Redebedarf mit Freunden über Therapie?!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Chinchi
Helferlein
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weiblich/female, 25
Beiträge: 57

Beitrag So., 01.07.2012, 10:52

Hallo,

wenn das Erstgespräch noch nicht stattgefunden hat, würde ich auch dem Freund sagen, dass es dir lieber wäre wenn ihr nicht zum gleichen Therapeuten geht. Das ist vielleicht unangenehm, aber das kleinere Übel und vielleicht wird er es auch verstehen. Sonst scheint ihr ja auch verständnisvoll miteinander umzugehen. Oder wenn du es dem Therapeuten sagst, könnte ich mir wie mitsuko gut vorstellen, dass er von sich aus sagt, das geht prinzipiell nicht. Habe auch schon gehört, dass Freunde nicht zu Therapeuten von Freunden gehen sollen.

Die "Beweise", ein besseres Wort fällt mir im Moment nicht ein, sind bei mir z.B. dass meine Freundin geduzt wird und ich nicht. Oder umarmt wird. Ok, das habe ich auch schon, aber das ging dann mehr von mir aus. Aber mit dem Du finde ich schon seltsam, weil meine Therapeutin gesagt hat sie siezt alle ab 18. Ich habe nämlich gesagt, dass mir du lieber wäre. Und seit der Unterhaltung mit der Freundin habe ich dieses Gefühl weniger gemocht zu werden. Davor hab ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht.

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mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1532

Beitrag So., 01.07.2012, 11:01

Und warum besprichst du diese ganzen Eindrücke und Gedanken von dir nicht mit der Therapeutin?
Solange das nicht geklärt ist, wirst du ja wahrscheinlich sehr gehemmt sein. Die Vorstellung, dass die Therapeutin dich nicht leiden kann und es dafür sogar Beweise gäbe, wird dir doch bei jedem Thema irgendwo im Hinterkopf sitzen.
Du kannst sie doch ganz konkret drauf ansprechen, dass du von der anderen Patientin erfahren hast, dass sie geduzt wird, aber dir ja damals gesagt wurde, keiner wird geduzt.

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Chinchi
Helferlein
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Beiträge: 57

Beitrag So., 01.07.2012, 11:11

Ja, dass müsste ich. Es fällt mir bloß leider sehr schwer. Aber im Moment denke ich viel darüber nach und sollte mich wohl überwinden...
Dass meine Therapeutin mich mag, das merke ich. Ich hab bloß das Gefühl, dass egal wen ich kennenlerne, dass es immer jemanden gibt, der "vor mir steht". Weißt du was ich meine?
Bei dem Gespräch mit der Freundin habe ich auch Dinge über die Therapeutin erfahren, die ich wahrscheinlich gar nicht wissen dürfte. Hab nicht nachgefragt, aber es wurde mir erzählt. Das schwebt auch in meinem Kopf rum. Soll ich das auch ansprechen?

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Thread-EröffnerIn
Echolotin
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Beiträge: 224

Beitrag So., 01.07.2012, 12:19

Chinchi wir schreiben am besten in deinem Thread weiter darüber. Dein Titel ist auch aussagekräftiger was das Thema angeht. Ok?

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Mia Wallace
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1288

Beitrag So., 01.07.2012, 12:39

Echolotin hat geschrieben: ich habe vor kurzem eine VT begonnen. Meine Frage steht ja schon oben, ergibt es sich erfahrungsgemäß im Verlauf der Therapie, dass ihr
auch mal mit Außenstehenden (Freunde) über die Therapie reden wollt oder ist es eher so, dass dies weniger oft vorkommt?
Bei mir war es so, dass ich, während ich in Therapie war keinerlei Bedürfnis hatte, mit Freunden/Familie/Mitpatienten über meine Therapie zu reden.
Also von mir selbst und meiner Therapie zu erzählen.
(Wobei ich bis heute nicht weiß, weshalb das so war)

Ich habe in meiner Therapiezeit oft hier mitgelesen, und wirklich sehr viel von den Erfahrungen, Erkenntnissen, Entwicklungen und Berichten anderer profitiert.
Aber selbst mitreden? Das wäre mir über weite Strecken zu viel gewesen.
(Manchmal -sehr selten, vielleicht 2, 3 mal hatte ich schon Lust)

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Zwackel
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 39
Beiträge: 687

Beitrag So., 01.07.2012, 18:23

Ich finde es wichtig, mit Freundinnen über die Themen zu sprechen, die auch in der Therapie Thema sind oder waren, einfach weil ich sonst zu sehr das Gefühl hätte, dass ich NUR mit der Therapeutin darüber reden kann. Dann würde ich mich zu sehr von ihr abhängig fühlen. Sie wird ja nicht immer für mich da sein. Wenn die Therapie zuende ist, dann werde ich jemand anderen brauchen, mit dem ich auch mal über sehr Persönliches sprechen kann. Wenn ich das aber vorher nie gemacht hätte, würde mir das schwer fallen.
Ich finde, es ist auch ein Erfolg der Therapie, wenn man lernt, dass man sich auch anderen Menschen gegenüber so öffnen kann, wie im Gespräch mit der Therapeutin.
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)

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Mia Wallace
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weiblich/female, 41
Beiträge: 1288

Beitrag Di., 03.07.2012, 21:20

Zwackel hat geschrieben:Ich finde es wichtig, mit Freundinnen über die Themen zu sprechen, die auch in der Therapie Thema sind oder waren
Das auf jeden Fall. Über meine wichtigen Themen habe ich immer, auch vor der Therapie schon mit meinen engen Freunden gesprochen.

Nur die allermeiste Zeit halt nicht über die Therapie und die Therapeutin. Für mich ein großer Unterschied.



Mir hat es oft geholfen, hier zu lesen, wenn andere Dinge ähnlich empfunden haben wie ich, dann Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse hatten, die auch auf mich passten.
Mir also aus dem Erleben anderer "herauszusuchen", was auch auf mich passte.
Wenn ich mein eigenes Denken, Fühlen und Erleben in der Therapie hier zum Thema gemacht hätte, hätten mich die Antworten und Sichtweisen anderer glaube ich total kirre gemacht. Vielleicht, weil ich so wenig gefestigt und geübt im Wahrnehmen eigener Gefühle war?

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