Wie soziale Isolation durchbrechen?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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h5zwfjfklxm
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Beitrag So., 10.03.2013, 18:45

Mein Vater kann Smalltalk. Er hat Karriere gemacht. Er hat spät geheiratet. Wenn ich mir ihn als Vorbild nehme:

Ich weiß nichts über sein Leben. Meine Mutter weiß nichts über seine Kindheit, sein Leben vor der Ehe. Zwei einsame Menschen, die heiraten und einsam bleiben.

Ich habe meine Eltern nie küssen sehen. Nie ihre Kinder umarmen. Ergebnis: Meine Schwester ekelt sich vor jedem Händedruck.

Gefühle zeigen war verboten. Ergebnis: Ich habe seit vielen Jahren nicht mehr geweint.

Verdammte Scheiße, wo soll ich anfangen. Ich habe so Angst vor anderen Menschen, wenn sie rausfinden, wie kaputt ich bin.

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Vancouver
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Beitrag So., 10.03.2013, 19:42

h5zwfjfklxm hat geschrieben:
Verdammte sch***, wo soll ich anfangen. Ich habe so Angst vor anderen Menschen, wenn sie rausfinden, wie kaputt ich bin.
Hier bringst du eine sehr große Angst von dir zum Ausdruck.

Als ehemalige (nicht so stark, aber doch durchaus auch gewesene) Soziophobikerin, die sich heute selbstsicher und sich wohlfühlend in allen Gruppen bewegen kann, kann ich dir nur sagen, die wenigsten sind "nicht kaputt", bzw. fast jeder hat Ängste, wovor auch immer. Dies hat sich für mich immer mehr im Laufe der Zeit herausgestellt. Aber es ist nichts schlimmes, das über diese Leute zu wissen. Für mich ist es auch nicht mehr schlimm, wenn jemand über meine Ängste (gibts ja immer noch in anderen Bereichen) bescheid weiß. So ist das Leben. So ist der Mensch. Macht nix. Scheiss drauf.
Jemand anderen herabwürdigen ist auch nicht die Lösung.

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rainman33
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Beitrag So., 10.03.2013, 23:46

Vancouver hat geschrieben:
h5zwfjfklxm hat geschrieben: Als ehemalige (nicht so stark, aber doch durchaus auch gewesene) Soziophobikerin, die sich heute selbstsicher und sich wohlfühlend in allen Gruppen bewegen kann, kann ich dir nur sagen, die wenigsten sind "nicht kaputt", bzw. fast jeder hat Ängste, wovor auch immer. Dies hat sich für mich immer mehr im Laufe der Zeit herausgestellt. Aber es ist nichts schlimmes, das über diese Leute zu wissen. Für mich ist es auch nicht mehr schlimm, wenn jemand über meine Ängste (gibts ja immer noch in anderen Bereichen) bescheid weiß. So ist das Leben. So ist der Mensch. Macht nix. sch*** drauf.
Aber darum gehts doch nicht! Ich denke, das weiß er selber gut genug...Ich kann ziemlich gut nachfühlen, wie er sich wirklich fühlt..es geht sicher zum Teil um extrem tiefliegende Scham- und Schuldgefühle, dessen Ursachen man nicht mal annähernd versteht..man fühlt sich einfach wertlos und hilflos durch seine eigene spezifische Problematik..ich kenne sowas selbst seit meiner Kindheit..egal, wie sehr man sich versucht mit anderen zu vergleichen und zu identifizieren, oder wie sehr auch andere Menschen einem erzählen, dass sie auch Ängste und Probleme haben..es ändert nichts, nicht das Geringste!!!..solange man nicht die unbewussten Ursachen bearbeitet und neu formen kann..

Es ist leider eine grausame und bittere Realität - wie schon tausendmal in diesem Forum erwähnt - man kann nur bei sich selbst anfangen und seine innere Realität ändern, um sein eigenes Universum, seine eigene äußere Realität zu ändern und neu zu erleben..denn jeder Mensch lebt in seiner völlig eigenen Realität..das müßte mittlerweile auch den meisten Menschen klar geworden sein..

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Vancouver
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Beitrag Di., 12.03.2013, 17:09

@rainman,

auch wenn es nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist, aber ich fand die Erkenntnis und vor allem das Erleben damals, dass auch andere ihr Fett vom Leben abbekommen haben sehr beruhigend. Ich dachte lange Zeit, ich bin ziemlich allein der Looser unter vielen, erfolgreichen, beliebten Leuten. Dem ist aber nicht so und das sollte man sich auch vor Augen führen.
Wenn man sich selbst klein macht, macht man andere automatisch größer. Das sollte man relativieren und mir ist bewusst, dass dies rationell nicht so leicht möglich ist, aber man darf das auch ruhig sagen.
Jemand anderen herabwürdigen ist auch nicht die Lösung.

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Henrike76
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Beitrag Di., 12.03.2013, 17:31

Hallo h5zwfjfklxm,

Danke für Deine Offenheit (wer schon alles kann, hat schon verloren).

Dein Name ist übrigens sehr einprägsam!

Das was Du hast haben in Teilen andere Menschen auch. Ich habe auch nie so richtig nach dem Abi nen eigenen Freundeskreis gehabt.

Dann ist nach dem Umzug nach Hessen (auch durch zu viel Arbeit) nicht wrklich was gelungen.

Nun nachdem ich beruflich frei habe geht es auf einmal positiv nach vorne. Habe nun sogar nen eigenen Fanclub meines Lieblingsfussballvereins gegründet (da musste ich aber auch best. 500 Stunden für investieren).

Im Prinzip kann man nur da was hinbasteln wo man nen Aufhänger hat (Thema) und Spass dran hat. Meine Meinung.

Meine Selbsthilfegruppe habe ich umgeswitcht, weil da Null soziales Netzwerk entstand.

Im Prinzip ist der Königsweg ganz positiv auf andere zuzugehen (musste ich auch lernen) selbst wenn Dich manches zunächst ärgert.

Jeder hat doch Interessen, Vorlieben, ehemalige Hobbies, dieses Potential hast Du mit Sicherheit auch.

Geh mal ganz in die Jugend zurück und überlege mal was Dir da gut tat.

Versuche aber am besten mal eine Sache erneut (nicht überfordern) und berichte hier. Ich würde nicht abwarten, bis die Depressionen weggehen. ich persönlich will jetzt leben und nicht 2015.

Ich würde mich nicht zu sehr als unfähig darstellen, das zieht Dich nur noch mehr runter. Wünsche viel Kraft und gutes Gelingen.

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Schlampowski
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Beitrag Mi., 13.03.2013, 01:18

Ich hab dass auch dass ich wenig unter Menschen gehe, ausser auf der Arbeit und eine Freundschaft pflege ich ansonsten hänge ich bei meinen Eltern ab. (Die wirklich ganz besondere Menschen sind, die ich sehr schätze)

Ich will auch gar nicht mit Menschen zusammensein ich habe so viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht dass ich lieber Zuhause bin, vll. Kontakte im Internet aber dass wars dann auch schon.

Ich sehne mich nach Liebe und würde mir eine Partnerschaft wünschen einen Menschen mit dem man alles teilen kann. Dass wäre schön.

Aber warum sollte ich sonst Kontakte mit Menschen haben außer dass übliche Grüssen und die Floskeln im Supermarkt.
Wenn der Mensch kein ewiges Gewissen hätte, das Große und das Geringe, aus dem Strudel dunkler Leidenschaften hervorbrächte, wenn darunter sich die bodenlose, durch nichts zu füllende Leere verberge - was wäre dann das Leben anderes als Verzweiflung?

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h5zwfjfklxm
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Beitrag Mo., 27.05.2013, 19:33

h5zwfjfklxm Schwester: "Ich war letzte Nacht bis 2 Uhr wach."

h5zwfjfklxm: "Warum das?"

h5zwfjfklxm Schwester: "Ich hatte mein Handy angelassen. Auf Technik kann man sich nie total verlassen. Das kann leicht zu einem Brand kommen."

(Hausbrand durch Handy? Noch nie gehört.)

h5zwfjfklxm: "Warum hast du es nicht einfach ausgeschaltet?"

h5zwfjfklxm Schwester: "Ich habe gewartet, dass mir jemand per SMS zum Geburtstag gratuliert."

(Habe ich etwas verpasst? Es hat doch niemand ihre Handynummer.)

h5zwfjfklxm: "Und? Wer hat gratuliert?"

h5zwfjfklxm Schwester: "Niemand."


Das ist die Parallelwelt, wo man stundenlang wach im Bett sitzt und auf das Handy starrt. Oder wo man denkt, Heiraten kommt noch früh genug (siehe Text 1) und der Traummann steht plötzlich da. Oder wo man denkt, man muss einfach nur interessante Dinge erzählen:

h5zwfjfklxm: "Ich war über Pfingsten in München"

h5zwfjfklxm Bürokollege: "Ah, hast du Freunde besucht und dort übernachtet?"

h5zwfjfklxm: "Nein, in einem Hotel."

h5zwfjfklxm Bürokollege: "Warst du mit deiner Freundin dort?"

h5zwfjfklxm: "Nein. Allein."

(Toll. Gespräch kaputt. Statt vom deutschen Museum zu erzählen, habe ich mich mal wieder lächerlich gemacht.)

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Henrike76
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Beitrag Mo., 27.05.2013, 19:54

Hallo h5zwfjfklxm,

da hatten die Leute hier echte Tips gegeben und Du schreibst nach so langer Zeit so einen Käse?

Na ja wers braucht?

Ansonsten kann man den Thread hier auch zumachen.


dieeineundandere
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Beitrag Mo., 27.05.2013, 19:58

h5zwfjfklxm - du beweist durch deine monologe hier, die überhaupt nicht auf das geschriebene der leute eingehen, dass du offensichtlich gar nicht an kommunikation interessiert bist. anscheinend willst du hier nur etwas loswerden und nicht interagieren. wobei das natürlich auch dein gutes recht ist, aber ich nehme an, bald werden es die leute aufgegeben haben.
When I see the light, true love forever
burn my shadow away
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Henrike76
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Beitrag Do., 30.05.2013, 10:02

Hallo Schlampowski ,

da H5zwXXXXX nix mehr interagiert noch kurz ne Stellungnahme meinerseits zum Post vom 13.03. 2103.

Du hast Recht, wieso solltest Du unter Leute gehen, wenn es Dir allein so gut gefällt. Noch dazu dann die Eltern im Hinterhalt!

Es könnte aber auch sein, dass Du in ne Depression gerätst, dann ist oft das hinausgehen fast nicht mehr möglich!
Wer dann nicht ein klitzekleines Netzwerk hat an was er anknüpfen kann, ist ggf. echt gelackmeiert!

Also ich kann nur davor warnen sich zu sehr zurückzuziehen (wobei ich nicht weiss was Du da alles hast!).

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h5zwfjfklxm
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Beitrag Mi., 18.12.2013, 21:42

h5zwfjfklxm hat geschrieben:Wie kann man wieder wollen? Ich gehe zur Weihnachtsfeier. Wieder kein Hoffungsfunken. Wieder keine Idee für eine Änderung. Ertrinke im Selbstmitleid. Ändere mich nie. Werde älter. Verschwende meine Zeit. Hasse alles. Schweige tagelang. Denke: Mit 15-20 sollte man sich verlieben, sich liebenswert fühlen. Mit 35 nur ignoriert zu werden, killt innerlich. Ein Totalschaden, wo soll ich anfangen? Verschwende mein Leben. Resignation. Stillstand. Wie kann man wieder wollen?
Genau wie vor 1 Jahr.



h5zwfjfklxm: "Herzprobleme"

Arzt: "Alle Körperwerte in Ordnung. Das ist psychisch."

h5zwfjfklxm: "Nein, ich bilde mir das nicht ein, es ist nicht mein neues Hobby 40 Minuten im Wartezimmer zu sitzen."

Was soll ich beim Psychologen? Die Weihnachtsfeier erzählen? Ich war wieder dort. 3 Stunden zähe kurze Gespräche und feiern simuliert. Dann laute Musik, alle reden durcheinander, mein Spracherkennungsmodul ist überfordert und versteht nur noch jedes dritte Wort. Soll ich tanzen, was ich noch nie gemacht habe? Noch eine weitere Stunde ratlos, dann weg.

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Henrike76
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Beitrag Mi., 18.12.2013, 22:22

h5zwfjfklxm hat geschrieben:
h5zwfjfklxm hat geschrieben:Wie kann man wieder wollen? Ich gehe zur Weihnachtsfeier. Wieder kein Hoffungsfunken. Wieder keine Idee für eine Änderung. Ertrinke im Selbstmitleid. Ändere mich nie. Werde älter. Verschwende meine Zeit. Hasse alles. Schweige tagelang. Denke: Mit 15-20 sollte man sich verlieben, sich liebenswert fühlen. Mit 35 nur ignoriert zu werden, killt innerlich. Ein Totalschaden, wo soll ich anfangen? Verschwende mein Leben. Resignation. Stillstand. Wie kann man wieder wollen?
Genau wie vor 1 Jahr.



h5zwfjfklxm: "Herzprobleme"

Arzt: "Alle Körperwerte in Ordnung. Das ist psychisch."

h5zwfjfklxm: "Nein, ich bilde mir das nicht ein, es ist nicht mein neues Hobby 40 Minuten im Wartezimmer zu sitzen."

Was soll ich beim Psychologen? Die Weihnachtsfeier erzählen? Ich war wieder dort. 3 Stunden zähe kurze Gespräche und feiern simuliert. Dann laute Musik, alle reden durcheinander, mein Spracherkennungsmodul ist überfordert und versteht nur noch jedes dritte Wort. Soll ich tanzen, was ich noch nie gemacht habe? Noch eine weitere Stunde ratlos, dann weg.
Kollege h5zwfjfklxm:
Verzeih bitte aber was erwartest Du von einer Weihnachtsfeier?
Mehr als Smalltalk, Besaufen und evtl. paar lustige Stories gibt's da doch gar nicht.

Wie einige schon schrieben: Es geht besser über eigene Communities, habe aber gerade ne neue Stadt geentert und soo schnell geht es da auch nicht (weil ich abends platt bin z.B.).

Sei aber zufrieden wenn Du 1 schon hast. Da bleib dran und gucke dann.

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JoeJoe
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Beitrag Do., 02.01.2014, 13:33

Ist es nur die Angst selbst, die dich zurückhält oder weißt du eher nicht worüber du reden sollst - fehlt dir ein "Plan"?

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h5zwfjfklxm
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Beitrag So., 13.04.2014, 17:57

JoeJoe hat geschrieben:Ist es nur die Angst selbst, die dich zurückhält oder weißt du eher nicht worüber du reden sollst - fehlt dir ein "Plan"?
Beides.
Ich glaube mein halbes Leben haben mich andere nicht interessiert. Gespräche=lästige Fragen beantworten.
Später waren Gespräche wie Schach. Ich überlege vorher, was ich sagen kann, was der andere sagen wird, was ich darauf sagen werde,... Es läuft dann nie nach Plan und ich verliere das Gespräch.
In Gruppen ist das Thema längst vorbei, bis mir etwas einfällt. In Dialogen hat mich jemand als nerviges Kleinkind bezeichnet.
In letzter Zeit kommt Angst dazu. Angst vor alltäglichen Themen wie Freunde, Beziehung, Urlaub, Privatleben. Was soll ich zu Themen sagen, die ich nicht kenne?

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h5zwfjfklxm
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Beitrag Do., 19.06.2014, 19:23

Vater: "Ich will noch einmal das Mittelmeer sehen. Ich brauche jemand der mitfährt, wenn es mir nicht gut geht."

Was würdet ihr machen?


A) Ich biete ihm an, im Oktober mitzufahren

Vielleicht wird es schlimm: Es beginnt beim Frühstück, wo er bestimmen will, was ich esse. Tagsüber Vorwürfe, dass ich schon immer alles falsch mache. Und endet vielleicht im Krankenhaus.

Vielleicht wird es weniger schlimm: Vielleicht erkennt er, dass er nie ein Vater war. Vielleicht hilft ein letzter gemeinsamer Urlaub.



B) Ich erfinde berufliche Gründe und fahre nicht mit

Er hat angekündigt, dann allein im heißen August zu fahren. Ihn umstimmen geht nicht. Das wird er vielleicht nicht überleben. Vielleicht will er das so.

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