nicht einmal derjenige, der stirbt darf das. Und erst recht nicht die Überlebenden.
Die Überlebenden sollen leben. Du als diejenige, die so sehr gegen den Tod ist, scheinst mir aber nicht gerade die Hüterin des Lebens zu sein.
Blanchet hat geschrieben:Es gibt keinen zu frühen oder zu späten Tod. Er kommt, wenn es Zeit ist. (in meinen Worten: wenn das Leben erfüllt ist).
Ich bin ganz auf deiner Seite. Die anderen habe ich gemeint, die das Leben lieber ohne Tod hätten.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)


kaja
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:31

Blanchet hat geschrieben: Es gibt keinen zu frühen oder zu späten Tod. Er kommt, wenn es Zeit ist. (in meinen Worten: wenn das Leben erfüllt ist).
Esoterisch-Religiöser-Mist.
Wenn du damit glücklich bist dann sei es, aber es ist anmaßend diese Sicht als einzig Wahre zu verkaufen und anderen aufdrängen zu wollen.
Darüber zu urteilen und zu sagen das es ok ist wenn die Liebsten eines anderen sterben zeugt von maßloser Selbstüberschätzung und mangelnder Empathie.
After all this time ? Always.

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Blanchet
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:32

titus2 hat geschrieben:unerfüllt - noch nicht erfüllt - ein nicht eingelöstes Versprechen - ungerecht

Man kann immer versuchen, sein Leben zu 'füllen' - nun, es gibt Menschen, denen nicht einmal diese Chance zuteil wird. Die werden geboren, um zu hungern, um Angst zu haben vor den Bomben, um ohne Eltern zu leben.

Und es gibt Kinder, die freuen sich heute darauf, dass sie morgen Geburtstag haben, und sie werden heute totgefahren, irgendwo. Meinst du, das ist die wahre Erfüllung?
Das ist ungerecht, schrecklich und vielleicht sogar ein nicht eingelöstes Versprechen.
Aber so ist das Leben manchmal.

Wahre Erfüllung ist eine menschliche Bewertung. Wer kann sagen was eine wahre Erfüllung ist.
Leben oder Tod ist eine Null oder Eins Entscheidung. Da bedarf es keiner adjektive.
Das Leben ist erfüllt (auch wenn es zu leer scheinen mag) wenn der Tod da ist. Vielleicht ist Erfüllung das falsche Wort, aber ich finde kein anderes.

lg
Blanchet

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flowerbomb2
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:32

Insbesondere jemandem aufdrängend zu wollen, der vor noch nicht langer Zeit jemanden verloren hat.

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Nico
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:33

Ob Schicksal, ob Bestimmung, ob Pech oder ob einfach Zufall, wo ist der Unterschied und wer weiß schon was es tatsaechlich ist ?
Es geht darum, dass man es frueher oder spaeter annehmen soll wie es ist.
Aber das ist heute äusserst unmodern, der eine muss sterben und hadert damit, der andere " muss" leben und hadert ebenfalls damit.
Der zu kleine Busen ist eine Katastrophe, der große Busen sorgt fuer Komplexe, beide hadern und laufen zur Schoenheits - Op.
Wer ein Maedchen bekommt haette lieber einen Sohn und wer einen Jungen bekommt haette lieber eine Tochter, beide hadern.
Ein gesundes Kind ist bei weitem zuwenig, es muss mindestens bildhuebsch und blitzgescheit sein und selbst dann gibt es was zu hadern.
Auf schoene Zeiten hat man ein Recht, schlechte Zeiten sind ungerecht.

Dankbarkeit ? Demut ? Zufriedenheit ? Ergebenheit ?
Alles Fremdwoerter......
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Sabriel
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:33

Vincent,
Welcher Mensch maßt sich an, darüber zu spekulieren, wann ein Tod 'zu früh' oder 'zu spät' eintritt?!?
Jeder und alle. Und wir duerfen das. Der Tod kann zu frueh sein oder zu spaet oder so aus der Zeit, dass man gar nix dazu mehr sagen kann.

Selbst wenn der Tote sein Leben als erfuellt gesehen hat, darf ich sagen, der Tod kam fuer mich zu früh. Aendern kann ich"s nicht, aber ich muss auch nicht so tun, als waer's richtig, wenn es fuer mich nicht richtig ist.

Sabriel
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:34

Was anzunehmen und damit weiterzuleben ist aber was völlig anderes als zu sagen: toll und richtig, dass die jetzt alle tot sind.

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Blanchet
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:39

Genau: ich habe einen Freudentanz veranstaltet, als meine Mutter und mein Bruder elendiglich am Krebs krepiert sind.
Auch freue ich mich jeden Tag zu meiner Freundin ist Spital zu gehen und ihr beim Leiden zuzusehen.

Wo habe ich geschrieben, dass es toll war?
Ich habe nur geschrieben, dass es richtig ist, weil es sonst nicht so wäre.
Trotz all der Schrecklickeit, die ich - wenn ich könnte - JEDEM ersparen würde.

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Sabriel
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:41

Wieso ist es bitte richtig? Das versteh ich gar nicht.

Es ist. Richtig und falsch sind schon schon wieder Bewertungen.
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Blanchet
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:43

Sabriel hat geschrieben:Wieso ist es bitte richtig? Das versteh ich gar nicht.

Es ist. Richtig und falsch sind schon schon wieder Bewertungen.
Da hast du recht.
Aber ich kann es nicht anders in Worte fassen. Vielleicht weil es keines dafür gibt.

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Sabriel
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 14:47

Aber gerade das ist das, was andren hier gerade so weh tut. Dass jemand sagt, es ist richtig = gut, dass jemand stirbt. Und das ist es nicht, auch nicht fuer dich und deine Freundin.
Es ist halt so, jemand stirbt. Nicht mehr und nicht weniger.
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