Unverarbeitete Totgeburt - Auswirkungen?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.07.2012, 09:41

pow-pow hat geschrieben:Ich glaube, das ist schwer zu verstehen. Trotz allem, was meine Mutter mir angetan hat und trotz der Wut, des Schmerzes und (ja) des Hasses, den ich mit meiner Mutter verbinde: ich liebe sie..

Das ist keine Liebe, das ist pure emotionale Abhängigkeit.

In etwas so wie es bei einem gewalttätigen Partner. Da gibt es das ja auch häufiger, daß es paradoxerweise extrem schwer für die Betroffenen sein kann sich zu lösen, weil sie eben so emotional zerstört sind und der Täter doch die einzige Person ist "die sie noch haben".

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Thread-EröffnerIn
pow-pow
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Beitrag So., 22.07.2012, 12:06

Es ist für jemand außenstehenden wahrscheinlich schwer zu verstehen, aber es fühlt sich eben - auch wenn es wirklich ausschließlich Abhängigkeit sein sollte - wie Liebe an.

Ich wollte anfangs entschieden abstreiten, dass es Abhängigkeit sein könnte, habe aber im Laufe meiner Therapie gelernt, dass es klüger ist offen zu sein für Vorschläge neutraler bzw. aussenstehender Personen und diese zu überdenken.

Dennoch würd ich gern wissen - wie fühlt sich diese "Abhängigkeit" denn für die Betroffenen an? Denn für mich fühlt es sich an wie Liebe und ich weiß nicht, ob das "normal" ist für Abhängigkeit oder ob es dann velleicht nicht für Abhängigkeit spricht. Außerdem ist es nicht so, dass ich "nur mehr meine Mutter" habe. Ich habe zwar keine massenhaften sozialen Kontakte, bin aber auch nicht ganz vereinsamt oder so.
Was mir auffällt ist die Tatsache, dass ich oft das Gefühl habe es nicht schaffen zu können. Also ein Mangel an Selbstvertrauen. Ein "ich will weg von ihr, glaube aber ohne sie auf der Nase zu landen". Dass dem nicht so ist musste ich in den letzten fühf Jahren (und immer noch) erst mühsam lernen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.07.2012, 16:26

pow-pow hat geschrieben: Dennoch würd ich gern wissen - wie fühlt sich diese "Abhängigkeit" denn für die Betroffenen an? Denn für mich fühlt es sich an wie Liebe und ich weiß nicht, ob das "normal" ist für Abhängigkeit oder ob es dann velleicht nicht für Abhängigkeit spricht

Ein "ich will weg von ihr, glaube aber ohne sie auf der Nase zu landen". .
Genau das ist die Abhängigkeit.

Abhängigkeit hat immer eine Komponeten von Ängsten und Hoffnungen. Also man will etwas von der Person (geliebt werden) und fürchtet sich vor etwas (daß Erwartungen nicht erfüllt werden). Wenn es "Liebe" wäre, dann würdest du einfach Zuneigung empfinden, ohne etwas zu wollen von ihr oder Ängste vor Zurückweisung zu haben und ihr "Fehlverhalten" würde dich nicht runterziehen. Man BRAUCHT die Person für irgendwas.

Und ja, auch in anderen sozialen Beziehungen gibt es diese Komponente von emotionaler Abhängigkeit, wenn man genauer hinschaut fällt einem das immer mehr auf.

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