Carö & Widow, es klingt schön, was Ihr beschreibt.
Erdbeermütze hat geschrieben:
Wieso hast du die Befürchtung, dass es im Liegen nicht mehr so ist?
Ich kann nur sagen, das ist bei mir/uns alles vorhanden.
Aber wie kann ich mir das vorstellen, wie kann das passieren ohne Blickkontakt?
Ok, Ihr lacht auch so zusammen, aber seht Euch dabei ja nicht. Ein Lächeln vom anderen kann ich aber nicht hören, nur sehen. Ich könnte dann auch nicht mehr ihren warmherzigen Blick sehen, den ich manchmal bekomme und der soooo gut tut. Und bei allem Verständnis, dass das Liegen im Sinne von "viel mehr bei mir sein" gut wäre, würden mir diese Momente so sehr fehlen. Wenn sie mich so ansieht, habe ich das Gefühl, alles erstrahlt in mir, es gibt mir ganz viel Kraft und ich habe das Gefühl, wir sind uns dann sehr nah, was ich super genieße, es tut mir sehr gut.
Mir kommen sofort die Tränen, wenn ich mir vorstelle, dass ich sie nicht mehr ansehen darf und das alles zwischen uns nicht mehr stattfindet. Es macht mir noch viel mehr Angst, als mich grundsätzlich hinzulegen - der fehlende Blickkontakt ist einfach nur gruselig für mich. Wenn ich mir das vorstelle, fühlt es sich so getrennt an, als wenn ich mir selbst überlassen bin, mir macht das große Angst.
Wenn wir uns jedoch sogar näher kommen können ohne Blickkontakt, weil ich mich mehr spüren, öffnen und zeigen könnte, ist das natürlich auch eine sehr schöne Vorstellung. Die Angst ist aber größer, sie ohne Blickkontakt nicht mehr bei mir zu haben.
Nun haben wir gerade die erste heftige Krise hinter uns und ich habe mich ein bißchen beruhigt und nun stecke ich schon wieder in der nächsten Angst, dass mein Widerstand gegen die Couch zur nächsten Krise führt.
Eins meiner Themen ist, dass wenn ich jemanden gerne mag, ich sehr stark gucke, wie es dem anderen geht und mich sehr stark zurück nehme, auch bei ihr mache ich das noch zu viel. Würde ich jetzt mein ok geben zur Couch, hätte ich das Gefühl, ich nehme mich wieder zurück und mache es nur, weil ich weiß, dass sie es möchte und ich dem Druck oder gar einer neuen Krise aus dem Weg gehen will. Dabei soll ich doch lernen, mich nicht klein zu machen, mich nicht immer zurück zu nehmen und nicht auf der Strecke zu bleiben.
Jetzt könnte ich denken, wenn ich ihrer Einschätzung nicht vertraue und weiterhin sitzen bleibe, gucke ich wieder zu viel was mit ihr ist und bleibe wieder auf der Strecke. Bei dem Gedanken, mich auf die Couch zu legen, hätte ich aber viel mehr das Gefühl, dass ich mich zurück nehme, um ihr zum Gefallen etwas zu machen. Es fühlt sich so an, als wenn ich gar nicht anders könnte, als mich hinzulegen, weil ich damit rechnen muss, dass es ansonsten schräg wird zwischen uns und ich in jeder Sitzung denken würde "sie hat so gar keine Lust mit mir zu arbeiten, weil sie überzeugt ist, dass wir so auf der Stelle treten" oder am besten noch "dann mag sie mich nicht mehr" (große Angst von mir). Dann wäre ich permanent unter diesem Druck und hätte immer das Gefühl, etwas steht zwischen uns. Kann mir irgend jemand folgen?
Ich glaube, da wierderholt sich gerade eine alte Geschichte: seiner Mutter alles recht machen wollen, weil sonst die Angst da ist, abgelehnt und nicht mehr geliebt zu werden. Ohje.
Liebe Grüße, Giraffenkind