Mein Thera schweigt und ich drehe durch

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 20:35

Lou Who hat geschrieben:@montagne
Ich durfte in meiner Familie nie Wut zeigen oder dass ich mit etwas nicht einverstanden bin. Das wurde direkt bestraft oder getadelt. Die angestaute und in mir wachsenden Wut stand dann immer mehr in Diskrepanz zu dem was ich nach außen hin zeige. Das hat dazu geführt, dass ich mich vor mir selbst ekle, weil ich das Gefühl habe, dass meine Gedanken so mies sind und ich nach außen hin nur heuchle und die Menschen mit übermäßiger Freundlich- und Höflichkeit täusche.
Wie wäre es denn wenn du Selbstverteidigung machst? Wo man gezielt solche Wut auf eine übergriffige Person kanalisiert und in Aktion umsetzt?

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Lou Who
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 20:44

@müki
Ich mache Kendo. Das ist japanischer Schwertkampf. Bis jetzt habe ich aber nicht geschafft, diesen Sport als Ventil für meine Wut zu nutzen. Stattdessen liegt mir viel an der tadellosen Umsetzung der Technik


montagne
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 21:10

Bei mir hat auch kein Kampfsport was in punkto Umgang mit Wut und Ärger gebracht. Ich konnte zwar Wut am Pad oder am Pratzen auslassen, aber da war ich dann eben nur für den Abend befreit davon. Nachhaltig war das bei mir nicht. habs eher so erlebt, das menschen an dem Punkt vom kampfsport profitiernr, die ein generelles Probelm damit sich zu beherrschen. Sie lernen es eben durch Technik und Kontrolle.

Erst durch die Therapie hat sich das Problem bei mir gelöst, in kleinen, nun ja, auch schmerzhaften Schritten. Weil es ja eben ein Beziehungsthema ist, zwischen mir und einem Menschen und nicht zwischen mir und einem Pratzen.
amor fati

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*Dannie
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 21:46

Lou Who hat geschrieben:@müki
Ich mache Kendo. Das ist japanischer Schwertkampf. Bis jetzt habe ich aber nicht geschafft, diesen Sport als Ventil für meine Wut zu nutzen. Stattdessen liegt mir viel an der tadellosen Umsetzung der Technik
Das Training der Technik ist die Basis, das Fundament, sei es Kendo, Aikido oder Kyudo oder Zen.

Die Wut mag dennoch da sein und deine Wut hat auch ein Recht darauf da zu sein.
Ich durfte in meiner Familie nie Wut zeigen oder dass ich mit etwas nicht einverstanden bin. Das wurde direkt bestraft oder getadelt. Die angestaute und in mir wachsenden Wut stand dann immer mehr in Diskrepanz zu dem was ich nach außen hin zeige.
Egal welche Übungen du machst.
Die Wut ist da.

Und sie wird immer da sein, wenn du dich zum Subjekt deiner Wut machst und deine Wut zum Objekt.

Der Weg der japanischen Zen geprägten Schulungswegen der Persönlichkeitsentwicklung gemäß, ist deine Aufgabe eins mit deiner Wut zu sein. Erst wenn du die Wut anerkennen kannst, als ein berechtigter Teil von dir, sie als einen Teil eines jeden Menschen - so wie du- anerkennen kannst, integrieren und realisieren kannst, kannst du diese auch loslassen, sei es in dein Kendo Training, oder deiner Therapie, oder deiner Vergangenheit, oder dir selbst gegenüber.

Japanische oder chinesische Kampfkünste sind keine Wege zum Aggressionsabbau, sondern Wege zur Persönlichkeitsentwicklung und diese unterliegen einer bestimmten Philosophie und Menschenbild, dem Weg zum Selbst: Dem Auflösen der Subjekt-Objekt Relation, dem Einswerden und wieder Loslassen.

Eine Psychoanalyse ist in diesem Sinne ebenso eine Art Kampfkuns mit sehr ähnlichen Prinzipien.

Dannie

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Lou Who
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 22:00

Dannie, das was du schreibst ist sehr wahr und sehr schön ausgedrückt.

Kendo mache ich schon recht lange und eigentlich ist mir die Philosophie dahinter sehr bewusst. Angefangen habe ich diese Kampfkunst allerdings, weil mich die Disziplin und Kontrolle, die damit einhergeht, fasziniert hat. Und das tut es auch heute noch. Disziplin und Kontrolle scheinen eher meinem Wesen zu entsprechen als Einklang :(

Ich würde meine Wut gerne als einen berechtigten Teil von mir sehen. Aber wie funktioniert das? Die Wut dosiert und in Maßen rauslassen anstatt schubweise und mit geballter Kraft? Und die Reaktionen des Gegenübers? Derjenige, der die Wut zu spüren bekommt, sagt ja im seltensten Fall "Gut, dass du dich mitteilen kannst. Ich freue mich für dich." Falsche Reaktionen auf meine Wut sind ja überhaupt erst der Auslöser für dieses In-mich-Hineinfressen.
Wenn ich beispielsweise mitteile, dass mir etwas nicht passt und dann kommt sowas wie "Na, baden wir mal wieder in Selbstmitleid?", fühle ich mich nicht besser sondern werde immer wütender, halte letztendlich den Mund, weil es nichts bringt und stehe am Ende schlechter da als vorher.
Ich verstehe wirklich nicht, wie das funktioniert.

Ach ja- vielen, vielen Dank für eure Antworten. Es geht mir schon bedeutend besser!


Widow
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 22:27

Liebe Lou Who,

who?! Ja, das möcht ich fast fragen - hab ich Dich doch auch schon ganz anders kennengelernt.

Soso.
Hast seinen Urlaub, bis er dann vor der Tür stand, irgendwie verpeilt - trotz schwerer Ü-Liebe.
Neigst zu anankastischen Sortier-Übungen, zum Wutstau und zur dauerhaften Aggressionsverdrängung.
Hast Dich dann mächtig auf die erste Stunde nach dem Urlaub gefreut - obwohl Du bestens ohne ihn auskamst während des Urlaubs.
Wolltest dann ganz viel erzählen - und hast nix rausgekriegt. Aha.
Und der Hintercouchler schweigt. Lässt mal so richtig den schafsgesichtigen Blechaffen raushängen. Macht 'ne ganz "üble" performance.
Soso.

Ich glaube, das war heute eine wirkliche Sternstunden-Liegung für Euch zwei! (Und ich freu mich darüber. Aber jetzt mach was draus! Liebe Lou Who, Du weißt es doch. Spätestens nach dem Feedback hier, spätestens.)

Herzlich,
Widow

Mit Dank an carö, montagne, Dannie und MüKi!

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 22:48

Lou Who hat geschrieben: Disziplin und Kontrolle scheinen eher meinem Wesen zu entsprechen als Einklang :(

STOP! Deiner Neurose. Nicht deinem Wesen. Das sind zwei sehr verschiedene Dinge.


Deine eigentliche Persönlichkeit ist nicht gleichzusetzen mit den Ängsten und daraus resultierenden dysfunktionalen Bewältigungsstrategien die du im Lauf deiner Sozialisation erlernt hast (erlernen musstest)

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 22:56

Ach ja, bist du zufällig von deinen Eltern mit Schweigen und Nichtbeachtung bestraft worden?

Wenn ja könnte es gut sein daß deine Reaktion schlicht und ergreifend eine Retraumatisierung ist, daß du also durch sein Verhalten das vage ähnlich ist dem der damaligen "Täter" wieder in exakt die Emotion geworfen wirst die du damals erlebt hast.

Weil warum sonst findest du schweigen zu zweit so schlimm? Ich habe das auch schon als total schön erlebt mit jemandem zu sein ohne daß da Worte sein müssen. Oder gemeinsames Schweigen kann auch total belanglos sein wenn man irgendwo gemeinsam auf irgendwas wartet und es nichts zu bereden gibt. Es wird erst schlimm durch das was es in deinem Kopf auslöst, du könntest dich nur mal als Beispiel auch hinflezen und ein Nickerchen machen wenn es nichts zu sagen gibt.


Widow
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 23:24

Ach, liebes Müki,
münchnerkindl hat geschrieben:Wenn ja könnte es gut sein daß deine Reaktion schlicht und ergreifend eine Retraumatisierung ist[...].
Ich habe das auch schon als total schön erlebt mit jemandem zu sein ohne daß da Worte sein müssen. Oder gemeinsames Schweigen kann auch total belanglos sein wenn man irgendwo gemeinsam auf irgendwas wartet und es nichts zu bereden gibt. Es wird erst schlimm durch das was es in deinem Kopf auslöst, du könntest dich nur mal als Beispiel auch hinflezen und ein Nickerchen machen wenn es nichts zu sagen gibt.
Es muss doch jetzt nicht gleich eine "Retraumatisierung" sein, wenn man von seinen Eltern mit Schweigen bestraft wurde und nun ein anderer, einem wichtiger Mensch ebenfalls schweigt. (Aber das ist letztlich von mir Worthuberei - was heißt denn "Re-Traumatisierung"?) Wichtiger ist mir dies:
Ich vermute mal kühn vor mich hin, dass Lou Schweigen zu zweit / mit andern auch schon als was Schönes oder zumindest völlig Problemloses erlebt hat, grad so, wie Du es für verschiedene Situationen schön beschrieben hast.

Nur ging's ihr doch (sorry, Lou, für's Reden "über" Dich) um eine sehr besondere Situation: Die auf der Couch.
Und da gibts auch Schweigen und Schweigen und Schweigen und Schweigen und - ach, ja: auch dieses Schweigen noch (also von grausam bis wundervoll so ziemlich alle Arten von Schweigen)! Aber ihr Schweigen, ihr beider Schweigen, ihres und das ihres Hintercouchlers, das tat ihr jetzt richtig weh.

Einen lieben Gruß
Widow

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 23:37

Widow hat geschrieben: Es muss doch jetzt nicht gleich eine "Retraumatisierung" sein, wenn man von seinen Eltern mit Schweigen bestraft wurde und nun ein anderer, einem wichtiger Mensch ebenfalls schweigt.
Das ist aber genau die Funktionsweise einer Retraumatisierung.

Nämlich daß man durch ein früher erlittenes Trauma einen Triggerpunkt hat (der für normal gesunde völlig irrelevant sein kann). Wenn dann die emotionale Erinnerung daran in irgendeiner ähnlichen Situation versehentlich oder absichtlich wachgerufen wird verfällt man emotional wieder in exakt den Zustand den man damals durchgemacht hat.

Bei der Frau die in einem dunklen Park überfallen worden ist sind es dunkle Ecken die die Panik auslösen, bei mir sind es Menschen von denen ich abhängig bin und die mich abwerten und unter Druck setzen, ich verfalle da regelmässig in eine Art Schockzustand (während mir Schweigen zB garnichts ausmacht), aber für jemanden der mit Schweigen und Nichtbeachtung bestraft wurde kann es gut sein daß alles was annähnernd daran erinnert ebenfalls zu so einer Reaktion führt.


Widow
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 23:57

Ja, liebe Müki, ja.

Nur -
aber das ist vermutlich auch wieder Quatsch von mir, mir ging es darum, den Begriff "Trauma" und auch den der "Retraumatisierung" nicht so ganz aufzuweichen.
Mein Wellensittich starb, als ich 12 war. Ich hatte ihn zuvor vernachlässigt. Ich war sehr bedrückt, als er gestorben war, weil ich mir die Schuld an seinem Tod gab. Hat mich diese Erfahrung traumatisiert? Und hat mich deshalb der Tod des Liebsten retraumatisiert? (Warum dann aber nicht der Tod meines Vaters, den ich lieb hatte?)

Verstehst Du? Diese Worte klingen alle immer gleich so heavy. Dabei ist vieles doch einfach "nur" Leben.
Und dass das Leben allen Wunden schlägt, steht doch außer Zweifel (aber sind das "Traumata"?). - Auch, dass alle, die hier in diesem Forum sind, Wunden tragen, die nicht oder nur sehr schlecht verheilt sind (was ich schon eher als "Traumatisierung" bezeichnen wollen würde). - Doch, wie geschrieben: Das ist eine Frage der Definition von Worten, ist letztlich Worthuberei, meine.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 12.06.2012, 00:34

Widow hat geschrieben: aber das ist vermutlich auch wieder Quatsch von mir, mir ging es darum, den Begriff "Trauma" und auch den der "Retraumatisierung" nicht so ganz aufzuweichen.
Mein Wellensittich starb, als ich 12 war. Ich hatte ihn zuvor vernachlässigt. Ich war sehr bedrückt, als er gestorben war, weil ich mir die Schuld an seinem Tod gab. Hat mich diese Erfahrung traumatisiert? Und hat mich deshalb der Tod des Liebsten retraumatisiert? (Warum dann aber nicht der Tod meines Vaters, den ich lieb hatte?).

ich denke daß die Frage was ein Trauma ist und was traumatisiert so komplex und individuell sein kann daß man da nicht verallgemeinern kann.

Ich weiss nur daß ich ausser mir selbst noch einige weitere Leute kenne die extrem empfindlich auf irgendwas spezifisches reagieren das in ihrer Vergangenheit eine unschöne Rolle gehabt hat.

Es scheint sogar bizarrerweise Menschen zu geben die sich genau so eine Behandlung unbewusst wieder suchen. Um da offenbar etwas zu reinszenieren oder weil sie nichts anderes kennen und das so eine Art von Halt gibt, oder um sich selbst zu bestrafen? Keine Ahnung. Ich denke es wäre evtl sinnvoll die Beziehung mit diesem Therapeuten und was da so abläuft mal genauer zu betrachten.


Widow
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Beitrag Di., 12.06.2012, 00:42

Ja, liebe Müki,
münchnerkindl hat geschrieben:Ich denke es wäre evtl sinnvoll die Beziehung mit diesem Therapeuten und was da so abläuft mal genauer zu betrachten.
Genau das macht die liebe Lou Who, so jedenfalls meine Einschätzung von ihr aufgrund dessen, was ich von ihr kenne, sehr genau. Und wenn sie da "geschwächelt" haben sollte (kann ja ma passiern - is mir auch schon widerfahren), so wird sie jetzt erst recht wachsam sein. - Lou, verzeih nochmals die 3. Person, wenn's geht.

Allen, die hier lesen, und allen voran Lou Who, eine gute Nacht und - sofern vorhanden - gute Therapiestunden
wünscht herzlich
Widow

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Lou Who
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Beitrag Di., 12.06.2012, 04:18

Vielen Dank müki, vielen Dank liebe widow.

Es gibt schon auch Menschen, mit denen ich Schweigen kann. Ich bin ein eher ruhiger Mensch und brauche im Normalfall kein unentwegtes Schnattern um mich herum, um mich wohl zu fühlen. Aber ich denke, was den Unterschied macht, ist die Erwartungshaltung an die Sitzung. Ich geh ja nicht in die Therapie, um mich da mal ordentlich auszuschweigen. Dieses nichts sagen erscheint mir in dem Fall wenig effektiv. Ich hab meine Leistung nicht erbracht, meine wertvolle Zeit vertan und er hat das auch noch unterstützt. Dieses Nichts. Aber wahrscheinlich hat widow recht und dieses Nichts ist sehr viel mehr.

Ich glaube in diesem Fall nicht an eine Traumatisierung. Klar hat gerade meine Mutter mich oft angeschwiegen, wenn sie wütend auf mich war. Ich als Persönlichkeit bin sowieso von meinen Eltern konsequent ignoriert worden. Mit Leistung konnte man wenigstens etwas punkten. Dabei war es nicht so, dass man dann wegen dieser Leistung gut behandelt wurde. Man wurde einfach nicht ganz so schlimm wie sonst behandelt.
Die Strafen lagen eher im gewalttätigen Bereich. Und im materiellen. Als ich 14 war, hat mein Vater, nachdem ich es gewagt hatte, mit ihm zu streiten, einfach meinen Hund verkauft.

Da ist halt immer dieses Gefühl: ich hätte es besser machen müssen. Das war gestern auch so. Ich weiß doch wie man redet und dass ich reden muss, damit es mir besser geht, dass ich mich vor ihm nicht schämen muss. Warum krieg ich trotzdem das Maul nicht auf? Und warum hat er mich nicht 'gerettet'?
Die Wut richtetet sich eigentlich eher gegen mich selbst. Auf ihn war ich am Ende wütend, weil er es zugelassen hat, dass ich wütend auf mich selbst werden muss.
Aber ich muss zugeben, dass mir diese Wut irgendwie gut getan hat. Das war meine erste 'gesunde' Wut. Das schlechte Gewissen, dass sonst immer damit einhergeht, war diesmal sehr schwach. Und mir hilft das Wissen, dass er mich wegen dieses Ausbruchs nicht ablehnen (oder meinen Hund verkaufen) wird.

Ich bin sehr gepannt auf die heutige Sitzung. Ich werde berichten.

Ganz viele liebe Grüße
Lou

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Beitrag Di., 12.06.2012, 05:35

Liebe Lou Who,

ich denke, er spiegelt dich.

Deine Wut, dein "beleidigt sein mit ihm", deine Verletzung durch Schweigen, dein am Ende davon laufen.

Es klingt jetzt so böse. Es ist aber das Ziel eine Analyse sich seiner Gefühle bewußt zu werden. Wie sie in dir drin sind und wie sie auf den anderen wirken. Das Schweigen ist/war eine Verstärkung.

Liebe Grüße
(auch grad am durchdrehen)

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