Enttäuschte Erwartungen
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Naja, wenn sowohl die Bitte um UNterstützung als auch der Vorschlag für die Essenseinladung (bei deinem Fall 2) von der anderen Seite kommt, wäre ich (aber ich bin nunmal so) eigentlich misstrauisch geworden - eine Essenseinladung, die man irgendwie "verschlampen" kann als Gegenleistung anzubieten - das riecht für mich nach mehr oder weniger gezielter Ausnutzerei.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@titus: Da steckt der Wunsch dahinter (den jeder Mensch hat), dass man ehrlich zu mir ist, und dass man meint, was man sagt. Das was du merkst + wo du bohrst, sind jüngere Erfahrungen von mir mit Unehrlichkeit + Vertrauensbruch, die mich bei diesen Themen empfindlicher reagieren lassen. Mit den beiden angesprochenen Frauen direkt hat diese Überempfindlichkeit aber nichts zu tun - sie wirkt sich nur bei diesen beiden Vorfällen aus.
Und Nein: Ich möchte hier nicht an dieses Grundthema von mir. Hier geht es mir einfach darum, in Zukunft vielleicht solche (unwichtigeren) enttäuschten Erwartungen besser vermeiden zu können.
@Rat: Mich kann man auf den Kopf dreschen + ich merke es erst sehr spät ... 2.) ist wirklich ein Spezialfall, bewiesenermaßen aber erst seit kurzem. Ich hatte bei ihr schon immer ein Bauchgefühl von "so ganz stimmig ist das nicht", aber da ich gut Nein sagen kann, wenn ich etwas nicht will, habe ich mich da nicht in "gefährliche Ausnutzgewässer" begeben. Im übrigen nehme ich ein Ausnutzen auf der kleineren Skala nicht tragisch.
Ich bin immer für größtmögliche Offenheit. Deshalb hätte es mich einfach gefreut, wenn 1.) zu mir gesagt hätte "Es tut mir Leid, aber im Moment geht alles drunter + drüber + ich habe keine Zeit - aber (zu dem Termin) holen wir das Essen nach". Und wenn 2.) sagen würde "Ich hab im Moment kein Geld mehr, lass uns das mit dem Essen vertagen" oder "Das mit dem Essen gehen war wohl keine so gute Idee von mir...".
Eigentlich eine Kleinigkeit... Ich wundere (und freue) mich über die vielen Antworten zu diesem Minithema.
LG
Und Nein: Ich möchte hier nicht an dieses Grundthema von mir. Hier geht es mir einfach darum, in Zukunft vielleicht solche (unwichtigeren) enttäuschten Erwartungen besser vermeiden zu können.
@Rat: Mich kann man auf den Kopf dreschen + ich merke es erst sehr spät ... 2.) ist wirklich ein Spezialfall, bewiesenermaßen aber erst seit kurzem. Ich hatte bei ihr schon immer ein Bauchgefühl von "so ganz stimmig ist das nicht", aber da ich gut Nein sagen kann, wenn ich etwas nicht will, habe ich mich da nicht in "gefährliche Ausnutzgewässer" begeben. Im übrigen nehme ich ein Ausnutzen auf der kleineren Skala nicht tragisch.
Ich bin immer für größtmögliche Offenheit. Deshalb hätte es mich einfach gefreut, wenn 1.) zu mir gesagt hätte "Es tut mir Leid, aber im Moment geht alles drunter + drüber + ich habe keine Zeit - aber (zu dem Termin) holen wir das Essen nach". Und wenn 2.) sagen würde "Ich hab im Moment kein Geld mehr, lass uns das mit dem Essen vertagen" oder "Das mit dem Essen gehen war wohl keine so gute Idee von mir...".
Eigentlich eine Kleinigkeit... Ich wundere (und freue) mich über die vielen Antworten zu diesem Minithema.
LG
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Per aspera, ich habe dieselben Erfahrungen gemacht - also, ob es dieselben sind, weiß ich natürlich nicht - aber ich hab immer schon damit zu kämpfen gehabt, herauszufinden, was die Leute wirklich meinen, wenn sie was sagen. Ich wurde einige Male in meiner Kindheit schlimm angelogen, und das - nicht nur das! - hat mich erschüttert.
Du möchtest an dieser Stelle nicht weiterbohren? Das verstehe ich; allerdings könnte es doch sinnvoll sein, sich zu überlegen, WARUM man so empfindlich reagiert - und dann könnte man evtl. dahin kommen, dass der Andere nicht daran Schuld ist, dass man so geprägt ist. Das ist doch dann so eine Übertragung: Du hast in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und 'belebst' dieses Gefühl im Zusammenhang mit einer - wie du ja selbst meinst - Kleinigkeit, wobei ich nicht der Meinung bin, dass es sich um eine Kleinigkeit handelt, denn DIR ist es doch wichtig.
Und nun beschuldigst du die Anderen, dass sie sich falsch verhalten haben. Du bist richtig sauer. Das ist ja auch O.K., aber vielleicht könntest du auch 'zugeben', dass deine Reaktion etwas unangemessen ist; das würde dann eure Beziehung entlasten.
So aber, wenn du deinen Frust komplett auf sie beziehst, dann bleibt dir ja nur, um künftige negative Erfahrungen dieser Art zu vermeiden, der Rückzug aus diesen Beziehungen. Du bist immer noch gekränkt und wirst das womöglich noch eine Weile bleiben. Eine Aussprache wurde bisher vermieden; stattdessen insistierst du auf Ehrlichkeit und Offenheit - bei den Anderen Wie wäre es, wenn du selbst offen redest und ihnen erklärst, dass du die Dinge wörtlich verstanden hast und nun enttäuscht bist, dass kein Treffen zustandekommt? Und wenn dann so was kommt wie: "Ach, per aspera, ich hab ja sooooooooooooo wenig Zeit" - obwohl du weißt, dass das nicht der Fall ist, dann kannst du dich immer noch ganz bewusst aus der Beziehung zurückziehen - was dann natürlich auch bedeuten würde, dass du dort nicht mehr aushilfst. Damit würdest du dich künftig also schützen.
Es könnte aber auch sein, dass es ganz plausible Erklärungen gibt, die MIT DIR gar nichts zu tun haben. Keine Ahnung, vielleicht haben die Leute auch mit sich selbst zu tun und keine Lust auf Gesellschaft?
Die Angst bzw. das Gefühl, sich ausnutzen zu lassen, ist sicher nicht schön. Daher könntest du vielleicht darauf achten, künftig nur dann bei 'Nur-Bekannten' zu helfen, wenn es dir wirklich nichts ausmacht und du nicht insgeheim denkst: "Wie doof das hier ist und was hätte ich nicht alles Schönes tun können!" Allerdings besteht dann wiederum die Gefahr, dass man sich künftigen potenziellen Beziehungen verschließt, wenn man anfängt, in den Anderen nur noch die 'Bösen' zu sehen, die einen ausnutzen wollen. Deshalb wäre zu überlegen, ob du diesen Preis bezahlen möchtest. Man kann vorher, bevor man sich auf eine Beziehung einlässt - und damit ist auch das Helfen gemeint -, nie wissen, ob es sich 'lohnt'; manchmal aber kann schon das Helfen an sich befrieidigend sein.
Du möchtest an dieser Stelle nicht weiterbohren? Das verstehe ich; allerdings könnte es doch sinnvoll sein, sich zu überlegen, WARUM man so empfindlich reagiert - und dann könnte man evtl. dahin kommen, dass der Andere nicht daran Schuld ist, dass man so geprägt ist. Das ist doch dann so eine Übertragung: Du hast in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und 'belebst' dieses Gefühl im Zusammenhang mit einer - wie du ja selbst meinst - Kleinigkeit, wobei ich nicht der Meinung bin, dass es sich um eine Kleinigkeit handelt, denn DIR ist es doch wichtig.
Und nun beschuldigst du die Anderen, dass sie sich falsch verhalten haben. Du bist richtig sauer. Das ist ja auch O.K., aber vielleicht könntest du auch 'zugeben', dass deine Reaktion etwas unangemessen ist; das würde dann eure Beziehung entlasten.
So aber, wenn du deinen Frust komplett auf sie beziehst, dann bleibt dir ja nur, um künftige negative Erfahrungen dieser Art zu vermeiden, der Rückzug aus diesen Beziehungen. Du bist immer noch gekränkt und wirst das womöglich noch eine Weile bleiben. Eine Aussprache wurde bisher vermieden; stattdessen insistierst du auf Ehrlichkeit und Offenheit - bei den Anderen Wie wäre es, wenn du selbst offen redest und ihnen erklärst, dass du die Dinge wörtlich verstanden hast und nun enttäuscht bist, dass kein Treffen zustandekommt? Und wenn dann so was kommt wie: "Ach, per aspera, ich hab ja sooooooooooooo wenig Zeit" - obwohl du weißt, dass das nicht der Fall ist, dann kannst du dich immer noch ganz bewusst aus der Beziehung zurückziehen - was dann natürlich auch bedeuten würde, dass du dort nicht mehr aushilfst. Damit würdest du dich künftig also schützen.
Es könnte aber auch sein, dass es ganz plausible Erklärungen gibt, die MIT DIR gar nichts zu tun haben. Keine Ahnung, vielleicht haben die Leute auch mit sich selbst zu tun und keine Lust auf Gesellschaft?
Die Angst bzw. das Gefühl, sich ausnutzen zu lassen, ist sicher nicht schön. Daher könntest du vielleicht darauf achten, künftig nur dann bei 'Nur-Bekannten' zu helfen, wenn es dir wirklich nichts ausmacht und du nicht insgeheim denkst: "Wie doof das hier ist und was hätte ich nicht alles Schönes tun können!" Allerdings besteht dann wiederum die Gefahr, dass man sich künftigen potenziellen Beziehungen verschließt, wenn man anfängt, in den Anderen nur noch die 'Bösen' zu sehen, die einen ausnutzen wollen. Deshalb wäre zu überlegen, ob du diesen Preis bezahlen möchtest. Man kann vorher, bevor man sich auf eine Beziehung einlässt - und damit ist auch das Helfen gemeint -, nie wissen, ob es sich 'lohnt'; manchmal aber kann schon das Helfen an sich befrieidigend sein.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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titus, ich weiß, warum ich so empfindlich reagiere. Und ich weiß auch, wer dafür verantwortlich ist (ja, es gibt einen Verantwortlichen . Früher war ich anders; genauso auf Ehrlichkeit + Offenheit erpicht, aber doch immer in 1. Linie vertrauensvoll. Das ist nun anders - aber trotzdem habe ich hier in diesen beiden Fällen im alten Muster auf Gradlinigkeit + Ehrlichkeit vertraut - vielleicht bin ich nur von mir selbst enttäuscht, dass ich es immer noch "nicht besser wusste"...
Unangemessene Reaktion? Ich habe die Sache jeweils noch 2x - völlig ohne zu drücken - angesprochen, und dann völlig unter den Tisch fallen lassen: Sie ist mir nicht wichtig genug, um mich darüber 2 mir mehr oder minder bekannten Frauen ernsthaft auseinanderzusetzen - DAS fände ich unangemessen, DAS wäre ich großes Faß ohne Grund aufzumachen. Natürlich würde ich, beträfe es alte, gute Freunde, anders handeln.
Und, glaub mir: Diese Frauen wissen, dass ich darüber enttäuscht bin, dass diese Essen nicht stattfanden.
Ich reagiere doch nicht über, wenn ich es auch persönlich nehme, dass mir gegenüber gemachte Zusagen nicht eingehalten werden.
Ich habe schon geschrieben, dass ich ein Ausnutzen im kleinen Rahmen nicht als schlimm empfinde. Ich habe beiden Frauen wirklich gern geholfen, und bereue das auch nicht (habe das auch nicht insgeheim getan).
Und natürlich ist Helfen an sich auch befriedigend, das sehe ich genauso. Ich habe viele Jahre hinter mir, in denen ich in der Lage und immer willens und tätig war, ohne jede Gegenleistung im kleinen und großen Stil zu helfen. Nun geht es nur noch im Kleinen... und die Gegenleistung ist mir immer noch nicht wichtig...
Es geht mir hier wirklich nicht um Anerkennung von Leistung oder Person, oder um Freundschaft: Meine Frage ist, warum Vereinbarungen getroffen werden, wenn man sie dann nicht einhält - und warum man dann zu diesr Nicht-Einhaltung keine Stellung nehmen kann.
Aber ich bin nicht der Moralapostel der Welt, also werde ich diese Vorgänge einfach akzeptieren und abhaken. Und das nächste Mal Dienstleistung, Gefallen und sozialen Ereignissen eindeutig definieren.
LG
Unangemessene Reaktion? Ich habe die Sache jeweils noch 2x - völlig ohne zu drücken - angesprochen, und dann völlig unter den Tisch fallen lassen: Sie ist mir nicht wichtig genug, um mich darüber 2 mir mehr oder minder bekannten Frauen ernsthaft auseinanderzusetzen - DAS fände ich unangemessen, DAS wäre ich großes Faß ohne Grund aufzumachen. Natürlich würde ich, beträfe es alte, gute Freunde, anders handeln.
Und, glaub mir: Diese Frauen wissen, dass ich darüber enttäuscht bin, dass diese Essen nicht stattfanden.
Ich reagiere doch nicht über, wenn ich es auch persönlich nehme, dass mir gegenüber gemachte Zusagen nicht eingehalten werden.
Ich habe schon geschrieben, dass ich ein Ausnutzen im kleinen Rahmen nicht als schlimm empfinde. Ich habe beiden Frauen wirklich gern geholfen, und bereue das auch nicht (habe das auch nicht insgeheim getan).
Und natürlich ist Helfen an sich auch befriedigend, das sehe ich genauso. Ich habe viele Jahre hinter mir, in denen ich in der Lage und immer willens und tätig war, ohne jede Gegenleistung im kleinen und großen Stil zu helfen. Nun geht es nur noch im Kleinen... und die Gegenleistung ist mir immer noch nicht wichtig...
Es geht mir hier wirklich nicht um Anerkennung von Leistung oder Person, oder um Freundschaft: Meine Frage ist, warum Vereinbarungen getroffen werden, wenn man sie dann nicht einhält - und warum man dann zu diesr Nicht-Einhaltung keine Stellung nehmen kann.
Aber ich bin nicht der Moralapostel der Welt, also werde ich diese Vorgänge einfach akzeptieren und abhaken. Und das nächste Mal Dienstleistung, Gefallen und sozialen Ereignissen eindeutig definieren.
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Find ich auch.Ich seh da eher ne sehr gesunde Reaktion drin,nicht jedes bißchen Unstimmigkeit und Verletzung "erklären und entschuldigen" zu wollen - oder gleich mal hergehen und pathologisieren.Verletzung ist Verletzung und darf auch Verletzung bleiben - und muß nicht sofort relativiert werden,damits die Welt um einen aushalten kann.per aspera hat geschrieben:Ich reagiere doch nicht über, wenn ich es auch persönlich nehme, dass mir gegenüber gemachte Zusagen nicht eingehalten werden.
Die andere Seite ist der Umgang mit solchen Verletzungen.Ich seh da auch,daß du da sorgsam damit umgehst.Warum das grade bei dir so andocken kann z.B. Und dann natürlich der Umstand,daß du ja tatsächlich nur selber was am Umgang mit solchen Verletzungen ändern kannst,weil du die anderen halt eben nicht ändern kannst.
Warum sich Leute so nachlässig im Umgang miteinander verhalten?Ehrlich gesagt frag ich mich das auch immer mal wieder.Erklärungen hab ich keine,außer der,daß Nehmen halt einfacher als Geben ist.Böse Absicht denk ich,steht in den seltensten Fällen dahinter.
Wenn mir das passieren würde, dann würde ich gar nicht so lange hin und her überlegen, was wie und warum gemeint war und ist. Ich würde mich über so ein Verhalten einfach ärgern und ich würde das auch ganz klar so ansprechen. Ansonsten würde mich das einfach innerlich zu sehr zermürben und ich würde mich ausgenutzt fühlen.
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)
Ich würde beim nächsten zufälligen Treffen sagen, dass es mich sehr enttäuscht hat, dass die Essenseinladung vergessen wurde und damit wäre die Sache für mich erledigt.
lemon
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[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
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Waldschratin: Aber dann ist es ja alles ganz einfach: Die TE weiß, dass die Anderen falsch gehandelt haben - wird ja auch so sein. Und wenn der Grund dafür nicht interessiert, dann hakt man halt die Beziehung ab. Fertig.
Wenn einem das nur ein paar Mal passiert, dann ist das etwas, was man halt hinnehmen muss und was zum Leben dazu gehört. Wenn es aber ein Muster ist, dass man sich fragt "warum ist die Menschheit so böse und warum sieht niemand, dass mir ein Partner zum Essengehen fehlt?", dann KANN man sich ja fragen, ob da nicht irgendwo eine Fehlinterpretation vorliegt, wenn die Erwartungen nicht mit der Realität zusammengehen.
Mir fällt halt auf, dass das Gekränktsein irgendwie recht stark ist. Du sprichst von 'gemachten ZUSAGEN, die EINGEHALTEN werden müssen' - nun, ich finde, das hört sich alles nach Geschäftsebene an und weniger nach Freundschaft, so als würdest du selbst das Essengehen mit dir als 'Opfer' empfinden, das man halt bringt, wenn man eine Zusage einhalten muss. Mich irritiert da einfach dieser Widerspruch zwischen Verpflichtung und Zuneigung, und ich frage mich, wie du dich fühlen würdest, wenn die beiden Damen nur aus Pflichtgefühl mit dir ausgehen würden? ZUNEIGUNG kann man nicht einfordern - Verpflichtungen schon, aber da müsstest du halt wissen, WAS du erwartest: das eine oder das andere?
Wenn einem das nur ein paar Mal passiert, dann ist das etwas, was man halt hinnehmen muss und was zum Leben dazu gehört. Wenn es aber ein Muster ist, dass man sich fragt "warum ist die Menschheit so böse und warum sieht niemand, dass mir ein Partner zum Essengehen fehlt?", dann KANN man sich ja fragen, ob da nicht irgendwo eine Fehlinterpretation vorliegt, wenn die Erwartungen nicht mit der Realität zusammengehen.
Mir fällt halt auf, dass das Gekränktsein irgendwie recht stark ist. Du sprichst von 'gemachten ZUSAGEN, die EINGEHALTEN werden müssen' - nun, ich finde, das hört sich alles nach Geschäftsebene an und weniger nach Freundschaft, so als würdest du selbst das Essengehen mit dir als 'Opfer' empfinden, das man halt bringt, wenn man eine Zusage einhalten muss. Mich irritiert da einfach dieser Widerspruch zwischen Verpflichtung und Zuneigung, und ich frage mich, wie du dich fühlen würdest, wenn die beiden Damen nur aus Pflichtgefühl mit dir ausgehen würden? ZUNEIGUNG kann man nicht einfordern - Verpflichtungen schon, aber da müsstest du halt wissen, WAS du erwartest: das eine oder das andere?
Hab' noch nicht alle Postings genau gelesen, sorry aber erstmal soviel (wenn manches schon geschrieben wurde, dann auch sorry):
Um das zu präzisieren: In welcher Beziehung stehst du insbes. mit Freundin 1? Wirklich vertraut? Wenn nicht, also wenn das eher eine Bekanntschaft ist, könnte man vielleicht von vorne herein klar Leistung und Gegenleistung abmachen. Weil selbstverständlich, dass du auf Gegenleistung verzichtest, fände ich es besonders in der Konstellation nicht, je weniger "eng" eure Beziehung ist. Und je weitläufiger die Beziehung, desto weniger passend würde ich Leistung gegen Beziehung finden.
Und wenn es wirklich eine gute Freundin ist...: Geld würde ich dann auch nicht nehmen wollen. Aber auch da könnte man sagen, o.k. dafür machen wir mal diese oder das [z.B. Essen gehen, wobei das wirklich Gegenleistung ist]. Ich würde dazu tendieren: Nee, auch in einer Freundschaft muss man nicht alles als reine Gefälligkeit deklarieren. Gerade Essenseinladungen sind besonders anfällig unter den Tisch zu fallen... aber ich finde schon, dass man dann sagen kann: hey, wir wollte doch noch Essen gehen. Wenn sich vor dem Hintergrund, dass du viel Arbeit investiert hast und das eine gute Freundschaft sein soll, jemand häufiger mit Ausreden heraus redet, dann kann man m.M.n. hinterfragen, wie gut die Freundschaft wirklich ist. Umso unverbindlicher wird alles, wenn es eher den Anschein macht, Gefälligkeitsbasis zu sein, wie: dafür will ich nichts. Vielleicht bestand darüber nicht so die Klarheit, so dass die Freundin das jetzt als Gefälligkeit ansieht, bei der sie extrem gut weggekommen ist, keine Ahnung (ich könnte das nicht, aus Sicht der Freundin... aber muss jeder selbst wissen).
Weitere Anspruchslosigkeit kommt darin zum Ausdruck, dass du Terminvorschläge abwartest. Finde schon, dass du auch konkrete Zeitpunkte (natürlich am besten mit Alternativen) vorschlagen könntest.
Auch auffällig, dass dann mehr Arbeit daraus wurde als ursprünglich angekündigt. Ich sehe es nicht so selbstverständlich, dass man dann immer sagen kann: o.k. aus 1 halben Tag werden jetzt zwar 2 Wochen, aber auch das ist selbstverständlich für mich... überspitzt formuliert.
In anderen Worten: Vielleicht ab und an ein bisschen mehr einfordern?
1. Ich habe einer neuen, aber schon recht vertrauten Freundin einen Dienst erwiesen, um den sie mich gebeten hatte, der aber am Ende mit viel mehr geistiger Arbeitsleistung verbunden war als angekündigt. Es hat mir Spaß gemacht, aber es ging auch ein wenig um Schnelligkeit, kurz: 3 Tage durchgehende Arbeit.
Spontan fällt mir ein: Sei nicht zu anspruchslos .@leuchtturm: Ich hatte es extra deutlich geschrieben: Das eine war wirklich ein sehr großer "Gefallen" (der einem Profi eine ganz nette Bezahlung gebracht hätte), und für den kleinen Gefallen für die 2. Bekannte habe ich nichts verlangt + der Essensvorschlag kam von ihr...
(Ich habe immer Zeit, die 2 Frauen nicht, deshalb will ich mich mit einem konkreten Terminvorschlag nicht aufdrängen.)
Um das zu präzisieren: In welcher Beziehung stehst du insbes. mit Freundin 1? Wirklich vertraut? Wenn nicht, also wenn das eher eine Bekanntschaft ist, könnte man vielleicht von vorne herein klar Leistung und Gegenleistung abmachen. Weil selbstverständlich, dass du auf Gegenleistung verzichtest, fände ich es besonders in der Konstellation nicht, je weniger "eng" eure Beziehung ist. Und je weitläufiger die Beziehung, desto weniger passend würde ich Leistung gegen Beziehung finden.
Und wenn es wirklich eine gute Freundin ist...: Geld würde ich dann auch nicht nehmen wollen. Aber auch da könnte man sagen, o.k. dafür machen wir mal diese oder das [z.B. Essen gehen, wobei das wirklich Gegenleistung ist]. Ich würde dazu tendieren: Nee, auch in einer Freundschaft muss man nicht alles als reine Gefälligkeit deklarieren. Gerade Essenseinladungen sind besonders anfällig unter den Tisch zu fallen... aber ich finde schon, dass man dann sagen kann: hey, wir wollte doch noch Essen gehen. Wenn sich vor dem Hintergrund, dass du viel Arbeit investiert hast und das eine gute Freundschaft sein soll, jemand häufiger mit Ausreden heraus redet, dann kann man m.M.n. hinterfragen, wie gut die Freundschaft wirklich ist. Umso unverbindlicher wird alles, wenn es eher den Anschein macht, Gefälligkeitsbasis zu sein, wie: dafür will ich nichts. Vielleicht bestand darüber nicht so die Klarheit, so dass die Freundin das jetzt als Gefälligkeit ansieht, bei der sie extrem gut weggekommen ist, keine Ahnung (ich könnte das nicht, aus Sicht der Freundin... aber muss jeder selbst wissen).
Weitere Anspruchslosigkeit kommt darin zum Ausdruck, dass du Terminvorschläge abwartest. Finde schon, dass du auch konkrete Zeitpunkte (natürlich am besten mit Alternativen) vorschlagen könntest.
Auch auffällig, dass dann mehr Arbeit daraus wurde als ursprünglich angekündigt. Ich sehe es nicht so selbstverständlich, dass man dann immer sagen kann: o.k. aus 1 halben Tag werden jetzt zwar 2 Wochen, aber auch das ist selbstverständlich für mich... überspitzt formuliert.
In anderen Worten: Vielleicht ab und an ein bisschen mehr einfordern?
Zuletzt geändert von stern am Mo., 03.09.2012, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Ja,Titus,so einfach kanns tatsächlich manchmal sein.Titus hat geschrieben:Waldschratin: Aber dann ist es ja alles ganz einfach: Die TE weiß, dass die Anderen falsch gehandelt haben - wird ja auch so sein. Und wenn der Grund dafür nicht interessiert, dann hakt man halt die Beziehung ab. Fertig.
Sag ich doch genauso :Titus hat geschrieben:Wenn einem das nur ein paar Mal passiert, dann ist das etwas, was man halt hinnehmen muss und was zum Leben dazu gehört. Wenn es aber ein Muster ist, dass man sich fragt "warum ist die Menschheit so böse und warum sieht niemand, dass mir ein Partner zum Essengehen fehlt?", dann KANN man sich ja fragen, ob da nicht irgendwo eine Fehlinterpretation vorliegt, wenn die Erwartungen nicht mit der Realität zusammengehen
Manchmal sinds aber ganz simpel auch einfach die Nachlässigkeiten und der Egoismus der anderen : darf das nicht auch sein?Waldschratin hat geschrieben:Warum das grade bei dir so andocken kann z.B. Und dann natürlich der Umstand,daß du ja tatsächlich nur selber was am Umgang mit solchen Verletzungen ändern kannst,weil du die anderen halt eben nicht ändern kannst.
o.k. jetzt bin ich mit dem Lesen noch etwas fort geschritten (kann aber gerade nur etappenweise vorgehen)
Bei Frau Nr. 1 schriebst du eigangs "recht vertrauten Freundin"
Vielleicht weil es hier auch darauf ankommt, wie ihr miteinander in Beziehung steht. Ist mir ehrlich gesagt immer noch nicht so klar. Frau Nummer 2 scheint Bekannte zu sein... du schriebst sogar flüchtige Bekannte: Vielleicht empfindet sie das Beziehungsangebot als unpassend, keine Ahnung (siehe Vorpostings). Essen gehen empfinde ich als etwas persönliches.Meine Frage ist, warum Vereinbarungen getroffen werden, wenn man sie dann nicht einhält - und warum man dann zu diesr Nicht-Einhaltung keine Stellung nehmen kann.
Bei Frau Nr. 1 schriebst du eigangs "recht vertrauten Freundin"
Hm... aber im Grunde ist es doch "nur" eine mehr oder minder bekannte Frau (aber nicht wirklich Freundin)?um mich darüber 2 mir mehr oder minder bekannten Frauen ernsthaft auseinanderzusetzen - DAS fände ich unangemessen, DAS wäre ich großes Faß ohne Grund aufzumachen. Natürlich würde ich, beträfe es alte, gute Freunde, anders handeln.
Liebe Grüße
stern
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@Waldschratin (+ Freifrau + lemon): Danke. Ja, es ist im Grunde mein ziemlich wischi-waschiger (sicher auch, weil eben empfindlicher gewordener) Umgang mit solchen Sachen: Beim Lesen meines threads hier wird mir klar, dass ich eine Auseinandersetzung mit beiden um jeden Preis vermeiden will - auch um den, dass durch mein Schweigen darüber beide Beziehungen für mich getrübt sind...
Ergibt für mich das Fazit, dass ich im Moment "meine Ruhe" über alles stelle, interessant... (auch weil das schon eine Weile lang so ist).
titus, da kannst du noch so viele Anläufe nehmen + noch so viel reininterpretieren: Ich will bei diesen 2 Begebenheiten bleiben + nicht die Gründe meiner erhöhten Empfindlichkeit ausloten - die kenne ich schon.
Und: Ob Geschäftsebene oder Freundschaft; bei Letzterem gilt eine Verpflichtung, die man eingegangen ist (oder nenn es die Verwirklichung eines festen Vorschlags) doch eher noch mehr als bei Ersterem...
@stern: Zu anspruchslos... auch das ist ein passender Ansatz, Danke!
Ich wohne noch nicht so lange in dieser Gegend, und mit neuen Bekannt- / Freundschaften bin ich immer eher vorsichtig und langsamer. Deswegen kann ich über 1.) wirklich nur vage "halbvertraut" sagen (2. ist nur eine Bekannte + wird auch nie mehr werden).
Sagen wir so: 1.) würde ich in einer Notlage meinen Kater sofort anvertrauen, 2.) nur wenn es gar nicht anders ginge
Plus: Ich habe immer noch "drauf" (wie ich es viele Jahre lang verlustfrei tun konnte) keine finanziellen Gegenleistungen für Gefälligkeiten zu nehmen - egal, ob von Freunden oder Fremden... Da muss ich ganz klar umdenken.
Re. Konkrete Terminvorschläge: Stimmt, bald nach den Gefallen hätte ich die machen sollen; jetzt geht das nicht mehr wg. jeweiliger Zeit- und Geldnot der beiden Frauen (und das ist beides nicht vorgeschoben, so viel Einblick habe ich). Würde ich im Moment auf ein Essen pochen, wäre ich wirklich empathielos.
Vielleicht habe ich auch deshalb hier eine Art Stellvertreterdiskussion angefangen...
Dass es "mehr Arbeit wurde", war nur der Unwissenheit von 1.) in der Sache anzulasten: Sie hatte vorher das Volumen einfach nicht gekannt (auch aus meiner Sachkenntnis war es nicht so hoch einzuschätzen).
Mich hat das eher zum Lachen gebracht: Ich hatte mit ein paar Seiten gerechnet + dann kam dieser dicke Stapel - aber erstens ich hatte ja schon zugesagt und zweitens hab ich ihr gesagt: "Schau, ich probier es jetzt, mal sehen, ob es klappt"; und mich dann reingekniet - was Spaß gemacht hat.
Sie war begeistert vom Ergebnis (und ich auch - auch deshalb schien mir ein Essen einfach angebrachter als Geld zu fordern. Ich sehe ein, dass Letzteres klüger gewesen wäre, aber es gibt halt immer wieder solche Situationen, wo es eben nicht so linear aussieht, und so eine war das.
NOCHmal: 2.) hat mir den Essensvorschlag gemacht, nicht umgekehrt. Ich war überrascht, fand es aber auch nett. Zum Verhältnis zu 1.) s.o.
LG
Ergibt für mich das Fazit, dass ich im Moment "meine Ruhe" über alles stelle, interessant... (auch weil das schon eine Weile lang so ist).
titus, da kannst du noch so viele Anläufe nehmen + noch so viel reininterpretieren: Ich will bei diesen 2 Begebenheiten bleiben + nicht die Gründe meiner erhöhten Empfindlichkeit ausloten - die kenne ich schon.
Und: Ob Geschäftsebene oder Freundschaft; bei Letzterem gilt eine Verpflichtung, die man eingegangen ist (oder nenn es die Verwirklichung eines festen Vorschlags) doch eher noch mehr als bei Ersterem...
@stern: Zu anspruchslos... auch das ist ein passender Ansatz, Danke!
Ich wohne noch nicht so lange in dieser Gegend, und mit neuen Bekannt- / Freundschaften bin ich immer eher vorsichtig und langsamer. Deswegen kann ich über 1.) wirklich nur vage "halbvertraut" sagen (2. ist nur eine Bekannte + wird auch nie mehr werden).
Sagen wir so: 1.) würde ich in einer Notlage meinen Kater sofort anvertrauen, 2.) nur wenn es gar nicht anders ginge
Plus: Ich habe immer noch "drauf" (wie ich es viele Jahre lang verlustfrei tun konnte) keine finanziellen Gegenleistungen für Gefälligkeiten zu nehmen - egal, ob von Freunden oder Fremden... Da muss ich ganz klar umdenken.
Re. Konkrete Terminvorschläge: Stimmt, bald nach den Gefallen hätte ich die machen sollen; jetzt geht das nicht mehr wg. jeweiliger Zeit- und Geldnot der beiden Frauen (und das ist beides nicht vorgeschoben, so viel Einblick habe ich). Würde ich im Moment auf ein Essen pochen, wäre ich wirklich empathielos.
Vielleicht habe ich auch deshalb hier eine Art Stellvertreterdiskussion angefangen...
Dass es "mehr Arbeit wurde", war nur der Unwissenheit von 1.) in der Sache anzulasten: Sie hatte vorher das Volumen einfach nicht gekannt (auch aus meiner Sachkenntnis war es nicht so hoch einzuschätzen).
Mich hat das eher zum Lachen gebracht: Ich hatte mit ein paar Seiten gerechnet + dann kam dieser dicke Stapel - aber erstens ich hatte ja schon zugesagt und zweitens hab ich ihr gesagt: "Schau, ich probier es jetzt, mal sehen, ob es klappt"; und mich dann reingekniet - was Spaß gemacht hat.
Sie war begeistert vom Ergebnis (und ich auch - auch deshalb schien mir ein Essen einfach angebrachter als Geld zu fordern. Ich sehe ein, dass Letzteres klüger gewesen wäre, aber es gibt halt immer wieder solche Situationen, wo es eben nicht so linear aussieht, und so eine war das.
NOCHmal: 2.) hat mir den Essensvorschlag gemacht, nicht umgekehrt. Ich war überrascht, fand es aber auch nett. Zum Verhältnis zu 1.) s.o.
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