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Mi., 10.10.2012, 12:31
@egal123,
ich habe gerade alles durchgelesen und frage mich, weshalb es dir so wichtig ist, was die Leute in diesem Forum denken. Es gibt bestimmt Gründe dafür, warum du das ausdiskutieren willst, und wenn du dir diese bewußt machst, dann bist du schon einen Schritt weiter in der Selbsterkenntnis.
Beispielsweise könntest du dich fragen, weshalb dich der Satz von leuchtturm so aufregt. Ist es nur verletzte Eitelkeit, oder hast du Angst, doch pädophil zu sein oder was genau stört dich? Ob es dir emotional gut oder schlecht geht, und ob eine Aussage taktlos ist oder nicht, ändert nichts am objektiven Wahrheitsgehalt. Es sind typische Ausreden von Pädophilen, und leuchtturm fragt sich vermutlich, ob es bei dir auch so sein könnte. Darf er sich das nicht fragen, weil es dir schlecht geht?
Weshalb denkst du, daß soziale Kontakte durch deinen Filmkonsum nicht mehr möglich wären? Du hast richtig bemerkt, daß jeder seine Leichen im Keller hat, aber nicht jeder erzählt all seinen Bekannten von seinem Sexleben, oder? Daß du darüber reden willst, wie du auch selbst geschrieben hast, hat also nach meinem Dafürhalten nichts mit den anderen zu tun (bzw. deren Reaktionen, was ja deine Frage ist), sondern mit dir selbst. Könnte es nicht vielleicht sein, daß dir im Grunde ganz egal ist, ob dich die anderen Forennutzer deswegen für einen schlechten Menschen halten? Hast du nicht vielleicht ganz andere Fragen? Das ist ja auch bei stinknormalen Menschen so, daß Gründe vorgeschoben werden, daß drumrum geredet wird. Wenn ja, was sind die Fragen, die du wirklich stellen willst?
Du schreibst, du würdest alles dafür tun, um wieder normal zu sein. Was genau willst du ändern? Die Zwangsgedanken? Deine Sexualität? Den Filmkonsum? Lenken dich deine Phantasien vom Studieren ab? Wenn ja, wieso? Weil du sie nicht ausleben kannst?
Was das Moralische und Rechtliche angeht, würde ich dir folgende Fragen stellen: Denkst du, daß dir dauerhaft solche Filme reichen, oder würde das qualitativ mehr werden (krassere Szenen)? Würde es bei 14-Jährigen bleiben, oder würden die Darsteller jünger werden (z.B. 11-Jährige)? Würde es bei Handlungen unter Gleichaltrigen bleiben, oder würdest du gern Filme sehen, bei denen einer erwachsen ist, mit dem du dich dann identifizierst? Würde der normale Sex mit Volljährigen dich irgendwann nicht mehr ausreichend erregen und befriedigen, so daß du dich stärker auf diese Phantasien konzentrieren würdest? Würdest du irgendwann das Bedürfnis haben, auch in echt etwas mit Jüngeren anzufangen?
Was sollte deine Eingangsfrage bezwecken? Stell dir vor, du erzählst hier nicht anonym, sondern ganz konkret einem Freund, daß du strafbare Filme anschaust. Wenn er das schlimm findet und dich theoretisch auch dafür anzeigen müßte, wie wird er sich da fühlen? Wie fühlt sich jemand, der sich zwischen Gewissen und Loyalität entscheiden muß? Ich selbst als Perverse erwarte von keinem Normalen Akzeptanz oder Absolution, schön wäre es natürlich, aber wie soll man das erwarten? Erwartest du von einem Atheisten, daß er mit dir betet? Erwartest du von einem Vegetarier, daß er mit dir jagt? Erwartest du von einer Mutter, daß sie völlig locker und angstfrei mit dir über deinen Filmkonsum plaudert? Wenn du selbst Empathie besitzt, wirst du die Angriffe der Normalen nicht dauerhaft als persönliche Beleidigung auffassen, sondern als verständliche Ängste und Abwehrverhalten. Ich habe auch Angst, daß du vielleicht in fünf Jahren wirklich mal ein Mädel mißbrauchst. Und ich finde es vom Schaden her schrecklicher als jede andere Straftat, ja sogar schrecklicher als Mord - wobei ich jedem eine andere Meinung zugestehe. Aber deine Gedanken und Motive würde ich niemals verurteilen, denn ich bin selbst pervers und weiß, wie du dich fühlst. Was du tun und lassen willst, kann dir keiner sagen, auch kein Therapeut, diese Verantwortung zur Entscheidung liegt bei dir. Aber ein Therapeut kann dich vielleicht bei deinen anderen Problemen helfen, den Depressionen, dem Selbstwertgefühl usw.