Hallo Widow!
Ich versuche es mal. Ja? Ich finde das Thema natürlich interessant, sond eh schon lange auch meine insgeheimen Fragen und als Altuser hatte ich wohl auch mal die Frage zum sich selbst „überpsychologisieren“.
Ich möchte hier auch keinen direkt ansprechen und möchte das auch so gelesen wissen!
Ich persönlich bin da auch immer wieder schockiert, dass viel Therapie gebraucht wird, aber inzwischen sehe ich das als spezifische Häufung hier im Forum und nicht als Therapierealität. Ich kenne Menschen von klein auf an, die sehr früh und bis heute noch in Therapie sind wo es wirklich indiziert ist. Ich kenne wirklich niemanden, der Therapie als Lebensbeistand für immer sucht. Finde ich auch unrealistisch, weil ich die Annahme habe, dass das wahre Leben dann an einem vorbeiläuft, wenn die Therapie Mittelpunkt des Lebens ist und bleibt. Von mir selber weiß ich natürlich, dass es temporär schon so ist, aber dann kommen natürlich, vielleicht für Einige unnatürlich die neuen Entwicklungen.
Ich bin nun eine in Ü30 in Therapie gegangenen das erste mal.
Widow hat geschrieben:Eine davon lautet: Warum reichte Therapie Nr. 1 nicht aus?
Ich hatte in der ersten Therapie deutliche Fortschritte gemacht und die hielten sich dann auch eine ganze Weile, dennoch hatte ich da in gewisserweise Angst vor einem Rückfall. So hatte ich als ein Sicherheitsnetz eine VT begonnen, die dann auch nach 25 Stunden beendet war. Ich war dort auch nur sehr sporadisch mit sehr langen Zeitabständen, weil sich wirklich zeigte, dass ich keinen Beistand mehr brauchte. Nun brach ja leider genau in dieser Zeit etwas Neues aus, was ich allein wieder nicht bewältigen konnte und in der Symptomatik völlig neu war, so dass das Handwerkszeug aus der vorigen Therapie nichts mehr brachte. Ich sehe es heute wieder so für mich, dass eine Depression leichter zu bearbeiten ist als jetzt eine PTBS, aber das nur am Rande. Das beantwortet also zum teil Frage drei. Und ja es ist so, dass ich Therapie jetzt einfacher finde und sich völlig neue Problemfelder eröffnet haben- leider.
Die zweite Frage kann ich also gar nicht beantworten.
Ansonsten habe ich natürlich im Moment Sorge, dass meine Therapiestunden nicht ausreichen, ich einfach noch nicht in der Lage bin wieder ein ganz normales Leben zu führen, verwerfe aber die Gedanken und übe in Geduld und auch Hoffnung, dass es schon alles wieder gut wird. Da werde ich schauen, ob ich dann wieder Therapie brauche oder nicht, allerdings finde ich schon eine eigene Bewährungszeit ganz gut. Ich glaube so hat das auch mal ein Therapeut ausgedrückt. Erstmal schauen wie es alleine geht und im Notfall kann man dann nochmal überlegen wie es weitergeht. Urlaube in den Therapien finde ich aus diesem Grund ganz vorzüglich schon für die eigenen Ersterprobungen. Für mich ist das aber auch eine wahnsinnige Arbeit im Innderen die da passiert, so dass ich im Grunde auch Urlaub benötige von der anstrengenden Therapie.
Soweit erstmal.
candle