Trigger Behandlung?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Corumbra Myosotis
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 21:48

candle. hat geschrieben:
Mich würde schon interessieren Dysfunction was da so rausgekommen ist bei eurem Gruppengespräch.
Das weiß ich nicht mehr genau, aber das, was ich oben schrieb, ist die Essenz für mich.

Wenn die Auslöser nicht aufzufinden sind, gestaltet sich die Auflösung der Trigger natürlich ungleich schwieriger. Hast Du es 'mal mit EMDR versucht? Wäre eine Methode, die mir da sinnvoll erscheint.
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candle.
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 21:55

Dysfunction hat geschrieben: Hast Du es 'mal mit EMDR versucht?
Ja das mache ich bereits, ist aber insofern nicht einfach, weil du ja zumindest die Gefühle sammeln mußt, den Geruch vielleicht auch (und da weiß ich jetzt eben nicht, ob das gehen kann), und Erinnerungen an die Situation haben solltet irgendwie. Das ist unheimlich anstrengend weil man sich ja auf diese Situation genau konzentrieren muß, deshalb bin ich hinterher auch echt kaputt wie nach Schwerstarbeit.

candle
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Stacheldraht
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 22:35

candle. hat geschrieben:Hast du auch mit Geruchstriggern zu tun Stacheldraht?

candle
Bei mir sind es hauptsächlich akkustische Trigger. Und da die sich nicht vorher irgendwie ankündigen, kann man denen schlecht aus dem Weg gehen. Bin ja selbst zu hause nicht davor sicher. Um das zu sein, müsste ich irgendwo in den tiefsten Wald in eine einsame Hütte fernab jeglicher Zivilisation ziehen. Hätte ich auch gar nichts gegen. Keine Menschen, keine Trigger. Tolle Entscheidungsfreiheit.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
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Corumbra Myosotis
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 22:51

Klar candle, Therapie ist anstrengend, ist Arbeit(Aber das zeigt ja immerhin, daß etwas passiert.).

Meines Wissens nach kann man mit EMDR auch arbeiten, indem man nicht in eine konkrete Situation geht. Es reicht auch ein Gefühl oder ein Gedanke. Ein Trigger ist ja ein Paradebeispiel für die falsche Vernetzung, die dadurch aufgehoben werden soll.
Allerdings kann ich mir natürlich auch vorstellen, daß es schwierig ist, da man ja in diesen Triggermomenten nicht ganz bei sich ist. Aber im Nachhinein kann man mit dem vielleicht auch durch EMDR arbeiten, wenn man sich fragt, was da eigentlich gerade passiert ist, was für Gefühle / Assoziationen ausgelöst wurden, etc.
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candle.
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Beitrag Mo., 11.06.2012, 23:07

Also mit Assoziationen wurde bisher nicht gearbeitet, halte ich auch für gefährlich. Ich habe mal gehört, dass es Menschen gibt, die sich mit EMDR erinnern und dann mehr "sehen". Das kann ich leider nicht bestätigen.

Ich schätze die Methode sehr, aber wie gesagt, kann mir das in Bezug auf den Alkoholduft Trigger so wenig vorstellen, weil es eben auch wenig gleich ist.

candle
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montagne
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Beitrag Di., 12.06.2012, 07:21

Nicht alles ist behandelbar, nicht alles kommt auf 100% sondern vielleicht nur auf 60% was mir dann auch nicht das Ziel der Freiheit ist, weil es immer noch einschränkt.
Sagt ja auch keiner dass es zu 100 % geht. Aber selbst wenn es auf 60 % geht ist es doch eine ganz starke Verbesserung oder nicht?

Und du weist nicht wie weit du kommst. Du hast gerade erst angefangen mit der Arbeit daran. Wenn du jetzt das handtuch wirfst, was ist es dann als an Symptomen festhalten?
ich denke jeder Erfolg folgt einem gewissen Muster. ich habe vor jahren festgestellt, dass ich den Triggern doch nicht zu 100 % ausgeliefert bin. Vllt. nur zu 95 %, dass ich mir einen kleinen Spielraum nehmen kann. das hat mich motiviert immer wieder zu machen. Inszwischen gibt es nur noch einen sogenannten Trigger für mich, der echt ungut ist, aber aushaltbar. Ich klappse davon auch nicht ab. Und den kriege ich vllt. auch noch verwandelt. Ich habe in all der Zeit keine Traumatherapie gemacht. Nur normal Therapie halt.

Ich weiß auch nicht bei allen Triggern wie genau sie zu stande gekommen sind. Sie drehen sich zwar ums gleiche Thema, aber zu vielen ehemaligen Triggern fehlt mir eine Szene.

Ich will dir nur Mut machen. Es geht. Aber es ist eben eine lange, kontinuierliche Arbeit. Man muss gleichzeitig an unterschiedlichen Aspekten ansetzen.
Wenn menschen hier sagen, dass sie gut voran gekommen sind, dann sind es, soweit ich es verfolge eben menschen, die Jahre daran arbeiten.
Das ist wie Marathon laufen wollen oder 30 kg abnehmen. da weiß man doch auch das dauert sehr lange und ist ganz sicher auch mit Rückschlägen und Entwicklungsstillständen versehen. Und selbst wenn man es nicht bis zur Marathondistanz schafft. Halbmarathon, auch 10km ist doch zig mal besser als Couchpotato. da hat man schon so viel gewonnen.
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candle.
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Beitrag Di., 12.06.2012, 09:55

Wer sagt denn das ich das Handtuch werfe? Da habe ich nichts von gesagt!

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hawi
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Beitrag Di., 12.06.2012, 10:05

Praktisch aus Erfahrung so recht mitreden kann ich kaum.

Mal abgesehen davon, dass ich schon das Wort selbst - wohl auch altersbedingt - kaum mitdenke, wenn ich auf was reagiere, wohl auch mal überreagiere?

Und mich hier reindenkend, fallen mir auch allenfalls Reaktionen aus meiner Kindheit ein. Ziemliche Überreaktionen, panische, rund ums Essen. Gerüche, aber auch Essgefühle, extreme, die - warum auch immer - mir Essen sehr erschwerten.
Gab da wohl eine Zeit, wo ich am liebsten gar fast gar nichts gegessen hätte.
„Feine Gräten“ fallen mir sofort ein. Die damals so extrem wirkten, dass auch die feinste, kleinste, die andere gar nicht erst merkten, mich zum ausspucken, sogar zum Brechreiz brachten.

Etwas, das damals nicht näher ergründet wurde. Zusamengefasst wurde halt versucht, mich dazu zu kriegen, was zu essen. Experimente! Druck, es trotzdem aufzuessen, Überredung, es doch weiter zu versuchen, Werbung für das grätenverseuchte Essen.
Inaussichtstellen einer Belohnung, erst was mit Gräten essen, dann gibt es Nachtisch (ohne Gräten). Vormachen, voressen anderer als Beispiel, wie lecker es ist.
Klappte eher nicht. Also gab es dann irgendwann für mich Sonderessen ohne diese Gräten. Bzw. einfach eine größere Wahlfreiheit. Ich musste nicht mehr, ich durfte.
Wenn ich wollte, mich traute, dann durfte ich mir Stückchen nehmen, das wurde immer auch mal angeboten. Aber es gab halt auch anderes.

Passt sicherlich nicht ganz, nicht völlig. Aber vielleicht ja doch ein wenig.
Trigger einfach als Trigger! Als Tatsache! Ohne mühsam nach Gründen zu suchen ( wenn das bei meiner Grätenphobie geschah, ich habs jedenfalls nicht mitbekommen).
Umso klarer war, was alles passierte, passieren konnte, wenn ich so was in den Mund kriegte. Die Erfahrung, die wirkt bis heute! Aber heute bin ich da, denke ich recht variantenreich. Wenn der Fisch lecker ist, dann ess ihn, bin mir der Gräten sehr sehr bewusst, aber zum einen bin ich dann halt sehr vorsichtig, fast schon wissenschaftlich vorausschauend, je Fisch genau wissend, ggf. den Fisch auf Gräten sezierend, so dass die möglichst gar nicht erst im Mund landen, immer auch so essend, dass ich jederzeit so ein olles Ding recht einfach rausfischen kann, wenn ich doch mal eine Gräte erwische.
Auf den Jargon hier übersetzt wohl ein ziemliches Maß an Achtsamkeit.
Das ich mir aber nur antue, wenn sichs lohnt. Sonst weich ich halt aus, esse nur die Teile, die sicher grätenfrei sind oder lass es ganz bleiben, weiche auf anders aus.

Klar, wird je Reiz, der da wirkt, verschieden sein, sehr. Wird wohl oft auch sehr mühsam sein. Aber…

Vielleicht ja grad aus so einer Erfahrung heraus. Klar, suche nach Ursachen, Gründen, mach ich oft auch. Und sei es, weil ichs halt gern genau Wissen möchte statt zu rätseln.
Aber oft mach ich genau das auch gar nicht. Nehm etwas, wie es ist und versuch dann Varianten zu denken, zu probieren, mit etwas umzugehen. Und wenn die erste Variante nicht hinhaut, dann die nächste, die übernächste, wenn all das nichts bringt, irgendwelche Kombinationen, oder alles mit Geduld von Anfang an mit einem aderen Bewusstsein noch mal. Manchmal, auch nicht immer, hilft ja, sich einfach mit was auseinander zu setzen, am besten, so, dass das sein darf, möglichst nicht, dass das sein muss.
Müssen, wie hier grad zu lesen, klappte zumindest bei mir schon von klein an nicht grad gut!

LG hawi
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candle.
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Beitrag Di., 12.06.2012, 10:14

hawi was meinst du denn mit Varianten denken?

Wer kennt das nicht was alles in der Kindheit nicht angenehm war zu essen? Spargel, der so strunkig war, dass es einem im Hals hängenblieb. Jetzt liebe ich Spargel! Das hat mich jedenfalls nicht nachhaltig traumatisiert, da ich jetzt alleine koche und es auch besser mache (den Spargel schälen). Fisch mit Gräten esse ich heute noch nicht, weil mir der genuß abhanden kommt, wenn ich die kleinen Biester raussuchen muß. Fett seziere ich immer noch vom Fleisch, wenn er mir zuviel ist... aber ich finde das nicht benachteiligend.

candle
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hawi
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Beitrag Di., 12.06.2012, 12:01

candle. hat geschrieben:... aber ich finde das nicht benachteiligend.
Finde ich ja heute auch nicht, candle (damals aber wohl schon)
Was Gräten angeht bestimmt nicht. Über den Ekel davor habe ich nach und nach so viel für mich gelernt, dass ich heute - wie ich finde - mit denen oft viel geschickter umgehe, als es andere können.

Aber lässt sich „Trigger“ nicht auch ein Stück weit einfach als eine bemerkenswert heftige Reaktion auf etwas sehen?
Schon „nachhaltige Traumatisierung“? Ist ja schon ein Denkansatz, der wenn auch unkonkret, begründet, warum eine Reaktion so heftig ausfällt.

Mag für vieles gut sein. Aber warum nicht auch einfach nur genau das betrachten, was passiert.
Und wenn das dann so betrachtet wird, wenn es sich so sehen ließe, dann würde all das, was ich im Grätenbeispiel schrieb vielleicht auch passen, ein wenig.
Damals wurde versucht, experimentiert, wie kriegt man mich dazu, (so ) was zu essen. Erst wurde gedacht, es reicht Druck, dann, wurde es nach und nach variiert.
Und ich hab gelernt, auch nach und nach.

Ich mag grad nicht, das jetzt alles psychologisch umzuformulieren. Mir scheint nur, so viel anders läuft am Ende noch nicht mal „Therapie“. Leben erfindet die nicht neu.
Der theoretische Unterbau ist fundierter. Die Sprache anders.
Mir liegt, bei aller Liebe zur Intellektualität, dran, dass es zum Leben passt, da weiterhilft. Und da sag ich mal flapsig, dein Trigger, überhaupt einer, wenn der auf einem Trauma beruht? Schön zu wissen! Und nun? Ich find der sieht dann immer noch so aus, wie er aussieht. Trauma benennt nur seine Herkunft. Manchmal hilfreich, das zu wissen, um aktuell mit ihm besser umzugehen.
Manchmal vielleicht nicht! Hindert vielleicht? Vielleicht ist Triggerbewältigung, ähnlich wie in meinem Grätenbeispiel, allein viel simpler, einfacher, als wenn das alles Teil einer Traumabewältigung ist, vor dem Hintergrund gedacht wird.

Noch mal, ist nur meine Vorstellung, ich war und bin nicht traumatisiert (soweit ich weiß).
Ich lese hier für mich also einfach mal raus, die Schwierigkeit, mit etwas umzugehen.
Vielleicht zu sehr abstrahiert. Kann schon sein.

Ich meine halt nur häufiger mal zu sehen, dass es sich lohnen könnte, nur ganz praktisch ohne allzu viel psychotherapeutischen Unterbau mit was umzugehen, einfach nur zu sehen, hinzusehen und zu lernen, wie sich damit vielleicht anders umgehen lässt, so lernen,lässt, wie ich es in meinem Beispiel schrieb, beschrieb.

Zu Beginn „triggerte“ dich Spargel. Heute anscheinend nicht mehr!
Gräten, die meidest du.
Fett - sezierst du.

Drei Varianten, wie du gelernt hast, für dich gelernt hast, mit etwas umzugehen.

Und sogar wenn es gar nicht geht, wenn die Triggersituation, sich nicht ändern bessern lässt wie bei meinen Gräten, deinem strunkigen Spargel?

Dann wäre nach meinem empfinden auch was gewonnen. Dann hieße das für mich, dass halt die Traumatisierung zu dominant ist, zu sehr einengt, zu sehr hindert.
Kann ja sein.


LG hawi
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candle.
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Beitrag Di., 12.06.2012, 12:12

Naja, dass das was dahintersteckt nicht eben nur strunkiger Spargel steckt, ist ja wohl klar, denke ich?

Nur hätte ich gerne mal gewußt wie man dahinterschaut. Ich bin in der Situation, versuche sie auch zu beruhigen- mal geht es, mal nicht. mal dauert es zehn Minuten, mal lebe ich den ganzen Tag mit einer massiven Panikatacke, die über einen ganzen Tag nicht vergeht, nur aushaltbar wird. Sie raubt viel Energie und macht dich nicht arbeitsfähig. Kenne ich von strunkigen Spargel nicht.

Meine Frage an dich bleibt bestehen hawi, die hast du nicht beantwortet mit den Varianten und muß auch gerade schlucken bei der Vorstellung sich jetzt in einen ekligen Mißbrauch hereinzuversetzen nur damit jetzt der Trigger vergeht.

Ich habe immer wieder gelesen und gehört was Ursachen sind, dass sich Traumata festsetzen und eines ist sicher: Reden... Würde ich gerne machen, wenn ich wüßte von was, schließlich habe ich als Erwachsener damit auch gute Erfahrungen gemacht.

hawi, ich glaube dir ist wirklich nicht so bewußt was das bedeutet, aber das macht nichts, es ist gut, wenn du das nicht erleben mußtest!

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Beitrag Di., 12.06.2012, 12:39

Hi hawi.
Ich benutze für mich auch nicht das Wort Trigger, ist mir zu klinisch, zu pathologisierend. Da gehe ich mit dir d'accord.
Aber lässt sich „Trigger“ nicht auch ein Stück weit einfach als eine bemerkenswert heftige Reaktion auf etwas sehen?
Ja. Die Frage ist halt wie heftig ist die Reaktion.
Als es bei mir ganz schlimm war haben mich Menschen, die etwas am gestreckten Arm vor sich hielten, eine Hantel, eine Wasserflasche derart "berührt", da sich ich es so gesehen habe, das da jetzt jemand mit ausgestreckter Waffe auf mich zukommt. Posterrollen über der Schulter wurden zu geweheren über der Schulter getragen.
ich wusste vom Kopf her, das kann jetzt nicht sein, was ich sehe, aber ich sah es doch. Und war emotional doppelt fertig. Zum einen wegend er Erinnerungen, der quälenden Fragen, warum ich sowas sehe, wenn ich sowas direkt nicht erinnere. Zum anderen nun ja, wer macht sich keine Sorgen, wenn er Dinge sieht, von denne er genau weiß, sie sind nicht da.

So eine heftige Reaktion brauche ich persönlich nicht. Das ist ja letzlich krank. Also sollte man es vllt. doch klinisch benennen.

Inszwischen erinnert mich sowas immer noch, aber es erinnert mich nur, ich sehe wie es wirklich ist, es ist nur eine Flasche, nur eine Hantel. und es kommt auch nicht mehr so ein Angstflash mit Herzrasen usw. Vllt. noch ein beschleunigter Puls, aber mehr nicht. das würde ich als "bemerkenswerte" Reaktion bezeichnen, mit der es sich leben lässt. Wobei ich das gerne noch weiter reduziere. Wird auch gehen.
amor fati

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hawi
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Beitrag Di., 12.06.2012, 13:23

candle. hat geschrieben:hawi, ich glaube dir ist wirklich nicht so bewußt was das bedeutet, aber das macht nichts, es ist gut, wenn du das nicht erleben mußtest!
Nee candle, ist es mir so ganz bestimmt nicht!
Und ja, für mich sicher gut, dass ich das so auch nicht erleben musste.

Ich kann deshalb bestimmt nichts dazu erklären, wie du besser dahintergucken kannst.
Nicht so, nicht wirklich auf dich zugeschnitten.

Vieles von mir wird dir also wohl gar nichts bringen.

Meine Varianten, von denen ich schrieb, bezogen sich nicht auf „dein“ Dahinterschauen.
Mein „variieren“ war nur das, was ich schon bei Meinem Grätenekel versucht habe, zu beschreiben. War nur bezogen auf den Umgang mit Ekel, mit dem „Triggernden“ als solches. Einfach weil - soweit ich mich noch erinnere - ich schon als Kind auch panisch auf diese Art von Essen reagiert habe. Das war zu der Zeit schon ziemlich dramatisch.
Es bezog sich ja auf vielerlei, nicht nur auf Gräten. Und ergab, dass ich eine Zeit lang zu wenig aß. Auf alten Fotos manchmal zu sehen.

Wer weiß, schon möglich, dass so was dann heute zu einer Therapie führen würde.
Gab es damals nicht, jedenfalls nicht in meinem Umfeld.

Und natürlich will dich auch nicht zu sehr zu Gedanken treiben, animieren
candle. hat geschrieben:muß auch gerade schlucken bei der Vorstellung sich jetzt in einen ekligen Mißbrauch hereinzuversetzen nur damit jetzt der Trigger vergeht.
Sowas dann also besser nicht zu sehr hier, eher zusammen mit einem Therapeuten.
Aber wenn dein Empfinden so ist? Dir die Gedanken so kommen, wenn du mich liest?
Würd ich an deiner Stelle schon erst nehmen.

Hab gerade auch deinen anderen Thread, in dem du gestern neu geschrieben hast gelesen.

Meinte ich früher schon ab und an rauslesen zu können, immer wieder das „dahinter“, das so stark ist, wirkt. Im Fordergrund z.B. „Trigger“ oder fehlende Konzentration oder fehlende Erinnerung oder oder oder.

Jeweils lässt sich da mal mehr, mal weniger drüber schreiben, reflektieren.
Auch mal so, dass sich andere drin wieder finden. Trotzdem aber wohl meist mit anderem Hintergrund, eher nicht mit einem, der ganz speziell für dich passen könnte.

Was ich meine zu sehen, einfach lesend, wie es bei mir ankommt.
Es kommt wenigstens was an bei mir. Etwas, das ich - in meinen Grenzen - nachvollziehen kann. Nicht immer, aber immerhin.
Ging vor einiger Zeit noch gar nicht. Da empfand ich dich ganz schnell als „zu“, als „verschlossen“.
Da hat sich was geändert.

Vielleicht ja schon zu psychologisierend, noch dazu vom Laien, aber das „fernhalten“?
Deins? Scheint mir hier weniger geworden zu sein.
Womöglich ja für dich gar nicht so verkehrt, auch wenn es erst sich erst mal noch übler anfühlt. Auch Triggern nicht so weit von dir zu weisen, dass ….. Zugeben, eine Unterstellung, aber vor einiger Zeit hättest du hier womöglich noch geschrieben, dass das doch gar kein Problem sei, du auch keins damit hast, du hältst dich halt fern und gut ist.

Und weil mir das dann in der Einfachheit falsch vorgekommen wäre, hätten wir uns womöglich drüber gestritten.

Das jetzt vielleicht nicht grad was, um Trigger zu behandeln.
Oder doch ein wenig. Denn wäre der so weit von dir weg, dir so fern, dass du ihn selbst gar nicht hast, dann ließe er sich halt auch nicht behandeln.
Umgekehrt, je näher du ihn ran lässt an dich, desto scheußlicher wird er sich wohl erst mal anfühlen für dich.

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Beitrag Di., 12.06.2012, 13:49

hawi hat geschrieben: Umgekehrt, je näher du ihn ran lässt an dich, desto scheußlicher wird er sich wohl erst mal anfühlen für dich.
Naja, beim Trigger, Auslöser, wie immer man es nennen will, hat man - je nachdem was einen zurück in die Vergangenheit katapultiert - oft gar keine Wahl, ob man sich dem aussetzen will oder nicht.
Ich habe mir jedenfalls nicht ausgesucht heute Nacht von meinen Nachbarn geweckt zu werden, die sich wieder lautstark und aggressiv gestritten und gegen Türen getreten haben. Ich war mitten in der Nacht auf einmal wach und mitten drin in meiner Vergangenheit und konnte mich nur panisch unter der Bettdecke verkriechen und hoffen, dass es vorbei geht. Da half dann auch kein einreden, dass ich ja sicher bin mir nichts, an imaginieren war nicht zu denken, da war nur pure Angst und Schockstarre.
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Beitrag Di., 12.06.2012, 14:22

hawi hat geschrieben: Da empfand ich dich ganz schnell als „zu“, als „verschlossen“.
Da hat sich was geändert.
Ist das jetzt ein Kompliment?

Eine Freundin sagte mir das auch mal und dann hatte ich das in einem Gespräch mit ihr geklärt. Wir kannten uns auch nicht lange. Ganz früher war das jedenfalls nicht so. Das muß ja später irgendwo passiert sein.

So ganz leicht fällt es mir hier auch nicht zu schreiben. Es ist das erste Mal seit langem oder überhaupt wo ich ganz schnell ein Thema eröffnet habe, die anderen Threads waren immer sehr überlegt.

Ich habe auch erade keine guten, eher wieder panische Gefühleund diesen Trigger kenne ich jetzt nicht mal bzw. was genau das schlecht fühlen jetzt auslöst.

Ich denke, ich bin auch überwältigt von der Resonanz, denn eigentlich, ganz eigentlich bin ich nicht gerne im Rampenlicht. Oder vielleicht wäre ich es doch mal gerne gewesen? Nicht gerade unbedingt in einem Forum, aber in anderen Dingen.

Kritik, die ich gerade manchmal empfinde, mag ich auch gerade nicht, aber wehren mag ich mich auch nicht, weil eben doch nicht immer alles so ist wie andere es sagen.

Mit der Konzentration ist es für mich schon sehr sehr schlimm, weil es eben auch ein leben versagt, weil ich mich mit dieser Demenz irgendwie arrangieren muß.

candle
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