Authentisch leben dürfen

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
Benutzeravatar

mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1532

Beitrag Do., 27.09.2012, 14:21

bittermint hat geschrieben:inwieweit kann ich meine gefühle zulassen und meinem kind zeigen, diese ausleben in einem raum, der eben gefühls-freundlich ist und auch die gefühle des kindes somit aufnehmen und thematisieren kann und inwieweit sind meine gefühle durch das ausleben entgrenzt / entgleist. ich glaube, gerade für psychisch angeschlagene personen ist dies ein sehr schmaler grad.
Oder es kommt einer psychisch angeschlagenen Person so vor. Auch psychisch angeschlagene Menschen bewegen sich meienr Meinung nach selten tatsächlich von einem Extrem ins andere (mal abgesehen von ganz gravierenden Störungen). Ein Schritt weg von dem einen Extrem bedeutet in den meisten Fällen, dass man immer noch genau dem gleichen Extrem recht nach und dem entgegengesetzen sehr weit entfernt ist. Wer aber glaubt, dass das Zeigen von Gefühlen, aus welchen Gründen auch immer, gefährlich sein kann für sich und seine Umwelt, der wird womöglich diesen kleinen Unterschied als extremen Gegensatz erleben.

Werbung

Benutzeravatar

bittermint
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 69

Beitrag Do., 27.09.2012, 16:35

@mitsuko

du meinst, menschen, denen ihre gefühle angst machen, fällt einfach die unterscheidung oder die reflektion auf die außenwirkung ihrer gefühle besonders schwer? dass sie sich quasi in einem extrem bewegen und selbst darüber wenig bewusstsein haben? sorry fürs paraphrasieren, bin mir aber etwas unsicher, ob ich dich richtig verstehe.

Benutzeravatar

mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1532

Beitrag Do., 27.09.2012, 16:46

Nein im Gegenteil. Ich glaube, dass fast niemand von einem Extrem ins gegenteilige Extrem schwappt, also davon Gefühle kaum zum Ausdruck zu bringen hin dazu keinerlei Grenzen beim Gefühleausdrücken zu kennen. Angst vor Gefühlen (oder deren Äußerung) bedeuetet ja zwangläufig, dass Gefühlezeigen als bedrohlich wahrgenommen wird, was m.E. eine verzerrte Wahrnehmung ist. Aber es mag so jemandem so vorkommen als wäre es so und als wäre er mit jeglicher Gefühlsäußerung nun quasi grenzenlos, sobald er zum Beispiel einmal zeigt, dass er traurig ist.

Benutzeravatar

mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1532

Beitrag Do., 27.09.2012, 16:48

Ist wieder so kompliziert ausgedrückt von mir.... , dabei ist es von der Sache her eigentlich nicht kompliziert, sorry.

Werbung

Benutzeravatar

bittermint
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 69

Beitrag Do., 27.09.2012, 17:46

okay, alles klar. ich stimme dir zu (dass menschen, die angst vor gefühlen haben wohl auch eine verzerrte wahrnehmung haben und die geringste gefühlsäußerung als extrem empfinden können).

erstaunlicherweise habe ich schon viele erfahrungen mit menschen gemacht, die in diesen extremen leben. ich kenne einige menschen, die nicht ihre gefühle zeigen (bsp weinen) und auch äußern, dass sie schon sehr lange nicht mehr geweint haben (dies nicht können) und ich kenne andere, die ihre gefühle stark nach außen tragen (plus immer über sich reden), aber wenig sensibel sind auf die gefühle des gegenüber.

Benutzeravatar

mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1532

Beitrag Do., 27.09.2012, 18:24

Ich kenne auch eine Menge Leute auf die eins von beidem zutrifft. Insbesondere solche die sich nicht trauen ihre Gefühle zu zeigen sind meiner Meinung nach weit verbreitet, aber vielleicht nehme ich die auch nur mehr wahr, da ich selbst das Problem habe. Ich kenne kaum jemanden, der zwischen diesen beiden Polen hin und her schwankt. Gefühle zeigen an sich ist nicht zerstörerisch. Außerdem glaube ich nicht, dass es möglich ist Trauer wirklich vor einem Kind zu verstecken. Das Kind nimmt die Trauer wahr, besonders bei den eigenen Eltern.

Benutzeravatar

bittermint
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 69

Beitrag Do., 27.09.2012, 20:21

ich bin auf jeden fall deiner meinung, mitsuko. es ist auch wichtig, dieses gefühle zu benennen, damit eine verarbeitung und ein umgang damit möglich ist, denn was da ist, ist nun mal da.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 617

Beitrag Di., 02.10.2012, 22:45

candle. hat geschrieben:Hallo Memory!

Was meinst du mit Authentität?
Was meinst du mit Individualismus?

candle
Komische Frage....das halt, was es bedeutet!!! Gibt es denn mehrdeutige Authenzitäten oder mehrdeutigen Individualismus?
Ich verstehe deine Fragen nicht.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 617

Beitrag Di., 02.10.2012, 22:46

elana hat geschrieben:
Memory hat geschrieben:Die Authentizität dieses Jungens und das Ausleben all seiner Trauer, Wut und Angst, und der Weg den er dadurch innen und außen
beschreitet ist erstaunlich.
Liebe Memory

Dein Beitrag hat gerade etwas in mir ausgelöst bzw. mich an ein Fallbeispiel eines anankastischen Fachhochschuldozenten aus einem Fachbuch erinnert, der in der Therapie lernte, seine Gefühle zuzulassen, seine Verlustangst, aber auch seine Wut, ohne befürchten zu müssen, bei seinem Therapeuten auf Unverständnis zu stoßen, sich also nicht komplett wie vorher "im Griff zu behalten", was seine psychosomatischen Beschwerden auslöste in einer verkrampften Schreibhand. Durch dieses Zulassen der zwanghaft unterdrücken Affekte verbesserte sich sein Zustand zusehends und die Symptome gingen zurück. Dem versuche ich nun nachzueifern.

Dabei wurde mir bewusst, dass ich selbst in meinen Affekten auch nicht so authentisch bin, da ich sie ja verdränge, und mir vielleicht deshalb viele Menschen (inkl. Thera) nicht authentisch erscheinen, weil ich diese zu wenig wahrnehmen kann in ihrer Dreidimensionalität. Jedenfalls besserte es sich schon, ich sehe schon mehr, die Menschen kommen mir nicht mehr so zweidimensional flach und oberflächlich vor. Nur gibt es da offenbar noch mehr zu sehen für mich Gefühlsblinde, die derzeit wie der biblische Blinde bei der Heilung erstmal nur die Konturen sieht durch die Erdknetmasse, aber noch nicht alles normal. Danke für Deinen Hinweis!
Na, das freut mich aber Elana! In mir hat das Thema selbst auch sehr viel ausgelöst und macht es bis jetzt. Ich spüre mich mehr, weil ich es zulasse....immer mehr. Es innen zu spüren, ist das Wichtigste, denke ich, dann zeigt sich das "wahre" Ich von allein...so mein ich mal.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 617

Beitrag Di., 02.10.2012, 22:55

mitsuko hat geschrieben:Vor dem Kind nicht weinen, wenn man traurig ist vs. das eigene Psychodrama ganz vor dem Kind ausleben, das beschreibt für mich zwei äußere Extreme. Ich glaube nicht, dass jemand, der seine Gefühle nicht wagt auszudrücken, einem Menschen Authentizität lehren kann. Wie sollst du jemandem etwas beibringen, was du gar nicht kennst? Ein zu viel, in dem Sinne, dass jemand immerzu in das größte Drama verwickelt ist, nimmt natürlich dem anderen jeden Raum. Ich stelle mir jetzt einen Menschen vor, der ständig heult, schreit, verzweifelt ist. Bin nicht sicher, ob so jemand authetisch ist oder vom Eigenlichen ablenkt und nicht filtern kann. Jedenfalls dürfte das einem Kind eine starke Grenzenlosigkeit vermitteln,wo es zum Beispiel keine Grenze zwischen Innen und Außen gibt. Das macht einem Kind wahrscheinlich vor allen Dingen Angst vor Emotionen.
Vielleicht steckt bei vielen, die sich stets in ihren Gefühlen zurücknehmen Kindern gegenüber, diese Befürchtung dahinter, so grenzenlos zu werden, dass sie dann kein Halten mehr kennen/ keinen Halt mehr haben.
Also mir ist es wichtig, nochmal hervorzuheben, dass es nicht um das EXTREME ausleben von ALLEN Gefühlen von Erwachsenen geht...sondern um eine emotionale Echtheit. Die ist für mich deshalb "echt" weil sie nicht extrem ist. Denn Echtheit ist nicht wirklich extrem, Echtheit ist einfach.
Das kann mal auch akut ein Drama sein, wenn das was passiert ist, ein Drama oder Trauma war. Wenn nicht, dann gilt es natürlich auch Impulse steuern oder wie geschrieben wird hier, auch gefiltert werden können. Deshalb ist ein Mensch nicht weniger authentisch.
Aber es geht um Gefühle zeigen und nicht jede Emotion. Das ist ja auch nochmal ein Unterschied. Ich kann meine Traurigkeit auf eine sanfte Weise zeigen, wenn das Ereignis auch dementsprechend subtil ist. Wenn jemand brutal ermordert wird, den man liebt aber -als fiktives Bsp- oder ähnliches, darf doch auch mal ein Gefühlsausbruch dramatisch sein, denn alles andere wäre Verdrängung.
Ich finde normalerweise -das muss betont werden- ist es die Natur des Menschseins immer wieder neue Gefühle zu haben. Aber mal ehrlich:
Wer von uns erlebt sie denn schon ganz für sich allein authentisch und lässt sie zu , wie sie sind? Es genügt ja oft schon ein eingestehen.
Aber manchmal oder sehr viel oder viel zu viel tragen wir Masken, die dann keine Weiterentwicklung gestatten.

Und die Kinder? Die müssen -wenns nach sehr vielen Eltern ginge - eben auch schon sehr früh ihre Masken trainieren: die Schule muss Spaß machen, sonst sind die Eltern betrübt und unglücklich über ihr so disharmonisches Kind. Es geht auch gar nicht immer um lösungen. Ich bemerke in der Praxis, dass es den Kindern schon viel besser geht, wenn einfach nur das Feedback gibt: ja, dir gefällt die Schule überhaupt nicht. Das kann auch gute Gründe haben, du hast sicher einen Grund dafür, stimmts? So in etwa gehe ich da vor. Dann lernt das kind: ok, es ist wie es ist. Dann erst öffnen sich Türen für Lösungen. Aber oft redet jeder drein: wieso gefällt es dir denn nicht? Es ist doch toll, zu lernen, die Kinder in der 3. Welt haben dieses Glück nicht. Wenn du nicht gern gehst, wirst du faul und bekommst nie eine Arbeit.
Angst ist die Masche unserer Zeit, nicht Authentizität zu leben und zu lehren! Da denk ich schon mal mit Wehmut an den Nils von Summerhill!
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15219

Beitrag Di., 02.10.2012, 23:14

Memory hat geschrieben:
Komische Frage....das halt, was es bedeutet!!! Gibt es denn mehrdeutige Authenzitäten oder mehrdeutigen Individualismus?
Ich verstehe deine Fragen nicht.
Da kannst du mal sehen, mich hat dieser Thread verwirrt. Ich fragte mich, ob du eine Selbstanklage machst, dass du deine Kindererziehung (in deinen Augen) nicht gut erfüllst. Oder meinst du den Thread wirklich gesellschaftspolitisch?

Und nein, man trägt nicht grundsätzlich eine Maske. Wo es möglich ist, trägt man auch sein eigenes Ich.

Im Moment kann ich mit "Maske" auch wenig anfangen, weil es ja ganz bewußt verstellt wirkt und dann bräuchte man ja keine Maske? Klingt jetzt vielleicht auch etwas kompliziert? Eine Maske zu tragen, stelle ich mir anstrengend vor und man müßte ja immer viel Kraft aufwenden sie zu erhalten, denke aber, dass man selber immer durchbricht durch die Maske. So kontrolliert kann keiner sein.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

hope_81
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 1805

Beitrag Di., 02.10.2012, 23:20

Ich kann nur eines dazu sagen, weil es gerade aktuell auch mein Thema ist.Ein Kind kann so viel ertragen, so viel verzeihen... Das einzige was es braucht ist Liebe, Ehrlichkeit und Echtheit... Erkläre dem Kind die Welt und es wird verstehen.... Reden, reden, reden...Warum schreit die Mama, warum weint die Mama, warum verbietet sie usw....Wenn man das alles erklären kann, dann verstehen Kinder....
Ich glaube mehr braucht es nicht.
Nehmt Kinder ernst und euch selbst.....
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

Benutzeravatar

bittermint
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 69

Beitrag Di., 02.10.2012, 23:44

@ hopeless
nur weil ein kind viel erträgt, viel verzeiht - ist es auch gleichsam gut für das kind? man kann vieles als kind ertragen und verzeihen. vielleicht auch alles. es bleibt einem auch keine andere wahl. man liebt seine eltern bedingungslos und ist (nicht nur emotional) abhängig von ihnen.
mir ist dein comment zu einseitig, ehrlich gesagt.

echtheit, "authentizität" kann der gefühlswelt des kindes auch zu viel abverlangen, wenn die mama so richtig am boden ist und das kind dann daran zu 100% teilhaben lässt.
und liebende eltern sind nicht davor geschützt, ihren kindern weh zu tun - liebe ist keine garantie für schützendes und perfektes handeln.

ich habe irgendwie das gefühl, es geht hier mehr um die mutter, die gerne alles raus lassen will und weniger um das kind, was gegenüber ist...

@memory

eine maske muss nicht immer negativ bewertet werden. sie ist auch ein schutz, ein rahmen, sie kann auch dazu verhelfen, gedanken und gefühle zu kanalisieren, zu sortieren - ich denke, dass dieser menschliche mechanismus nicht unbedingt krank macht, wenn er nicht zum dauerszustand wird und an keiner stelle die maske abgelegt werden kann.
manchmal braucht man vielleicht die maske, um einen schritt zurückgehen zu können und über sich und seine gefühle nachdenken zu können.
oder um für das kind im alltag da sein zu können, um stark für einen moment sein zu können, auch wenn man sich zusammenhalten muss - "masken" können auch kraft geben.
(natürlich bin ich für kein maskendasein, ich will nur eine andere perspektive eingeben..)

lg, bittermint

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 617

Beitrag Mi., 03.10.2012, 08:37

candle. hat geschrieben:
Memory hat geschrieben:
Komische Frage....das halt, was es bedeutet!!! Gibt es denn mehrdeutige Authenzitäten oder mehrdeutigen Individualismus?
Ich verstehe deine Fragen nicht.
Da kannst du mal sehen, mich hat dieser Thread verwirrt. Ich fragte mich, ob du eine Selbstanklage machst, dass du deine Kindererziehung (in deinen Augen) nicht gut erfüllst. Oder meinst du den Thread wirklich gesellschaftspolitisch?

Und nein, man trägt nicht grundsätzlich eine Maske. Wo es möglich ist, trägt man auch sein eigenes Ich.

Im Moment kann ich mit "Maske" auch wenig anfangen, weil es ja ganz bewußt verstellt wirkt und dann bräuchte man ja keine Maske? Klingt jetzt vielleicht auch etwas kompliziert? Eine Maske zu tragen, stelle ich mir anstrengend vor und man müßte ja immer viel Kraft aufwenden sie zu erhalten, denke aber, dass man selber immer durchbricht durch die Maske. So kontrolliert kann keiner sein.

candle
Ich kann nichts dafür, wenn dich der Thread verwirrt. Vielleicht geht es dir um was anderes?
Es geht definitiv nicht um mich und ich mache ganz sicher keine Selbstanklage. Mit meiner Erziehung bin ich sehr zufrieden, ich kann mir da kaum was vorwerfen. Es ist gut geworden, so wie es sich heute zeigt. Das mit dem nicht weinen vor dem Kind, da bin ich nicht die Einzige.
Aber das hat auch mit der eigenen Geschichte zu tun. Ich weiß warum es so ist. Aber ich frage mich, was allgemein passiert, es war also nur ein kleines Beispiel dafür. Da ist ja noch viel mehr dahinter.
Es geht mir um das was in unserer Gesellschaft passiert. Weil ich mit Kindern therapeutisch arbeite jeden Tag, mit ihren Eltern zu tun habe
und nach 7 Jahren Berufserfahrung man sich einige Gedanken machen kann in diesem Bereich. Ich sehe ja, warum die Eltern zu uns kommen: damit die Kinder funktionieren, sie wollen fast nie, dass geweint wird -egal aus welchem Grund. Zu 90% und zwar egal um was es sich handelt. Das ist entsetzlich, wenn man es genauer betrachtet.

Mit Maske kannst du sicher was anfangen, jeder weiß, was damit gemeint ist, ich meine nichts spezielles.
Und wer redet davon, dass wir IMMER Masken tragen?
Und die, die viel Masken tragen , spüren tatsächlich den Kraftaufwand, das Energieverlieren,was dabei geschieht.
Kennst du das denn nicht?

Ich hinterfrage uns alle als Gesellschaft, und niemand einzelnen, ginge ja gar nicht. Wir sind alle Teil einer Gesellschaft.
Und trotzdem haben einige einen Umgang mit Kindern, der mir besser gefällt, als das was konform läuft. Das meine ich.

Ich weiß nicht, warum es so sehr in die Richtung "extreme Gefühle" ausleben vor Kindern gekommen ist. Mein "Wein-Beispiel" war nur eine Hinterfragung dessen, wie man mit den eigenen Gefühlen umgeht. Ich spreche jetzt NICHT zwingend von Menschen, die mit Borderline zu kämpfen haben. Sie haben auch ihre Geschichte und deren Eltern spielen auch eine Rolle. Ich kenne viele Mädchen, junge Mädchen, die sich ritzen,
die schon oft in meiner Begleitung waren. Sie alle hatten Probleme damit mit ihren Gefühlen umzugehen. Die Leere führt zum anderen Extrem.
Aber woher kommt denn die Leere? Die haben sie nie und nimmer von Geburt an mitgebracht. Irgendwas ist schief gegangen.
Die meisten Eltern von den Mädchen waren "funktionale" Eltern und wünschten "funktionierende" Kinder. Meist sind es sehr sensible Mädchen.
Und sie wollen Aufmerksamkeit...wie jeder junge Mensch. Dann kommen Traumata dazu und die Mauer und die Einsamkeit.
Ich kann ganz klar sagen, die ritzenden Mädchen und Jungen werden immer mehr in den Praxen. Definitiv. Und oft folgen darauf erst richtige
Traumata, weil sie ihre Grenz-Fühligkeit verloren haben.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15219

Beitrag Mi., 03.10.2012, 13:29

Memory, du mußt aber auch bedenken, dass deine Arbeit eben kein Schnitt durch die Gesellschaft ist. Dir fällt es im beruflichen Zusammenhang eben einfach mehr auf.

Ich kann nämlich nicht behaupten, dass ich Kinder kenne, die diese Probleme haben oder hatten.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag