Verantwortung des Therapeuten nach Therapieende

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hope_81
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 09:57

Es geht hier also nicht darum, dass der Therapeut nach Therapie-Ende Verantwortung dafür hat, was der ehemalige Patient im Leben 'da draußen' tut oder lässt - aber er ist wohl dafür verantwortlich zu machen, was er in dieser 'Innen-Beziehung' zum Patienten mit diesem anstellt.
Ach so, danke Titus.

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die ganze Zeit konnte ich euch das wegen der Schweigepflicht nicht erzählen... aber was haltet ihr davon, was mir die Ex-Patientin hopeless81 immer erzählt hat... der Brüller.
Das machen die sowieso, allerdings ohne den Namen zu benutzen. Nur ist ,denke, ich seinen Stammtischfreunden mein Name auch relativ egal. Davon ganz abegsehen, dass mir persönlich auch völlig egal ist das er das macht.
Und spätstens in der Supervision möchte ich nicht wissen was er da so sagt
Ich mecker hier ja auch über ihn.... Alles menschlich.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 10:30

hopeless81 hat geschrieben:Ich mecker hier ja auch über ihn.... Alles menschlich.
Genau, alles menschlich. Dein Vergleich finde ich auch nicht gut, stern, Vergleiche sind manipulativ und tragen nicht zu einer konstruktiven Diskussion bei.
Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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stern
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 11:20

Stichwort Verantwortung: Ich antworte mal hier...:
Ja, Mitverantwortung, wenn es um die Gestaltung der Inhalte der Therapie geht, aber sicher nicht MItverantwortung, wenn innerhalb der Therapie missbraucht wird.
GENAU so sehe ich das auch. Natürlich haben Therapeut UND Patient eine gewisse Verantwortung, was Therapieinhalte angeht (bei Therapeuten nennt man das manchmal, glaube ich, Prozessverantwortung). Aber ein Therapeut ist auch machtlos, wenn der Patient wichtige Themen nicht einbringt. Wenn der Therapeut erkennt, dass eine Patient vielleicht etwas verschweigt, kann man dann dahin kommen, warum es denn so schwer fällt... z.B. geht es um Scham, UND SO WEITER. Bzw. ein Patient kann vielleicht auch von sich aus äußern, dass er noch etwas ansprechen will.

Aber selbstverständlich kann auf den Patienten nicht die Verantworung abgewälzt werden, die ein PSYCHOTHERAPEUT für einen Patienten zu tragen hat (=SEINE Verantwortung=Verantwortung des Therapeuten), wie ethische Verantwortung UND SO WEITER.

Verantwortung für eigene Muster... nun ja, stellen diese einem Patient ein Bein, zahlt man dafür in der Regel einen Preis, sprich: Dafür bestraft einen das Leben eh mit Konsequenzen. Insofern liegt es doch i.d.R. schon im eigenen Interesse, an solchen Mustern zu arbeiten. Wer also eine PT besucht, übernimmt für mich Verantwortung an sich arbeiten (ätzendes Wort) zu wollen. Bzw. deswegen ist man ja in PT, weil reines Wollen vielleicht nicht unbedingt ausreicht, dass meinetwegen ein Depressiver wieder Lichtblicke sieht oder der abgemagerte Essgestörte einfach nur mehr essen wollen muss, um zu genesen.
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stern
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 12:10

Ja, so ist es, darum schreibt sie doch hier, wenn man jetzt nur sagt, ja sie kann ja nichts dafür "sie hat ja ihre Muster", tut man ihr dich überhaupt keinen Gefallen und es geht doch auch hier darum ihr neue Wege aufzuzeigen.
Weiß gerade nicht, wie ich es sehe, ob man für seine "Störung" (wie auch immer die heißen mag) etwas kann. Ich kann nur für mich sagen: Ausgesucht habe ich es mir wahrlich nicht.

Aber selbst wenn man befindet: Für die Störung kann man nichts, schließt das mMn nicht aus, dass man etwas daran ändert. Wie oben gesagt: Liegt das normal nicht im eigenen Interesse (weil ja i.d.R. ein wie auch immer geortetes Leiden vorhanden ist). Und genau deswegen übernimmt man=ich ja die Verantwortung und geht in eine Psychotherapie. Mit neuen Wegen aufzeigen ist es halt so eine Sache... reicht das bei festgefahrenen Mustern aus bzw. bei einem Wiederholungszwang. Oder eben wie oben geschildert: Der essgestörte weiß als neuen Weg vermutlich auch dass er mehr essen muss. Nur ist das nicht die Lösung... sondern das Ziel. Genauso der Zwangspatient, der plant und plant. Der weiß vielleicht auch, dass als neuer Weg weniger Planung gut wäre. Aber schafft er so den Abprung, wenn jemand sagt: Plane mal weniger. Da ist vielleicht Ziel, aber nicht bereits Lösungschritt.

Und der Therapeut hat die Verantwortung, damit im Rahmen einer PROFESSIONELLEN Beziehung verantwortungsvoll umzugehen (verantwortungsvoll heißt hier im Rahmen der Verantwortung, die dem THERAPEUTEN obliegt, und die nicht auf den Patienten abgewälzt werden kann... und diese Sorgfaltspflicht besteht im manchen Belangen selbst nach Beendigung der Therapie noch fort... oben angedeutet... z.B. in Bezug auf Schweigepflicht, Abstinenz, aber noch manch' anderes).
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ziegenkind
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 12:28

stern, nur mal am rande gefragt: was ist mit den leuten, die man im rahmen von wiederholungszwängen, die aus störungen resultieren und die noch weniger als man selbst was für die störung können, manipuliert und missbraucht? (und dameine ich jetzt nicht mit blick auf diesen idioten von ex-thera, sondern grundsätzlich)
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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stern
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 12:48

stern, nur mal am rande gefragt: was ist mit den leuten, die man im rahmen von wiederholungszwängen, die aus störungen resultieren und die noch weniger als man selbst was für die störung können, manipuliert und missbraucht?
Wer ist man? Ich glaube kaum, dass ich für ein Kollektiv sprechen kann. Und ich beziehe mich im folgenden nicht auf den Therapiekontext, sondern RL:

ICH wollte es nicht, dass ich andere manipuliere bzw. missbrauche. Bin in Therapie... spreche an, was ich für wichtig erachte... Therapeutin, was sie für wichtig erachte (wobei Manipulation jetzt nicht so mein Thema ist, aber klar es gibt Abstufungen in fließenden Übergängen... und klar, kann das natürlich mal passieren. Ich greife als jetzt nur das fiktive Beispiel auf und spinne es fort). Wenn ich jemanden mit irgendeinem Muster auf die Pelle rücke, so schrieb ich oben, gibt es Konsequenzen... also ich gehe davon aus, dass derjenige, der sich von mir manipuliert oder missbraucht sieht, dann selbstfürsorglich handelt, sich z.B. abgrenzt. Oder mich bestraft das Leben, usw.

Und unter Dingen, unter denen ich selbst leide, nun ja, da habe ich eh dermaßen Interesse etwas zu ändern.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 15.09.2012, 13:41, insgesamt 3-mal geändert.
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stern
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 12:59

candle hat geschrieben:Ja stern, schon wieder? Wir haben es vernommen, ICH habe es vernommen. ja, adäquat wäre gewesen sie, die Chaosfee, im hohen Bogen aus der Praxis zu werfen. Weißt du aber was ich annehme: Auch damit wäre es ihr sauschlecht ergangen. Ob das für ihr jetziges Gefühl wohl einen Unterschied machen würde?
Was ist daran so lachhaft festzustellen, wenn einen Therapeut (für mich glasklar) einen Fehler machte, sich unverantwortlich unprofessionell zu verhalten?

Ich sehe es wie oben gesagt: jeder vor seiner Haustüre: Wenn ein Therapeut einen Fehler macht, bestraft ihn evtl. auch das Leben, that's life.

Und nein, ich fände in hohem Bogen rauswerfen nicht adäquat. Aber durchaus bestimmt und professionell Grenzen setzen. Und so kann man Muster der Therapie zugänglich machen... hätte können.

Brauchst btw. nichts vermuten... die Frage ist bereits gestellt.

Dass jemand einen Fehler machte, schließt eigene Veränderung ja nicht aus... nur für Fehler eines anderen brauche ich mir nicht auch noch die Schuhe anziehen... es reicht (mir) wenn ich vor meiner eigenen Haustüre kehre.
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yamaha1234
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 13:27

candle hat geschrieben: 
ja, adäquat wäre gewesen sie, die Chaosfee, im hohen Bogen aus der Praxis zu werfen.
Nein adäquat wäre ein Rauswurf sicher nicht gewesen, im Gegenteil, das ist dasselbe in "grün", ob er jetzt Sex mit ihr hat oder sie rauswirft wäre beides eine unmittelbare Reaktion auf ihren "Verführungswunsch" gewesen.
Adäquat und kompetent wäre es gewesen auf diesen Wunsch überhaupt nicht zu reagieren, sondern die Situation zu hinterfragen, ihre Motive zu hinterfragen, ihre Gefühle zu hinterfragen, all dies hätte Raum geschaffen für ihre Reflexion, und wäre ein erster Schritt in Richtung Heilung gewesen.

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yamaha1234
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 14:10

kenneth hat geschrieben: die aus störungen resultieren und die noch weniger als man selbst was für die störung können, manipuliert und missbraucht? (und dameine ich jetzt nicht mit blick auf diesen idioten von ex-thera, sondern grundsätzlich)
Grundsätzlich sollte dieser Mensch, wenn ihm dieses Muster bewusst ist, die Möglichkeit haben sich in einem geschützten Rahmen mit genau diesem Muster auseinanderzusetzen. Ich persönlich würde zu einer Therapie raten
Ist Ihnen dieses Muster nicht bewusst, werden diese Menschen ohnehin früher später gesellschaftlich sanktioniert, denn Manipulation und Missbrauch gehören im Allgemeinen nicht zu den Eigenschaften nach denen man sich bspw.Freunde oder Partner aussucht....

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stern
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 15:09

Noch ein Nachtrag:
stern, nur mal am rande gefragt: was ist mit den leuten, die man im rahmen von wiederholungszwängen, die aus störungen resultieren und die noch weniger als man selbst was für die störung können, manipuliert und missbraucht?
Ich verstehe btw. Manipulation und Missbrauch btw. in einem weiten Sinn mit fließenden Übergängen. Aber worauf ich primär hinaus will:

Sind manipulative Tendenzen immer bewusst? Ich tendiere dazu: es gibt beides. Und dann wenn jemand gar nicht so sehr das eigene Muster erkennt, dass er manipuliert, kann er das fast nur an der Reaktion anderer merken. Die im Normalfall Abgrenzung sein dürfte. Wenn jemand darauf eingeht, bestätigt derjenige ja dann noch in gewisser Weise, dass manipulativ-missbräuchliches verhalten "wirkt". Ein Therapeut, der als einzigen Handlungsspielraum nur "nachgeben" hätte, der tut dem Patienten somit nichmal einen Gefallen. Umso mehr wenn jemand im Leben wirklich damit durchkommt, zu manipulieren, weil andere eben KEINE Grenzen setzen oder setzen können (kann auch nicht jeder, muss man auch bedenken). Und ja, sehe ich wie yamaha1234: Da sollte es dann die Chance einer Therapie geben - bei jemanden der ANGEMESSEN UND PROFESSIONELL damit umgehen kann, so dass brauchbare Beziehungserfahrungen gesammelt werden können. Und Therapie endet nicht bei der Grenzsetzung, sondern ich tendiere dazu: Da fängt sie erst an... in vielerlei Hinsicht. Hohen Bogen aus der Praxis zu werfen (wie andere das anscheinend sehen) fände ich nicht sachdienlich... sondern wiederum unprofessionell.

Wie gesagt: Ich definiere Manipulation sehr weit, gibt ja auch leichtere Alltagsmanipulationen, die niemanden direkt schädigen. So weit es meine eigenen Grenzen nicht überschreitet, gehe ich mitunter auch darauf ein - obwohl ich befinde, das anders zum Ausdruck zu bringen, hätte mir schon besser gefallen (je nach Enge der Beziehung spreche ich dann zumindest letzteres mal an, mal nicht). Und wenn ich die Grenze von überschreite, dann bleibt das ebenfalls nicht unbedingt reaktionslos. Allerdings ziehe ich mir nur die Schuhe an, wo ich meine, mich unpassend verhalten zu haben (fremde Schuhe brauche ich nicht auch noch).
Zuletzt geändert von stern am Sa., 15.09.2012, 15:27, insgesamt 2-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 15:12

Tja, kenneth, deshalb sind Menschen mit einer narzisstischen PS oder Borderliner auch nicht gerade die problemlosesten Menschen bzw. Patienten. Ein Therapeut muss damit umgehen können - oder erkennen, dass er es nicht kann. Ein 'Mensch' kann sich von dem Missbrauchenden trennen. Wie gesagt: Niemand sucht sich das aus, ob er ein Narzisst ist oder 'lieber nur' ein Neurotiker.

Wenn diese schädigenden Muster erkannt worden sind, ist das ein sehr großer, wichtiger Schritt. Menschen, die noch nicht so weit sind, begeben sich ja auch eher selten zum Therapeuten, weil sie der Meinung sind, 'die Anderen' seien nur zu blöd für sie. Aber wir reden ja hier zunächst mal von Patienten, also von Menschen, die wissen oder wenigstens ahnen, dass sie sich nicht gerade optimal verhalten.

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stern
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 15:36

Ups... das lese ich gerade erst:
Tigerkind hat geschrieben:Dein Vergleich finde ich auch nicht gut, stern, Vergleiche sind manipulativ und tragen nicht zu einer konstruktiven Diskussion bei.
Welchen Vergleich meinst du (ich nutze btw. gerne Vergleiche zur Veranschaulichung)? Wieso findest du Vergleiche manipulativ? Was verstehst du unter manipulativ?

Den Vergleich mit der Schweigepflicht als Beispiel, dass die Verantwortung/Sorgfalt eine Theras nicht mit dem Therapieende wegfällt? Sondern hier eine gewisse Verantwortung auch nach Therapieende fortbesteht?

Sollte eigentlich nur ein Beispiel sein, dass manche Verantwortung über das Therapieende hinaus fortbesteht. Verbunden mit der Frage, wie darüber befunden wird.

Ebenso fällt die Abstinenzpflicht nicht mit Therapieende weg, sondern gilt solange z.B. Behandlungsbedürftigkeit des Patienten gegeben ist (mindestens 1 Jahr), usw.
Liebe Grüße
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 16:10

hopeless81 hat geschrieben: Und spätstens in der Supervision möchte ich nicht wissen was er da so sagt
Ich mecker hier ja auch über ihn.... Alles menschlich.
Würde mich interessieren, ob man als Patient überhaupt erfährt, ob es eine Supervision gibt, wenn der PsychoDoc ausgelernt ist. Also meiner ist selbst Supervisor vor der Stellung her. Alle meine Theras waren ausgelernt und selbst Supervisoren und Gutachter. Ich glaube kaum, dass solche Theras noch in Supervision gehen, das ist doch eher für Problemfälle, was so jemand wohl kaum in Anspruch nehmen wird in dieser Stellung, dann eher problematische Patienten weiterdelegieren.
Lieben Gruß
elana

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stern
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 16:21

elana hat geschrieben:Würde mich interessieren, ob man als Patient überhaupt erfährt, ob es eine Supervision gibt, wenn der PsychoDoc ausgelernt ist.
Gibt ja nicht nur Supervisionen, sondern auch Besprechungen von Theras untereinander. Und ich gehe davon aus: Der Therapeut erzählt das nicht immer den Patient. Aber andeutungsweise habe ich das auch schon mitbekommen (natürlich ausgebildeter PT). Ob da noch mehr war, keine Ahnung, ist mir auch egal.

Solange das anonym erfolgt: Kein Problem. Aber namentlicher Bezug ist nochmal etwas anderes (für mich)... finde ich also gut, dass die Verantwortung eines Therapeuten auch in Sachen Schweigepflicht nicht dem Therapieende fällt .

Klinik: Na klar, da gab es immer so Stationsbesprechungen... das war, vermute ich, sogar namentlich. Auch kein Problem... da sind Beteiligte, die z.T. auch Behandler war waren, eh an die Schweigepflicht gebunden.
Liebe Grüße
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 16:57

Ist vielleicht auch ein Kriterium, um sich als PatientIn abzusichern. Ich hab z. B. meinen Hausarzt in die Therapie mitintegriert. Wenn ein Thera überhaupt nicht mit anderen Theras, Psychiatern, Gutachtern und Ärzten zusammenarbeiten möchte, z. B. auch überhaupt keine Arztberichte weitergeben will, sondern "sein Ding" macht, ist das sicher riskanter, als wenn die Bereitschaft für Zusammenarbeit (natürlich nur mit dem Einverständnis des Patienten) erkenntlich vorhanden ist. Wer da also irgendwie Angst hat, sollte auch ein solches Netz zwischen den Behandlern knüpfen, wo die Behandler jeweils über den anderen Behandler Bescheid wissen, sich also nicht komplett unbeobachtet fühlen. Das ist auch eine Art Supervision. Und es würde auch den Patienten eher kontrollieren, da es irgendwo eine Gruppenarbeit bleibt. Da kommt dieses Intime weniger auf.
Lieben Gruß
elana

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