Erstes Gespräch - Diagnose Burnout
Danke, lilena.
aber es ist doch einfach nur pervers wie das läuft...zumindest bei mir. Du siehst ein, dass du HIlfe brauchst und willst Sie auch annehmen. Doch alles was du tust stößt auf Ablehnung. Wartezeiten von 9-15 Monaten um einen Therapieplatz zu bekommen, zu Zeiten (terminlich) in denen du als Vollzeitarbeitender Mensch keine Chance hast die Sache auch nur halbwegs durchzuziehen ohne dass deine Arbeitsqualität drunter leidet... Aber hej... vielleicht haben die Therapeuten ja Glück und ich verlier demnächst mein Job, bin nicht mehr fähig einen neuen anzunehmen, dann hab ich soviel Zeit wie sie wollen und auch wann sie wollen. Ist doch klasse!!!!!
aber es ist doch einfach nur pervers wie das läuft...zumindest bei mir. Du siehst ein, dass du HIlfe brauchst und willst Sie auch annehmen. Doch alles was du tust stößt auf Ablehnung. Wartezeiten von 9-15 Monaten um einen Therapieplatz zu bekommen, zu Zeiten (terminlich) in denen du als Vollzeitarbeitender Mensch keine Chance hast die Sache auch nur halbwegs durchzuziehen ohne dass deine Arbeitsqualität drunter leidet... Aber hej... vielleicht haben die Therapeuten ja Glück und ich verlier demnächst mein Job, bin nicht mehr fähig einen neuen anzunehmen, dann hab ich soviel Zeit wie sie wollen und auch wann sie wollen. Ist doch klasse!!!!!
Be yourself - everyone else is taken! (.... ich arbeite daran....)
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Tut mir leid. Heute ist einfach nur ein Sch....-Tag. Melde mich wieder wenn ich wieder normal bin....
Be yourself - everyone else is taken! (.... ich arbeite daran....)
Hallo,
Ich habe mit grossem Interesse diesen thread gelesen und sass hier die ganze Zeit zwischen schmunzeln und Tränen, weil das was Ihr hier so von euren Erfahrungen schreibt genauso auf mich zutrifft.
Ich habe mich auch Tag für Tag in meinem Job durchgebissen, die frohe Maske aufgesetzt damit bloss keiner merkt wie es mir wirklich geht.
Ich habe mit Migräne gearbeitet bis zum Übergeben und hatte selbst dann ein schlechtes Gewissen früher nach Hause zu gehen.
Ich habe ausserdem Borderline und der Stress und die Überlastung auf der Arbeit endeten dann oft am Ende des Tages mit SvV, weil ich nicht mehr wusste wohin mit mir. Aber ich habe so weitergemacht, weil ich ja funktionieren muss, weil "man" das ja von mir erwartet
Und wozu das Alles ?! Im Endeffekt habe ich wegen angeblicher Fehlzeiten bzw. meiner Krankheit (man hatte von dem Borderline wind bekommen, weil ich ständig irgendwelche "Unfälle" hatte ) die Kündigung erhalten.
Wieder Krise, anstatt dankbar zu sein, dass ich nun "frei" bin. Nach einigen Wochen haben ich aber endlich begriffen, dass die frühere Freundlichkeit und das Verständnis meiner Chefs auch nur so weit reichen und dann wird man eiskalt abserviert, weil man nicht mehr kann. Das tat weh.
Inzwischen habe ich mit dem Job abgeschlossen, sehe es als Chance, denn ich hätte mich weiter kaputt gemacht. Ich weiss noch nicht wie es weitergehen soll, aber ich weiss wie es in jedem Fall nicht weitergehen kann !
Ich bin ertsmal noch krankgeschrieben. ICH bin jetzt mal wichtig. Ich muss jetzt erstmal wieder auf die Füsse kommen bevor ich mich auf Jobsuche begebe.
Mein Psychiater sagte letztens noch zu mir : Wenn Sie nicht arbeiten, haben Sie auch keine Krise... Ja, komisch oder...wie Recht er hat....
Dakota
Ich habe mit grossem Interesse diesen thread gelesen und sass hier die ganze Zeit zwischen schmunzeln und Tränen, weil das was Ihr hier so von euren Erfahrungen schreibt genauso auf mich zutrifft.
Ich habe mich auch Tag für Tag in meinem Job durchgebissen, die frohe Maske aufgesetzt damit bloss keiner merkt wie es mir wirklich geht.
Ich habe mit Migräne gearbeitet bis zum Übergeben und hatte selbst dann ein schlechtes Gewissen früher nach Hause zu gehen.
Ich habe ausserdem Borderline und der Stress und die Überlastung auf der Arbeit endeten dann oft am Ende des Tages mit SvV, weil ich nicht mehr wusste wohin mit mir. Aber ich habe so weitergemacht, weil ich ja funktionieren muss, weil "man" das ja von mir erwartet
Und wozu das Alles ?! Im Endeffekt habe ich wegen angeblicher Fehlzeiten bzw. meiner Krankheit (man hatte von dem Borderline wind bekommen, weil ich ständig irgendwelche "Unfälle" hatte ) die Kündigung erhalten.
Wieder Krise, anstatt dankbar zu sein, dass ich nun "frei" bin. Nach einigen Wochen haben ich aber endlich begriffen, dass die frühere Freundlichkeit und das Verständnis meiner Chefs auch nur so weit reichen und dann wird man eiskalt abserviert, weil man nicht mehr kann. Das tat weh.
Inzwischen habe ich mit dem Job abgeschlossen, sehe es als Chance, denn ich hätte mich weiter kaputt gemacht. Ich weiss noch nicht wie es weitergehen soll, aber ich weiss wie es in jedem Fall nicht weitergehen kann !
Ich bin ertsmal noch krankgeschrieben. ICH bin jetzt mal wichtig. Ich muss jetzt erstmal wieder auf die Füsse kommen bevor ich mich auf Jobsuche begebe.
Mein Psychiater sagte letztens noch zu mir : Wenn Sie nicht arbeiten, haben Sie auch keine Krise... Ja, komisch oder...wie Recht er hat....
Dakota
mmmmpf....
Danke schön. auch für deine Erfahrung - die ja leider nicht so sind, wie ich es für mich erhoffe. Tut mir echt leid für dich. Im Endeffekt steh ich aber auch kurz davor meinen Job zu verlieren.....
Du bist in dem Sinne schon ein bisschen weiter als ich, als dass du bereits in einer Therapie bist... wenn ich das richtig verstanden habe...
Ich such noch immer und bekomm keine Termine mehr. Ist echt deprimierend. Wie lange hat es gedauert von Diagnosestellung, bzw. Überweisung bis zum Therapieplatz? Welche Art von Therapie machst du? Hast du ne Reha gekriegt?
Alle Gute auf deinem weiteren Weg! Hat deine Krankheit dich im Job massiv behindert, wenn die dich deswegen gekündigt haben?
Ich komm mir langsam ziemlich schäbig vor.... meine Pseudo-Problemchen (mmmh...oder sind es vielleicht doch Psychische Probleme?) im Vergleich zu euren Problemen mit Selbstverletzung, Traumas und Borderline (kenn ich nicht...), sind ja irgendwie doch ziemlich lächerlich...
... okaaaay...., hätt ich nicht gedacht, dass jemand meinen Thread dermaßen verfolgt.Dakota hat geschrieben:Ich habe mit grossem Interesse diesen thread gelesen und sass hier die ganze Zeit zwischen schmunzeln und Tränen
Danke schön. auch für deine Erfahrung - die ja leider nicht so sind, wie ich es für mich erhoffe. Tut mir echt leid für dich. Im Endeffekt steh ich aber auch kurz davor meinen Job zu verlieren.....
Du bist in dem Sinne schon ein bisschen weiter als ich, als dass du bereits in einer Therapie bist... wenn ich das richtig verstanden habe...
?Dakota hat geschrieben:Mein Psychiater sagte letztens noch zu mir
Ich such noch immer und bekomm keine Termine mehr. Ist echt deprimierend. Wie lange hat es gedauert von Diagnosestellung, bzw. Überweisung bis zum Therapieplatz? Welche Art von Therapie machst du? Hast du ne Reha gekriegt?
Alle Gute auf deinem weiteren Weg! Hat deine Krankheit dich im Job massiv behindert, wenn die dich deswegen gekündigt haben?
Ich komm mir langsam ziemlich schäbig vor.... meine Pseudo-Problemchen (mmmh...oder sind es vielleicht doch Psychische Probleme?) im Vergleich zu euren Problemen mit Selbstverletzung, Traumas und Borderline (kenn ich nicht...), sind ja irgendwie doch ziemlich lächerlich...
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Hallo Ella,
Bei meinem Psychiater bin ich letztes Jahr relativ schnell untergekommen (versuch doch auch mal die Institutsambulanz der nächsten Klinik). Bei Psychologen bzw. Therapeuten hat man oft sehr lange Wartezeiten (bei mir waren es auch ein paar Monate), manche machen aber auch Notfalltermine, da muss man einfach suchen und rumtelefonieren.
Nein, eine Reha habe ich nicht gemacht...bzw. noch nicht. Das war noch nie Thema (ich war die letzten Jahre öfter in der Psychiatrie zur Krise ). Aber jetzt stehe ich an einem neuen Anfang, da mein Job weg ist, ich mich weiter krankschreiben lasse...also Krankengeld...wer weiss, vielleicht kommt das Arbeitsamt oder die Krankenkasse ja auf mich zu ?! Ich habe von sowas keine Ahnung. In so einer Situation wie jetzt, war ich vorher auch noch nie..
Arbeitstechnisch habe ich mir nichts zu Schulde kommen lassen, soll auch ein gutes Zeugnis kriegen, aber ich hatte einfach zu viele Fehlzeiten heisst es und mein Chef (Arzt) sagt es sei so "besser für mich, denn ich sei zu sehr überfordert und würde immer wieder einbrechen".... Sehr umsichtig. Naja, im Grunde hat er ja Recht, aber....sorry, bin gerade durcheinander
Ich schicke Dir mal ein Kraftpaket ! Es tut gut sich mal mit Menschen auszutauschen denen es ähnlich geht, ich habe immer noch das Gefühl, wenn man nicht 200% leisten kann ist man gleich 2.Klasse...
Dakota
Ich bin schon lange in Behandlung (Jahre !) wegen diverser Diagnosen bzw. Symptome, aber meine Stunden (Verhaltenstherapie) sind nun aufgebraucht und parallel mit der Kündigung nun auch noch Therapie-Ende Das ist mir gerade alles zuviel !!Du bist in dem Sinne schon ein bisschen weiter als ich, als dass du bereits in einer Therapie bist...
Also ich muss etwas ausholen : ich habe (hatte) einen Therapeuten und gehe immer noch regelmässig zum Psychiater (wegen der Medis). Ich habe jetzt nicht direkt die Diagnose "Burnout" aber schon seit Jahren eine rezidivierende depressive Störung und zur Zeit eben wieder einen schweren Schub (der quasi durch die Überlastung, den Burn-Out im Job ausgelöst wurde)...die Kündigung (gerade mal 2 Wochen alt) ist dann noch Öl ins Feuer.Wie lange hat es gedauert von Diagnosestellung, bzw. Überweisung bis zum Therapieplatz? Welche Art von Therapie machst du? Hast du ne Reha gekriegt?
Bei meinem Psychiater bin ich letztes Jahr relativ schnell untergekommen (versuch doch auch mal die Institutsambulanz der nächsten Klinik). Bei Psychologen bzw. Therapeuten hat man oft sehr lange Wartezeiten (bei mir waren es auch ein paar Monate), manche machen aber auch Notfalltermine, da muss man einfach suchen und rumtelefonieren.
Nein, eine Reha habe ich nicht gemacht...bzw. noch nicht. Das war noch nie Thema (ich war die letzten Jahre öfter in der Psychiatrie zur Krise ). Aber jetzt stehe ich an einem neuen Anfang, da mein Job weg ist, ich mich weiter krankschreiben lasse...also Krankengeld...wer weiss, vielleicht kommt das Arbeitsamt oder die Krankenkasse ja auf mich zu ?! Ich habe von sowas keine Ahnung. In so einer Situation wie jetzt, war ich vorher auch noch nie..
Danke ! Kann ich gebrauchen. Ich bin gerade ziemlich verzweifelt...ich hab einfach nur Angst, dass ich nicht klarkomme mit dem was jetzt so auf mich zukommt.Alle Gute auf deinem weiteren Weg!
naja....ich habe es immer versucht zu verstecken und immer die Starke gespielt, bis ich dann letztes Jahr schonmal zusammengebrochen bin und länger in der Klinik war, dadurch wussten dann bald Alle was mit mir los ist. Ich dumme Nuss hatte mich auch noch meinem Chef anvertraut, weil er mir seine Unterstützung anbot. ...oh, mann. Dieses Jahr war ich gerade wieder 4 Wochen stationär und seitdem immer noch krankgeschrieben.Hat deine Krankheit dich im Job massiv behindert, wenn die dich deswegen gekündigt haben?
Arbeitstechnisch habe ich mir nichts zu Schulde kommen lassen, soll auch ein gutes Zeugnis kriegen, aber ich hatte einfach zu viele Fehlzeiten heisst es und mein Chef (Arzt) sagt es sei so "besser für mich, denn ich sei zu sehr überfordert und würde immer wieder einbrechen".... Sehr umsichtig. Naja, im Grunde hat er ja Recht, aber....sorry, bin gerade durcheinander
Ich schicke Dir mal ein Kraftpaket ! Es tut gut sich mal mit Menschen auszutauschen denen es ähnlich geht, ich habe immer noch das Gefühl, wenn man nicht 200% leisten kann ist man gleich 2.Klasse...
Dakota
, tut mir echt leid Dakote, bin dann ja wohl in einen riesen Fettnapf getreten. Tut mir leid. mmmh.. INstitutsambulanz?... muss ich mal schauen, ob ich da was rausfinden kann. Bei meiner Krankenkasse gibt es so ein PNP-Programm... (schön dass ich das JETZT erfahre, nachdem ich nochmal den sozialen Dienst kontaktiert und um Hilfe angebettelt habe)... ist wie wenn du einem Esel eine Karotte vor die Nase hälst... es gibt was - aber du kommst nicht ran. Weil ich nicht (noch nicht) an deren blöden Hausarzt-Modell teilnehme darf ich da nicht rein. PNP = Psychologe-Neurologe-Psychiater. Wenn ich jetzt beitrete hab ich nur noch eine Wartezeit von einem halben Jahr zu überbrücken... pfft... was ist schon ein halbes Jahr?Dakota hat geschrieben:parallel mit der Kündigung nun auch noch Therapie-Ende Das ist mir gerade alles zuviel !!
ich leider auch nicht. fühl mich auch maßlos überfordert im Moment. Weiss nicht, was als nächstes passiert. Was, wenn die Reha wirklich genehmigt wird? Wie geht´s danach weiter? was wird aus mir? werd ich nie mehr "normal"? verlier ich alles wofür ich hart gearbeitet hab?Dakota hat geschrieben: Ich habe von sowas keine Ahnung. In so einer Situation wie jetzt, war ich vorher auch noch nie..
Du siehst, es geht mir im Grunde ganz ähnlich wie dir. Ist zwar total bescheuert - aber irgendwie hilft mir das auch ein bisschen. Nicht allein damit zu sein.
DANKE. Können wir glaub ich alle ganz gut gebrauchen.Dakota hat geschrieben:Ich schicke Dir mal ein Kraftpaket !
Das mit den 200 % kenn ich gut. Ich kann mit der Diagnose auch nichts anfangen. So blöd es auch klingt, ein gebrochenes Bein, oder was anderes körperliches wäre mir lieber als die Diagnose "Burnout und Depression".
Aber wir müssen lernen damit klarzukommen und einiges zu ändern....bla bla bla... *lach* hört sich toll an. Aber an der Umsetzung haperts....
Danke für den Austausch.
Ella
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Wie die Situation rechtlich in Deutschland ist, weiß ich nicht. Ich kann nur von Österreich reden, aber in mancher Hinsicht ist es nicht sooo anders, denke ich.
Ich stand, als ich langsam realisierte, woran ich war, auch an dieser Schwelle. Ich erkannte, ich brauche Hilfe, aber ich wusste nicht, wie ran kommen. Beispielsweise sah ich absolut keinen Grund, meinen Hausarzt in die "Sache" "mitreinzuziehen". Aus heutiger Position total lächerlich, aber damals nahm das einen großen Platz ein. Ich dachte, der könne ja nichts machen, was sollte er machen? Mich krank schreiben? Das geht nicht. Immerhin vertrete ich drei Kollegen, der Chef ist überfordert, wawawa... Krankenstand = NICHT drin. So dachte ich. Also hatte es meiner Meinung nach keinen Sinn, zum Hausarzt zu gehen. Mal abgesehen davon, dass ich ja eh keine Zeit für den Arzt hatte. Rein logistisch war das Problem nicht zu lösen, da ich nicht einfach wegen einem Arzttermin einige Stunden ausfallen konnte... Dann war mir klar: Therapeut über Krankenkasse = nogo. Keine Zeit, mich dort anzumelden. Keinen Nerv, jemanden zu überzeugen, dass ich das brauche - mal abgesehen davon: "wie soll ich die von der Notwendigkeit einer Therapie überzeugen, wenn ich noch nicht einmal bereit für Krankenstand bin." Psychiater? Das war mir damals nicht klar, aber das ist ein recht grusliger Joke hier in Österreich. Nur mit einem beherzten Suizidversucht kommt man zeitnah an einen Psychiater, oder wenn man es schafft, sich direkt einweisen zu lassen. Beides kam nicht in Frage. Ich kontaktierte um die zwölf!!! Psychiater, die meisten waren "voll belegt" nahmen also niemanden mehr, und zwei hatten einen Termin irgendwann in ferner Zukunft.
Mein Weg:
Es gibt da eine Seite, die auch hier im Forum verlinkt ist: Besthelp.at, bzw. auch unter anderen Domains erreichbar. Da kann man anonym sein Problem schildern, anklicken wer antworten soll (Rechtanswalt, Arzt, Therapeut...) und in welcher Region man sich befindet (wenn man will). Man bekommt einen Code und erhält so mal einiges Feedback. Es antworteten auf mein Problem mehrere Therapeuten, und ich wählte dann jene aus, die am ehesten in ihrer Reaktion mein Problem verstanden hatten. So kam ich zu meiner Thera - völlig selbstbezahlt. Damals aber dachte ich auch noch, dass ich eh nur zwei Monate Therapie brauche, dann ist alles wieder gut.
Aus der Firma schaffte ich es noch ein ganzes Jahr lang nicht raus. Es gab keine Zukunft, das war mir klar, aber ich schaffte es trotzdem nicht, zu gehen, obwohl es mich so fertig machte. In der Thera war das oft Gesprächsthema. Oft ging ich auch raus und dachte: So, es reicht, ich ziehs durch. Und dann sah ich meinen Chef, meine Kollegen - und konnte nicht. Ich blieb, bis mein Chef mich kündigte, weil die Firma am abkratzen war. Und er erwischte den falschesten Tag meines Lebens.
Dass ich das alles so verschleppt hatte, und der Mist der dann noch dazu kam... das war wirklich fatal. Nach einem verpatzten Vorstellungsgespräch tickte ich völlig aus. Mein damals neuer Freund schleifte mich regelrecht an den Ohren zum psychosozialen Dienst. Ich war zu nichts mehr in der Lage, kauerte auf dem Sofa und schob Nonstop-Panik. Dort nahmen sich dann eine Sozialarbeiterin und ein Psychiater meiner an. Ja genau. Ein Psychiater. Wenn ich das gewusst hätte, dass es einen psychosozialen Dienst gibt!!! Andererseits - ich hätte es vermutlich nicht genutzt weil ICH? Ich bin doch nicht krank! Ich bin doch nicht fertig! Ich brauch sowas nicht - sowas brauchen nur Schwächlinge, Asoziale und Schmarotzer.
Aber seitdem ging es bergauf. Langsam, aber immerhin. Die Sozialarbeiterin bestand drauf, dass ich in Krankenstand gehe - die war wirkich entsetzt, dass ich in all der Zeit, und so fertig wie ich vor ihr saß, nicht in Krankenstand gegangen war. Die war resolut, meine schwachsinnigen Argumente wegzuwischen. Na und als ich vorm Arzt saß, war das kein Thema - mein Zustand schrie eh schon ein paar Kilometer gegen den Wind. Und ab der Zeit kamen auch Medikamente dazu.
Wenn man in Österreich länger in Krankenstand ist, muss man zum Amtsarzt. Der schaut, ob man WIRKLICH krank ist, oder nur ein Schmarotzer, und verlängert den Krankenstand. So war ich gleich mehrere Monate (insgesamt ein Jahr - also die längstmögliche Dauer) krank, und nach rund einem halben Jahr sprach ich die Amtsärztin auf eine Reha an. Offenbar war ich da schon teuer und bedürftig genug - oder es war, weil sie persönlich den Antrag schrieb - jedenfalls hatte ich innerhalb von zwei Wochen eine Bestätigung - und rund vier Monate später gings los.
Kann man natürlich sagen: Was, vier Monate noch usw? Aber ich hab heute den Eindruck, selbst das war noch zu früh. Man sollte nicht zu fertig sein, wenn man hin kommt, immerhin wird man da aufgepäppelt und motiviert - wovon, wenn nix mehr da ist? Man sollte davor also bereits in Behandlung sein, und wieder auf dem "aufsteigenden Ast". Zumindest war das hier so.
Ich stand, als ich langsam realisierte, woran ich war, auch an dieser Schwelle. Ich erkannte, ich brauche Hilfe, aber ich wusste nicht, wie ran kommen. Beispielsweise sah ich absolut keinen Grund, meinen Hausarzt in die "Sache" "mitreinzuziehen". Aus heutiger Position total lächerlich, aber damals nahm das einen großen Platz ein. Ich dachte, der könne ja nichts machen, was sollte er machen? Mich krank schreiben? Das geht nicht. Immerhin vertrete ich drei Kollegen, der Chef ist überfordert, wawawa... Krankenstand = NICHT drin. So dachte ich. Also hatte es meiner Meinung nach keinen Sinn, zum Hausarzt zu gehen. Mal abgesehen davon, dass ich ja eh keine Zeit für den Arzt hatte. Rein logistisch war das Problem nicht zu lösen, da ich nicht einfach wegen einem Arzttermin einige Stunden ausfallen konnte... Dann war mir klar: Therapeut über Krankenkasse = nogo. Keine Zeit, mich dort anzumelden. Keinen Nerv, jemanden zu überzeugen, dass ich das brauche - mal abgesehen davon: "wie soll ich die von der Notwendigkeit einer Therapie überzeugen, wenn ich noch nicht einmal bereit für Krankenstand bin." Psychiater? Das war mir damals nicht klar, aber das ist ein recht grusliger Joke hier in Österreich. Nur mit einem beherzten Suizidversucht kommt man zeitnah an einen Psychiater, oder wenn man es schafft, sich direkt einweisen zu lassen. Beides kam nicht in Frage. Ich kontaktierte um die zwölf!!! Psychiater, die meisten waren "voll belegt" nahmen also niemanden mehr, und zwei hatten einen Termin irgendwann in ferner Zukunft.
Mein Weg:
Es gibt da eine Seite, die auch hier im Forum verlinkt ist: Besthelp.at, bzw. auch unter anderen Domains erreichbar. Da kann man anonym sein Problem schildern, anklicken wer antworten soll (Rechtanswalt, Arzt, Therapeut...) und in welcher Region man sich befindet (wenn man will). Man bekommt einen Code und erhält so mal einiges Feedback. Es antworteten auf mein Problem mehrere Therapeuten, und ich wählte dann jene aus, die am ehesten in ihrer Reaktion mein Problem verstanden hatten. So kam ich zu meiner Thera - völlig selbstbezahlt. Damals aber dachte ich auch noch, dass ich eh nur zwei Monate Therapie brauche, dann ist alles wieder gut.
Aus der Firma schaffte ich es noch ein ganzes Jahr lang nicht raus. Es gab keine Zukunft, das war mir klar, aber ich schaffte es trotzdem nicht, zu gehen, obwohl es mich so fertig machte. In der Thera war das oft Gesprächsthema. Oft ging ich auch raus und dachte: So, es reicht, ich ziehs durch. Und dann sah ich meinen Chef, meine Kollegen - und konnte nicht. Ich blieb, bis mein Chef mich kündigte, weil die Firma am abkratzen war. Und er erwischte den falschesten Tag meines Lebens.
Dass ich das alles so verschleppt hatte, und der Mist der dann noch dazu kam... das war wirklich fatal. Nach einem verpatzten Vorstellungsgespräch tickte ich völlig aus. Mein damals neuer Freund schleifte mich regelrecht an den Ohren zum psychosozialen Dienst. Ich war zu nichts mehr in der Lage, kauerte auf dem Sofa und schob Nonstop-Panik. Dort nahmen sich dann eine Sozialarbeiterin und ein Psychiater meiner an. Ja genau. Ein Psychiater. Wenn ich das gewusst hätte, dass es einen psychosozialen Dienst gibt!!! Andererseits - ich hätte es vermutlich nicht genutzt weil ICH? Ich bin doch nicht krank! Ich bin doch nicht fertig! Ich brauch sowas nicht - sowas brauchen nur Schwächlinge, Asoziale und Schmarotzer.
Aber seitdem ging es bergauf. Langsam, aber immerhin. Die Sozialarbeiterin bestand drauf, dass ich in Krankenstand gehe - die war wirkich entsetzt, dass ich in all der Zeit, und so fertig wie ich vor ihr saß, nicht in Krankenstand gegangen war. Die war resolut, meine schwachsinnigen Argumente wegzuwischen. Na und als ich vorm Arzt saß, war das kein Thema - mein Zustand schrie eh schon ein paar Kilometer gegen den Wind. Und ab der Zeit kamen auch Medikamente dazu.
Wenn man in Österreich länger in Krankenstand ist, muss man zum Amtsarzt. Der schaut, ob man WIRKLICH krank ist, oder nur ein Schmarotzer, und verlängert den Krankenstand. So war ich gleich mehrere Monate (insgesamt ein Jahr - also die längstmögliche Dauer) krank, und nach rund einem halben Jahr sprach ich die Amtsärztin auf eine Reha an. Offenbar war ich da schon teuer und bedürftig genug - oder es war, weil sie persönlich den Antrag schrieb - jedenfalls hatte ich innerhalb von zwei Wochen eine Bestätigung - und rund vier Monate später gings los.
Kann man natürlich sagen: Was, vier Monate noch usw? Aber ich hab heute den Eindruck, selbst das war noch zu früh. Man sollte nicht zu fertig sein, wenn man hin kommt, immerhin wird man da aufgepäppelt und motiviert - wovon, wenn nix mehr da ist? Man sollte davor also bereits in Behandlung sein, und wieder auf dem "aufsteigenden Ast". Zumindest war das hier so.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
Hallo Arta,
kommt mir recht bekannt vor, was du schilderst. Fakt ist ich kann langsam nicht mehr. und es ist keine Hilfe in Sicht. Der Reha-Antrag wird noch geprüft und selbst wenn er durchgeht - weitere vier MOnate.....puuuh... kann ja durchaus sein - aber leichter macht es das in keinem Fall. Klar könnte ich mich krankschreiben lassen - aber was würde mir das bringen? entspannen kann ich nicht, abschalten schon gar nicht - würde mich nur nutz- und wertlos fühlen. Und das mach ich ohnehin schon andauern. Psychische Probleme - in meinem Umfeld ein "No-Go" (nach meinen Erfahrungen).
Aber da ich werde bei einem Therpeuten, noch einem Psychiater derzeit unterkomme, muss ich mir wohl oder übel nochmal einen Termin holen.
besthelp.de gibt es noch nicht. Aber wir haben sowas ähnliches (justanswer.de) da zahlst du dann einen bestimmten Betrag und bekommst dafür (je nach Betragshöhe) eine mehr oder weniger ausführliche Antwort von einem Psychologen, Arzt, Psychiater etc. Aber dadurch hast du noch immer keine direkte HIlfe.
psychozialer Dienst - muss ich mal vielleicht noch ausprobieren. Ich dreh nur langsam echt am Rad. Wird alles immer schlimmer irgendwie. Ich hab Angst zum Hypochonder zu werden. Mich reinzusteigern.
Danke für deine Erfahrungen, Arta.
kommt mir recht bekannt vor, was du schilderst. Fakt ist ich kann langsam nicht mehr. und es ist keine Hilfe in Sicht. Der Reha-Antrag wird noch geprüft und selbst wenn er durchgeht - weitere vier MOnate.....puuuh... kann ja durchaus sein - aber leichter macht es das in keinem Fall. Klar könnte ich mich krankschreiben lassen - aber was würde mir das bringen? entspannen kann ich nicht, abschalten schon gar nicht - würde mich nur nutz- und wertlos fühlen. Und das mach ich ohnehin schon andauern. Psychische Probleme - in meinem Umfeld ein "No-Go" (nach meinen Erfahrungen).
, danke für den Anstoß. Auch ich hab die denkweise - mein Hausarzt nicht damit zu belästigen. Mit meinen Problemchen. Fühl mich total lächerlich und peinlich berührt, ihm nochmal gegenüberzutreten. KOmme mir nur noch schwach und erbärmlich vor. Hab Angst davor nicht ernst genommen zu werden - obwohl er mir bislang nie das Gefühl vermittelt hat. Ganz schön blöd. oder?!Arta hat geschrieben:Ich erkannte, ich brauche Hilfe, aber ich wusste nicht, wie ran kommen.Arta hat geschrieben:keinen Grund, meinen Hausarzt in die "Sache" "mitreinzuziehen"
Aber da ich werde bei einem Therpeuten, noch einem Psychiater derzeit unterkomme, muss ich mir wohl oder übel nochmal einen Termin holen.
besthelp.de gibt es noch nicht. Aber wir haben sowas ähnliches (justanswer.de) da zahlst du dann einen bestimmten Betrag und bekommst dafür (je nach Betragshöhe) eine mehr oder weniger ausführliche Antwort von einem Psychologen, Arzt, Psychiater etc. Aber dadurch hast du noch immer keine direkte HIlfe.
psychozialer Dienst - muss ich mal vielleicht noch ausprobieren. Ich dreh nur langsam echt am Rad. Wird alles immer schlimmer irgendwie. Ich hab Angst zum Hypochonder zu werden. Mich reinzusteigern.
solange. dafür reicht mein Finanzpolster nicht. Ich muss das schneller gebacken bekommen.Arta hat geschrieben:So war ich gleich mehrere Monate (insgesamt ein Jahr - also die längstmögliche Dauer) krank
zu früh? im Sinne von "weil noch keine Therapie angefangen"? mmmh... einer der Psychologen mit denen ich eine probatische Sitzung hatte, hatte gleich gemeint, eine ambulante Therapie hilft hier nichts, muss sofort stationär / Reha. Da ambulant bei weitem nicht intensiv genug wäre. Ist doch super - oder? einen Therapieplatz gibt es nicht ohne Stationäre Behandlung, eine Reha gibts nicht aufgrund nicht vorangegangener ambulaten Therapie....Arta hat geschrieben:Aber ich hab heute den Eindruck, selbst das war noch zu früh.
Danke für deine Erfahrungen, Arta.
Be yourself - everyone else is taken! (.... ich arbeite daran....)
-
- Helferlein
- , 45
- Beiträge: 68
Hi Ella,
warum lässt Du Dich nicht in eine Klinik einweisen? Also nicht Reha, sondern eine stationäre Behandlung. Das kann relativ fix gehen, auf jeden Fall schneller als ne Reha. Meine Hausärztin hat irgendwann bei mir die Reißleine gezogen, weil ich ambulante Versuche immer wieder abgebrochen hatte. Hatte ja nix , waren ja alles Lappalien und in den etwas besseren Phasen hab ich dann immer keinen Bock mehr auf den Püscholgie-Kram gehabt.
War dann zwei Monate in einer Tagesklinik, die sich auf psychosomatische Sachen spezialisiert hatte und das war echt gut, weil ich da endlich gemerkt habe, was für Mechanismen bei mir ablaufen und eine Idee bekommen hab, wie krank ich wirklich war/bin. Danach konnte ich dann auch das ambulante besser akzeptieren und ich hab auch recht schnell ne Thera gefunden, weil die Klinik auch geholfen hat bei der Suche.
Ich les aus Deinen Beiträgen, dass eine Seite von Dir schon gewaltigen Leidensdruck hat. Wenn da nicht noch die pflichtbewusste, leistungsbereite Seite da wär. Versuch doch einfach bei Deinem Hausarzt-Besuch der leidenden Seite mehr Platz zu lassen uns sprich Sie/ihn mal gezielt auf ne stationäre Einweisung an.
Und vielleicht ist Tagesklinik für Dich auch die richtige Wahl, wenn Dich Dein normales Umfeld eher stabilisiert.
warum lässt Du Dich nicht in eine Klinik einweisen? Also nicht Reha, sondern eine stationäre Behandlung. Das kann relativ fix gehen, auf jeden Fall schneller als ne Reha. Meine Hausärztin hat irgendwann bei mir die Reißleine gezogen, weil ich ambulante Versuche immer wieder abgebrochen hatte. Hatte ja nix , waren ja alles Lappalien und in den etwas besseren Phasen hab ich dann immer keinen Bock mehr auf den Püscholgie-Kram gehabt.
War dann zwei Monate in einer Tagesklinik, die sich auf psychosomatische Sachen spezialisiert hatte und das war echt gut, weil ich da endlich gemerkt habe, was für Mechanismen bei mir ablaufen und eine Idee bekommen hab, wie krank ich wirklich war/bin. Danach konnte ich dann auch das ambulante besser akzeptieren und ich hab auch recht schnell ne Thera gefunden, weil die Klinik auch geholfen hat bei der Suche.
Ich les aus Deinen Beiträgen, dass eine Seite von Dir schon gewaltigen Leidensdruck hat. Wenn da nicht noch die pflichtbewusste, leistungsbereite Seite da wär. Versuch doch einfach bei Deinem Hausarzt-Besuch der leidenden Seite mehr Platz zu lassen uns sprich Sie/ihn mal gezielt auf ne stationäre Einweisung an.
Und vielleicht ist Tagesklinik für Dich auch die richtige Wahl, wenn Dich Dein normales Umfeld eher stabilisiert.
Hm. Es könnte dir "bringen" dass du nicht auf der Intensivstation landest. Es könnte dir bringen, dass du nicht bald wie eine 60 oder 70-Jährige daher kommst. Noch drei Jahre nach meinem Burnout hatte ich Schmerzen in Füßen und Händen. Bereits bei der Haustüre angekommen hatte ich das Gefühl, ich hätte eine achtstündige Wanderung hinter mir. Ich konnte nicht mit Stiften schreiben, eine Unterschrift war faktisch nicht möglich. Im Burnout hatte ich einen Hörsturz. Wenns blöd läuft kann man davon taub werden, oder einen Schwindel davon tragen der nie wieder weg geht. Kenne einen Lehrer der deswegen Berufsunfähig wurde, weil er nicht mehr an die Tafel schreiben konnte, hat ihn dabei ungehaun.Ella808 hat geschrieben:Klar könnte ich mich krankschreiben lassen - aber was würde mir das bringen?
Es könnte dir "bringen" den bereits entstandenen Schaden einzudämmen. Du könntest versuchen, dir in dieser Zeit so viel gutes zu tun, wie du zu tun imstande bist. Du könntest auch, wie dir angeraten wurde, gleich in eine Klinik gehen. Reha ist ja doch (zumindest hier) etwas, das quasi mehr am Abschluß einer Krankheit, zur Regeneration steht, und nicht zu Beginn einer Krankheit. Da wäre dann eine Klinik wirklich besser, wenn du es alleine daheim nicht packst.
DAS wird eine der Herausforderungen sein, die du durch dein Burnout zu meistern haben wirst. Du bist nicht dein Job. Du bist wertvoll, auch wenn du nichts tust. Und du kannst nicht "nichts tun". Solange du Angst hast, diesen Lebensthemen zu stellen, rennst du mit dem Burnout um die Wette - bis zur Invalidität.Ella808 hat geschrieben:...würde mich nur nutz- und wertlos fühlen.
Ja.Ella808 hat geschrieben:Ganz schön blöd. oder?!
Das weiß ich aber auch nur, weil ich durch Schaden klug werden musste. Willst du großen Schaden haben?
Gibt es in Deutschland kein Krankengeld?Ella808 hat geschrieben:solange. dafür reicht mein Finanzpolster nicht.
Zwischen Stationär und Reha gibt es einen Unterschied. Stationär ist für den Aktufall, vergleichbar mit einem Krankenhausaufenthalt bei einer OP oder nach einem Unfall. Reha ist Teil des Genesungsprozesses, wie eine Art Kur, wo man faktisch lernt, mit seiner Krankheit dann langfristig umzugehen (zb. mit Prothesen laufen, spezielle Diät halten, und im Burnout Fall, Entspannungstechniken, Kommunikationstechniken lernen, Nein sagen lernen, auf sich selber achten, faktisch eine totale Lebensveränderung in Angriff nehmen und für die Dauerhaftigkeit ausbauen - von Bewegungs-, Ess-, Entspannungs-, bis hin zu Stressverhalten....)Ella808 hat geschrieben:muss sofort stationär / Reha
Mag aber sein, dass es da durchaus auch spezielle Mischformen gibt, die so in der Mitte zwischen Krankenhaus und Reha liegen. Bei mir auf Reha wurde sehr deutlich und vehement betont, es wäre KEINE Klinik, KEIN Krankenhaus - wir daher KEINE Patienten. Ich habe mitbekommen, wie Menschen die noch nicht so weit waren direkt ins Krankenhaus überstellt werden mussten. Eine Reha "macht einen wieder fit" - fehlen noch die Grundreserven, gehts nach hinten los.
Also wäre Stationär in deinem Fall vermutlich nicht die verkehrteste Idee. Aber geh zu deinem Hausarzt. Du hast die Wahl. Du gehst aufrecht auf zwei Beinen hin, oder liegend mit Blaulicht. Was ist dir lieber?
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
hi lilena, ich schulde dir noch ne Rückmeldung....
Nächste Woche muss ich nochmal zum Hausarzt - und hab dummerweise echt Bammel davor. ihn wieder wegen ein paar Psycho-Problemchen zu "stören". Aber im Endeffekt lenkt mich die "Planung" meiner "Wiederherstellung" auch irgendwie ab, mich mit meinem PRooblem zu beschäftigen. Ist das irgendwie nachvollziebar??????.
Danke lilena für deine Nachricht.
...ja. ich erkenn mich da zu 100 % wieder. leider. von der Denkweise komm ich gerade nicht weg. Obwohl sehr viel verrückt spielt (körperlich) und die Psyche nicht mehr hochkommt. WObei das Tränenmeer momentan versiegt. endlich. zumindest solang mich niemand auf irgendwas anspricht.lilela hat geschrieben:ich dachte: Nein, das kann ich nicht. das wäre ein eingeständnis meiner schwäche. ich hab genauso gedacht wie du. nur immer weiter, damit keiner denkt, ich bin nicht belastbar, bin schwach.
und das obwohl ich keine sozialkontakte mehr hatte, obwohl ich kundentermine permanent verschoben hab, weil ich krank war oder nicht imstande war auto zu fahren.
auch das macht mir mega-Angst. So ein kleiner Betrieb. Chef ein plappermaul, mir schlägt schon allein beim Gedanke daran, dass Herz wahnsinnig. Mein Magen krampft sich zusammen. noch schlimmer wenn ich dran denk, dass es meine Familie mitbekommt. Hab doch immer schön den Eindruck hinterlassen, dass ich alles immer irgendwie hinbekomm.lilela hat geschrieben:was sag ich in der firma? wie werden die reagieren?lilela hat geschrieben:wie reagieren kollegen, wenn sie sehen wie schwach ich bin. mein gott, das war furchtbar!!
Nächste Woche muss ich nochmal zum Hausarzt - und hab dummerweise echt Bammel davor. ihn wieder wegen ein paar Psycho-Problemchen zu "stören". Aber im Endeffekt lenkt mich die "Planung" meiner "Wiederherstellung" auch irgendwie ab, mich mit meinem PRooblem zu beschäftigen. Ist das irgendwie nachvollziebar??????.
Danke lilena für deine Nachricht.
Be yourself - everyone else is taken! (.... ich arbeite daran....)
@feuerpferd.
du warst zwei MOnate dort... puuh. Gut wenn es geholfen hat. - aber mir machen solche Zeiträume echt Angst. "Ich hab ja nix. komm nur mit niemanden mehr klar. zieh mich total zurück etc. pp. bla bla bla. ich denke du verstehst mich. *lol*
Die klinik hat bei der Suche geholfen? wie haben die es geschafft, die vollen Terminkalender der Therapeuten zu umgehen?
Ich werd versuchen meinen Hausarzt so viel wie möglich zu sagen. Aber das ist immer leichter "geschrieben" als gesagt.
danke Feuerpferd.
beim einweisen in eine klinik - bekommt ja jeder mit was los ist. Die Reha kann ich auf Rücken schieben. Aber eine psychosomatische Klinik??? die stellen doch auch die Krankmeldung aus - oder? dann kann ich mir doch gleich auf die Stirn schreiben - Burnout und Depression - komme mit meinem Leben nicht mehr klar....feuerpferd hat geschrieben:warum lässt Du Dich nicht in eine Klinik einweisen?
du warst zwei MOnate dort... puuh. Gut wenn es geholfen hat. - aber mir machen solche Zeiträume echt Angst. "Ich hab ja nix. komm nur mit niemanden mehr klar. zieh mich total zurück etc. pp. bla bla bla. ich denke du verstehst mich. *lol*
Die klinik hat bei der Suche geholfen? wie haben die es geschafft, die vollen Terminkalender der Therapeuten zu umgehen?
eher nicht. leider. Mein normales Umfeld ist derzeit auch nur "Stress" für mich. ich meide meine Freunde und meine Familie sowieso - und das war früher definitiv komplett andersrum. (...also nicht dass die mich gemieden hätten... haben weitaus mehr zusammen gemacht.) ich halte es einfach nicht mehr aus. ZWangsläufig mach ich Termine aus. Um nicht alles zu verlieren. - aber ein schönes Beisammensein sieht meiner Ansicht nach anderst aus. Zumal nach einer Weile einfach auch mein Körper verrückt spielt. Letztens auf dem Geburtstag eines kumpels z. B. war nach 2-3h Schluss - mein Ohr hat nicht mehr mitgemacht. Hörleistung lässt nach, Ohrenschmerzen, das ganze Programm. Hab mich dann relativ zügig verabschiedet. Seitdem ist Funkstille. Kanns ihnen nicht verübeln. Die wissen nicht was mit mir los ist und ich kanns ihnen (noch) nicht sagen.feuerpferd hat geschrieben:Und vielleicht ist Tagesklinik für Dich auch die richtige Wahl, wenn Dich Dein normales Umfeld eher stabilisiert.
Ich werd versuchen meinen Hausarzt so viel wie möglich zu sagen. Aber das ist immer leichter "geschrieben" als gesagt.
danke Feuerpferd.
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Hallo Arta,
danke für deine klaren Worte. Wohl braucht man das manchmal...
Nächste Woche hol ich mir einen Termin beim Hausarzt. Ich brauch Unterstützung. und dass nicht erst in einem Jahr, wenn irgendein Therapeut ein Platz für mich hat - denn wer sagt mir, dass er der richtige sein wird? dass er mich behandeln will/kann, dass die Chemie stimmt. ist alles ziemlich grau momentan.
Danke Arta, für deine offene Meinung und Teilhabe.
danke für deine klaren Worte. Wohl braucht man das manchmal...
Doch, gibt es. liegt ca. 30-35% unter deinem aktuellen Einkommen. Das bringt meinen "Finanzplan" sehr stark ins wanken. Habe, wie jeder, laufende Verpflichtungen und zudem noch ein Eigenheim, dass es abzubezahlen gilt. Verlier ich mein Job, mein Einkommen, verlier ich zwangsläufig auch mein Haus. Das ganze ist wie ein Domino-Spiel - fällt ein Stein um, ist der Rest nicht mehr aufzuhalten. Vater Staat. Unser Sozialstaat. Der ist wirklich toll - solange man kein Eigentum hat. Hab mich allerdings noch nicht explizit darüber erkundigt, welche Möglichkeiten es gibt. Es ist nur ein sehr großes Schreckgespenst, dass mich zusätzlich runterzieht. ob begründet oder nicht. ich kann es derzeit nicht ablegen.Arta hat geschrieben:Gibt es in Deutschland kein Krankengeld?
okay, hört sich logisch an. und der Therapeut hat leider eindeutig stationär gesagt. Nochmal ins Gespräch komm ich derzeit nicht um mich nochmal beraten zu lassen (kennt ihr das eigentlich, dass die Therapeuten/Ärtze etc. euch irgendwas zum Befund sagen und ihr seid nicht mehr in der Lage zu reagieren, zu denken? zu erwidern, nachzufragen?), da er derzeit im Urlaub ist. Mitte September werde ich wohl wieder mehr aktiv tun können. (Therapieplatzsuche).Arta hat geschrieben:Zwischen Stationär und Reha gibt es einen Unterschied
im Grunde weiss ich, dass du Recht hast, Arta. Aber irgendwas in mir sträubt sich noch immer. Solange ich noch halbwegs in der Lage bin mein "Soll" zu erfüllen. ich weiss, das ist sowas von bescheuert. Du siehst, die EInsicht kommt langsam. Aber die Hemmung tatsächlich den einen richtigen Weg zu gehen, ist noch zu groß. Ich weiss nicht, ob ihr das verstehen könnt.Arta hat geschrieben:Und du kannst nicht "nichts tun". Solange du Angst hast, diesen Lebensthemen zu stellen, rennst du mit dem Burnout um die Wette - bis zur Invalidität.
Nächste Woche hol ich mir einen Termin beim Hausarzt. Ich brauch Unterstützung. und dass nicht erst in einem Jahr, wenn irgendein Therapeut ein Platz für mich hat - denn wer sagt mir, dass er der richtige sein wird? dass er mich behandeln will/kann, dass die Chemie stimmt. ist alles ziemlich grau momentan.
Danke Arta, für deine offene Meinung und Teilhabe.
Be yourself - everyone else is taken! (.... ich arbeite daran....)
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- Helferlein
- , 45
- Beiträge: 68
Liebe Ella,
wenn Du wüsstest wie sehr ich mich in Deinen Beiträgen wiederfinde - vor 1 1/2 Jahren. Mir ging es genauso, die Zerissenheit zu wissen, dass es so nicht weitergeht und der Wunsch trotzdem alles normal weiterlaufen lassen zu wollen. An einem Punkt hast Du es noch schwerer - Deine finanzielle Belastung hab ich in der Form nicht.
Letztendlich kannst nur Du selbst den Schritt gehen, alles was wir hier machen können ist Dir ein wenig Ermutigung zukommen zu lassen und zu erzählen, wie es bei uns war.
Zur Krankschreibung: Das kann ggf. auch Dein Hausarzt machen. Haben viele meiner Mitpatienten so geregelt. Bei mir kam irgendwann im Laufe der Behandlung der "Leckt mich doch"-Moment und dann hab ich offen kommuniziert, dass ich psychische/Psychosomatische Probleme habe. Nicht en detail, aber ich hab nicht länger was körperliches vorgeschoben. Und es war wie ein Befreiungsschlag und in Lohn und Brot bin ich immer noch. Aber das ist eine individuelle Erfahrung.
Und zum Thema Thera-Suche: Na, wenn die ihre Beziehungen und Netzwerke spielen lassen geht doch mehr, als wenn man als Einzelne losziehen muss. Die wissen dann ja auch ungefähr, wer passen könnte, das ist auch ungemein hilfreich. Weiß aber nicht ob das wirklich jede Klinik so macht.
Und Tagesklinik oder nicht: Muss ja nicht sein. Mir hat die Tagesklinik nicht ganz so viel Angst gemacht und ich habe einen tollen Mann, der mir eine grosse Stütze und ein Nest gibt. Der UNterschied ist ja meist nur das Schlafen in der Klinik, das Programm ist gleich.
Wenn ich nach Deinen Beiträgen gehe denke ich dass Du DRINGEND eine Auszeit von Deinem Alltag brauchst, Deine Symptome hören sich sehr besorgniserregend an. Wünsch Dir dass Dir viel Mut und Kraft und wenig Hindernisse auf Deinen Weg in die Behandlung.
wenn Du wüsstest wie sehr ich mich in Deinen Beiträgen wiederfinde - vor 1 1/2 Jahren. Mir ging es genauso, die Zerissenheit zu wissen, dass es so nicht weitergeht und der Wunsch trotzdem alles normal weiterlaufen lassen zu wollen. An einem Punkt hast Du es noch schwerer - Deine finanzielle Belastung hab ich in der Form nicht.
Letztendlich kannst nur Du selbst den Schritt gehen, alles was wir hier machen können ist Dir ein wenig Ermutigung zukommen zu lassen und zu erzählen, wie es bei uns war.
Zur Krankschreibung: Das kann ggf. auch Dein Hausarzt machen. Haben viele meiner Mitpatienten so geregelt. Bei mir kam irgendwann im Laufe der Behandlung der "Leckt mich doch"-Moment und dann hab ich offen kommuniziert, dass ich psychische/Psychosomatische Probleme habe. Nicht en detail, aber ich hab nicht länger was körperliches vorgeschoben. Und es war wie ein Befreiungsschlag und in Lohn und Brot bin ich immer noch. Aber das ist eine individuelle Erfahrung.
Und zum Thema Thera-Suche: Na, wenn die ihre Beziehungen und Netzwerke spielen lassen geht doch mehr, als wenn man als Einzelne losziehen muss. Die wissen dann ja auch ungefähr, wer passen könnte, das ist auch ungemein hilfreich. Weiß aber nicht ob das wirklich jede Klinik so macht.
Und Tagesklinik oder nicht: Muss ja nicht sein. Mir hat die Tagesklinik nicht ganz so viel Angst gemacht und ich habe einen tollen Mann, der mir eine grosse Stütze und ein Nest gibt. Der UNterschied ist ja meist nur das Schlafen in der Klinik, das Programm ist gleich.
Wenn ich nach Deinen Beiträgen gehe denke ich dass Du DRINGEND eine Auszeit von Deinem Alltag brauchst, Deine Symptome hören sich sehr besorgniserregend an. Wünsch Dir dass Dir viel Mut und Kraft und wenig Hindernisse auf Deinen Weg in die Behandlung.
Bitte schön.Ella808 hat geschrieben:Danke Arta, für deine offene Meinung und Teilhabe.
Ich weiß, dass es nicht fruchtet. Ich hab den Leuten auch nicht geglaubt, damals. Hab ihre Szenarien und Warnungen als Übertriebe empfunden, ihre Vorstellungen für mit meinem Leben unvereinbar usw.
Im Endeffekt muss man selber bluten, das kann einem keiner abnehmen. Und man sinkt so tief, wie man eben sinken muss, um sein Leben endlich in die Hand zu nehmen und nicht am Gängelband zwischen allen Anderen und deren Erwartunge, Ansichten, Vorstellungen,... und der Angst vor dem was die ANDEREN sagen herzuziehen.
Ein interessantes Bild, das dein inneres Kind kennen könnte:
Dem kleinen Kind fehlt etwas ganz dringend, und es schreit. Die Mutter aber kümmert sich nicht um die Bedürfnisse des Kindes, sondern schaut sich ängstlich um und sagt: "Bitte reiss dich zusammen, DIE LEUTE SCHAUEN SCHON!"
Vielleicht kommt dir das bekannt vor.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
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