PC-Spiele: Problem oder nur ein harmloses Hobby?

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Mirielle
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Beitrag Di., 02.10.2012, 17:37

Hmmm, das ist schwierig. Ich musste bei deiner Beschreibung an einen Spiegeltrinker denken. Der ist auch gesellschaftsfähig und trotzdem süchtig. Will dir jetzt keine Angst machen, aber das ist mir grade so eingeschossen...

Spielt dein Freund immer nur ein Spiel oder wechselt das? Ich kenne von meinem Bruder dass der sich ne Woche lang ausdauernd mit einem Spiel beschäftigen kann, dann hat ers durch oder hängt irgendwo und dann interessiert es ihn nicht mehr und er ist wieder weg vom PC.
Verhält sich dein Freund unrund wenn du z.B. an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen andere Aktivitäten planst und er nicht zum spielen kommt? Oder ist das egal?

lg Miri
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Beitrag Do., 04.10.2012, 10:28

Hallo Miri,

ja, das kann schon so ähnlich sein. Es gibt von Süchten ja immer verschiedene Abstufungen.

Die Spiele wechseln bei ihm. Er spielt so einen Fußballmanager, der ist immer nebenbei offen, weil er da mehr beobachtet und nur selten was eingeben muss. Und dann spielt er immer verschiedene Spiele einige Monate lang bis er dann ein neues kauft oder im Netz findet.

Wenn wir Aktivitäten geplant haben, dann ist er schon dabei und auch ganz normal, aber er ist dann auch sehr froh, wenn er wieder Spielen kann. Also es ist oft so, dass wir was unternehmen oder er was im Haushalt erledigt und dann sagt er: So, aber jetzt spiele ich mal eine Stunde (werden meist mehr). Das ist dann so eine Art "Ausruhen" für ihn.

Naja, ich werde das mal beobachten. Momentan nimmt er sich nach unserem Streit etwas zurück und macht auch wieder mehr mit im Haushalt.

LG, Freifrau
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Sinarellas
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Beitrag Do., 04.10.2012, 10:39

Für mich klingt das alles nach einem stinknormalen Hobby. Wenn er das gleiche mti Gartenzwergebemalen machen würde, würdest du heir dann auch schreiben?
Er vernachlässigt nicht seine täglichen Aufgaben und ihm macht sein Hobby schlichtweg sehr viel Spaß.
Ganz ehrlich: Es sei ihm gegönnt.
..:..

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Beitrag Do., 04.10.2012, 11:00

@Sinarellas
Naja, wenn er in jeder freien Minute und am Wochenende den ganzen Tag Gartenzwerge bemalen würde, dann würde ich auch hier schreiben, weil ich das komisch fänd.

Aber wie gesagt, ich wollte mal ein paar Meinungen dazu und danke Dir und allen anderen dafür!!
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luftikus
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Beitrag Do., 04.10.2012, 11:17

Freifrau hat geschrieben:@Sinarellas
Naja, wenn er in jeder freien Minute und am Wochenende den ganzen Tag Gartenzwerge bemalen würde, dann würde ich auch hier schreiben, weil ich das komisch fänd.
Das würde ich aber auch so sehen. Man stelle sich mal vor, jemand würde vorm Frühstück schon, und nach Feierabend, und das ganze Wochenende über ausschließlich Gartenzwerge bemalen... Das wäre doch fast noch skurriler als vor dem PC zu hängen...

Ein Hobby zu haben ist ja recht und schön, aber wenn der Partner völlig hinter dem Hobby zurückstecken muss, dann finde ich das zumindest auffällig. Auch ich habe Hobbys, die ich gern betreibe, aber innerhalb einer Beziehung gibts da für mich nur zwei Alternativen: entweder den Partner mit einbeziehen, wenn er auch einen Draht dazu hat, oder die dafür aufgewendete Zeit eben zu beschränken.

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Mirielle
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Beitrag Do., 04.10.2012, 17:34

Hm, es wechselt also und es ist keines von diesen Onlinespielen wo man reingesogen wird. Das geht dann schon eher in Richtung Hobby, auch wenn die Menge recht hoch ist. Ist natürlich nur meine bescheidene Ferndiagnostik, ich kann jetzt auch nicht sagen es ist so oder so...

Versuch einfach dass ihr mehr miteinander unternehmt wenn dir das fehlt. Da muss die Initiative von dir ausgehen wenn es bei ihm damit nicht klappt. Weiter rumzustressen und zu meckern bringt jedenfalls nix, ich würde eher den Weg der gemeinsamen Verständigung wählen. Plane was Schönes für euch was auch ihm gefällt und verbringt mehr zeit miteinander und nicht nur nebeneinander.

lg
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Beitrag Fr., 05.10.2012, 07:16

@miri
Danke. Ich mecker und stress nicht rum, sondern ich sage, wenn ich was komisch find und mir was nicht gefällt. Das hab ich nämlich bei meinem Ex versäumt und das Ende vom Lied war dann die Trennung.

Ja, er spielt mehrere Spiele, allerdings gibt es da so ein Spiel, in dem er rumrennt und alle möglichen Leute abballert und das spielt er eigentlich schon immer und es nervt mich halt. Ich will eben keinen Freund, der von früh bis abends vorm PC rumhängt, imaginäre Menschen abballert und ansonsten den Hintern nicht mehr hoch bekommt. Und nebenbei - er wird auch immer dicker und beschwert sich dann. Und ich verlier da einfach irgendwann die Achtung vor.

Aber wie schon gesagt, Momentan läuft es wieder gut und wir haben die nächsten Wochenenden wieder ein bißchen was geplant.

Also danke nochmal an alle!

LG, Freifrau
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Mirielle
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Beitrag Fr., 05.10.2012, 20:22

Freifrau hat geschrieben: Und ich verlier da einfach irgendwann die Achtung vor.
Uiuiui, da brodelt es schon heftiger als du zugeben magst hm? Hast du in letzter Zeit mal so richtig offen und ehrlich mit ihm darüber geredet? Also nicht zwischen Tür und Angel oder abends vorm TV sondern so richtig?

Beschreib ihm deine Gefühle deutlich, und dass du dich da nicht mehr so richtig wohl fühlst und du dir von deiner Seite her mehr Engagement wünschst.
Sollte er nur mit Beschwichtigungen reagieren oder beleidigt sein und nichts an allem ändern (wollen) so ist das ein Zeichen.
Oder aber er nimmt das ernst und versucht sich mehr mit dir und weniger mit dem Computerkastl zu befassen.
Wäre einen Versuch wert.

Wenn das so weitergeht wie bisher wird dein Dampfkessel bald unter Druck stehen fürchte ich...

Grüße, Miri
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Ekel
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 14:18

Hallo Freifrau,

ein interessantes Thema hast du da. Also vieles von dem was du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor. Nur mit dem Unterschied, dass es meine Freundin schlicht nicht stört, wenn ich lange vor dem PC hänge, denn sie sitzt schließlich auch vor Konsole oder PC.

Ich hänge auch nicht schon vor dem Frühstück vor dem PC fest, denn ehrlichgesagt bin ich zu faul und schlaf dann lieber länger.

Ich kenne das was dein Freund da beschreibt auch sehr gut. Es ist abschalten udn runterkommen. Man entspannt vor dem PC beim spielen und vergisst/verdrängt ganz schnell den tag und die Aufgaben für den nächsten Tag. Ähnlich wie vor dem TV zu sitzen oder zu lesen (beides Dinge die ich auch gern tue).
Auch das gefühl, dass der Partner gerne wieder zurück an den PC möchte und man gerade ihn nur davon abhält kenne ich zumindest aus der Schilderung meiner Ex. Inmeinen schklimmen Zeiten in denen ich definitiv süchtig war, war es auch so, dass ich den drang zu spielen nicht unterdrücken konnte und dann wirklich in gedanken immer beim spielen war, selbst bei meinen anderen hobbys. Das schlimme daran ist wenn man beim spielen nicht mehr die erfüllung findet, weil erflge zu schnell vorbei sind und niederlagen nur dazu führen dass man noch mehr spielt und andere hobbys und sonstige aktivitäten hinten anstehen, weil man das gefühl hat "in der zeit hätte ich auch spielen können" (der teufelskreis dabei ist ja, dass es im spiel auch icht beriedigender gelaufen wäre)

Ich weiß nicht ob dein Freund süchtig ist, oder nur sein Hobby als ausgleich pflegt und es wäre auch vermessen jetzt hier eine eindeutige diagnose zu stellen. Du kannst ihn ja mal fragen ob die von mir geschilderten Gedanken auch bei ihm schon mal aufkamen.

Zu eurer Beziehung udn Aktivitäten: Im Alltag schleift sich schnell sowas wie routine ein udn bequemlichkeit trägt ihr übriges dazu bei dass man sich viel vornimmt aber dann doch, aus langeweile oder was auch immer dann doch vor dem PC hängen bleibt. wenn es deinem freund spaß macht dinge mit dir zu untenehmen ist das ein gutes zeichen und das kannst du auch fördern. Vielleicht auch mal etwas über deine eigenen grenzen hinaus. Ic meine nicht dass du gleich tagelang eng umschlungen mit ihm auf der couch verbringen solst, aber wenn man einmal in der Woche so eine intensiv kuschestunde macht, hat er was neben dem pc bei dem er sich wohl fühlt udn "erfolgserlebisse" hat. Das könnte auch dazu fühtren dass er von sich aus vom PC weg kommt. Und in der zeit die ihr sowieso zusammen gestaltet (ab 20,15) soltet ihr einfach einmal im monat oder wie oft ihr es euch leisten könnt etwas anderes machen als vorm TV abhängen.

Vielleicht brodelt da ja nur soviel weil man im partner oft auch seineeigene faulheit dann gespiegelt sieht.
Wie gesagt ich kann deinen freund ziemlich gut verstehen, ich bin vom typ her auch eher der bewegungsallergiker.

P.S..: Ich bin etwas verwirrt. Fußballmanager oder Egoschooter (leute abballern) sind beides keine Strategiespiele. Was spielt er denn so alles wenn ic fragen darf?

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Freifrau
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 15:49

Hallo Ekel,

danke für Deine Antwort. Da sehe ich auch viele Parallelen, find ich sehr interessant, was Du schreibst. Ich hab meinen Freund zwar noch nicht gefragt, bin aber fast sicher, dass er auch oft ans Spielen denkt, wenn er grad was anderes macht und auch oft denkt, dass er in der Zeit hätte spielen können. Ich merk ihm das einfach deutlich an. Er macht vieles "schnellschnell" und ist nicht richtig bei der Sache und wenn wir z.B. wieder nach Hause kommen, sagt er mit einem tiefen Seufzer, dass er aber jetzt erstmal spielt.

Es ist halt eine Gradwanderung glaube ich. Ich will ihm ja nicht sein Hobby weg nehmen, er soll ruhig spielen, auch mal zwei, drei Stunden am Stück. Aber ich muss da wohl das Zünglein an der Waage sein, das dann auch mal einen Riegel vorschiebt, so ungern ich das tue, da ich auch diese Diskussionen zum Hals raus hab.

Und ja, ich bin auch eher ein Faultier. Und wenn dann was geplant ist und mich der Schweinehund überwältigt, dann weiß ich - ich brauch nur bei ihm Bedenken anmelden und er unterstützt meinen inneren Schweinehund mit allen Kräften. Das verleitet natürlich und ich bemühe mich, dass ich da fest bleib.

Zu Deiner Frage zu den Spielen: Ich kenn mich da nicht so aus, er sagte nur mal zu mir, dass er am allerliebsten Strategiespiele spielt. Erst wars ein Baskettballmanager, jetzt Fußballmanager. Er plant da irgendwas rum und kauft neue Spieler und so. Die Spiele laufen dann von selbst und er guckt immer nur mal, wie es steht. Dachte schon, dass das was mit Strategie zu tun hat, also das Planen. Dann sagt er immer was von "Ich muss noch die Bauaufträge nachziehen", also er baut da so Dörfer und Städte und so Zeuch auf Inseln, im Bronze-,Eisen- Sonstwaszeitalter. Die Spiele, in denen er die Dörfer baut, find ich noch am schönsten vom Thema her und wegen der schönen Entspannungsmusik im Hintergrund.

Viele Grüße
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Ekel
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Beitrag Do., 11.10.2012, 10:13

Age of Empires, Empire Earth, Anno usw. Ja historische(Aufbau)strategie ist schon was nettes. Meinen Freundin ist mitsowas auch fast immer zu kriegen, wenn es nicht darum geht den bösen Residen Evil Zombies das Licht aus zublasennund mal wieder die welt zu retten

Naja seis drum, solche Hobbys machen es schwierig. Wo zieht man die Grenze, wann ist es Entspannung, wann sucht. Der ICD10 gibt ja eine ziemlich genaue formulierung wieder wann ein verhalten zur sucht wird. Wobei ich persönlich diese tabelle als nicht besonders hilfreich erachte.

Im endeffekt ist es auch völlig wurscht ob er nun wirklich süchtig ist oder nicht, denn sein verhaltenn stört dich jetzt schon, egal ob er un süchtig ist oder nicht. Die Frageist also eher, wie müsste sich das alles ändern, damit es dich icht stört und wie weit ist dein Freund bereit seine eigenen bedürfnisse einzuschränken um deinen bedürfnissen nach zu kommen?
Das schwierigste bei solch einer diskussion ist eigentlich, nicht in abzählen und vergleiche zu verfallen. (Wenn du jetzt das, dann ich aber das usw..)

Viel erfolg dabei!

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Rubeus Darko
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Beitrag Mo., 05.11.2012, 23:08

Hallo Freihfrau,

ich hoffe es hat sich was verändert. Aber ich vermute nicht. Ich war selber mal so ein Gamer.
Ob dein Freund süchtig ist? Na klar. Du hast ja schon alle tpyischen Verhalensweisen geschildert.

Warum spielt man lieber Computerspiel als andere Dinge zu machen?
- Weil man regelmäßg Erfolgserlebnisse bekommt, was im richtigen Leben nicht bekommt
-> dadurch fühlt man sich gut so lang man spielt (wie ist ja auch bei Drogen oder Alkohol ist)
- Weil die Wirklichkeit reizarm und langweilig ist
- Problemen entfliehen, Druck abbauen will
- in eine schöne Fantasiewelt entfliehen möchte

Einfach nur kritisieren und als spielsüchitg bezeichnen hilft gar nicht. Dann fühlt er sich nur angegriffen. Hat bei mir gar nicht geholfen.

Kannst ja mal Protokoll führen über die Stunden, die er täglich spielt. Dann wird ihm das vielleicht bewußter. Ich behaupte einfach mal, dass man, wenn man einen Partner hat, nicht mehr als 1,5 h pro Tag sich einem einsamen Hobby widmen muss/sollte.

Er sollte dir mal beweisen, dass er nicht süchtig ist, und mal eine, besser zwei Wochen ohne Spielen auskommen. Wichtig sind aber dann Alternativen, andere Aktivitäten.

Wenn er keine sonstigen Interessen entwickelt, wird er nie vom Computer wegkommen und ein langweiliger Stubenhocker werden/bleiben. Du hast nie von Freunden oder Bekannten erzählt. Gibt es die? Scheint mir nicht so. Sonst könnte man mit denen was unternehmen. Ansonsten läuft das so wie bei mir (bevor ich losgekommen bin). Ihr werdet ein langweiliges Stubenhockerpärchen. Der Kontakt zu Freunden bricht ab, weil ihr sowieso nur aufeinander hockt. Nach Jahren der Beziehung, hat die Frau in der Beziehung genug und man beschliesst getrennte Wege zu gehen. Danach ist man dann Single und hat keine Freunde mehr. So lief es bei mir.

Jezt spiele ich statt Computerspiele Brettspiele und (pen&paper) Rollenspiele mit echten Menschen. Ich rühre Computerspiele nicht mehr an.

Es gibt sogar Brettspiele zu erfolgreichen Computerspielen: Siedler, Age of Empires, Age of Mythology, Civilization, World of Warcraft, Starcraft und sogar Ballerspiele (Skirmish Games, Tabletop) usw...
Vielleicht ist das ja was für ihn.

Die Bremse kann er nur selbst ziehen, du kannst ihm helfen, es ihm aber nicht abnehmen.

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Beitrag Di., 06.11.2012, 13:48

Hallo Rubeus Darko,

danke für Deinen Beitrag, der sehr aufschlussreich ist.

Die Gründe fürs Spielen hat er mir so ähnlich auch schon genannt, das trifft es voll ins Schwarze.

Momentan versuche ich, mehr Aktivitäten anzuregen, was an den Wochenenden ganz gut klappt. Trotzdem spielt er manchmal noch stundenlang, während ich z.B. mich um meine Pflanzen kümmer, lese oder im Wald radeln bin und meine Hölzer und Kräuter sammel oder mich mit Freunden treffe. Er könnte immer mitkommen im Wald radeln oder spazieren gehen oder zu meinen Freunden, aber er möchte meist nicht, weil ihn das auch nicht so interessiert und kommt nur mit, wenn ich Druck mache, was ich auch nicht immer machen will. Manchmal, wenn draußen die Sonne gestrahlt hat und ich mit roten Wangen und ausgepowert heim komme, dann sag ich zu ihm, dass ich nicht verstehe, wie er bei dem Wetter drinnen hocken kann den ganzen Tag. Man muss meiner Meinung nach auch nicht alles zusammen machen, aber mir wärs halt lieber, wenn wir öfter was mit Leuten unternehmen oder er z.B. mal joggen geht oder so.

Ob es mir mal zu viel wird und ich mich trenne, weiß ich jetzt nicht. Ich hoffe sehr, dass er weiter mit mir was unternimmt und dass dann meine Gefühle für ihn bleiben, denn momentan liebe ich ihn trotzdem sehr und möchte mich nicht trennen.

Mit wem spielst Du denn die Brettspiele, wenn ich fragen darf? Bist Du da unterwegs irgendwo mit mehreren Leuten oder sitzt Du mit einem Kumpel in Deinem Zimmer und spielst den ganzen Tag? Weil dann wäre es ja irgendwie ähnlich, oder?

Du hast recht, was tun kann nur er selber und ich kann ihn nicht zwingen.

Danke nochmal und liebe Grüße

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Sinarellas
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Beitrag Di., 06.11.2012, 14:45

Schonmal drüber nachgedacht, dass das schlicht einfach sein Charakter sein typ ist, er hat sich zum Zocker vll entwickelt? Geek Nerd etc.
Auch wenn ich das jetzt nicht sagen würde nur weil er bissl FIFA und Co. spielt. DAs was du beschreibst ist für mich undm eine Beziehung zum Beispiel völlig normal, nur dass ich eben die leidenschaftliche Zockerin bin und er eher der Zwischendurchzocker war. Mittlerweile spielen wir ganz viele spiele zusammen und das macht einen Heiden Spaß! Dann wenn andere in Kneipen oder Kinos gehen klatschen wir Zombies und co. ist für uns schlicht ein gemeinsames Hobby.
Du magst das Hobby nicht willst auch wohl nix mit zu tun haben, das ist dann natürlich schwierig. Ich stell mir das so vor, wenn mein partner total vernarrt in Modellflugzeuge bauen ist, dann jeden Tag 2-3 Stunden daran rumwurschtelt und am liebsten noch länger und öfter das machen würde... ja dann kann ich auch nur nebenbei hocken und nix tun, weil ich mti flugzeugen nix am hut hab. Aber ich würde an deiner stelle das ansprechen und sagen: Hey ich möchte, dass wir da Regelungen treffen KOMPROMISSE. Was weiß ich 2 Stunden am Tag sind okay oder 3 Stunden die Woche, wie du das halt verträgst. Wenn er auf die Kompromisse nicht eingeht mußt du damit lernen zurecht zu kommen und evtl KOnsequenzen ziehen.
Du kannst ihn nicht ändern sondern lediglich deine Einstellung dazu und ihm optionen anbieten die dich etwas entstreßen.
..:..

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Rubeus Darko
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Beitrag Di., 06.11.2012, 15:40

Ich spiele Brettspiele mit mehren Personen beiderlei Geschlechts, in der Regel am Wochenende. Sowohl Gesellschaftsspiele (die eher Frauen mögen) als auch strategische Brettspiele (die Männer eher mögen). Mit meiner früheren Partnerin, die auch gerne gespielt hat, habe ich Zwei-Personen-Spiele gespielt. Da gibt es sogar eine Reihe vom KOSMOS Verlag. Wenn du allerdings nicht so eine Spielerin ist das auch ok, dann gibt es vllt. andere Hobbies die ihrmiteinander teilen könntet.

Ich persönlich finde, dass wenn man einen Partner hat, sich nicht mehr als 2 Stunden pro Tag (was schon relativ viel ist, wenn man ein berufstätiger Mensch ist) einem einsamen Hobby widmen sollte. Klar braucht jeder mal Zeit für sich selbst, aber wenn das der größte Teil der Freizeit ist, wofür hat man dann überhaupt einen Partner?

Die Basis einer guten Partnerschaft sind gemeinsame Interessen und Aktivitäten. Gut, Frauen und Männer sind verschieden, aber trotzdem muss sich doch irgendwo ein gemeinsames Interesse finden.

Wieso ist man sonst ausgerechnet mit diesem Partner zusammen? Weil man niemand anderen findet? Könnte es auch jemand anders sein? Möchte man einfach nur jemanden, der einfach nur da ist, um das Gefühl der Einsamkeit zu übertünchen? Viele Menschen in diesem Forum halten eine Partnerschaft aufrecht, weil sie nicht alleine sein möchten. Egal wie schlecht sie der Partner behandelt, wie wenige Gemeinsamkeiten sie haben, wie unglücklich sie unglücklich oder unzufrieden fühlen. Sorry, dass ich ihr so ausgeschweift bin, dass kann aber muss nicht auf deine Situation zu treffen, gilt aber für viele andere Beiträge.

Zurück zum Thema. Brettspiele und Modellfluzeuge führen aber nicht zu solchen psychololgischen Abhängigkeiten und Suchtverhalten (ist mir jedenfalls nicht bekannt). Und Brettspiele sind gesellschaftliche Aktivitäten wo idealerweise der Partner und andere Menschen (befreundete Paare, Bekannte, Kumpels) mitmachen.

Wie steht es denn um den Freundeskreis oder Bekanntenkreis deines Partners?

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