Ein weiterer Vorteil: es sind oftmals gern die anderen "schuld": der Chef, das Mobbing, die Firma, die Leistungsgesellschaft, die zu hohen Zielvorgaben und Anforderungen....mitsuko hat geschrieben:Lou Who hat geschrieben: Und warum? Na weil man sich für den Burn-Out nicht schämen muss. Man hat ja schließlich auch hart dafür gearbeitet. Die vorzeigbare Depression für Leistungsträger.
hier z.B.:
Man könnte dies übrigens auch als "reaktive Depression" bezeichnen.Ganz einfach: Sie wurde durch die überlastenden Arbeitsumstände ausgelöst und ging nach Beendigung dieser samt der Erschöpfung und den Ängsten von alleine wieder weg.
Liebe Münchnerkindl,
ich finde du bist das beste Beispiel, in dem du nun darauf bestehst, dass dein Vater ein Burnout hatte, und eben keine psychische Erkrankung.
Genau das ist der Grund warum sich dieser Begriff so durchgesetzt hat. Zu vermuten dein Vater hatte eben auch in Wahrheit eine Depression oder neurologische Erkrankung kommt für dich fast einer Beleidigung gleich. Also einerseits hältst du die Aussage von Debussy "Burnout ist keine Krankheit" für eine Frechheit, andererseits argumentierst du aber grad in exakt in diese Richtung. Mein Vater war nicht krank, es war nur der Job.
Ich sehe aber auch den Vorteil darin, dass sich Menschen aufgrund des positiv besetzten Burnoutbegriffes in Behandlung begeben. Die Hemmschwelle zum Arzt zu gehen sinkt und somit steigt die Chance Hilfe zu bekommen. Wenn das nur unter dem Deckmäntelchen dieses Begriffs geschieht, dann hat er doch seine Daseinsberechtigung. Ich denke aber dennoch dass es dann sinnvoller wäre, weg von dieser Pseudodiagnose zu kommen. Weg vom Außen (der böse Job) hin zu sich selbst.
Lg
leserin