Psychoanalyse: WGKK stellt Rückvergütung ein

Spezielle Fragen zur Lage in Österreich

kaja
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Beitrag Do., 28.06.2012, 16:29

Völlig unabhängig vom Pro und Contra der PA sehe ich da noch ein ganz anderes Problem.

Man ist noch weit entfernt davon das psychische Erkrankungen auf einer Stufe mit physischen Krankheiten stehen.
Das (bestimmte) Behandlungen für psychische Erkrankungen, kaum oder gar nicht mehr von Krankenkassen übernommen werden, könnte man auch wieder als Signal an die Öffentlichkeit verstehen, dass es sich um Luxusprobleme handelt und nicht um einen Zustand mit Krankheitswert.
Das würde einen Rückschritt auf dem Weg zur Gleichstellung von physisch und psychisch Erkrankten bedeuten, nachdem die Öffentlichkeit (z.B nach dem Freitod von Robert Enke) endlich anfing sich mit dem Problem zu beschäftigen und psychische Krankheiten als solche zu akzeptieren anstatt sie als Zipperlein eines Haufen von Mimosen und Arbeitsverweigerern zu sehen.
After all this time ? Always.

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FreudsLeiden
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Beitrag Mo., 10.09.2012, 00:54

ich hab jetzt nie eine Rückvergütung für eine hochfrequente Psychotherapie beantragt, aber die vollen Kosten wurden ohnehin nicht ersetzt, oder? Ich hätte mir eine Psychoanalyse, 4 mal die Woche, 16 mal im Monat auch bei einem Selbstbehalt von 21 Euro oder was auch immer nicht leisten können.

Und andererseits frage ich mich ganz wirklich: hat das wirklich einen Sinn sich vier mal wöchentlich zum Preis von 100 Euro auf die Couch zu legen, vier Jahre lang. Wer suizidale Tendenzen hat, dem kann auch mit diesem Endlos-Gelaber nicht geholfen werden.
Reich mir die Hand, mein Leben
Nenn mir den Preis
Ich schenk' Dir gestern, heute und morgen
Und dann schließt sich der Kreis
Falco

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(e)
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Beitrag Do., 08.11.2012, 00:53

Ich könnte ohne Weiteres eine hochfrequentierte Psychoanalyse für viele Jahre erhalten, aber mir persönlich wär das zu viel, da hätte ich ja gar kein Leben mehr neben der Therapie. Dann könnte ich den Therapeuten auch gleich heiraten oder bei ihm einziehen. Da meine Schwester sich auf ähnliche Weise von mir abhängig macht, würde ich schon sagen, dass es wirklich auch ein Zu-Viel gibt, durchaus. Es braucht auch etwas Abstand, um das Gesagte zu verarbeiten und sich neu zu stabilisieren. Ich fand es sehr aufwühlend und destabiliserend, diese 2-mal pro Woche, und bin froh, dass ich jetzt wieder niedrigfrequentiert in Therapie gehe.

Aber zu kurz soll die Therapie auch nicht sein. Ich finde, sie sollte schon Jahre dauern dürfen, dafür weniger intensiv, sodass der Patient auf lange Zeit ein Sicherheitsnetz hat, aber doch versucht, auf eigenen Beinen stehen zu bleiben, so weit es nur irgendwie geht. Ich denke, das Bedürfnis, sich Ersatz im sozialen Umfeld zu suchen, steigt, wenn die Therapie nicht zu engmaschig ist. Ich beobachte das jedenfalls bei mir.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Admin
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Beitrag Do., 08.11.2012, 19:13

Hinweis: OT-Beiträge wurden in die Plauderecke ausgelagert.

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Widow
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Beitrag Do., 08.11.2012, 23:29

Sehr geehrter Admin,

darf ich fragen, inwieweit persönliche Bekundungen darüber, dass man subjektiv eine Psychoanalyse für "zu viel" halte, weil man subjektiv dann ja "gar kein Leben mehr neben der Therapie" hätte, bzw. darüber, dass man an dem jahrelangen "Gelaber" einer hochfrequenten Therapie ohnehin seine persönlichen Zweifel hätte, - was also, so frage ich mich (und Sie), hat das mit dem Topic des Threads zu tun hat, nämlich mit einer Sachinformation über eine geplante gesundheitspolitische Maßnahme von Krankenkassen in einem deutschsprachigen Land?
Ich versuche, die Netiquette-Regeln hier zu begreifen, denn die entsprechende Seite macht mich offenbar zum Analphabeten - anlässlich der Entwicklung dieses Threads war ich schon gestern wieder nicht mehr imstande, sie zu verstehen.

Dass ich übrigens mit der Auslagerung gewisser "OT-Beiträge" und damit mit der Eröffnung eines neuen Threads unter meinem Namen, den ich nie eröffnet hätte, nicht einverstanden bin, habe ich an der Auslagerungsstelle gerade vermerkt. Warum die OT sind und Voranstehendes hier nicht, das wäre, ich wiederhole mich leicht variiert, meine Frage.

Herzlich, wenngleich resigniert grüßend
Widow

Edit: PS: Da das nun wirklich OT ist (nur wohin, wenn nicht an die auslösende Stelle? Ein neuer Thread, dann hätte ich den hiesigen als Belegmaterial dort vollständig hineinkopieren müssen), rechne ich mit allem. Danke für die Geduld bis hierher.


pandas
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 00:07

Übrigens geht es in dem Artikel gar nicht hauptsächlich um eine Abschaffung von hochfrequenter PA (wenn auch wohl nur noch analytische PT mit 2 Stdn die Woche per Ö-KK finanziert werden soll).

Es geht ja vorrangig auch um die Frage, wie das Antragsverfahren per se sein soll.

In der Tat haben wir derzeit in D das gegensätzliche Verfahren: Das Gutachterverfahren.

Und das ist aber auch in der Debatte, da es eben auch nicht effektiv ist: Bekannterweise werden die Anträge ja dem Verfahren angepasst, was auch nicht Sinn der Sache ist.
So wird erwogen, es abzuschaffen. Dadurch würden sich wohl natürlich auch die möglichen bewilligbaren Therapieverfahren ändern.

Hier ein Link dazu:

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46001
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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stern
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 00:15

darf ich fragen, inwieweit persönliche Bekundungen darüber, dass man subjektiv eine Psychoanalyse für "zu viel" halte, weil man subjektiv dann ja "gar kein Leben mehr neben der Therapie" hätte, bzw. darüber, dass man an dem jahrelangen "Gelaber" einer hochfrequenten Therapie ohnehin seine persönlichen Zweifel hätte, - was also, so frage ich mich (und Sie), hat das mit dem Topic des Threads zu tun hat, nämlich mit einer Sachinformation über eine geplante gesundheitspolitische Maßnahme von Krankenkassen in einem deutschsprachigen Land?
Wenn auch nicht an mich gerichtet: Öööööhm widow... bist du dir sicher, dass dich an elanas Beitrag insbes. störte, das er -deiner Meinung nach- OT ist????

Davon abgesehen erachte ich eine derartige Stellungnahme nichtmal als OT: NICHT DASS DAS NOTWENDIGERWEISE MEINE MEINUNG WIEDERGIBT... aber in dem Link von Herrn Fellner steht ja, dass ein Kritikpunkt folgender sei:
Als zu lange erachtet man bei der Kasse jedenfalls eine Psychoanalyse, die mit bis zu vier Sitzungen pro Woche mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Ab Herbst wird diese Therapieform für Neuanträge grundsätzlich nicht mehr genehmigt, auch Zuschüsse werden keine mehr gezahlt. Weiterhin genehmigt werden sollen psychoanalytisch orientierte Therapien, aber nur bis zu zwei Wochenstunden.
http://derstandard.at/1339639164865/Ges ... ehr-zahlen
Und elanas subjektive Sicht ist, dass IHR (beachte: IHR, elana) eine hochfrequente Therapie (auch) zu viel wäre (siehe ihr Beitrag).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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(alte Weisheit)


Widow
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 00:34

Liebe Stern,

ja, mich hat an einigen Beiträgen hier (nicht nur dem von Dir erwähnten, wenngleich ich "mich daran aufhing") gestört, dass ein strikt sachbezogener Info-Thread über den angekündigten Abbruch der Finanzierung einer psychotherapeutischen Methode ausgenutzt wird, um wieder einmal
a) persönliche Ressentiments über jene Methode
und
b) nicht sachbezogene, sondern ausschließlich (und dann noch hypothetische, weil von keiner eigenen Erfahrung gedeckte) Ich-Befindlichkeitsaussagen (à la: "mir wär das ja ...")
zu artikulieren.

Wenn die Krankenkassen damit Politik machen, dass ihnen eine hochfrequente Psychotherapie zu teuer ist, dann ist das das eine (schlimm genug). Doch wenn dann auch noch hier via dergleichen OT-Befindlichkeitsäußerungen ihnen sekundiert wird, dann ärgert mich das doppelt. Übrigens, zur Politikmache - was hochfrequente Therapien anbelangt: Ich darf auf einen andernort hier schon verlinkten Artikel dazu verweisen:
viewtopic.php?f=41&t=26783

Liebe Grüße
Widow

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 00:52

@Widow, Himmel, das ist ein Psycho Forum für BEtroffene/Laien und einige Professionelle und keine gesundheitswissenschaftliche Arbeitsgruppe die sich auf politischer Ebene über den Sinn und/ oder Unsinn der Therapieform: Psychoanalyse streitet. Was erwartest du da von deinen MItmenschen? Und warum?
LG


Widow
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 01:01

Liebe yamaha (die Orgel, nicht das Motorrad, richtig?)

auf Deine Fragen hier meine unmaßgebliche Antwort:
ad 1) Nichts.
ad 2) Wegen vielfältiger Erfahrungen, auch hiesigen Orts. Zu denen zählt auch, dass ständig von den Gleichen dieselben Therapieverfahrensidiosynkrasien (um nicht wieder von Ressentiments zu schreiben) zum Ausdruck gebracht werden.

Dir einen lieben Gruß
Widow

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 01:18

liebe Widow,

Zu 1) was regst dich dann auf?


Zu 2) Auf welche Weise beeinflussen denn die "Gleichen" deine Lebenswelt? Und inwieweit sind die "Gleichen" im selbigen Ort dieselben "Gleichen" wie an hiesiger Stelle?- Manchmal sicher auch verwirrend mit den Gleichen die nicht zwangsläufig auch immer dieselben sind....

dir auch einen lieben Gruß
Yamaha


Widow
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 01:25

Liebe yamaha,
yamaha1234 hat geschrieben: Zu 1) was regst dich dann auf?
Ich habe es ja schon wieder bleiben lassen.

(Übrigens: Wenn man immer gleich in jedweder Diskussion den Gesprächspartner oder auch Kontrahenten fragt, was denn sein "lebensweltlicher" Hintergrund dafür sei, dass er sich in der aktuellen Diskussion so [>über Gebühr<, das ist dann ja immer mitgedacht] >engagiere<, dann wird man im >wahren Leben< bald die Erfahrung machen, dass man nicht mehr ernstgenommen wird in Diskussionen. Wie das hier ist, weiß ich natürlich nicht.
Soviel aus einer Lebenswelt-Ecke von mir, ne, meiner Vorgängerin.)

Und nun bleibts meinerseits hier beim Bleibenlassen.

Nochmals einen herzlichen Gruß an Dich und irgendwann gute Nachtruhe,
Widow

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 02:21

Widow hat geschrieben: (Übrigens: Wenn man immer gleich in jedweder Diskussion den Gesprächspartner oder auch Kontrahenten fragt, was denn sein "lebensweltlicher" Hintergrund dafür sei, dass er sich in der aktuellen Diskussion so [>über Gebühr<, das ist dann ja immer mitgedacht] >engagiere<, dann wird man im >wahren Leben< bald die Erfahrung machen, dass man nicht mehr ernstgenommen wird in Diskussionen. Wie das hier ist, weiß ich natürlich nicht.
Soviel aus einer Lebenswelt-Ecke von mir, ne, meiner Vorgängerin.)

Und nun bleibts meinerseits hier beim Bleibenlassen.

Nochmals einen herzlichen Gruß an Dich und irgendwann gute Nachtruhe,
Widow
Liebe Widow,

mir helfen diese Fragen um das Verhalten meiner Mitmenschen besser nachvollziehen zu können, manchmal erklärt sich dadurch für mich die sichtweise. Keine Ahnung ob ich dadurch weniger ernst genommen werde, bisher hatte ich diesen Eindruck nicht, aber selbst wenn dem irgendwann so wäre, so würde dies wohl eher nicht in meiner Verantwortung liegen, darf doch jeder ernst nehmen was/wen er will

Ich wünsche dir auch eine gute Nachtruhe.

LG
Yamaha

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stern
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 02:58

Widow hat geschrieben:Wenn die Krankenkassen damit Politik machen, dass ihnen eine hochfrequente Psychotherapie zu teuer ist, dann ist das das eine (schlimm genug). Doch wenn dann auch noch hier via dergleichen OT-Befindlichkeitsäußerungen ihnen sekundiert wird, dann ärgert mich das doppelt. Übrigens, zur Politikmache - was hochfrequente Therapien anbelangt: Ich darf auf einen andernort hier schon verlinkten Artikel dazu verweisen:
viewtopic.php?f=41&t=26783
Wenn es nach mir ginge, dürfte jeder die Therapie in der Dauer und Frequenz erhalten, die benötigt wird - EGAL um welche Methode es sich handelt. Sicher auch eine Meinung, die nicht jeder teilt.
b) nicht sachbezogene, sondern ausschließlich (und dann noch hypothetische, weil von keiner eigenen Erfahrung gedeckte) Ich-Befindlichkeitsaussagen (à la: "mir wär das ja ...")
zu artikulieren.
Würdest du etwas machen, das dir zu lange, zu kurz, zu teuer, zu groß, zu ineffektiv oder zu xy wäre?

Natürlich ist etwas, das man gar nicht erst machen würde (weil zu [irgendetwas]), nicht durch eigene Erfahrungen gedeckt. Und "normal" muss man auch nicht jeder Erfahrung erst machen, um zum Ergebnis zu kommen, dass sie nicht den eigenen Präferenzen entspricht.

Solange jemand Ich-Befindlichkeitsaussagen oder persönliche Ressentiments artikuliert (wie elena das ja im Grunde getan hat, dass sie von sich sprach) habe ich i.d.R. keine "Schwierigkeiten" damit. Muss man ja nicht teilen. Eher mit Pauschalaussagen, die in ihrer Pauschalität nicht haltbar sind, oder wenn eine subjektive Ansicht als objektive Tatsache verkauft werden soll.

-----------------
biber hat geschrieben:In der Tat haben wir derzeit in D das gegensätzliche Verfahren: Das Gutachterverfahren.
...
So wird erwogen, es abzuschaffen.
Aktuell in Planung oder Umsetzung scheint aber nichts zu sein.

Und och, das Gutachterverfahren ist immer mal wieder in der Kritik, insbes. wegen des bürokratischen Aufwandes und der geringen Vergütung für Therapeuten.

Bemerkenswert ist auch, dass die TK für Abschaffung des Gutachterverfahrens plädiert, obwohl die Studie zum Ergebnis kam, dass das Qualitätsmonitoring nicht vorteilhafter sein soll. Nur vorteilhaft wäre eine Abschaffung des Gutachterverfahren natürlich auch nicht (vgl. auch Link unten). Das ging auch in dem Artikel von Herrn Fellner andeutungsweise hervor: Wie sieht es z.B. mit Datenschutz aus, wenn stattdessen ausgiebige Fragebögen und Testbatterien zu durchwandern sind (das Gutachten ist immerhin anonymisiert)?

Und nochmals Kostenaspekt: Ist halt wirklich eine Frage, ob es eine Milchmädchenrechnung ist, wenn man an falscher Stelle spart. Die von biber zitierte TK-Studie (die Ergebnisse sind nachlesbar im Netz) besagt auch, dass jeder in die Psychotherapie investierte Euro gesamtgesellschaftlich einen Nutzen zwischen 2 und 4 Euro erbringt, vgl. z.B.: Bedeutung und Wert der Psychotherapie im Gesundheitswesen bestätigt

Dabei ging es allerdings nicht um die Psychoanalyse im speziellen.

Und nochmals Zeitaspekt: Leider ist es faktisch (auch in D) so, dass das Kontingent, das für Richtlinienverfahren gewährt wird, nicht in jedem Fall ausreicht - egal welche Methode.
Liebe Grüße
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hawi
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 09:40

Als jemand, der so etwas „nur“ interessiert liest, der selber nicht im „richtigen“ Land wohnt, ja, der selber auch im übrigen nicht als (potentiell) „Betroffener“ wahrnimmt:

Gesundheitswesen, System, Kosten, Nutzen, Vorzüge, Defizite, auch sich wandelnde Kenntnisse, Einstellungen, Methoden und und und., gerungen wird um das, was grad für den Augenblick richtig oder weniger richtig ist, wohl immer werden. Und jedes Ergebnis, wenn es denn zu einem kommt, weder wird es ein eingültiges sein, noch wird es allgemein gültig sein, schon gar nicht wird es dann alle zufrieden stellen. Dafür unterscheiden sich, denke ich, schon von Grund auf die Sichten aller, die mitreden, mitmachen, zu sehr.
Schon mein Verständnis von Gesundheitswesen, von einem Solidarsystem möglichst vieler, wenn nicht aller in einem Land, schon dass ….? Schon dort scheiden sich die Geister!

Entscheidungen der Wiener Gebietskrankenkasse?
Weder kenne ich all die, die Mitglieder dieser Kasse sind, weiß nicht, wie diese Krankenkasse organisiert ist, weiß nicht wie ihre Entscheidungsprozesse aussehen, wer sich beteiligt, Einfluss nimmt, wer angehört, einbezogen wird und wer nicht, auch die sachlichen Hintergründe, mir sind sie weitgehend nicht bekannt.

Ein Presseartikel, der bewusst oder unbewusst, zu recht oder zu unrecht schwarz/weiß malt, einerseits über die Sicht eines Berufsverbandes berichtet, andererseits über die einer Krankenkasse? Besonders viel „neuen“ Erkenntnisgewinn beschert mir so ein Artikel nicht.
Um die Vergütung von Leistungen, um Art und Umfang von Leistungen, die überhaupt vergütet werden, klar wird darüber immer wieder zu diskutieren sein.
Ich hoffe, darüber wird grad auch im Gesundheitswesen immer mehr diskutiert werden.
Vor allem unter Einbeziehung möglichst vieler.
Denn grad das passierte in der Vergangenheit nicht oder zu wenig, finde ich.
Leistungen, Dienstleistungen im Gesundheitswesen? Die sind wie in allen anderen Lebensbereichen auch, nun mal nicht kostenlos. Aber all die Kontrollen, auch die Entscheidungsmöglichkeiten, die heute der einzelne in vielen Lebensbereichen hat, wenn er Leistungen in Anspruch nimmt, oft ist es im Bereich Gesundheit damit auch heute nicht weit her. Klar, z.B. liegt es auch an den Solidarsystemen, am System Gesundheitsversicherung, dass der, der grad Leistungen in Anspruch nimmt, oft noch nicht mal mitkriegt, was es denn nun kostet.

Kosten im Bereich Psychotherapie?
Mir wäre schon wohler, wenn die allgemeine Sicht auf Sinn/Unsinn, Nutzen und Unnutzen mit der z.B. auf Zahnärzte, diverse andere Mediziner, Berufsgruppen, Gesundheitsbereiche vergleichbar wäre. So ganz scheint mir das schon nicht der Fall zu sein. Ich, mein Umfeld? Ich habe arge Zweifel, dass Leistungen im Bereich Psychotherapie mit dem gleichen Selbstverständnis und im gleichen Umfang nachgefragt werden, wie dies bei den ärztlichen Fachrichtungen der Fall ist.
Ich glaube, noch ist dem nicht so. Wenn das aber so ist, heißt es, wie ich finde, bereits dort aufzupassen. Aufzupassen, dass nicht nur ein Teil derer, die mitreden sollten, müssten, sich mit sich beschäftigt. Natürlich nur aus dem Solidarsystem heraus gedacht, geschrieben, einem System, in das viele einzahlen. Einzahlen, um im Bedarfsfall Leistungen zu erhalten. Klar, das Nachfragen solcher Leitungen muss/sollte soweit möglich nach dem Prinzip Freiwilligkeit laufen. Und nie werden alle alles für sich als notwendig oder auch nur nützlich ansehen.
Dennoch, mir wäre lieber, wenn grad auch bei Kostendiskussionen all die mehr einbezogen wären, die z.B. Psychotherapien nicht in Anspruch nehmen, nicht weil sie selber grad keinen Anspruch drauf hätten, nein, weil sie selber womöglich bislang gar nicht drauf kommen, sie könnten so einen Anspruch haben.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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