Ist er der Richtige (Analytiker)?

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candle.
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Beitrag Mi., 07.11.2012, 22:49

Ach, das ist ds Problem titus!

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 00:29

Wow, Ihr Lieben! Soviele kluge Beiträge von jedem Einzelnen von Euch! Danke!
Eure Gedanken regen mich wirklich an!
Nur eines stimmt mich nach wie vor nachdenklich: Ihr scheint alle den/die Beste(n) gewählt zu haben (nach eurem Gefühl), ich habe ihn aus praktischen Gründen genommen (Ja, ich fand' ihn auch ganz okay), weil ich dachte, jetzt haben mir schon 3 abgesagt, dann kann ich ja froh sein, dass ich überhaupt einen Analyse-Platz gefunden habe. Wobei, hätte ich ein Gefühl gehabt, dass das gar nicht geht, hätte ich dann auch nicht zugestimmt. Vielleicht suche ich auch all diese - objektiv gesehen, an den Haaren herbei gezogenen - Gründe, weshalb er nicht der Richtige ist, aus um meinem unlogischen Gefühl (das fehlende klare Ja) eine Logik zu geben. Auf der anderen Seite würde ich diesen einen Analytiker vielleicht nie finden, selbst wenn ich mein ganzes Leben dafür aufopfern und halbe Weltreisen machen würde, um ihn zu finden. Genauso kritisch bin ich ja auch, was Partner anbelangt, wobei mir da die Verliebtheit in der Anfangsphase hilft, diese vermeintlichen Fehler (Das Fehlende) nicht zu bemerken.

Da wäre ich auch schon bei Eurer Vermutung, dass ich womöglich keinen Menschen suche, sondern einen charismatischen Übermenschen, den ich anhimmeln kann.
Wäre er eine intellektuelle Gestalt, wäre er mir vielleicht auf der anderen Seite zu unempathisch.
Mein Jetztiger hat von allem ein bißchen. Aber es reicht eben nicht um auf ihn herauf zu blicken.
Manchmal sitzte ich unmotioviert da und denke darüber nach, was ich noch alles einkaufen wollte, während er mich anschaut und darauf wartet, dass ich rede.

Wenn ich aber rede, schaut er für meinen Geschmack viel zu oft auf die Uhr. Machen das Eure auch?
Anna Lüse hat geschrieben:Ich kann jetzt nur von mir reden, aber vielleicht hilft dir das trotzdem ein bißchen.
Ich hatte von Anfang das Gefühl
-er hört sehr genau zu
-stellt schlaue Fragen, kann folgen
-nimmt mich ernst
-in den Räumlichkeiten kann ich mich wohlfühlen
-hat klare Regeln, ist seriös
Viel mehr wußte /fühlte ich nicht.
Ja, das hilft mir schon. Bei mir stimmen auch alle Punkte bis auf "Stellt schlaue Fragen" (Jedenfalls bezogen sich seine Fragen bisher auf inhaltliche Bezüge) und "in den Räumlichkeiten fühle ich mich wohl" trifft bei mir auch nicht zu. Auch mag ich den "Eigengeruch" in dem Zimmer nicht. Das Zimmer ist genauso flippig wie seine Kleidung. Auf der anderen Seite hängt da dann ein eingerahmter Geldschein aus einem anderen Land rechts hinter mir. Wenn ich das in der ersten Sitzung gesehen hätte, hätte mich das allein schon gänzlich abschrecken können. Ich meine, was sagt denn sowas aus? Ich muss mir das nächstes Mal genauer anschauen. Gut, er hat auch ein eingerahmtes Bild, was nach "Analyse" und "Freud" aussieht. Jedenfalls ist esso, dass er sich für nichts von dem interessiert wofür ich mich interessiere und das ist eine grosse Bandbreite. Aber gut, das ist ja wirklich nicht wichtig.
Anna Lüse hat geschrieben:Ob und welche Bücher er liest, weiß ich bis heute nicht, interessiert mich auch nicht. Seine Allgemeinbildung ist mir auch relativ egal. Gut, man möchte vielleicht nicht jmd. mit IQ eines Teebeutels sein Leben erzählen aber letztlich muß er fachlich schlau sein und menschlich nett und aufrichtig. Da kann er auch die Bild lesen und Barbara Salesch gucken.
Das Problem ist ja nicht sein IQ, intelligent ist er in jedem Falle, aber eben irgendwie einfach gestrickt. Für mich ist das nicht das Gegenteil von unintelligent.

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 00:48

titus2 hat geschrieben:Aber er hat ein Regal mit gefühlten 3000m² Büchern in seinem Zimmer. Und das sind nicht alles nur Fachbücher. Da bekommt man schon einen Eindruck. Und dann hat er während meines letzten Studiums, als ich so Probleme mit Platon, Kant usw. hatte, zu jedem irgendwas sagen können: "Naja, Platon meint ja, dass..." und: "Kant sagt an dieser und jener Stelle folgendes..." - und so ging das die ganze Zeit: griechische Sagen, deutsche Literatur, Weltliteratur, Kunst, Musik - naja, eigentlich zählt das für mich zur Allgemeinbildung, aber er weiß definitiv mehr als ich - und das reicht, um ihn zu idealisieren
Ahhhhhhh! Ich will auch! Ich will auch! Genau das meine ich!
Das heißt aber nicht, dass mein Analytiker weniger wert/toll wäre als Titus' Analytiker, nur finde ich solch einen Austausch eben seeeehr befruchtend! Titus, lass uns tauschen!

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 00:58

Tristezza hat geschrieben:Für mich klingt dein Eingangsposting so, als hättest du gehofft, einen Beziehungspartner gefunden zu haben, und dieser stellt sich als nicht ganz so attraktiv heraus, wie du gedacht hattest.
Da ist auch etwas dran. Das habe ich selbst heute auch gedacht.
Tristezza hat geschrieben:Was mir ein wenig fehlt, ist die Beurteilung der therapeutischen Fähigkeiten des Analytikers - und diese sind nicht daran zu erkennen, wie viele Bücher er am Tag liest oder ob er sich besonders raffiniert ausdrückt.
Da triffst Du den Nagel auf den Kopf!
Ich nehme mir diesen Satz zu Herzen!
Tristezza hat geschrieben: Vielleicht kannst du seine therapeutischen Qualitäten jetzt noch nicht wirklich beurteilen - aber du solltest dir noch etwas Zeit dafür lassen.
Vermutlich ist das ein kluger Rat.
Tristezza hat geschrieben: Falls natürlich die "nicht therapeutischen" Eigenschaften deines Therapeuten für dich zu sehr in den Vordergrund rücken, wäre es vielleicht gut, mit ihm darüber zu sprechen, bevor du die Analyse bei ihm beendest. Evt.. würde das einiges gerade rücken, vielleicht könntest du aus der Auseinandersetzung mit diesem Thema auch das ein oder andere für dich mitnehmen.
Ja, das stimmt wohl.

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 01:13

titus2 hat geschrieben:Das finde ich z.B. wichtig, dass er dir das gleich angeboten hat, über die Beziehung zu reden. War bei mir auch so, und ich hab das anfangs gar nicht einordnen können, weil ich dachte: "Beziehung? Was für eine Beziehung?" - aber dieses Ermuntern von ihm, das hilft mir heute, ein Jahr nach Beginn, wenn ich meine Gefühle ihm gegenüber ansprechen möchte.
Das hat er mir gleich alleserklärt. Auch die Gegenübertragung. Ich fragte ihn nur: "Sie bringen also Ihre Gefühle mit in die Therapie?" Er "Ja!"Ich: "Sind die dann auch echt?" Er daraufhin: "Gibt es unechte Gefühle?"

Was mir einmal gar nicht gefiel: Wir sprachen über einen Freund von mir, der fast jedes WE seinen Sohn hat, mit ihmauch ineinem Bett schläft und sich aber eine Partnerin wünscht. Aber erst, wenn diese da ist, der Sohn zurück in sein eigenes Bett gehen sollte (mittlerweile macht er es anders) usw.(Will das jetzt nicht so lange ausführen) Da sagte mein Analytiker: "Wenn der zu doof ist....!"
Ähm, das fand' ich innerhalb einer Therapie nicht so cool. Wie seht Ihr das?
titus2 hat geschrieben:Ich hab da vermutlich dieselbe Macke wie du: Ich bin auch nicht so gebildet, wie ich es gerne hätte, und ich vermute, dass ich mich da sozusagen im 'Glanz' meines Analytikers sonnen will, so als würde es mich aufwerten, einen klugen, gebildeten und von mir als perfekt phantasierten Therapeuten zu haben
Hm, ich glaube nicht, dass es bei mir das ist, dass ich mich in seinem Glanze aalen möchte, als vielmehr, dass ich von ihm intellektuell gefordert werden möchte, da hat Candle auch schon Recht.

Shit, Ihr alle habt Recht, von Jedem ein bißchen!
titus2 hat geschrieben: oder eben auch: "Ich hab in meinem Kopf so ein Idealbild von einem Analytiker, und nun bin ich ständig damit beschäftigt, mir darüber Gedanken zu machen, wie ich damit umgehe, dass Sie etwas anders sind". Ich glaube, mit solchen 'Ansagen' kann ein Analytiker sehr gut umgehen
Gute Idee, nur was sage ich ihm, weenn er mich nach diesem Ideal fragt?
Zuletzt geändert von Alba am Do., 08.11.2012, 01:28, insgesamt 2-mal geändert.


pandas
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Beitrag Do., 08.11.2012, 01:20

Mh, also von dem, was Du da jetzt noch geschrieben hast, scheint mir da doch ziemlich Differenz zu bestehen. So dinge wie Eigengeruch des Zimmers, Bilder etc. sind schon mit-wesentlich, schlichtweg weil sie immer (in der Stunde) da sein werden.
Bei mir war gerade Zimmer, Praxiswohnung und Einrichtung zu Beginn mit-aussagekräftig, und das hat 100% gepasst, soll heissen, sein Geschmack trifft meinen Geschmack gut, ohne dass ich jetzt auch die Bilder haben müsste, aber ich fand sie von Beginn an wunderschön, bis auf eines, was nach einem Umzug jetzt leider ausgerechnet sehr in meinen Blick hängt ...
... aber er hat auch andere Gegenstände stets gut plaziert im Raum, die ihn mir sehr sympathisch machen.
Das war zu Beginn auch wichtig, weil er in den Vorgesprächen etwas distanziert, fast ein Touch unnahbar war. (Dabei ist er wohl nur auch ein kleines bissle introvertiert ).
Und es ist auch so, dass er sich in Gebieten auskennt, die für meine Welt mit-relevant sind. Finde ich auch wichtig, gerade weil ich weiss, dass das mit Therapeuten nicht immer so ist, aber wenn z.b. ein Kinofilm oder eine Musik am Rande erwähnt wird, ist es erstaunlich effektiv, wenn der Therapeut diesen / dieses dann auch kennt etc.
Auf der anderen Seite gibt es in Bezug zu manchen Dingen auch Unterschiedlichkeiten (Philosophie u.ä.), aber er ist da nie besserwisserisch.

Warum liegst Du eigentlich nicht? Mitunter wäre das einen Versuch wert, wenn Du dann mehr mit Dir im Kontakt bist, kommst Du vielleicht besser ins Reden (ohne Shoppinggedanken), möglicherweise kommt dann auch vom Therapeuten tiefergehendes, es ist ja ein wechselseitiger Prozess.

Aber wenn das ungute Gefühl so präsent bleibt, vielleicht doch parallel weiterschauen. Ist die PA einmal bewilligt, kann man in diesem Rahmen auch den Therapeuten wechseln. Nur haben nicht alle ständig Plätze frei. Aber umschauen kann ja eventuell dann doch fruchtbar sein.

Ich hatte ja einen anderen Analytiker kurz vorher gesehen, da hatte so gar nichts gepasst, obwohl der auch noch gar nicht so alt war.
Mein Jetztiger kam dann gerade zur rechten Zeit für mich. Ist sogar in meiner Wohnnähe
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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 01:43

Puh, liebe Biber...gerade hatte ich mich darauf eingestellt bei ihm weiter zu machen und jetzt peng!-Dein Beitrag!

Was die Räumlichkeit anbelangt...Kann jetzt auch verstehen, dass Du darauf solch einen Wert gelegt hast, was für mich unwesentlich war. War! denn ich fühle mich in dem Raum echt nicht so wohl. Die Beleuchtung ist sehr dunkel, aus den Decken ein paar Lichter und die Coach steht schief, also richtig schief im Raum stehend, die Decke ist sehr sehr dünn und sehr kurz. Hinter ihm sein Laptop. Und ja, den Geruch mag ich nicht. Und ja, ich glaube, ich mag sein Geruch nicht.
biber hat geschrieben:Das war zu Beginn auch wichtig, weil er in den Vorgesprächen etwas distanziert, fast ein Touch unnahbar war. (Dabei ist er wohl nur auch ein kleines bissle introvertiert ).
Sag mal, wenn er eher introvertiert ist, bekommst du denn dann trotzdem viel Feedback? Wie lange bist Du schon bei ihm?


pandas
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Beitrag Do., 08.11.2012, 01:53

Alba hat geschrieben:Sag mal, wenn er eher introvertiert ist, bekommst du denn dann trotzdem viel Feedback? Wie lange bist Du schon bei ihm?
Nun, ich wollte sagen, ich habe so die Vermutung, er ist per se introvertiert, aber hat das sozusagen selbst gut verarbeitet, nicht verleugnet, aber überwunden in dem Sinne, dass es nicht hinderlich ist. Es ist ja sowieso so, dass introvertiertheit im 2-er-Kontakt relativ schnell vergeht, jedenfalls bei einer speziellen Art Introvertiertheit, die ich in gewisser Weise auch selbst habe. Sozusagen wird es dann statt introvertiert tiefer, und so ist das gerade auch bei seinen Feedbacks, Fragen etc.
Am Anfang, bei den Vorgesprächen im Sitzen kam das aber leicht Distanziert/Unnahbar herüber, insbesondere da er Wert auf eine perfekte Erscheinung legt.
Was aber zu ihn passt. Aber zu wortkarg war er da auch nicht. Wobei ich auch keinen Therapeuten möchte, der mich "wegplaudert".
Wenn ein Analytiker gut mit seiner Introvertiertheit jongliert, dann kann diese wohl eher hilfreich sein für Empathie und Reflexion zu seinen Patienten. Zumal Menschen, die psychisch belastet sind, desöfteren auch nicht die Überstürmer sind, und das kann er dann wahrscheinlich gut nachvollziehen.
Insgesamt hat er´s wohl aber wirklich gut überwunden, er wirkt zugleich auch sehr selbstbewusst etc = deswegen dann auf dem ersten Blick "unnahbar".

Nun, ich finde schon, Du solltest das alles alsbald ansprechen, die Störungen erscheinen mir da doch zu gross, um darüber hinweg zu gehen.
Vielleicht findet ihr ja auch teillösungen, z.b. wie Du Dich zunächst mal im Raum auch körperlicher mehr wohlfühlen könntest.

Achja, ich bin bei dem meinen jetzt 10 Monate, 2 - 3 x wöchentlich minus 7 Wochen wechselseitige Pausenzeiten.
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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 02:07

Das mit Deinem Analyitiker klingt wirklich gut, so als hättest du den für Dich Richtigen gefunden! Herzlichen Glückwunsch!

Ich glaube, meiner ist von Natur aus nicht so introvertiert. Ich finde, beides hat seine Vorteile.
Mein Analytiker hat keine Probleme auf meine Fragen zu antworten und ich frage wirklich viel.
Ein anderer Analytiker hätte vielleicht mehr eine Grenze gesetzt.
biber hat geschrieben:Nun, ich finde schon, Du solltest das alles alsbald ansprechen, die Störungen erscheinen mir da doch zu gross, um darüber hinweg zu gehen.
Vielleicht findet ihr ja auch teillösungen, z.b. wie Du Dich zunächst mal im Raum auch körperlicher mehr wohlfühlen könntest.
Hm, Teillösungen...ob die wirklich befriedigend sind? Er geht ja schon so auf mich ein. Was soll der arme Kerl denn noch alles tun? Ich weiss echt auch nicht wie ich es ansprechen soll. Wie soll ich mich in dem Raum denn wohl fühlen, er hat es nach seinem Geschmack eingerichtet. Ich bin gerade wieder völlig unschlüssig.

Du hattest noch gefragt, ob es in meiner Stadt soviele freie Plätze gibt. Also, von 10, die ich kontaktiert hatte, hatten 5 einen freien Platz. Wobeies noch ca. 5-10 gäbe, die ich kontaktieren könnte.

So um die 20 männliche Analytiker, die im Analytiker-Verzeichnis stehen, ist nicht viel für eine normal grosse Stadt, oder?


pandas
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Beitrag Do., 08.11.2012, 02:15

Über Fragen freut sich der meine auch.
Heute meinte er, ich sei mutiger geworden und ob ich mir vorstellen könne, dass er das begrüße und auch brauche (für die gemeinsame Arbeit).
Wobei ich jetzt auch nicht ultra-intro bin oder so, aber es ging um Heikles, wie eben Kritik, und zwar an seinen Strategien. Also, wenn ich Deutungen nicht stimmig finde etc. (Wie gesagt, es kam mir manches tendenziell zu freudianisch vor, das betrifft alles aber auch die Spezifika meiner Analyse, wir sind ja nun schon weiter, im 10. Monat seiend.)

Also, in Bezug auf den Raum lässt sich doch vermutlich was tuen, wenn Du das anspricht, zum Beispiel mit dem Licht? Welche Lampen an sind etc.
Als auch eventuell mit der Stellweise der Möbel? Falls die wirklich so ungünstig stehen.
Mit dem Geruch, das fände ich wahrscheinlich auch schwierig, sowas anzusprechen, hat schon was ziemlich persönliches ....
anderseits, wenn er ein starkes Aftershave oder so benutzt, ist die Frage, ob das nicht auch andere Patientinnen stört.

Wenn bei Dir im Moment so viel Analytiker Plätze frei haben, ist das doch schon mal gut, da sind doch Chancen, es nochmal woanders auszuprobieren.
Ehrlich gesagt, hier sind insbesondere die Männer gefragt, und insgesamt gibt´s wohl eh weniger männliche Therapeuten. Da gehört dann schon Glück dazu, richtig zu landen ...
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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 02:26

biber hat geschrieben:Und es ist auch so, dass er sich in Gebieten auskennt, die für meine Welt mit-relevant sind. Finde ich auch wichtig, gerade weil ich weiss, dass das mit Therapeuten nicht immer so ist, aber wenn z.b. ein Kinofilm oder eine Musik am Rande erwähnt wird, ist es erstaunlich effektiv, wenn der Therapeut diesen / dieses dann auch kennt etc.
Auf der anderen Seite gibt es in Bezug zu manchen Dingen auch Unterschiedlichkeiten (Philosophie u.ä.), aber er ist da nie besserwisserisch.
Mein Analytiker und ich sind sehr verschieden, haben wohl kaum Gemeinsamkeiten.
Aber er ist in jedem Fall auch nicht besserwisserisch, sondern hört sehr interessiert.
biber hat geschrieben:Warum liegst Du eigentlich nicht? Mitunter wäre das einen Versuch wert, wenn Du dann mehr mit Dir im Kontakt bist, kommst Du vielleicht besser ins Reden (ohne Shoppinggedanken), möglicherweise kommt dann auch vom Therapeuten tiefergehendes, es ist ja ein wechselseitiger Prozess.
Ich habe bisher einmal gelegen. Und das eine mal fand' ich doof, obwohl ich mich darauf gefreut hatte und dachte, es könnte mich umstimmen. Doch er saß rechts von mir am Kopfende und schlug öfters seine Beine hin und her übereinander. Ausserdem ist die Beleuchtung so dooooooof! So ein mattes Leuchten aus der Decke, und im Raumist zwar überall Licht, aber so dunkel. Und ich hatte das Gefühl, dass ich von ihm Unruhe spürte, das Gefühl ich soll reden, so dass ich mich selbst gehetzt habe.
biber hat geschrieben:Aber wenn das ungute Gefühl so präsent bleibt, vielleicht doch parallel weiterschauen. Ist die PA einmal bewilligt, kann man in diesem Rahmen auch den Therapeuten wechseln. Nur haben nicht alle ständig Plätze frei. Aber umschauen kann ja eventuell dann doch fruchtbar sein.
Danke für den Hinweis! Also, die Genehmigung der Analyse von der KKV abwarten und dann weiter schauen. Dann habe ich auch noch genug Zeit um mit ihm mir das weiter anzuschauen. Was er sagt, ist ja auch gut. Er gibt mir schon Einsichten und weitet meinen Blickfeld.
Das Problem ist nur, je länger ich in einer Beziehung festhänge, desto schwerer komme ich da wieder raus, verwerfe es ganz, auch wenn es mir nicht gut tut.
Zuletzt geändert von Alba am Do., 08.11.2012, 02:33, insgesamt 1-mal geändert.


pandas
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Beitrag Do., 08.11.2012, 02:31

Nun, ich wünsche Dir auf alle Fälle *toi toi toi* für Deinen weiteren Entscheidungsweg.

Aber dranbleiben, nicht ins ausharren kommen! Damit meine ich, wenn Du bei dem Jetztigen bleibst, aktiv dran bleiben, Dich dort wohler zu fühlen als auch Deine Zweifel insgesamt verbal einbringen, da Ihr nur so effektiv dran arbeiten könnt, welche Muster aus Beziehungen sich darin finden (= wie eben auch Kontra des imaginierten Idealpartner etc.)
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Beitrag Do., 08.11.2012, 02:44

biber hat geschrieben:Wie gesagt, es kam mir manches tendenziell zu freudianisch vor
Hm, was genau meinst du mit freudianisch? Magst es näher erklären?
biber hat geschrieben:Also, in Bezug auf den Raum lässt sich doch vermutlich was tuen, wenn Du das anspricht, zum Beispiel mit dem Licht? Welche Lampen an sind etc.
Als auch eventuell mit der Stellweise der Möbel? Falls die wirklich so ungünstig stehen.
Mit dem Geruch, das fände ich wahrscheinlich auch schwierig, sowas anzusprechen, hat schon was ziemlich persönliches ....
anderseits, wenn er ein starkes Aftershave oder so benutzt, ist die Frage, ob das nicht auch andere Patientinnen stört.
Ich glaube nicht, dass er soweit gehen würde mit mir Möbel zu verrücken oder gar in ein Möbelhaus zu gehen. Habe ich auch keine Lust zu.
biber hat geschrieben:Wenn bei Dir im Moment so viel Analytiker Plätze frei haben, ist das doch schon mal gut, da sind doch Chancen, es nochmal woanders auszuprobieren.
Ja,mal sehen wie es jetzt weiter geht.
das, was Du zuletzt über den Website-Favoriten schriebst, klingt schon sehr nach Idealisierung ... anstatt in die Auseinandersetzung mit Deinem tatsächlichen Analytiker zu gehen, idealisierst Du andere Analytiker, die Du gar nicht richtig erlebt hast. Auch, ob der vom Vorgespräch die extrem hohe Qualität gehalten hätte, kannst Du ja nicht wissen. Vielleicht waren seine scharfsinnigen Bemerkungen ja Zufallstreffer oder eben Highlights, die er aber nicht dreimal die Woche halten könnte.
Hierauf wollte ich auch noch eingehen, Biber.
Was den Website-Favoriten anbelangt, stimmt, dass ich ihn etwas idealisiere. Ich schreibe aber bewußt "etwas", weil ich ganz genau weiss, dass er für mich im Erstgespräch auch unpassend sein könnte und ich ihn verwerfe oder dass er mir absagt.
Der vom Vorgespräch, ja, da gebe ich Dir vollkommen Recht, es hätte sich auch im Laufe des näheren Kennenlernens verändern können. Er "lag" auch nur einen kleinen Tucken vor meinem jetztigen Analytiker. Ich hatte mich nicht einmal 100%ig für ihn entschieden, sondern zwischen meinem Jetztigen und ihm noch hin und her überlegt.
Ich habe so etwas auch so seit dem fünften Monat immer mehr mitgeteilt und damit beste Erfahrungen gemacht. Da bestehen viel mehr Möglichkeiten der Annäherung, als man annehmen würde, das sind ja i.d.R. Profis, wobei meiner relativ jung ist und deshalb auch hochmotiviert und nicht festgefahren, aber Deiner scheint ja auch eher jung zu sein.
Meiner ist so Ende 40, Anfang, Mitte 50.
Letztlich denke ich die Auseinandersetzung ist für mich förderlicher als wenn alles perfekt vor sich hinlaufen würde.
Ja, das denke ich auch und das ist auch eine gute Einstellung.
Nur, jeder therapiert doch anders, setzt andere Schwerpunkte usw.
Und da ich in der Vergangenheit eine Gesprächstherapie hatte, die mir nichts gebracht hat, weil kein Feedback kam, bin ich schon etwas perfektionistisch geworden auf meiner Suche.
Und dieser Perfektionismus steht mir wohl im Weg.
Auf der anderen Seite sehe ich bei Euch allen Eines sehr eindrücklich: Ihr hattet von Anfang an ein gutes Gefühl und seid auch immer noch zufrieden mit Euren Analytikern. Und das ist vielleicht auch mein Punkt. Ich war es nicht richtig, habe die 2 Monate gezweifelt und frage mich, ob er denn dann überhaupt der Richtige für mich sein kann?
Kann es sein, dass du in deinem Analytiker den Vater suchst?
Das könnte sein.

Hallo Candle,
Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass du ein Ideal suchst, sondern jemanden der dich vor allem intellektuell fordert. Nun ja, schwierig in der Analyse, weil es da hauptsächlich aus dir kommen muß und Feedback wohl eher wenig stattfindet.
Doch Feedback gibt er mir. Er geht da schon wirklich auf mich ein.
Ja, mit dem ersten Satz hast du sehr Recht, ich möchte intellektuell gefordert werden.
außer an sich selbst und seiner Übertragung.
Titus, ist damit gemeint, dass ich auf ihn projiziere?

So, jetzt muss ich aber ins Bettle.


leberblümchen
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Beitrag Do., 08.11.2012, 08:22

Titus, lass uns tauschen!
Ich kann dich schon verstehen. Aber geht dir das auch so, dass du denkst: "Eigentlich WEISS ich ja, dass ich das falsch sehe"? Ich meine, 'offiziell' müsste man alleine nach den menschlichen und fachlichen Merkmalen schauen. Ich aber bin auch so dermaßen froh, dass ich genau diese 'Figur' gefunden habe, die ich mein ganzes Leben lang vermisst habe: jemand, zu dem ich aufschauen kann; jemand, der einem in der Phantasie die Welt erklärt, wenn es einem selbst zu anstrengend wird; jemand, der weiß, wo es langgeht, wenn man den Überblick verloren hat; jemand, der Autorität ausstrahlt, ohne sich durch seinen Titel oder sein Amt zu definieren.

Aber 'darf' man diese Sehnsucht überhaupt haben? Bzw. anders gesagt: Was nützt es uns, wenn wir an jemanden geraten, der zwar unheimlich schlau aussieht, der aber menschlich ein Wrack ist? Und ist es nicht für erwachsene Menschen wichtig, dass sie wissen, dass auch jemand mit Blümchenhemd ein guter Therapeut sein kann? Mir sind diese Projektionen total peinlich, aber ich kann sie einfach nicht abstellen

Und ich denke mir manchmal, dass genau der Grund, aus dem ich mich dort so dermaßen wohl und sicher fühle, der ist, dass er diese Wirkung eines gebildeten, in sich ruhenden Opis hat. Vermutlich hätte mich bei einem 40jährigen Berufsanfänger, der mich mit Teletubby-Socken empfängt, dasselbe Schicksal ereilt wie immer: Ich hätte es nicht durchziehen können.

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Eiswürfel
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Beitrag Do., 08.11.2012, 15:21

Der richtige Analytiker. Hört sich an wie schwarze Milch.

Ernst bei seite - warum ist das dir so wichtig? Planst du so eine Never-Ending-Therapy? Akzeptiere lieber, dass der Therapeut der Richtige ist - sonst wärst du schon lange nicht mehr bei ihm.

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