Mein erwachsener Sohn hat große Probleme - wie helfen?

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Nico
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Beitrag So., 26.08.2012, 08:48

sonntagslicht hat geschrieben:Danke Elfchen, aber ja ...der Vergleich hinkt. Mein Sohn nimmt keine Drogen...dann wüsste ich was ich zu tun hätte.
Wirklich ?
Das ist ja interessant, heisst dass, dass du ihn dann leicht " fallen lassen" koenntest ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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sonntagslicht
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Beitrag So., 26.08.2012, 09:04

Was soll denn das jetzt??? Gibt es in meinen Beiträgen irgendwo einen Hinweis darauf, dass ich meine Söhne hängen lassen würde?
Mein jüngerer Sohn hat Drogen genommen (steht auch in meinem Beitrag) und ich habe ihn nie hängen gelassen.
Nur wenn es ein offensichtliches Problem gibt kann man ganz anders helfen als wenn Verhalten diffus ist, aber man nicht weiß wo man ansetzen kann. Naja..
Danke dir für dein Interesse...

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Nico
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Beitrag So., 26.08.2012, 09:07

Ist schon ok sonntagslicht, machs gut.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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sonntagslicht
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Beitrag So., 26.08.2012, 09:30

Also, mein Sohn möchte selbst eine Therapie machen und ich helfe nur bei der Suche. Er ruft selber an.
Ich arbeite im therapeutischen Bereich mit psychisch Kranken unterschiedlichster Ausrichtungen und wenn Patienten zu mir kommen die von ihren Eltern gebracht werden, ist es das erste was ich mache, diese Patienten alleine zu fragen ob sie die Therapie für sich machen wollen bzw. das selber wollen.
Den meisten geht es sehr viel schlechter als meinem Sohn und auch Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen sind dabei.

Vielleicht noch mal zum Verständnis:
Mein Sohn sieht sehr gut aus, ist charmant und recht eitel was Bekleidung an geht. Das ist ihm sehr wichtig...weil es das Einzige ist was er hat. Seine Freunde arbeiten alle und verstehen ihn auch nicht. Viele (vor allem seine besten Freunde) haben versucht ihm zu helfen (Jobangebote etc.). Er kann das nicht annehmen. Er möchte ein Bild von sich präsentieren welches in keinster Weise Bestand hat. Wie gesagt, das Einzige was er regelmäßig macht ist Fußball spielen (im Verein) und das macht er auch gut...er bekommt da sogar Geld.
Das könnte er nicht wenn er Drogen nehmen würde.
Ich habe mich die letzten 2 Jh. aus seinem Leben heraus gehalten und möchte das auch weiter hin.
Nachdem seine Freundin letzte Woche hier war und ich Dinge erfahren habe die er mir ganz anders erzählt hat, war ich schon sehr geschockt. Dann haben wir geredet (mein Sohn und ich) und ich habe ihn gefragt ob er nicht mal eine Therapie machen möchte um heraus zu finden wo es hakt.
Er hat zu gestimmt. Und so unterstütze ich ihn bei der Suche.
ich glaube ja, dass die apprupte Trennung von seinem "Vater" ihn irgendwie in seiner Entwicklung gehemmt(?) hat.
Es ist einfach sau schwer für mich dabei zu zu sehen wie es ihm immer schlechter geht und ich habe eine Riesenangst davor dass er sich was an tut wenn er gar nicht mehr weiter weiß...

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leuchtturm
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Beitrag So., 26.08.2012, 10:00

Hat denn Jemand so etwas schon durch?
ja, ich.

Sonntagslicht, mir ist nicht ganz klar, was genau du dir erhoffst.
Auf deine Frage antwortet dein Sohn, dass er eine Therapie machen möchte.
du hilfst ihm bei der Suche nach einem Therapeuten.
Er telephoniert und organisiert das.
Hingehen muss er alleine, und das regelmäßig, und das weißt du auch und hältst dich zurück.

Das macht auf mich alles einen vernünftigen und sinnigen Eindruck.
Nur wie gesagt: sich behandeln lassen und an sich arbeiten muss er schon selbst. Dessen bist du dir bewusst.

Ich denke auch, du kannst nichts weiter tun als Gesprächsbereitschaft zu signalisieren, wenn er jemanden braucht.
Dass er sich evtl. etwas antun könnte, ist eine verständliche Angst. Aber ich denke, das kann man nie wirklich verhindern. Wenn er eine akute Gefahr für sich selbst darstellt, kann ein stationärer Aufenthalt nötig sein, aber so liest sich deine Beschreibung nicht.

Ich bin nun ratlos.
Und mir scheint, nun ist es an ihm, an sich weiterzuarbeiten. Mit professioneller Hilfe.
Als Mutter scheinst du da am Ende der Möglichkeiten angelangt zu sein.

Was meinen die Anderen hier?

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stern
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Beitrag So., 26.08.2012, 10:12

Ich weiß auch, dass nicht helfen oft der richtige Weg ist. Mein Helfen besteht für mich darin ihn bei der Suche nach einem Therapeuten zu unterstützen (ich arbeite in einem Bereich in dem ich dahin gehend Erfahrungen habe) ihm Essen an zu bieten wenn er nichts hat (hungern lasse ich meine Kinder nie) und gesprächsbereit zu bleiben. Mehr nicht...
Ich fände Nichthilfe auch sehr hart, um nicht zu sagen bei so unklarer Lage sogar hardcore... da müsste man schon mit relativer Sicherheit sagen können, dass jemand unmotiviert ist, sich helfen zu lassen... oder er eine Abhängigkeitsproblematik hat (bei der sich z.B. der Suchtstoff negativ auf die Motivation auswirkt). Hat er aber auch nicht. Diese harcore-Sicht kommt IMO eher dann in Betracht, wenn bereits alle HILFSmöglichkeiten ausgeschöpft wurden, aber alles nicht angenommen wird... so dass auch faktisch kaum mehr Ideen da sind, was man noch tun könnte und evtl. wiederum fehlende Motiviation gegeben sein kann. Das ist aber abzugrenzen von einem Nicht-Können. Und die Gründe scheinen hier diffus. Und daher:
Also, mein Sohn möchte selbst eine Therapie machen und ich helfe nur bei der Suche.
Da kann man ja durchaus mal sehen, ob irgendwelche psychischen Faktoren die Misere verstärken, da die Möglichkeit noch nichtgenutzt wurde. Z.B. depressive Züge bzw. "ein anderes Bild repräsentieren als man ist", kann ja nach Ausprägung ein Hinweis sein, dass manches nicht so rund läuft. Und die Lebensbewältigung packt er (aus welchen Gründen auch immer) auch nicht. Die Kindheit war wohl auch nicht leicht (ohne Wertung)... also bei fehlender bzw. wechselnden väterlichen Bezugspersonen muss nichts "zurückbleiben", kann aber... das Forum dürfte voll davon sein. Wenn manifeste psychische Schwierigkeiten vorliegen sollten und man entzieht jede Hand, kann das auch ins Gegenteil umschlagen. Wenn ein Therapeut keinen Grund für eine Therapie sieht, wird er schon darauf hinweisen. Dass er selbst will, ist sehr positiv zu sehen.

Mit der Krankenversicherung würde ich bei der KK nachfragen. Denke er kann sich dann selbst versichern soweit das ein Amt nicht übernimmt (Harzt4 o.ä. ... aber das bezieht er nicht, sondern er verdient ja zumindest etwas eigenes Geld. Kann er damit den Lebensunterhalt einigermaßen finanzieren?).

Wenn er angebotene Hilfe nicht annimmt, dann könnte man vermutlich schwer etwas machen. Wichtig ist schon, dass du dir vor Augen führst, dass du nicht verantwortlich für ihn bist. Vielleicht hast du Schuldgefühle, siehe dein Eingangsposting? Aber dass du ihm nicht alles abnimmst, ist auch ersichtlich. Also übermäßiges Eingreifen wäre jetzt auch nicht das wahre, aber auch nicht Nicht-Unterstürtzung. Wo man die Grenze markiert, kann man vermutlich streiten... achte da insbes. auch auf dich, was für dich o.k. Denn er ist erwachsen.
das Einzige was er regelmäßig macht ist Fußball spielen (im Verein) und das macht er auch gut...er bekommt da sogar Geld.
Ich denke, das ist auch ein wichtiger Ausgleich für ihn... bzw. wenn er dazu nicht mehr in der Lage wäre, würde für ihn vermutlich eine wesentliche Säule wegbrechen (womit ich nicht nur die finanzielle meine).
Nachdem seine Freundin letzte Woche hier war und ich Dinge erfahren habe die er mir ganz anders erzählt hat, war ich schon sehr geschockt.
Worum ging es da, wenn du es sagen möchtest? Wollte er dich vielleicht schützen?

Edit: kleinere Nachbesserungen *g*
Zuletzt geändert von stern am So., 26.08.2012, 10:35, insgesamt 4-mal geändert.
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sonntagslicht
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Beitrag So., 26.08.2012, 10:14

Hallo Leuchturm,

danke für deine Antwort. Tja, was erwarte ich mir hier? Vielleicht Jemanden der von seinen Erfahrungen berichtet. Vielleicht auch ein umgehen mit meiner Angst.
Ich habe in meinem Leben schon viel Sch...e erlebt und mich immer irgendwie daraus gekämpft und es ist hart für mich, dass ich dem wichtigsten Menschen (dem anderen Sohn geht es gut) in meinem Leben nicht helfen kann.
Ich verstehe es einfach nicht...
Dann fände ich es toll wenn Jemand vielleicht weiß wie sich so ein Vaterverlust auswirken kann... wobei ich es ja live erlebe
Ach...keine Ahnung

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stern
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Beitrag So., 26.08.2012, 10:50

sonntagslicht hat geschrieben:Dann fände ich es toll wenn Jemand vielleicht weiß wie sich so ein Vaterverlust auswirken kann... wobei ich es ja live erlebe
Ach...keine Ahnung
Wie sich ein Vaterverlust auswirken kann... hm, ich würde sagen von keine Auswirkung auf die Entwicklung bis viel Auswirkung (evtl. auch auf die Persönlichkeitsentwicklung) in unterschiedlichen Formen und Ausprägung. Ich weiß, unzufriedenstellende Antwort... aber im Forum dürften sich mit Sicherheit einige Beiträge finden lassen. Ist wohl recht individuell, so dass man schwer auf deinen Sohn schließen kann, weswegen ich nicht sicher bin, inwieweit Ausführunen dazu dir wirklich helfen können. Auch scheinst du selbst unsicher, ob es dir wirklich darum geht... bzw. um was genau überhaupt (was kein Problem ist, für mich zumindest nicht).

Was es erschwert: Wenn er verschiedenes storys auftischt und sich nach außen in anderem Licht darstellt, ist es umso schwer, einzuschätzen was los ist, wenn er so ein "Versteckspiel" bis Unnahbarkeit aufbaut. Vielleicht hängt daran sogar einiges... was es aber nicht leichter macht, zu sagen was los ist. Bevor ich jetzt die verschiedensten Hypothesen aufstelle (zwischen "ist das ihm weiteren Sinne ein Schutz für ihn" oder meint er dich in Schutz nehmen zu müssen), frage ich lieber: hast du schon mal versucht, mit ihm darüber ins Gespräch zu kommen, was dahinter steckt.. warum er nicht andere Geschichten erzählt als seiner Freundin, usw.?

Wenn persönlich etwas im argen liegt, wäre Therapeut umso passender. Nur würde ich mich jetzt nicht darauf versteifen, dass alles an der fehlenden Bezugsperson lag (bzw. es wirkt teils so als ziehst du dir selbst manchen Schuh an dergestalt: ich könnte manches falsch gemacht haben). Hattest du selbst schon mal professionelle Hilfe?
Zuletzt geändert von stern am So., 26.08.2012, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
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sonntagslicht
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Beitrag So., 26.08.2012, 10:58

Hallo Stern,

vielen Dank für deine Antwort. Vielleicht ist es genau das was ich suche...einen anderen Blick auf die Dinge...ich bin ja schon so fest gefahren...
Ich fände Nichthilfe auch sehr hart, um nicht zu sagen bei so unklarer Lage sogar hardcore... da müsste man schon mit relativer Sicherheit sagen können, dass jemand unmotiviert ist, sich helfen zu lassen... oder eine Abhängigkeitsproblematik hat (wo sich der Suchtstoff sich negativ auf die Motivation auswirkt). Diese harcore-Sicht kommt IMO eher dann in Betracht, wenn bereits alle HILFSmöglichkeiten ausgeschöpft wurden, aber alles nicht angenommen wurd. Das sehe ich nicht, sondern die Gründe sind diffus. Und daher:

Da kann man ja durchaus mal sehen, ob irgendwelche psychischen Faktoren die Misere verstärken, z.B. depressive Züge bzw. ein anderes Bild repräsentieren als man ist, kann ja nach Ausprägung ein Hinweis sein, dass manches nicht so rund läuft. Und die Lebensbewältigung packt er (aus welchen Gründen auch immer) auch nicht. Die Kindheit war wohl auch nicht leicht (ohne Wertung)... als bei fehlender bzw. wechselnder väterliche Bezugspersonen muss nichts "zurückbleiben", kann aber... das Forum dürfte voll davon sein. Wenn manifeste psychische Schwierigkeiten vorliegen sollten und man entzieht jede Hand, kann das auch ins Gegenteil umschlagen. Wenn ein Therapeut keinen Grund für eine Therapie sieht, wird er schon darauf hinweisen. Dass er selbst will, ist sehr postiv zu sehen.
Er hat sich zu einer Therapie bereit erklärt nach unserem Gespräch. Ich führte ihm darin auf dass in seinem Leben viele Dinge geschehen sind für die er keine Schuld trägt, die aber dazu geführt haben könnten dass er so antriebsarm und auch traurig ist und dass es Hilfe gibt da genauer hin zu schauen um das zu ändern. Nämlich Therapie.
Er fühlt sich auch oft einsam…hat das Gefühl ihn will Niemand.
Nein, seine Kindheit war nicht immer leicht und bestimmt war es schwer für ihn einen neuen Mann an meiner Seite zu sehen. 4 Jahre habe ich mit meinen Söhnen alleine gelebt und es gab Niemanden. Nur Arbeit & meine Kids. Weil sie für mich immer das Wichtigste waren und sind.
Ich bin jetzt 9 Jahre mit meinem LG zusammen und er ist der einzige Mann seit meinem Ex. Und er steht mir /uns bei wo er nur kann.
Da er selber Kinder hat (die bei ihm auf wuchsen) versteht er gut wie es mir geht. Aber er hatte eine vergleichsweise „normale“ Kindheit und ich eben nicht…er geht schon anders mit seinen Jungs um.
Mit der Krankenversicherung würde ich bei der KK nachfragen. Denke er kann sich dann selbst versichern soweit das ein Amt nicht übernimmt (Harzt4 o.ä. ... aber das bezeiht er nicht, sondern er verdient ja zumindest etwas eigenes Geld. Kann er damit den Lebensunterhalt finanzieren?).


Nein kann er nicht. Aber er bekommt jetzt erst mal für 2 Monate noch
ALG I und hat Chancen auf eine Ausbildungsstelle…wenn das nicht klappt muss er eben Hart IV beantragen. Meine finanziellen Möglichkeiten sind ausgeschöpft…das weiß er auch.
Wenn er angeboten Hilfe nicht annimmt, dann kann man vermutlich schwer etwas machen. Wichtig ist schon, dass du dir vor Augen führst, dass du nicht verantwortlich für ihn bist. Vielleicht hast du Schuldgefühle, siehe dein Eingangsposting. Aber übermäßig scheinst du dich ja nicht einzubringen, so dass von allen Abnahmen die Rede wäre.
Oh ja…ich habe Schuldgefühle und würde mit dem Wissen von Heute vieles anders machen. Und ja…bestimmt hat mein „Helfen wollen“ auch damit zu tun. Aber ich arbeite daran…klappt nicht immer
das Einzige was er regelmäßig macht ist Fußball spielen (im Verein) und das macht er auch gut...er bekommt da sogar Geld.
Ich denke, das ist auch ein wichtiger Ausgleich für ihe... bzw. wenn er dazu nicht mehr in der Lage wäre, würde für ihn vermutlich eine wesentlich Säule wegbrechen (womit ich nicht die finanzielle meine).
Oh ja…die größte Säule. Hier war sein „Vater“ auch immer sehr aktiv. Er war bei jedem Spiel dabei. Das hat die 2 immer verbunden…
Nachdem seine Freundin letzte Woche hier war und ich Dinge erfahren habe die er mir ganz anders erzählt hat, war ich schon sehr geschockt.
Worum ging es da, wenn du es sagen möchtest? Wollte er dich vielleicht schützen?
Darum dass er nichts von alldem was er mir erzählt wirklich auf die Reihe bekommt und sie ihn unterstützen will und er das nicht an nehmen kann…und darum wie einsam er ist. Er das Gefühl hat nichts wert zu sein. Nicht gewollt zu sein. Er sich Selbstbestätigung bei Frauen holt obwohl ich weiß wie sehr er seine Freundin liebt.
Er lügt jeden an…sich selbst wohl am meisten.
Das Verrückte ist, dass wir alle (es gibt ganz viele Menschen die ihn wollen) überzeugt sind dass er wenn er Pläne schmiedet diese auch will….aber irgend etwas in ihm stoppt ihn. Er will…kann aber nicht.
Und das macht mir Sorgen,

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sonntagslicht
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Beitrag So., 26.08.2012, 11:16

Wie sich ein Vaterverlust auswirken kann... hm, ich würde sagen von keine Auswirkung auf die Entwicklung bis viel Auswirkung (evtl. auch auf die Persönlichkeitsentwicklung) in unterschiedlichen Formen und Ausprägung. Ich weiß, unzufriedenstellende Antwort... aber im Forum dürften sich mit Sicherheit einige Beiträge finden lassen. Ist wohl recht individuell, so dass man schwer auf deinen Sohn schließen kann, weswegen ich nicht sicher bin, inwieweit Ausführunen dazu dir wirklich helfen können.

auch scheinst du selbst unsicher, ob es dir wirklich darum geht... bzw.. ob überhaupt (was kein Problem ist, für mich zumindest nicht).

Was es erschwert: Wenn er verschiedenes storys auftischt und sich nach außen in anderem Licht darstellt, ist es umso schwer, einzuschätzen was los ist, wenn er so ein "Versteckspiel" bis Unnahbarkeit aufbaut. Vielleicht hängt daran sogar einiges... was es aber nicht leichter macht, zu sagen was los ist. Bevor ich jetzt die verschiedensten Hypothesen aufstelle (zwischen "ist das ihm weiteren Sinne ein Schutz für ihn" oder meint er dich in Schutz nehmen zu müssen), frage ich lieber: hast du schon mal versucht, mit ihm darüber ins Gespräch zu kommen, was dahinter steckt.. warum er nicht andere Geschichten erzählt als seiner Freundin, usw.?
Ja, aber das kann er nicht gut haben. Ich denke das ist sein Schutz, er will nicht wahr haben wie seine Situation ist. Er fühlt sich da sehr schnell unter Druck gesetzt und reagiert abwertend...er hat mir ganz klar gesagt (vor ca. 3 Monaten) dass er diesen ganzen "Vergangenheitskram" nicht will und es ja sowieso nichts nützt. Das ist vorbei!!!
Beim letzten Gespräch war er da offener wobei ich mich sehr bemüht habe nicht vorwurfsvolles anklingen zu lassen.
Wenn persönlich etwas im argen liegt, wäre Therapeut umso passender. Nur würde ich mich jetzt nicht darauf versteifen, dass alles an der fehlenden Bezugsperson lag (bzw. es wirkt teils so als ziehst du dir selbst manchen Schuh an dergestalt: ich könnte manches falsch gemacht haben). Hattest du selbst schon mal professionelle Hilfe?
Natürlich ziehe ich mir hier manchen Schuh an...ich bin seine Mutter. Und ja, ich denke auch mir würde da eine Therapie helfen. Ich habe oft gespürt dass bei mir mir auch einiges im Argen liegt, aber als alleinerziehende Mutter mit teilweise 2 Jobs und dem Versuch auch den Vater irgendwie zu ersetzen war ich rund um die Uhr beschäftigt.
Meine Mutter hat sich immer auf ihrem "ich kann nicht" aus geruht. Und ist heute chronisch krank (Schizophrenie) und lebt im betreuten Wohnen.
Mir war und ist es immer noch wichtig zu meiner Verantwortung zu stehen.
Ich habe aber vor mich nächstes Jahr (dann habe ich einen festen Arbeitsvertrag) in Behandlung zu begeben. Ich bin mir auch bewußt dass die Therapie meines Sohnes einiges hervor bringen kann an dem ich schwer zu schlucken haben werde...aber dann ist das so.

Du bringst mich echt auf Trab...danke.

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leuchtturm
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Beitrag So., 26.08.2012, 13:54

ich denke, man sollte sich gar nicht so sehr darauf konzentrieren, was früher schiefgelaufen sein kann.
Welche Auswirkungen der Verlust der Vaterfiguren auf deinen Sohn gehabt haben mag, was du evtl. hättest anders machen können:
das alles ist Geschichte.
Selbst mit dem Wissen, was besser anders hätte sein sollen, kommt man ja nun nicht weiter.
Ich bin da sehr pragmatisch und schaue lieber nach vorn als zurück.

Fakt ist, dass dein Sohn momentan Probleme mit seinem Leben hat.
Und Fakt ist, dass er die jetzt anfangen muss zu lösen und nicht in der Vergangenheit.

Mir ist noch nicht ganz klar, wo denn sein Leidensdruck liegt, etwas ändern zu wollen.
So wie du es schilderst, scheint er sich doch auf dich zu verlassen;
will er selbst sein Leben ändern?
Hat er die Nase voll davon, wie es jetzt läuft?
Ändern kann nur er etwas.
Auch einem Therapeuten gegenüber wird er reden, sich öffnen müssen.
Auch ein Therapeut kann ihn nicht per Knopfdruck zu einem Anderen machen.
Dein Sohn wird da ganz massiv mitarbeiten müssen.
Will er das? ist er dazu bereit?

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debussy
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Beitrag So., 26.08.2012, 13:56

da dürfte sich wahrscheinlich auch ein bisschen die katze in den schwanz beissen.
sonntagslicht hat geschrieben:aber irgend etwas in ihm stoppt ihn. Er will…kann aber nicht.
ich befürchte, dass du diejenige bist, die ihn stoppt. er hat kein selbstvertrauen. das ist offensichtlich.
woher sollte das auch kommen? du behandelst ihn ja wie ein kleinkind.
sonntagslicht hat geschrieben:Nachdem seine Freundin letzte Woche hier war und ich Dinge erfahren habe die er mir ganz anders erzählt hat, war ich schon sehr geschockt.
na bravo. das ist ja eine tolle "freundin". die würde ich als mann einmal als erstes davonjagen!
sonntagslicht hat geschrieben:Beim letzten Gespräch war er da offener wobei ich mich sehr bemüht habe nicht vorwurfsvolles anklingen zu lassen.
was sagt denn dieser satz aus?

ich sag es gerade heraus, es ist wahrscheinlich schwer zu nehmen und wird dich treffen aber lass es als hinweis gelten und nicht als persönliche beleidigung:
"wenn ich eine mutter hätte, die so tickt wie du sonntagslicht, müsste ich augenblicklich auswandern. ich würde schreiend davonrennen!"

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sonntagslicht
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Beitrag So., 26.08.2012, 14:52

Klar...jeder sucht sich aus einem Beitrag das heraus was er/sie lesen will.
Und manchem Menschen nutzen ein "Hilfe" Forum um eigenen angestauten Frust raus zu lassen und andere zu beleidigen.
Ich weise Niemanden mit persönlichen Angriffen /Gemeinheiten auf etwas hin. Damit verletze ich...aber das wolltest du wohl auch...und ich mache mich natürlich verletzbar in dem ich hier schreibe.
Ich habe wohl vergessen dass sich in einem Psychiatrieforum eben auch viele psychisch Kranke auf halten die lieber drauf hauen als wirklich drauf schauen...

Hiermit bedanke ich mich bei denen die mir hilfreich geantwortet haben und wünsche denen die das nicht können/wollen dass sie sich in dem Dreck in dem sie sich suhlen mal eine Perle finden. Um mal eine andere Sichtweise zu bekommen und entspannter mit Menschen umgehen zu können die sie noch nicht einmal persönlich kennen, aber Dreck auf sie werfen zu müssen.

Ciao

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stern
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Beitrag So., 26.08.2012, 14:58

Text eben versehentlich gelöscht... erstmal soviel bevor ich wieder schusselig bin =>
sonntagslicht hat geschrieben:Ich führte ihm darin auf dass in seinem Leben viele Dinge geschehen sind für die er keine Schuld trägt, die aber dazu geführt haben könnten dass er so antriebsarm und auch traurig ist und dass es Hilfe gibt da genauer hin zu schauen um das zu ändern. Nämlich Therapie.
Er fühlt sich auch oft einsam…hat das Gefühl ihn will Niemand. ...

Er das Gefühl hat nichts wert zu sein. Nicht gewollt zu sein.

Ich finde es positiv, dass er sich einen Therapeuten sucht, der mal darauf schaut, ob dahinter z.B. auch depressive Züge verkannt sein können. Oder vielleicht hat er manchen inneren Halt bzw. Selbstwertgefühl in der Tat nicht so aufbauen können wie andere. Hängt halt auch davon ab, wie situativ das auftritt (ich meine, wer fühlt sich nicht mal einsam, wertlos usw.). Oder geht das eher bereits sehr lange zurück bzw. ist tiefgreifender der Fall, dass er so empfindet - und das obwohl sogar die Lebensrealität anders ist (also im Grunde hätte er Freund, Freundin, dich, Fussballkumpels, Affären, usw.... also wirkliches "alleine sein" wäre schon etwas anders).
er hat mir ganz klar gesagt (vor ca. 3 Monaten) dass er diesen ganzen "Vergangenheitskram" nicht will und es ja sowieso nichts nützt. Das ist vorbei!!!
Aber schlüpfe selbst nicht in die Rolle des Therapeuten. Mglw. erlebt er das als übergriffig... bzw. wehrt manches ab... aber egal, er signalisiert, dass er das nicht will. Ich würde Analysen und Abklärung einem Thera überlassen, wenn dahingehend überhaupt Bedarf wird (wird sich zeigen). Denn wie gesagt ob sich alles überhaupt monokausal mit dem Fehlen einer väterlichen festen Bezugsperson erklären lässt, ist fraglich. Also nicht darauf fixieren. Auch wichtig erscheint, dass er manche konkreten Baustellen auf die Reihe kriegt. Wobei natürlich die Vergangenheit nicht änderbar ist. Aber darum geht es in einer Therapie nicht, sondern eher darum, wenn vergangene "Prägungen" o.ä. heute noch AUSWIRKUNGEN haben, dass man diese korrigiert. Sonst wären Therapien nutzlos, was sie natürlich nicht sind.

Dass das Gespräch ergeben hat, dass er einen Thera zur Abklärung aufsucht ist positiv... wer gar nichts ändern wolte und auch ansonsten rundum glücklich wäre, wäre IMO kaum jemand so masochistisch das zu tun (dann könnte man die Zeit vielmehr auch anders investieren, meine Meinung).
Er will…kann aber nicht.
Und das macht mir Sorgen,
Das gibt es mitunter schon... also ich halte es auch für problematisch, unbesehen zu unterstellen, "aha da will jemand nur nicht" (sagt manchmal auch mehr über den Absender aus als über den Empfänger). Aber sei Mutter eines erwachsenes Sohnes für ihn, nicht Therapeut. Und dir täte etwas prof. Unterstützung evtl. auch gut.
Liebe Grüße
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sonntagslicht
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Beitrag So., 26.08.2012, 15:12

Liebe Stern,

ich danke dir sehr für die konstruktiven Gedanken die du dir zu meiner Situation machst und ich werde mir das zu Herzen nehmen. Ich möchte mich und meine Gefühle aber nicht zum Spielball von Beleidigungen machen, darum verabschiede ich mich.
Auch rechtfertigen möchte ich mich nicht. Ich hätte (und habe dir ja auch)gerne Fragen beantwortet und bin auch für Kritik offen, aber da geht hier echt zu weit.

Schade...
Dir Stern nochmals vielen Dank und alles Gute.

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