Austausch mit Psychoanalyse-Erfahrenen
Na, das gehört aber nicht zur Abstinenz. Die Abstinenz bezieht sich auf die Beziehung zwischen Analytiker und Patientin.
Reden mit anderen über die PA ist natürlich erlaubt. Man redet da ja auch über sich. Der PA´ler hingegen darf das nicht, ist ja logisch, sind ja Sachen, die sich auf die Patientin beziehen, deshalb Schweigepflicht.
Aber die Patientin darf darüber reden, weil es ja ihre Angelegenheiten sind.
Reden mit anderen über die PA ist natürlich erlaubt. Man redet da ja auch über sich. Der PA´ler hingegen darf das nicht, ist ja logisch, sind ja Sachen, die sich auf die Patientin beziehen, deshalb Schweigepflicht.
Aber die Patientin darf darüber reden, weil es ja ihre Angelegenheiten sind.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Ich deute mal (nee, Scherz ), ich frage einfach mal:Habe aber einiges über PA gelesen und finde es recht stimmig. Mir behagt nur nicht dieses asymmetrische Setting. Nun hatte ich die Idee, dass man sich ja vielleicht auch von gleich zu gleich austauschen könnte und dabei auch ein bßchen frei assozieren könnte. Evtl. Deutungen wären dann aber nicht hoheitlich, sondern es wäre die Freiheit des Gedeuteten, ob er sie für sich annehmen will.
Möchtest du vielleicht irgendwann selbst eine PA machen... und hast Zweifel, ob dir die Methode zusagen könnte (wobei die nächste Frage wäre, was ist DIE PA). Durch u.a. diese Brille lese zumindest ich manches, ob das VIELLEICHT in FERNERER Zukunft etwas für mich sein könnte... auf das eine oder andere Gedankengut greifen ja auch manch' andere Methoden zurück, also es kann Schnittstellen geben. Steht aber im Moment nicht aktuell zur Debatte... wird man sehen, was die Zeit bringt, ob dann überhaupt noch Bedarf ist bzw. ob sich erst noch manches abzeichnet, wenn die eine oder andere Baustelle "bereinigt" sein wird. Bzw. in anderen Worten: Einfach Augen offen halten. Im Moment schrecken mich so manche Forenbeiträge -ehrlich gesagt- zunehmend ab... wobei ich sie bereits aus der Perspektive persönlicher Erfahrungen zu lesen versuche .
Oder hast du manche konkreten Fragen, wie man Schwierigkeit xy deuten könnte. Deutungen via Foren halt ich für relativ schwer, weil ich tendiere dazu: Dazu muss man jemanden bereits relativ gut kennen... und selbst dann fehlt noch die Fachkenntnis.
Was mich wundert, dass du nun aus einem Pool einer anderen, "unvertrauteren" Methode schöpfst. Also verkehrt finde ich das nicht, den Blickwinkel weit zu halten. Nur ich finde es auch nicht direkt naheliegend, auf etwas fremdes zurückzugreifen. Also wenn ich irgendeinen "Bedarf" habe, sondiere ich erstmal die vertrauten "Gefilde", die ich im Zuge meiner Therapie "erlernt" habe (nicht ganz Wort, aber egal). Hast du denn den Eindruck, dir fehlt manches in deinem Pool, bestimmte Dinge für dich zu klären?Ich könnte zwar zu früheren Therapeuten noch mal für ne Auffrischungsstunde gehen, aber a) müsste ich die selbst zahlen und b) fühl ich mich jetzt auch schon "groß" genug, es ohne "Papa" zu schaffen.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 17.09.2012, 18:05, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Mich interessiert insbesondere der Umgang mit Gegenübertragung. Und einiges aus der Objektbeziehungstheorie.
Konkret stelle ich mir vor, dass eine PA-erfahrene Person, die sich mit diesen Mitteln mit sich selbst auseinandersetzt, uns daran teilhaben lässt und dadurch sowohl sie selbst von unserer Zuhörerschaft profitiert als auch wir daraus was für uns ziehen können.
Konkret stelle ich mir vor, dass eine PA-erfahrene Person, die sich mit diesen Mitteln mit sich selbst auseinandersetzt, uns daran teilhaben lässt und dadurch sowohl sie selbst von unserer Zuhörerschaft profitiert als auch wir daraus was für uns ziehen können.
Nette Idee, aber das kann nicht funktionieren.eine PA-erfahrene Person, die sich mit diesen Mitteln mit sich selbst auseinandersetzt, uns daran teilhaben lässt und dadurch sowohl sie selbst von unserer Zuhörerschaft profitiert als auch wir daraus was für uns ziehen können.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
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der umgang mit der gegenübertragung wird den patienten/analysanden/ex-analysanden nicht so ganz geläufig sein.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Hm, soll man denn nicht lernen, was von Reaktionen aus einem selbst kommt (check auf Übertragung) und was der andere auslöst (check auf Gegenübertragung)?
Nicht jede analytische Therapie findet hochfrequent und auf der Couch statt. Meine zum Beispiel nicht und auch sonst gibt mein Analytiker wohl mehr Input als manch schweigsame Exemplare. Da kann man also schon auch jemanden finden, der keine klassische Analyse macht.lonely69 hat geschrieben: Ich könnte zwar zu früheren Therapeuten noch mal für ne Auffrischungsstunde gehen, aber a) müsste ich die selbst zahlen und b) fühl ich mich jetzt auch schon "groß" genug, es ohne "Papa" zu schaffen. Im Focusing wird man ja auch explizit dazu ermutigt, die Methode zur Selbsthilfe einzusetzen. Und ich stelle mir vor, dass aus der PA da noch nützliche Beiträge dazukommen können.
Trotzdem, die PA ist eine intensive und lang andauernde Therapieform. Ein wichtiges Thema in der Analyse ist immer die Beziehung zum Therapeuten und Übertragungen auf das Setting. Es geht darum an zentrale, tief liegende Gefühle und Verhaltensmuster von dir zu gelangen. Für so eine Art Nachsorge und Lebensberatung für die kleinen Details halte ich sie für eher ungeeignet. Da du dich über PA ja erkundet hast, nehme ich mal an, dass du eigentlich schon gerne eine tief gehende Therapie hättest, aber eben die Asymmetrie scheust. Ich finde diese persönlich nicht größer als in anderen Therapieformen, soll heißen, sie ist vorhanden. Und da die Therapeut/Patienten-Beziehung so häufig Thema ist, wird sie evtl. von vielen stärker gespürt als sonst. Wenn du dir jetzt schon Gedanken darüber machst, prognostiziere ich mal, dass genau das für dich in jeder Analyse ein großes Thema wäre, das du kaum umgehen kannst und aus typischer Analytikersicht wahrscheinlich auch nicht solltest.
Ich nehme mal an, dich spricht die Psychoanalyse aus einem bestimmten Grund an. Was reizt dich denn?
hopeless, ich wundere mich über deinen beitrag - denn in deinem Blog viewtopic.php?f=35&t=26190
probierst Du m.E. was ganz Ähnliches: Auseinandersetzung mit dir selbst bei einer (hoffentlich) kompetenten und empathischen Zuhörerschaft.
probierst Du m.E. was ganz Ähnliches: Auseinandersetzung mit dir selbst bei einer (hoffentlich) kompetenten und empathischen Zuhörerschaft.
Mitsuko, z.B. in "Der Schatten des Objekts" von Christopher Bollas finde ich für mich sehr gute Anknüpfungspunkte. Was die mit mir persönlich zu tun haben, möchte ich erst im geschützten Raum näher detaillieren.
Hm, soll ich jetzt das Buch lesen um erahnen zu können was du meinst?
Nee, dient wohl mehr der Verschleierung.
Nee, dient wohl mehr der Verschleierung.
Sehr gutes Stichwort! Ich meine, dass lonely69 sich selbst sehr gut zu helfen weiß!mitsuko hat geschrieben: Verschleierung.
candle
Now I know how the bunny runs!
Also Du hast gefragt, was mich genau reizt, Mitsuko. Das habe ich Dir beantwortet. Über das Buch könnte ich jetzt 10S. schreiben, aber ich glaube, es ist besser, man liest es selbst.
Und ich hätte gar nichts dagegen, mich mit jemandem, der das Buch kennt und aufgrund eigener PA-Erfahrung auf sich beziehen kann, auch über persönliche Themen auszutauschen.
Unabhängi davon machst Du keinen so großen Fehler, wenn Du mal in das Buch reinschaust. Ist m.E. eines der Besten, das über PA geschrieben wurde. Ich hab den Tipp übrigens von einem sehr guten Freund, der auch PA-Erfahrung hat - aber leider keine Objektbeziehungs-PA...
Und ich hätte gar nichts dagegen, mich mit jemandem, der das Buch kennt und aufgrund eigener PA-Erfahrung auf sich beziehen kann, auch über persönliche Themen auszutauschen.
Unabhängi davon machst Du keinen so großen Fehler, wenn Du mal in das Buch reinschaust. Ist m.E. eines der Besten, das über PA geschrieben wurde. Ich hab den Tipp übrigens von einem sehr guten Freund, der auch PA-Erfahrung hat - aber leider keine Objektbeziehungs-PA...
Nein danke. Ich habe für mich erkannt, dass Bücher lesen über PA, mich daran hinderte mich auf diese einzulassen.
Und um Missverständnissen vorzubeugen, ich hätte kein Interesse an 10 Seiten Zusammenfassung eines Buches von dir gehabt, mich hätte vielmehr interessiert was dich an der Psychoanalyse reizt. Aber du kannst das natürlich für dich behalten und hoffen, dass sich stattdessen dir hier ein paar Menschen öffnen und dir ihre persönlichen Erfahrungen mitteilen.
Oder? Vielleicht auch nicht. Vielleicht doch lieber ein paar, die ein paar Bücher über Analyse gelesen haben und mit dir einen abstrakten Austausch darüber haben wollen.
Und um Missverständnissen vorzubeugen, ich hätte kein Interesse an 10 Seiten Zusammenfassung eines Buches von dir gehabt, mich hätte vielmehr interessiert was dich an der Psychoanalyse reizt. Aber du kannst das natürlich für dich behalten und hoffen, dass sich stattdessen dir hier ein paar Menschen öffnen und dir ihre persönlichen Erfahrungen mitteilen.
Oder? Vielleicht auch nicht. Vielleicht doch lieber ein paar, die ein paar Bücher über Analyse gelesen haben und mit dir einen abstrakten Austausch darüber haben wollen.
Hmmm... aus einem selbst heraus kommen ja hoffentlich nicht nur Übertragungen, die bereits der gute alte Freud als "falsche Verknüpfungen" sah.lonely69 hat geschrieben:Hm, soll man denn nicht lernen, was von Reaktionen aus einem selbst kommt (check auf Übertragung) und was der andere auslöst (check auf Gegenübertragung)?
Und unter Gegenübertragung versteht man üblicherweise die Gefühle, etc. des Analytikers, als Reaktion auf die Übertragung. Und das stimme ich carö zu, dass man das als Patient üblicherweise nicht so mitbekommen dürfte, wie ein Therapeut/der Analytiker damit umgeht. Und der Punkt ist ja auch: O.k. einen gewissen Einfluss (im Sinne einer Wirkung) auf die Gefühle eines Theras hat man wohl. Aber wie er (PAler) auf etwas reagiert, hängt ja auch hochgradig von ihm selbst ab (unterschiedliche Menschen können auf das gleiche Geschehnis sehr wohl unterschiedlich reagieren).
Bei einer Forenanalyse hingegen, besteht mMn hochgradig die Möglichkeit, dass User xy, der dir seine Gegenübertragung zurückmeldet, seine eigenen Baustellen zusätzlich auf dich abbildet (o.k. klar manche mehr, manche auch weniger, manche vielleicht auch gar nicht... nur sitzen hier üblicherweise keine ausgebildeten Psychoanalytiker mit umfangreichen Lehranalysen (und die notfalls Supervision einholen können), und die gelernt haben, mit ihrer Gegenübertragung umgehen zu können.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Jo Foren-PA geht wohl höchstens, wenn man ne PA-Ausbildung hat. Aber die Gegenübertragung kann nicht nur der Analytiker haben, die kann jeder haben. Wenn Du z.B. an Marilyn Monroe denkst, die hat ja voll drunter gelitten, dass alle nur ihren Busen sehen konnten und nicht die intelligente Frau mit Herz dahinter.
A propos: Die MM hat ja ihrem Analytiker noch kurz vor dem Tod noch eine neue Selbstanalyse-Methode vorgeschlagen. So jemand, der seine PA-Erfahrung selbständig umsetzen will, den such ich!
A propos: Die MM hat ja ihrem Analytiker noch kurz vor dem Tod noch eine neue Selbstanalyse-Methode vorgeschlagen. So jemand, der seine PA-Erfahrung selbständig umsetzen will, den such ich!
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