was bringen diese Gegenfragen?

[FreudsLeiden]

Hallo Thalia,

und wie ist sonst so der Gesamteindruck der Therapie? Hast du das Gefühl, es geht was vorwärts, oder ist einfach nur meist ein normaler Dialog, der dann ab und zu nervend ist. Ich finde, eine Therapie sollte - meist halt - etwas erbauliches sein. Also wenn du raus gehst, solltest du dich besser fühlen. Das geht natürlich nicht immer, aber idealerweise ist es so. Wenn dich der Typ nervt mit seiner blöden Fragerei, dann schieß ihn ab und such dir wen, der diese Fragen nicht stellt. Und es redet nicht jeder so deppert daher, ganz sicher nicht.

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[(e)]

Hallo Thalia

Welche Therapieform machst Du denn?

Ich kann mich auch an eine solche Frage erinnern in der Psychoanalyse, wo ich dann richtig hochging, weil er eine seelische Wunde getroffen hatte. Meine Antwort hat ihn dann allerdings erschreckt, weil er durch seine Frage eine schlimme Erinnerung in mir freilegte, die ich bis dahin verschwieg. - Das könnte der Sinn sein, der Thera will zu Deinen Baustellen vordringen mit diesen Gegenfragen. Angenehm ist das natürlich nicht, aber in der Psychoanalyse will der Thera das psychische Geschehen aktivieren und dann direkt daran arbeiten. So wie z. B. ein Arzt am Bein rumdrückt, bis es wehtut, was ihm dann hilft, richtig zu behandeln.

[Thalia]

Hallo,

also nein es ist nicht nur normaler Dialog. Und ich denke schon das es vorwärts geht. Zumindest ist ein positiver Unterschied zu vor der Therapie und jetzt da. Und neulich als es mal eine zeitlang nicht wirklich weiterging haben wir ein paar Körperpsychotherapieübungen gemacht die mir ziemlich viel gebracht haben und mich weiter nach vorn gebracht haben. Nur irgendwie hab ich manchmal so das Gefühl das er wie ein Papa ist und ach ka , ich weiß selbst nich so richtig.

Naja ich mach Verhaltenstherapie, aber er ist auch systemisch und körperpsychotherapeutisch ausgebildet.

lg

[FreudsLeiden]

Das kommt auch so rüber, dass er sich dir gegenüber wie ein Papa verhält.
Ich möcht mal wissen, ob der sein Gegenfrägelchen stellen würde, wenn er mich vor sich sitzen hat
Und wie´s ihm dann geht, wenn ich ihn rotzfrech auseinander nehme. Bin sicher, ich gewöhn ihm das Spielchen in einer Einheit ab.
Der Unterschied ist der: Er kann thematisieren, ob und wieweit das wichtig ist, ob du die anderen nervst. Und er kann analysieren helfen, inwieweit deine Befürchtungen berechtigt sind oder nicht. Und so weiter...

Aber die Frage, "Wär ´s dir denn lieber, wenn ich genervt wäre " find so ein bisschen von oben herab, und so ein bisschen sehr kokett.

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[Thalia]

naja so schlecht ist er ja auch nicht.
Und die Frage kam auch nicht so von oben herab. Er behandelt mich eigtl nie von oben herab.
Und das er ein bisschen wie ein papa ist, ist bestimmt auch meine schuld.

[(e)]

Na ja, Du bist nach Deinem Profil erst 16. Da kommen eben Papa-Gefühle hoch. Ist das schlimm?

[Thalia]

keine ahnung ob das schlimm ist

[FreudsLeiden]

in wie weit deine Schuld? Wegen dem Alter, oder wegen irgendeinem Verhalten?

[Thalia]

wegen beiden.
Es geht halt auch um dinge die passiert sind als ich klein war, die nicht hätten sein müssen.Was momentan auch ziemlich oft Thema ist und dan rutsch ich halt ziemlich schnell in dieses kindliche rein ... weiß nicht genau.

[Rainer-JGS]

Hallo,
was bringen eigentlich immer diese Gegenfragen von den Theras?
Bei meinem fällt mir das in letzter Zeit immer häufiger auf.

zb.
Ich : Keiner findet mich in Ordnung. Du mich bestimmt auch nicht ( war mehr wie eine Frage betont)
Er: Wäre es dir lieber wenn ich dich nicht in ordnung finden würde?

was bringt das ? warum kann er mir nich einfach sagen ob er mich in Ordnung findet oder nicht?

Hallo, liebe Thalia,
diese Art der Fragen, die Du ab und zu stellst, sind sehr ungut und als "Fishing vor Kompliments" bekannt und berüchtigt!

Deshalb macht Dein Therapeut das einzig Richtige, in dem er nicht direkt auf Deine Frage eingeht, sondern in Methakommunikation geht, also über diese Frage mit Dir versucht ins Gespräch zu kommen, um heraus zu finden, warum Du solche Doppelbindungs-Fallen stellst!

Denn JA zu sagen, daß Du ihn auch nervst (was wohl der Wahrheit entspricht), wäre lieblos und würde Dich kränken und NEIN zu sagen, wäre unehrlich und Du würdest es ihm ja doch nicht so einfach glauben, sondern immer wieder ähnliche Fragen stellen!

Solche böse Fragen, die eine destruktive Nötigung beinhalten, sollte man grundsätzlich vermeiden und lieber direkt sagen, was man empfindet, befürchtet, bemerkt oder meint!

[Tigerkind]

Es kann doch aber nicht sein, das ein Patient erst die richtige Fragetechnik mitbringen muß, damit die Therapie gut läuft.

Ich denke ein Therapeut kann einen Patienten ruhig auf seinen Kommunikationsstil hinweisen, wenn er der Meinung ist, das er damit Probleme mit seinen Mitmenschen bekommen könnte.

Aber die Frage nerve ich sie usw. kann ein Therapeut m.E. sehr wohl direkt beantworten.

Meiner hat das damals getan und es hat mir gut getan.

Denn JA zu sagen, daß Du ihn auch nervst (was wohl der Wahrheit entspricht),

Gut, also Deine Meinung o.k., aber ich glaube das nicht.

[pandas]

Solche böse Fragen, die eine destruktive Nötigung beinhalten, sollte man grundsätzlich vermeiden und lieber direkt sagen, was man empfindet, befürchtet, bemerkt oder meint!

Nun, sie hat doch aber direkt gesagt, was sie meint, das sie keiner in Ordnung findet und auch der Therapeut nicht.
Wenn sie das so empfindet, ist das keine destruktive Nötigung, sondern das einfache Mitteilen ihrer Empfindungen.

Vielleicht wäre es ein Weg gewesen, sie dahin zu führen, warum sie ihre Stimmung überhaupt davon abhängig macht, ob andere sie "in Ordnung" finden, und sie zu fragen, ob sie sich denn selbst akzeptieren kann.
Vielleicht will der Therapeut ja auch genau darauf hinaus.
Destruktiv ist da aber keiner von beiden, und auch das Wort "Nötigung" finde ich hier zu stark gegriffen und zu verunsichernd.

[Wandelröschen]

Hallo W.Rainer-JGS.de,

ups, bei deiner Antwort für Thalia habe ich erst mal geschluckt! Falls deine Altersangabe halbwegs zutrifft, hast du dir mal die Mühe gemacht zu schauen, wie alt Thalia in etwa ist?
Sie fragt und redet/schreibt altersentsprechend und hat bestimmt noch keine drei Kurse in Rethorik hinter sich!

Was mir aber aufstößt, sind deine Bewertungen:

* diese Art der Fragen … sind sehr ungut
* Solche böse Fragen
* die eine destruktive Nötigung
* daß Du ihn auch nervst

(was wohl der Wahrheit entspricht)

woher willst du das wissen???

Und auch, wenn du im Folgenden wohl Recht hast:

Deshalb macht Dein Therapeut das einzig Richtige, in dem er nicht direkt auf Deine Frage eingeht, sondern in Methakommunikation geht, also über diese Frage mit Dir versucht ins Gespräch zu kommen, um heraus zu finden, warum Du solche Doppelbindungs-Fallen stellst!

Solltest du beim Schreiben berücksichtigen, dass Thalia mit ca 16 noch kein mehrjähriges Psychologiestudium hinter sich hat!

Außerdem empfinde ich es aus meiner Sicht so, dass die Art wie du antwortest suggeriert, dass Thalia absichtlich solche Fragen stellt.
Thalia „Keiner findet mich in Ordnung. Du mich bestimmt auch nicht ( war mehr wie eine Frage betont)“
W.Reiner „Solche … Fragen … sollte man grundsätzlich vermeiden“

Mal ganz davon abgesehen, dass in deinem letzten Satz in Bezug auf Thalias Äußerung auch ein Widerspruch steckt:

Solche … Frage… sollte man grundsätzlich vermeiden und lieber direkt sagen, was man empfindet, befürchtet, bemerkt oder meint!

Was macht denn Thalia anderes als mit ihrer Aussage/Frage „Keiner findet mich in Ordnung. Du mich bestimmt auch nicht“ direkt zu sagen was SIE empfindet, befürchtet, bemerkt oder meint?

Dass in dieser Aussage/Frage unbewusst was ganz anderes mitschwingt, darüber muss sich ja wohl Thalia als junge Patientin nicht vorher einen Kopf machen, das ist Aufgabe des Theras, hat ja was mit Thalias Problem zu tun.

[Freifrau]

Achgott, das würde mich aber nerven!

Ich würde dann wahrscheinlich sagen: "Nein, ich möchte nur Ihre Bestätigung, dass sie NICHT von mir genervt sind!" Naja, aber ich würde ihm irgendwann auch sagen, dass mich das irritiert und ihn fragen, was das bezwecken soll.

[Ombra]

Ich denke, die Frage zielt einfach auf das Selbstbild des Patienten ab.

Also ich hätte die Frage zum Beispiel mit "Ja" beantwortet, weil ich es nicht ertragen kann, wenn jemand mir mein Bild quasi nicht bestätigt in manchen Situationen.
Dann hätte er vllt gefragt, warum und ich wäre darauf gekommen, wenn ich es nicht schon wüsste.

Ich konnte übrigens nichts wirklich für mich annehmen, wenn ich nicht das Gefühl hatte selber drauf gekommen zu sein ^^

Also ich finde die Frage vollkommen ok. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was es daran nun zu diskutieren gibt.

Ich denke Thalia, es wäre für dich besser, du würdest mal über diese Frage für dich allein nachdenken, was nützen, dir die Meinungen von anderen, die haben ja nichts mit dir zu tun...

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