Angst vor Nähe als Mann
Hallo snowy_21 ,
so einfach ist das Thema nun mal nicht.
Für mich gilt nun: Abstand, Abstand, Abstand.
Ich habe nicht das Wort Hass verwendet. Eine Wut und Empörung über Gewaltverbrechen muss allerdings auch zunächst mal artikuliert werden können. Dann kann ich diese eventuell auch mal fühlen (und auch heilen lassen!).
Ein Verzeihen ist möglich, wenn die Leute aber nicht ehrlich um Verzeihung bitten, hat sich das für mich solange erledigt!
Im Prinzip ist mir das auch vollkommen egal, was die Leute früher für Zwänge und Nöte hatten. Das hatten andere auch und konnten doch mehr geben als diese.
Im übrigen ist das Ausnutzen von Kindern als "Seelsorger" auch ein Stück Gewalt!
Vielleicht sogar noch schlimmer als Prügel!
Das Kind kann das extrem schädigen! Wie dumm sind die Leute eigentlich!
so einfach ist das Thema nun mal nicht.
Für mich gilt nun: Abstand, Abstand, Abstand.
Ich habe nicht das Wort Hass verwendet. Eine Wut und Empörung über Gewaltverbrechen muss allerdings auch zunächst mal artikuliert werden können. Dann kann ich diese eventuell auch mal fühlen (und auch heilen lassen!).
Ein Verzeihen ist möglich, wenn die Leute aber nicht ehrlich um Verzeihung bitten, hat sich das für mich solange erledigt!
Im Prinzip ist mir das auch vollkommen egal, was die Leute früher für Zwänge und Nöte hatten. Das hatten andere auch und konnten doch mehr geben als diese.
Im übrigen ist das Ausnutzen von Kindern als "Seelsorger" auch ein Stück Gewalt!
Vielleicht sogar noch schlimmer als Prügel!
Das Kind kann das extrem schädigen! Wie dumm sind die Leute eigentlich!
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Ich bin an dem Punkt an dem ich durch die Therapie weiss, das in meiner Kindheit einige Dinge zwschen meinen Eltern und mir bzw. meiner Mutter nicht gut gelaufen sind und das ich da heute drunter leide und Schwerigkeiten habe Nähe zuzulassen. Doch auch mit dewr Erkenntniss konnte ich es noch nicht lösen. Das ist dann wohl der nächste Schritt.
Aber es kann keine die Vergangenheit änder. Soll ich meine Eltern deshalb für immer hassen ???????? Ich habe von Ihnen in meinem Leben auch sehr viel Gutes gehabt. Und mein Vater würde jeden Tag ALLES GEBEN, wenn seine Söhne ihn brauchen. Und mit diesem Zwispalt fällt es mir schwer mich von meinen Eltern zu trennen.
Aber ich kenne mein Problem: So lange ich nicht innerlich bereit bin von der Vergangenheit loszulassen, wird es wahrscheinlich schwer sich Neuem zu öffnen oder ??
Grüße
Aber es kann keine die Vergangenheit änder. Soll ich meine Eltern deshalb für immer hassen ???????? Ich habe von Ihnen in meinem Leben auch sehr viel Gutes gehabt. Und mein Vater würde jeden Tag ALLES GEBEN, wenn seine Söhne ihn brauchen. Und mit diesem Zwispalt fällt es mir schwer mich von meinen Eltern zu trennen.
Aber ich kenne mein Problem: So lange ich nicht innerlich bereit bin von der Vergangenheit loszulassen, wird es wahrscheinlich schwer sich Neuem zu öffnen oder ??
Grüße
Ich habe sowas und weiß nicht weiter
vielleicht mag ja wer meinen Thread lesen
Jedenfalls Angst davor - ja komisch, sie schreibt, ist super nett, meine Traumfrau, ich habe sie leider teilweise unwissentlich ausgenutzt, und weiß nicht mal wie ich raus komme, ich beendete alles und sie war zerstört.
Ständig sucht sie den Kontakt. Und nun weiß ich nicht mehr weiter.
http://www.angst-panik-hilfe.de/bindungsangst.html
http://www.elitepartner.at/magazin/angs ... erung.html
http://www.edarling.at/ratgeber/psychol ... dungsangst
ist bei mir so ausgeprägt seit 2 Wochen übrigens, oft denke ich an sie und dann ist sie da, ich war zwar bei ihr und da ging es mir gut, als wir kuschelten und dann wieder nicht. Ja ich wieß nicht weiter.
Und das arge, wir schreiben und ein Brennen fängt an in mir, ganz eigenartig.
vielleicht mag ja wer meinen Thread lesen
Jedenfalls Angst davor - ja komisch, sie schreibt, ist super nett, meine Traumfrau, ich habe sie leider teilweise unwissentlich ausgenutzt, und weiß nicht mal wie ich raus komme, ich beendete alles und sie war zerstört.
Ständig sucht sie den Kontakt. Und nun weiß ich nicht mehr weiter.
http://www.angst-panik-hilfe.de/bindungsangst.html
http://www.elitepartner.at/magazin/angs ... erung.html
http://www.edarling.at/ratgeber/psychol ... dungsangst
ist bei mir so ausgeprägt seit 2 Wochen übrigens, oft denke ich an sie und dann ist sie da, ich war zwar bei ihr und da ging es mir gut, als wir kuschelten und dann wieder nicht. Ja ich wieß nicht weiter.
Und das arge, wir schreiben und ein Brennen fängt an in mir, ganz eigenartig.
@snowy_21
Hallo snowy
gratuliere dazu wie gut du das Ganze benennen kannst! Das kommt sehr klar rüber, meiner Meinung nach ist das der erste Schritt mit dem Ganzen umzugehen und der Wichtigste.
Ich habe (tu es noch immer ) meine Mutter leider auch immer als sehr ausufernd und extrem vereinnahmend empfunden (ja da wird man schon mal aufgefressen :D), soweit, dass es mir extrem schwierig fällt mich zu trennen. Das erzeugt bei mir immer einen riesen Hass. Ein bisschen steck ich sicher auch noch im ödipalen Komplex fest :D! Seit ich in Psychotherapie bin schaff ich es immer besser mich abzugrenzen (wo das Ganze auch erst klar wurde).
Erst vor kurzem hat mir mein Therapeut offenbart oder den Verdacht geäußert, dass ich in meiner Kindheit nicht das bekommen habe was ich gebraucht hätte. Struktur, Wärme und noch irgendwas. Er meinte, wenn ich von Personen keine Liebe bekommen, dann ziehe ich immer den Rückschluss, dass ich nicht liebenswert wäre, statt einfach zu akzeptieren, dass die Person keine Liebe geben kann oder will, es aber nichts mit mir zu tun hat.
Am Anfang war ich skeptisch und ablehnend, habe aber gerade Gitarre gespiel und da wurde einiges klar:
"Oh I thought, I'd not be worthy to be loved
Oh I thought, I'd not be worthy to be hold".
Deswegen hier mein Tip, schnapp dir eine Gitarre und sing dazu einfach was dir einfällt. Bei mir wirkt das Wunder zum Strukturieren und Aufarbeiten.
Zusätzlich hilfts mir auch die Dinge niederzuschreiben. Vielleicht später wieder durchzulesen. Mich über Themen zu informieren und Fachbücher zu lesen.
Beim Spielen ist mir auch klar geworden, dass ich es wert bin geliebt und gehalten zu werden. Das hat mir Stabilität, Zuversicht, Freude und Glück gebracht.
Es ist für mich kein einfacher Weg mit dem umzugehen aber ich hab das Gefühl es ist möglich. Da bleibt kein Stein auf dem Anderen =), wer das stückweise schafft hat meiner Meinung nach vorallem sich selbst gegenüber sehr viel Stärke bewiesen und darauf kann man allemal stolz sein.
Ich wünsch allen die Ähnliches erleben und erlebt haben viel Glück und gutes Gelingen!
Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link im Menü oben. Danke.
Hallo snowy
gratuliere dazu wie gut du das Ganze benennen kannst! Das kommt sehr klar rüber, meiner Meinung nach ist das der erste Schritt mit dem Ganzen umzugehen und der Wichtigste.
Ich habe (tu es noch immer ) meine Mutter leider auch immer als sehr ausufernd und extrem vereinnahmend empfunden (ja da wird man schon mal aufgefressen :D), soweit, dass es mir extrem schwierig fällt mich zu trennen. Das erzeugt bei mir immer einen riesen Hass. Ein bisschen steck ich sicher auch noch im ödipalen Komplex fest :D! Seit ich in Psychotherapie bin schaff ich es immer besser mich abzugrenzen (wo das Ganze auch erst klar wurde).
Erst vor kurzem hat mir mein Therapeut offenbart oder den Verdacht geäußert, dass ich in meiner Kindheit nicht das bekommen habe was ich gebraucht hätte. Struktur, Wärme und noch irgendwas. Er meinte, wenn ich von Personen keine Liebe bekommen, dann ziehe ich immer den Rückschluss, dass ich nicht liebenswert wäre, statt einfach zu akzeptieren, dass die Person keine Liebe geben kann oder will, es aber nichts mit mir zu tun hat.
Am Anfang war ich skeptisch und ablehnend, habe aber gerade Gitarre gespiel und da wurde einiges klar:
"Oh I thought, I'd not be worthy to be loved
Oh I thought, I'd not be worthy to be hold".
Deswegen hier mein Tip, schnapp dir eine Gitarre und sing dazu einfach was dir einfällt. Bei mir wirkt das Wunder zum Strukturieren und Aufarbeiten.
Zusätzlich hilfts mir auch die Dinge niederzuschreiben. Vielleicht später wieder durchzulesen. Mich über Themen zu informieren und Fachbücher zu lesen.
Beim Spielen ist mir auch klar geworden, dass ich es wert bin geliebt und gehalten zu werden. Das hat mir Stabilität, Zuversicht, Freude und Glück gebracht.
Es ist für mich kein einfacher Weg mit dem umzugehen aber ich hab das Gefühl es ist möglich. Da bleibt kein Stein auf dem Anderen =), wer das stückweise schafft hat meiner Meinung nach vorallem sich selbst gegenüber sehr viel Stärke bewiesen und darauf kann man allemal stolz sein.
Ich wünsch allen die Ähnliches erleben und erlebt haben viel Glück und gutes Gelingen!
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@snowy_21
Lieber snowy,
"Doch auch mit dewr Erkenntniss konnte ich es noch nicht lösen. Das ist dann wohl der nächste Schritt."
Hast du dir deine Frage nicht schon selbst beantwortet?
Ich finde Eigenständigkeit ist ein schwieriges Thema. Schwieirig damit umzugehen aber wenn man mal Blut geleckt hat dann will man auch nicht wieder weg davon. Das Erwachsenwerden ist schon anstrengend :D! Aber ich finde es auch schön.
"Aber ich kenne mein Problem: So lange ich nicht innerlich bereit bin von der Vergangenheit loszulassen, wird es wahrscheinlich schwer sich Neuem zu öffnen oder ??"
Ich finde du machst dir zu viel Kopf. Ich finde das ist ein normaler Prozess und dauert einfach seine Zeit!
Liebe Grüße
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Lieber snowy,
"Doch auch mit dewr Erkenntniss konnte ich es noch nicht lösen. Das ist dann wohl der nächste Schritt."
Hast du dir deine Frage nicht schon selbst beantwortet?
Ich finde Eigenständigkeit ist ein schwieriges Thema. Schwieirig damit umzugehen aber wenn man mal Blut geleckt hat dann will man auch nicht wieder weg davon. Das Erwachsenwerden ist schon anstrengend :D! Aber ich finde es auch schön.
"Aber ich kenne mein Problem: So lange ich nicht innerlich bereit bin von der Vergangenheit loszulassen, wird es wahrscheinlich schwer sich Neuem zu öffnen oder ??"
Ich finde du machst dir zu viel Kopf. Ich finde das ist ein normaler Prozess und dauert einfach seine Zeit!
Liebe Grüße
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Hallo zusammen,
Folgendes: Ich (m, 28 J.) habe seit vielen Jahren ein ziemliches Problem damit Kontakt zu anderen, in erster Linie zu Fremden, aufzubauen. Bei mir vertrauten Personen (enge Freunde, Familie) ist es natürlich ganz anders....
Hinzu kommt, dass ich überhaupt keine Nähe zulassen kann, ziemlich beziehungsunfähig bin und immer mehr die Freude im Leben verliere. Viele Bereiche, beruflich wie privat, empfinde ich als immer anstrengender und belastender....
Das einzige was mich momentan "rettet" und mir dabei hilft, meinen Alltag noch halbwegs geregelt zu bekommen und mir noch Spaß bereitet, ist Sport und Sex. Da kann ich abschalten und es sind fast die einzigen beiden Gelegenheiten, wo wirklich keine überflüssigen und angstvollen Gedanken in meinem Kopf kreisen. Gehe ich z.B. feiern oder mit Freunden raus, bin ich zwar anfangs motiviert, empfinde aber selbst das irgendwann als überwiegend anstrengend.
Zum Thema Sex sei noch gesagt: Aufgrund der Tatsache das ich unter anderem Nähe nicht wirklich zulassen kann, will ich relativ schnell zur Sache kommen (in anderen Worten: Ficken). Das ganze Vorspiel mit allem drum und dran, rumknutschen, Sie zu verwöhnen usw. interessiert mich dabei nicht so wirklich, was ich persönlich relativ traurig finde und sehr gerne ändern würde. Aber so ist es halt....
Ich bin übrigens hetero und weiß ebenfalls sicher, dass ich Männer nicht anziehend finde.
Hat jemand eine Einschätzung, wie gut man meine Problematik mit einer Therapie in den Griff bekommen kann und über welchen Zeitraum?
Das ich irgendwann vielleicht sogar eine eigene Familie haben könnte und auf andere angstfrei / vorurteilsfrei zugehen könnte ohne ständig eine Maske aufsetzen zu müssen? Das mir das Verwöhnen einer Partnerin so viel Bock macht, das ich nicht immer denken muss: "Wann sind wir endlich damit durch oder: wann kommen wir zum rammeln"? Das ich da weniger egoistisch werde und auch ausreichend Geben kann....
Würde mich sehr darüber freuen wenn mir jemand eine ernsthafte Antwort geben würde!
Vielen Dank vorab
Folgendes: Ich (m, 28 J.) habe seit vielen Jahren ein ziemliches Problem damit Kontakt zu anderen, in erster Linie zu Fremden, aufzubauen. Bei mir vertrauten Personen (enge Freunde, Familie) ist es natürlich ganz anders....
Hinzu kommt, dass ich überhaupt keine Nähe zulassen kann, ziemlich beziehungsunfähig bin und immer mehr die Freude im Leben verliere. Viele Bereiche, beruflich wie privat, empfinde ich als immer anstrengender und belastender....
Das einzige was mich momentan "rettet" und mir dabei hilft, meinen Alltag noch halbwegs geregelt zu bekommen und mir noch Spaß bereitet, ist Sport und Sex. Da kann ich abschalten und es sind fast die einzigen beiden Gelegenheiten, wo wirklich keine überflüssigen und angstvollen Gedanken in meinem Kopf kreisen. Gehe ich z.B. feiern oder mit Freunden raus, bin ich zwar anfangs motiviert, empfinde aber selbst das irgendwann als überwiegend anstrengend.
Zum Thema Sex sei noch gesagt: Aufgrund der Tatsache das ich unter anderem Nähe nicht wirklich zulassen kann, will ich relativ schnell zur Sache kommen (in anderen Worten: Ficken). Das ganze Vorspiel mit allem drum und dran, rumknutschen, Sie zu verwöhnen usw. interessiert mich dabei nicht so wirklich, was ich persönlich relativ traurig finde und sehr gerne ändern würde. Aber so ist es halt....
Ich bin übrigens hetero und weiß ebenfalls sicher, dass ich Männer nicht anziehend finde.
Hat jemand eine Einschätzung, wie gut man meine Problematik mit einer Therapie in den Griff bekommen kann und über welchen Zeitraum?
Das ich irgendwann vielleicht sogar eine eigene Familie haben könnte und auf andere angstfrei / vorurteilsfrei zugehen könnte ohne ständig eine Maske aufsetzen zu müssen? Das mir das Verwöhnen einer Partnerin so viel Bock macht, das ich nicht immer denken muss: "Wann sind wir endlich damit durch oder: wann kommen wir zum rammeln"? Das ich da weniger egoistisch werde und auch ausreichend Geben kann....
Würde mich sehr darüber freuen wenn mir jemand eine ernsthafte Antwort geben würde!
Vielen Dank vorab
War das also vor einigen Jahren noch ganz anders? Wenn ja, seit wann genau ist das so? Was ist damals in deinem Leben passiert. Das könnte einen Hinweis geben, wo die Lösung zu suchen ist.
Wie sieht dein leben abseits von dem Thema Nähe und Beziehung aus? Viel Stress? Probleme? Verantwortung? Ich taste da einfach mal blind Richtung Erschöpfungsdepression. Kann auch solche Symptome mit sich bringen. Ebenso wie das Folgende:
Wäre auch als Teil eines Burnout-Syndroms möglich. Aber ja, entscheidend ist dafür, ob es eine Entwicklung ist, dass es dir jetzt so geht, und das früher ganz anders war. Oder ob das eigentlich immer schon so war, du es nur jetzt verstärkt wahrnimmst.Kolle hat geschrieben: ↑So., 30.09.2018, 16:00 Das einzige was mich momentan "rettet" und mir dabei hilft, meinen Alltag noch halbwegs geregelt zu bekommen und mir noch Spaß bereitet, ist Sport und Sex. Da kann ich abschalten und es sind fast die einzigen beiden Gelegenheiten, wo wirklich keine überflüssigen und angstvollen Gedanken in meinem Kopf kreisen.
Warum ist dir wichtig, das hier festzuhalten?
Das kommt darauf an, was die Ursachen sind. Liegt eine Persönlichkeitsstörung vor, schaut die Sache weit schwieriger aus, als wenn es nur ein vorübergehender Zustand ist, wie eben durch Stress oder einen einzelnen (traumatischen?) Vorfall.
Du hast definierte Ziele. Das ist für eine Therapie sehr, sehr hilfreich. Insofern: Mach es.Kolle hat geschrieben: ↑So., 30.09.2018, 16:00 Das ich irgendwann vielleicht sogar eine eigene Familie haben könnte und auf andere angstfrei / vorurteilsfrei zugehen könnte ohne ständig eine Maske aufsetzen zu müssen? Das mir das Verwöhnen einer Partnerin so viel Bock macht, das ich nicht immer denken muss: "Wann sind wir endlich damit durch oder: wann kommen wir zum rammeln"? Das ich da weniger egoistisch werde und auch ausreichend Geben kann....
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein!
Niccolò Tommaseo
Das kann Dir niemand sagen, dafür gibt es zu viele unbekannte und auch unkontrollierbare Variablen. Dein Alter wirkt sich aber schon mal sehr günstig aus (z.B. aufgrund der höheren neuronalen Plastizität, im Vergleich zu einem z.B. Fünfzigjährigen). Für Dein Alter ist es meiner Beobachtung nach eher ungewöhnlich, sich über Probleme wie Deine Gedanken zu machen und eine Therapie ins Auge zu fassen. Kannst Du also ruhigen Gewissens schon mal als fettes Plus verbuchen.Kolle hat geschrieben:Hat jemand eine Einschätzung, wie gut man meine Problematik mit einer Therapie in den Griff bekommen kann und über welchen Zeitraum?
Na ja, also das zieht sich seit dem Ende meiner Schulzeit bis jetzt so hin....Es war so, dass ich damals eher zu den deutlich weniger coolen Personen gehörte und auch sehr schüchtern war. Man kann auch sagen, ich war derjenige den man oft hänselte....Wie das in dem Alter so ist, (16,17,18,19) kommt das bei den gleichaltrigen Mädels natürlich überhaupt nicht an. Was damals die Jungs anging habe ich physisch und psychisch ziemlich viel eingesteckt und viel kassiert. Irgendwann konnte ich das nicht mehr aushalten (ich war innerlich am brodeln und es kochte und kochte) und wollte den Spieß umdrehen, zumindest nicht mehr so viel "einstecken und kassieren" müssen.....Ich fing mit den Jahren an, mir eine Maske aufzusetzen bzw. eine Fassade aufzubauen. Diese Fassade war aber nur äußerlich und sehr oberflächlich, in mir drin war es wie immer. Na ja, auf jeden Fall hatte es zuerst wirklich geholfen. Ich konnte es kaum glauben. Ich meldete mich anfangs bei irgendeinem Kampfsport an (der mich nicht die Bohne interessierte), ging regelmäßig (zweitweise bis zu 6 mal die Woche) in irgend ein Fitness Studio um zu trainieren (was mich total langweilte und überhaupt nicht mein Ding war), änderte noch das Ein oder Andere an mir und plötzlich wurde ich wahrgenommen, ich war kein Schatten mehr. Frauen schauten mich ganz deutlich an. Ich wurde als Mann wahrgenommen. Ich wurde nicht mehr angeschnauzt, man trat nicht mehr auf mir herum usw. Leute entschuldigten sich plötzlich bei mir, wenn sie mich z.B. ausversehen anstießen, obwohl ich grundsätzlich immer total friedfertig und gelassen war. Vorher kam es nie vor, dass sich jemand entschuldigt hätte....Und das alles nur, weil ich plötzlich einen wesentlich breiteren Oberkörper als vorher hatte und eine schicke Designer-Brille trug.Kokette Krokette hat geschrieben: ↑Mo., 01.10.2018, 13:03 War das also vor einigen Jahren noch ganz anders? Wenn ja, seit wann genau ist das so? Was ist damals in deinem Leben passiert. Das könnte einen Hinweis geben, wo die Lösung zu suchen ist.
Das alles war so wahnsinnig oberflächlich, aber es schien für mich zu funktionieren. Schien! Den eigentlich funktionierte es doch nicht wirklich: Trotz der Fassade blieb die Angst und Scheu vor Kontakt, vor fremden Menschen und vor Nähe. Schnell merkten Leute, die mich besser kannten, dass mein "neues Ich" nur aufgesetzt ist. Ich spielte das Spiel noch ein wenig fort, fuhr es dann aber wieder deutlich zurück. Ich zog nämlich unbewusst die falschen Leute an, mit denen ich im Prinzip nichts zu tun haben wollte und schreckte unbewusst die Leute ab, die eigentlich genau meinem - an sich tiefen, ehrlichen und warmen Charakter - entsprachen. Diese falschen Leute wollten hauptsächlich Geld von mir und mich teilweise auch regelrecht über den Tisch ziehen und taten so, als wären sie Freunde...Zum Glück erkannte ich das noch rechtzeitig.
Es hört sich jetzt vielleicht wie ein Allgemeinplatz an: Aber ich vertraue Menschen einfach nicht (mehr). Ich erwarte grundsätzlich schlechtes von ihnen, denke immer sofort "Wo ist der Haken hierbei" oder male mir alle möglichen negativen Szenarien aus, die eintreten könnten.....
Viel Stress und Probleme trifft es auf den Punkt. Verantwortung auch.Kokette Krokette hat geschrieben: ↑Mo., 01.10.2018, 13:03 Wie sieht dein leben abseits von dem Thema Nähe und Beziehung aus? Viel Stress? Probleme? Verantwortung? Ich taste da einfach mal blind Richtung Erschöpfungsdepression. Kann auch solche Symptome mit sich bringen. Ebenso wie das Folgende:
Neben dem Beruf ist Stress mit den Eltern unter anderem eine größere Baustelle. Unser Verhältnis ist sehr belastet, aber irgendwie kann man doch nicht ohne einander regelmäßig zu sehen.....Die reden mir andauernd rein und meinen ständig mir "clevere Ratschläge" fürs Leben mitgeben zu müssen. Ich kann es nicht mehr hören, weil sie gefühlt tausend mal das gleiche sagen. Ich will mich dann von ihnen mehr distanzieren, sie sich von mir auch, aber dann schmieren wir uns irgendwie wieder gegenseitig Honig ums Maul.....Seltsame Sache.
Das ist eine gute Frage, wenn ich so darüber nachdenke. Vielleicht um direkt dem Argument zuvor zukommen, mein Problem mit Nähe könnte etwas mit meiner Sexualität an sich zu tun haben.....Von wegen: "Vielleicht hast du das Problem mit einem Mann im Bett nicht" oder sowas....Kokette Krokette hat geschrieben: ↑Mo., 01.10.2018, 13:03 Warum ist dir wichtig, das hier festzuhalten?
Aber eigentlich Quatsch. Da habe ich mal wieder viel zu kompliziert gedacht.
solange ich mich auf dieser Welt und unter Menschen bewege. Das ist das Leben.
In welchem Zusammenhang steht dein Kommentar?
Ist das ein Bezug auf einen vorherigen Post oder was möchtest du damit sagen?
Ich habe ähnliche Erfahrung in "weiblich" gemacht. War als Teenager sehr übergewichtig, habe dann stark abgenommen und auf einmal interessierten sich die Typen, die mich vorher fette Sau gespottet, mich getreten und bespuckt haben, "als Frau" für mich. Bloß, weil ich jetzt schlank war. Innerlich war ich ja derselbe Mensch.
Das waren ein paar harte Jahre, weil ich, wie du, alle Menschen nur noch als oberflächlich wahrnahm. Wem kann man noch trauen? Was, wenn ich wieder dick würde? Würden mich dieselben Leute, die sich jetzt für mich interessieren, wieder schlagen und bespucken?
Im Endeffekt ist es so: Teenager sind bis zu einem gewissen Grad psychopathisch veranlagt, was an der Gehirnentwicklung liegt. Das wächst sich bei den meisten Menschen wieder aus. Hinzu kommt Unreife, Selbstunsicherheit. Selbst der stärkste Macker weiß im Innersten, dass er nur ein Würstchen ist, und kompensiert es durch Machogehabe. Viele Leute sehen sich selbst und das, was sie getan haben, in einem ganz anderen Licht, wenn sie älter werden. Sie lernen dazu. Sie bereuen. Sie erkennen, dass sie sich idiotisch verhalten haben. Sie würden das nicht wieder tun. Sicher nicht alle. Es gibt böse Menschen, es gibt Menschen, die nie dazulernen und die nie in die Verlegenheit kamen, ihr Verhalten zu überdenken. Aber es gibt doch genug Menschen, die sich weiter entwickeln. Wer das nicht glaubt, sollte sich da einfach mal selbst ansehen. Das Potential, besser zu werden, hat jeder.
Und das ist es, auf das ich vertraue. Es gibt einen Unterschied zwischen dem naiven Vertrauen "alle Menschen sind gut und wollen mir immer Gutes" und dem Vertrauen, es grundsätzlich mal mit halbwegs vernünftigen Menschen zu tun zu haben. Ersteres ist naiv und fordert geradezu heraus, verletzt und enttäuscht zu werden. Es ist kindisch. Zweiteres hingegen ist nötig, um sich durch die Welt bewegen zu können. Man gibt einen gewissen Vertrauensvorschuss und das Gegenüber kann dem gerecht werden oder nicht. Der Vorteil als Erwachsener ist der, dass man dann Konsequenzen ziehen kann. Wer das Vertrauen nicht verdient, hat im eigenen Leben nichts zu suchen. Der Vertrauensvorschuss ist ja nicht in der Größe von "ich bürge für dich", sondern ein bestimmtes Kontingent an Raum, den der andere erhält, um sich zu bewähren. Wenn der gut genutzt wird, wächst er in beiderseitigem Einverständnis weiter. Immerhin erhält man ja selbst auch einen Vertrauensvorschuss. Die Sache ist ja nie einseitig (von Schmarotzern mal abgesehen).
Ja, böse Menschen der Vergangenheit können einem schon die Freude an neuen Menschen vermiesen. Es gehört zum Erwachsenwerden allerdings auch dazu, zu erkennen, welche Menschen man vor sich hat. Zu differenzieren. "Alle" Menschen oder prinzipiell Menschen als schlecht zu empfinden, weil es manche waren, ist so, wie zu sagen, "alle Frauen" sind schlecht, weil die Ex es war. (Was total kindisch und trotzig ist.) Gerade DAS macht Erwachsensein aus, gerade DAS ist die Stärke der Weisheit und die Herausforderung des Lebens: Zu sehen, welche Menschen sind okay, welche sind es nicht, und entsprechend zu reagieren. Menschen von sich fernhalten, Menschen wertschätzen. Jeder, wie er es verdient. Ist das einfach? Nein. Aber ich denke, das ist es wert.
PS: Das gilt auch für die Bewertung und den Umgang mit den Eltern.
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein!
Niccolò Tommaseo
Vielen Dank für eure bisherigen Antworten, ein klasse Forum.
Hier muss noch was raus, was ich bisher nicht erwähnte: Und zwar habe ich das Gefühl das mein gesamtes Leben weiter bergab geht. In letzter Zeit hatte ich zum ersten Mal einige Bordelle besucht, ich schaffte es, in nur wenigen Wochen mein gesamtes Monatsgehalt dafür auszugeben. Ich kam auf meine Kosten, bekam das was ich wollte und natürlich kommt keine echt Nähe auf....War schon sehr reizvoll. Allerdings ging ich dort mit einer echt total netten und reizenden Frau aufs Zimmer, die mir eine bestimmte "Substanz" angeboten hatte und unbedingt wollte, dass ich das mit ihr zusammen nehme....Was ich tat. Und anschließend hatte ich ein so überwältigendes und angenehmes Gefühl gehabt, wie ich es schon seit Ewigkeiten oder eigentlich vorher noch nie kannte. Das war unglaublich dumm von mir und ich hätte das niemals von mir erwartet, da es auch gar nicht zu mir passt. Leider war das Gefühl so geil, dass der Sex fast zu Nebensache wurde.
Der Witz dabei war: In dem Laden standen Schilder rum bzw. so Aufkleber mit dem Hinweis, jeglicher Drogenkomsun und Besitz werde nicht toleriert und zur Anzeige gebracht. Ja ne, ist klar.....Ich werde nie wieder in diesen Drecks-Scheiss-Laden gehen und auch sonst nicht mehr zu Professionellen. Und ich hoffe den Konsum dieser Substanz kann ich wieder ganz vergessen oder zumindest irgendwo in einem Hirnareal vergraben, wo es nie mehr auftaucht.....Dämlich, dämlich.....
Tja, ich denke ich muss endlich erwachsener, selbstbewusster werden und mir einen Termin bei einem Therapeuten holen....
Hier muss noch was raus, was ich bisher nicht erwähnte: Und zwar habe ich das Gefühl das mein gesamtes Leben weiter bergab geht. In letzter Zeit hatte ich zum ersten Mal einige Bordelle besucht, ich schaffte es, in nur wenigen Wochen mein gesamtes Monatsgehalt dafür auszugeben. Ich kam auf meine Kosten, bekam das was ich wollte und natürlich kommt keine echt Nähe auf....War schon sehr reizvoll. Allerdings ging ich dort mit einer echt total netten und reizenden Frau aufs Zimmer, die mir eine bestimmte "Substanz" angeboten hatte und unbedingt wollte, dass ich das mit ihr zusammen nehme....Was ich tat. Und anschließend hatte ich ein so überwältigendes und angenehmes Gefühl gehabt, wie ich es schon seit Ewigkeiten oder eigentlich vorher noch nie kannte. Das war unglaublich dumm von mir und ich hätte das niemals von mir erwartet, da es auch gar nicht zu mir passt. Leider war das Gefühl so geil, dass der Sex fast zu Nebensache wurde.
Der Witz dabei war: In dem Laden standen Schilder rum bzw. so Aufkleber mit dem Hinweis, jeglicher Drogenkomsun und Besitz werde nicht toleriert und zur Anzeige gebracht. Ja ne, ist klar.....Ich werde nie wieder in diesen Drecks-Scheiss-Laden gehen und auch sonst nicht mehr zu Professionellen. Und ich hoffe den Konsum dieser Substanz kann ich wieder ganz vergessen oder zumindest irgendwo in einem Hirnareal vergraben, wo es nie mehr auftaucht.....Dämlich, dämlich.....
Tja, ich denke ich muss endlich erwachsener, selbstbewusster werden und mir einen Termin bei einem Therapeuten holen....
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