Jammern auf hohem Niveau oder fehlt mir was?

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yamaha1234
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Beitrag Di., 09.10.2012, 22:03

biber hat geschrieben:@ yamaha

Na, da hat google (wobei google doch nur Links vermittelt?) aber gepatzt. Melancholie ist kein veraltetes Wort für Depression, ist historisch resp. etymologisch ganz anders verankert.
ja, wie das so ist mit google, google verweist auf wikipedia und dort habe ich ein bisschen darüber gelesen......
biber hat geschrieben: Zum beispiel wurden Künstler oft als melancholisch gesehen, da diese oft auch sehr grüblerisch sind, dem Weltschmerz nachhängen, aber dabei kreativ und teilweise geniehaft.
find ich total nett von dir, dass du meinem Gefühl eine solch positive Note geben möchtest, doch leider bin ich der unkreativste Mensch auf diesem Planeten und mehr wahnsinnig als genial, passt leider nicht......
biber hat geschrieben: Im Persischen hat Melancholie auch ganz andere Zuschreibungen als Depression (übersetzt), Melancholie ist dort eher gut angesehen und gilt als erwünschte Nachdenklichkeit.
weiß man da genaueres wie sich die persischen melancholischen Menschen genau Verhalten? Und wie findet man wieder seinen Lebenssinn und seine Daseinsfreude? Ach ja, wenn ich das nur wüsste......wenigstens weiß ich wie es nicht funktioniert, meine Ziele von damals waren eine Sackgasse.

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lonely69
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Beitrag Di., 09.10.2012, 22:39

Aus spiritueller Sicht gilt es nun, die dunkle Nacht der Seele zu erfahren.
Da gibt es nichts zu tun.
Das braucht Hingabe von Dir.

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yamaha1234
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Beitrag Di., 09.10.2012, 23:18

@lonely klingt ziemlich kryptisch, was meinst damit genau?

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Nico
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 05:25

Klingt nach ziemlich früher Midlife Crisis......
Was sagt deine Lebensgefährtin dazu ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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(e)
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 06:25

Für mich klingt es nach den ersten Anzeichen von Burnout.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 08:23

Nico hat geschrieben:Klingt nach ziemlich früher Midlife Crisis......
Was sagt deine Lebensgefährtin dazu ?
Midlife Crisis? Na, dann werde ich sicher nicht alt, wenn die Hälfte schon vorbei ist...

Mein Umfeld meint ich jammere auf hohem Niveau und soll zwei Wochen in die Sonne fliegen.....

Meine Partnerin und ich haben uns getrennt, aber das hat mit meinen "meine Existenz in frage stellenden Gefühlen" nichts zu tun.

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 08:28

elana hat geschrieben:Für mich klingt es nach den ersten Anzeichen von Burnout.
Hm, daran habe ich auch schon gedacht, aber wenn, dann eher bore out.Früher hatte ich ja Ziele, heute fehlt mir irgendwie die Herausforderung gleichzeitig kann ich mich nicht motivieren mir eine neue Herausforderung zu suchen.

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Wandelröschen
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 08:35

Hallo Yamaha,
ich kenne dich ja nicht, hab noch nicht viel hier von dir gelesen (obwohl du ja schon viel mehr als ich hier schreibst), weshalb ich natürlich auch voll daneben liegen kann. Aber du schreibst:
yamaha1234 hat geschrieben: … genau dasselbe hat meine Thera auch immer zu mir gesagt, .....
Also du warst auch schon in Therapie, wahrscheinlich nicht nur wegen einer „harmlosen“ Spinnenphobie, ist irgendwo die Kacke am Dampfen, vielleicht ist dir auch das ganze Ausmaß nicht (mehr) bewusst. Aber eine Thera macht so eine Aussage nicht aus Jux und Tollerei.
yamaha1234 hat geschrieben: … es gibt Menschen die mich lieben, sozioökonomisch ist auch alles bestens …was nutzt mir aber nun meine ganze Resilienz, meine "Karriere", mein Geld und all der schnickschnack......früher war ich echt arm wie ne Kirchenmaus, hab 10 Jahre in meine "Bildung" gesteckt, Karriere gemacht, Geld gemacht, leb in ner Traumwohnung, und hab tatsächlich Menschen getroffen die mich lieben, früher war das mein "Ziel",
Das gleiche, wie bei mir. Heute würde man sagen, ich komme aus einem „bildungsfernen Hartz IV – Haushalt“. Diese „Karriere“ war auch für mich die einzige Möglichkeit, um aus meinem Familiensystem herauszukommen.
Aber mit dem Ganzen, was man sich erarbeitet hatte (denn es wurde mir ja nichts geschenkt, teilweise noch Knüppel in den Weg gelegt – so von wegen Moral ), wofür man gekämpft und sich abgerackert hatte, konnte man auch sehr schön die Vergangenheit deckeln, verdrängen, nicht da sein lassen, verdrängen. Man lief davon.
yamaha1234 hat geschrieben: jetzt ist das meine Qual.....
Genau, denn sobald nur ein Hauch von Ruhe einkehrt, du hast ja im Reallife alles Mögliche geschafft und erreicht, könntest dich also jetzt auf deine Lorbeeren ausruhen (war bei mir im ähnlichen Alter), taucht der Geist der Vergangenheit auf, den du vielleicht noch nicht richtig fassen kannst, hat den Fuß in der Tür.

Und wenn man dann leise andeutet, dass es einem nicht gut geht, so wie du es hier jetzt machst, kriegt man gleich zu hören: stell dich nicht an, du hast doch alles, schau dir die/den an, denen geht es schlecht, die brauchen Hilfe, jeder hat halt sein Päckelchen zu tragen …
Duuuuu hast keine Berechtigung dich schlecht zu fühlen, duuuu jammerst nur auf hohem Niveau, Duuuuu brauchst keine Hilfe, schaffst das alleine mit
- Ein bisschen Spiritualität
- Eigenem Willen, denn Midelife Crisis hat ja jeder mal
- Und etwas Ruhe und sich zurück nehmen (hilft nach landläufiger Meinung beim Burn-out), nach dem, was du alles bislang geleistet hast.

Denn nichts anderes besagen diese Aussagen:
lonely69 hat geschrieben:Aus spiritueller Sicht gilt es nun, die dunkle Nacht der Seele zu erfahren.
Da gibt es nichts zu tun. Das braucht Hingabe von Dir.
Nico hat geschrieben:Klingt nach ziemlich früher Midlife Crisis...... Was sagt deine Lebensgefährtin dazu ?
elana hat geschrieben:Für mich klingt es nach den ersten Anzeichen von Burnout.
Genau durch solche Aussagen wird einem das „Jammern auf hohem Niveau“ unterstellt und damit gespiegelt, man hat ja nichts wirklich schlimmes, muss man nicht ernst nehmen, das, was du wahr nimmst, empfindest du nicht richtig …

Doch, du empfindest richtig, traue deinen Wahrnehmungen, auch wenn du alles noch nicht komplett siehst, es noch etwas diffus ist. Selbstverständlich hast du das Recht, dir Hilfe von außen zu holen, egal, was andere sagen, vertraue dir selber und pfeif auf die Äußerungen von außen, die alles nur schön reden mit ihren Moralvorstellungen, die nur dazu dienen zu deckeln und eigenes Leid nicht sehen zu müssen.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


leberblümchen
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 08:52

Aber wenn du hier so im Nebensatz schreibst, dass ihr euch getrennt habt - meinst du nicht, dass das etwas mit deinem Zustand zu tun hat? Ebenso wie die OP?

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Beitrag Mi., 10.10.2012, 09:11

yamaha1234 hat geschrieben:
elana hat geschrieben:Für mich klingt es nach den ersten Anzeichen von Burnout.
Hm, daran habe ich auch schon gedacht, aber wenn, dann eher bore out.Früher hatte ich ja Ziele, heute fehlt mir irgendwie die Herausforderung gleichzeitig kann ich mich nicht motivieren mir eine neue Herausforderung zu suchen.
Ja, vielleicht braucht es wirklich neue Ziele. Evtl. gibt es Talente, die bei Dir ausgelebt werden wollen. Vielleicht spürst Du, dass "etwas nicht stimmt". Womöglich kannst Du Dich nicht mehr ganz mit dem identifizieren, was Du machst. Wär sicher gut, einmal Bilanz zu ziehen. Du sagst, Du wirst von Deinem Willen gesteuert. Was also WILLST Du?

Ich hab das neulich ähnlich erkannt, was meinen Verein betrifft, dass ich mich auf einmal nicht mehr richtig fühlte dort, meine Vorstellungen hatten sich geändert. Also änderte ich meine Pläne und ging dort aus dem Vorstand.
Lieben Gruß
elana

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candle.
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 09:12

Was mir noch einfällt und sicher noch eine große Herausforderung stellen könnte: Kinderwunsch?

candle
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yamaha1234
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 10:13

Liebes Wandelröschen,

erstmal vielen Dank für deine Mühe, hast ja viel zitiert und kopiert....und ich glaube du verstehst wie ich mich fühle, oder hast eine Vorstellung davon.

Ich komme sozusagen nicht direkt aus einem bildungsfernen Hartz4 Haushalt, aber meine Karriere in dem von mir gewählten Bereich hatte sicher denselben Grund/Effekt wie bei Dir. Ich bin komplett anders als meine Ursprungsfamilie und wählte deshalb auch einen anderen Lebensweg.

Eigentlich bin ich noch in therapeutischer Behandlung (PTBS), und obwohl das Verhältnis zu meiner Thera eigentlich recht nah, vertraut und ich würde sagen auf eine Art "innig" ist, kann ich momentan nicht mit ihr über meine Gefühle sprechen. Vermutlich weil ich, die Resiliente der alles gelingt, wenn sie es anpackt, mich so nicht zeigen möchte und es auch nicht kann. Erst neulich sagte meine Thera sie bewundere mich für meine Klarheit, (ha ha haha ich und klar, der war gut)......aber jetzt kann ich mich erst recht nicht mehr anders zeigen, ich befürchte mein Image würde leiden, und weil ich ohnehin gerade sehr nah am Wasser gebaut bin und die Gefahr groß ist, dass ich mich in ihrer Gegenwart nicht mehr unter Kontrolle habe, habe ich besser alle Termine abgesagt und ihr angekündigt, dass ich mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder melden werde (das sieht bei mir aber auch manchmal so aus, dass ich mich nie wieder melde).

Was genau meinst du damit?
Wandelröschen hat geschrieben: Genau, denn sobald nur ein Hauch von Ruhe einkehrt, du hast ja im Reallife alles Mögliche geschafft und erreicht, könntest dich also jetzt auf deine Lorbeeren ausruhen (war bei mir im ähnlichen Alter), taucht der Geist der Vergangenheit auf, den du vielleicht noch nicht richtig fassen kannst, hat den Fuß in der Tür.
welcher Geist der Vergangenheit? Nach 4,5 Jahren Therapie sollte der doch endlich vertrieben sein.

Wandelröschen hat geschrieben: Doch, du empfindest richtig, traue deinen Wahrnehmungen, auch wenn du alles noch nicht komplett siehst, es noch etwas diffus ist. Selbstverständlich hast du das Recht, dir Hilfe von außen zu holen, egal, was andere sagen, vertraue dir selber und pfeif auf die Äußerungen von außen, die alles nur schön reden mit ihren Moralvorstellungen, die nur dazu dienen zu deckeln und eigenes Leid nicht sehen zu müssen.
das würde ich gerne, aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht wie diese Hilfe aussehen sollte, eine neue Therapie? Du schreibst, dass es dir in meinem Alter ähnlich erging, was hat dir geholfen, dass du 45 geworden bist?

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 10:17

candle. hat geschrieben:Was mir noch einfällt und sicher noch eine große Herausforderung stellen könnte: Kinderwunsch?

candle
Ja, das ist sicher eine große Herausforderung aber nicht meine.

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Beitrag Mi., 10.10.2012, 10:21

Yamaha, also 45 wird man einfach so, sofern Du lebst.
Lieben Gruß
elana

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 10:25

titus2 hat geschrieben:Aber wenn du hier so im Nebensatz schreibst, dass ihr euch getrennt habt - meinst du nicht, dass das etwas mit deinem Zustand zu tun hat? Ebenso wie die OP?
Nein, das war von mir wirklich so gewollt und hat nichts mit meiner momentanen Situation zu tun. Es ist nicht so, dass wir da jetzt einen knallharten Schnitt haben, wir haben nach wie vor fast täglich Kontakt, es hat sich nur "formal" etwas geändert, oder wir haben "dem Kind" einen Namen gegeben, was ohnehin schon seit längerer Zeit da war.

Die OP habe ich erstmal abgesagt, aber nicht, weil ich noch Todesangst hätte, sondern, weil ich mir gerade nicht vorstellen kann freiwillig ein paar Tage (laut Arzt mindestens 10) in ein Krankenhaus zu gehen.

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