Doktorspiele als sexuelle Mißbrauch im Grundschulalter?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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candle.
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:02

titus2 hat geschrieben:Candle, aber wenn du das aus der Perspektive betrachtest, dann ist das doch nur verständlich, dass man u.U. das Bedürfnis hat, mit dem 'Täter' darüber zu reden oder ggf. eine Entschuldigung zu erwarten. Rache sieht für mich anders aus...
Hier wurde das ja offensichtlich nicht gemacht.

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lemon
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:03

Das ging aus deinem Schreiben nicht hervor robyn, dass dein Erleben über das Grundschulalter hinausging und ich kann mir vorstellen, dass diese Erfahrung schlimm war.

Trotzdem kann ich nicht verstehen, dass du nichts unternommen hast. Genaueres willst du leider nicht erzählen.

Hier im Thread geht es um Doktorspiele bei Kindern und ich finde das völlig normal,
ich finde da nichts dabei. Ich denke alle Kinder sind neugierig auf das andere Geschlecht und ich sehe darin keinen Missbrauch, sondern ein kindliches Verhalten.

Klar kanns mal passieren, dass eins der Kinder ruppiger ist, aber das sind die Kinder auch sonst beim Spielen und von ein bisschen Ruppigkeit kriegt noch lange keiner einen psychischen Schaden. Bei kleinen Kindern spielt sexuelles Interesse noch keine Rolle, zumindest kann ich mir das nicht vorstellen und hier in diesem Fall will die Schwägerin halt was aufpauschen, sie sucht nach jeder Kleinigkeit, die sie verantwortlich machen kann für ihr momentanes Leid – so wirkt das zumindest auf mich.
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mitsuko
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:09

Ich finde es immer wieder schrecklich, wenn Berichte von Menschen, die als Kind zu sexuellen Handlungen gezwungen wurde reflexhaft als Lüge oder Aufbauschen betrachtet werden. In jedem Thread dieser Art passiert das leider. Man hofft immer, dass die Aufklärung bei dem Thema mittlerweile etwas weiter ist...

Ich bin auch der Meinung, dass ein Grundschulkind nicht schludfähig ist, kein Täter in dem Sinne.
Aber weshalb darf es das Ganze dann nicht gegeben haben?
Der Mann der TE sagt ja auch, es gab sexuellen Kontakt. Womöglich war dieser wirklich für die Schwester damals ein schlimmes Erlebnis.

sonnenschein12 hat geschrieben:Mein Mann kann sich da kaum dran erinnern, aber eins weiß er defintiv, mehr wie mal nur anfassen war da nicht.
Das widerspricht sich.

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candle.
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:14

mitsuko hat geschrieben:IAber weshalb darf es das Ganze dann nicht gegeben haben?
Das zweifelt doch hier gar keiner an mitsuko!

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lemon
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:17

Das mag ja sein misuko, dass es das gegeben hat und es mag auch sein, dass es schlimm ist für die Schwägerin.

Aber was soll der Bruder nun tun?

Ich finde es sowieso "komisch", dass dieses Thema in der ganzen Familie breit getreten wird, das lässt mich aufhorchen und ich vermut deshalb, dass die Schwägerin Aufmerksamkeit will. Sie hätte das auch im kleinen Kreis mit Bruder und dessen Frau evtl. besprechen können.
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:22

lemon hat geschrieben: Ich finde es sowieso "komisch", dass dieses Thema in der ganzen Familie breit getreten wird, das lässt mich aufhorchen und ich vermut deshalb, dass die Schwägerin Aufmerksamkeit will. Sie hätte das auch im kleinen Kreis mit Bruder und dessen Frau evtl. besprechen können.
Das ist auch mein Verdacht. Und jeder, der Mißbrauch irgendwo kennt, braucht Jahre oder bekommt es gar nicht hin in Therapie oder sonstwo darüber zu reden. Man spaziert nicht einfach aus der Klinik und sagt dann ausgerechnet dem Vater, dass der Bruder einen mißbraucht hat- nee sorry! Und wieso bricht der Vater jetzt den Kontakt zum Sohn ab. Das ist überhaupt nicht logisch zumal alle erwachsen sind. Vielleicht hat der Vater auch nur Angst vor einer Konfrontation und dann bleibt er lieber pseudoparteiisch.

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mitsuko
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:23

@lemon Vielleicht möchte sie es aber ihre Eltern wissen lassen. Vielleicht möchte sie die Frage stellen, weshalb die Eltern sie nicht geschützt haben. Wenn es einen sexuellen Missbrauch gab, so geht das die ganze Familie etwas an, da es dann u.U. das ganze Aufwachsens des Mädchens in der Familie bestimmt hat. Wenn es so war, dann hat das Opfer sich nicht bitte schön möglichst diskret zu verhalten. Dass das dann bestimmte Leute ganz besonders aufhorchen lässt, weil sie eine Art Nestbeschmutzung wähnen, ist ja leider sehr typisch.
lemon hat geschrieben:Aber was soll der Bruder nun tun?
Sich dem Thema viellicht mal stellen, wäre eine Option. Sich mal fragen was eigentlich in dieser Familie schiefgelaufen ist, worunter er mit Sicherheit auch selbst gelitten hat.

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Winterzauber
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:37

"Missbrauch" ist ein Verhalten, was nicht gewollt wird. Sich gezwungen wird, es zu tun, bzw. sich nicht wehren kann. Egal ob s.MB. psychisch, körperlich..

Über Deine Schwägerin zu urteilen finde ich im Rahmen eines Forums auch sehr unpassend, weil die Sicht der Schwester nicht gesehen wird. Es kann sein, dass
1. Dein Freund sich nicht mehr daran erinnern kann, weil
- er es "verdrängt" hat, weil es auch ihm vielleicht unangenehm oder ähnliches war
- als "unwichtig" erachtet hat, weil es "aus dem Spiel" war und nichts dabei gedacht wurde (Dinge ohne Emotionen werden leichter vergessen, weil "unwichtig")
2. Deine Schwägerin hat enorme Probleme mit sich selbst... vielleicht ist sie in Therapie?
- nun Gründe sucht, die ihr Verhalten erklären und die Trennung/Verlust als "nichtig" erachtet
- sich "reingesteigert" hat (unabsichtlich) auch aus einem Gedankengang einer anderen Person heraus, weil auch sie sich nicht so richtig erinnern kann... (gleiche Gründe Deines Mannes)
- sie so verzweifelt ist... und meint, (wie irgendwie viele Personen), dass "psychischer Missbrauch" (wozu auch Verlust zählen kann, wenn dies alles nicht verstanden wird und sich hilflos gefühlt wird...) nicht "so schlimm" ist. Deswegen "handfestere Gründe" sucht.


Wobei ich denke, dass nicht die "Ob-Frage" jetzt offen gelegt werden sollte, wo sie selbst wohl ziemlich instabil scheint, sondern wie sie unterstützt werden kann, um wieder mehr "zu sich selbst" zu finden. Also auch raus aus der "Opferrolle" und wieder mehr die Gegenwart fokussieren. (Ich weiß, dass es nicht einfach ist - ich habe selbst s.MB. "durchleben" müssen und doch habe ich gemerkt, dass ich vor allem in Verzweiflung immer wieder "in die Opferrolle" geflogen bin, obwohl die Beste Rache ist, sein eigenes Leben zu verwirklichen.)

Was für Deine Schwester hilfreich/sinnvoll ist, kann nur sie entscheiden. Aber durch eine Entschuldigung, wie sie wohl verlangt, da kommt auch "die Wahrheit" nicht raus. Eher kann ihre "Phantasie" (wenn tatsächlich nichts war), weiter bestärkt werden. Vielleicht ihr entgegnen, wie: 'falls ich tatsächlich über Deine Grenzen gegangen sein sollte, so war es mir nicht bewusst. Vielleicht können wir uns jetzt neu kennenlernen, damit Du vielleicht wieder in mir Vertrauen spüren kannst. Und wenn Du magst, bin ich für Dich da" .... wenn es ein "potentieller Täter" sagt, dann wäre ich natürlich wütend über diese Worte. Und dennoch... solange nicht klar ist, was damals war, ist es sehr schlecht, "blind" ihre "Phantasie" zu bestätigen.

Hoffentlich werdet ihr einen gemeinsamen Weg finden. (Hat sie eigentlich auch etwas gegen Deine Person? Vielleicht möchte sie auch ihren Bruder schützen, weil sie glaubt, dass auch Du ihn verlassen könntest.... es ist sehr weit quer gedacht und auch (wie jede Zeile hier) reinste Spekulation. Vielleicht kann auch Deine Schwester Szenen nennen (besser im therapeutischen Rahmen), damit Dein Mann sich wieder erinnern kann, um Klarheit zu bekommen.

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lemon
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:43

So habe ich das noch nicht betrachtet mitsuko, dass sie es die Eltern deshalb wissen lassen will, weil sie meint, dass diese sie nicht geschützt hätten.

Andererseits ist sie nun mittlerweile eine erwachsene Frau und müsste wissen, was damit ausgelöst wird.

Sie wollte dieses Dilemma auslösen – die Frage stellt sich mir, weshalb?

Das sehe ich auch so:
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 12:47

lemon hat geschrieben:So habe ich das noch nicht betrachtet mitsuko, dass sie es die Eltern deshalb wissen lassen will, weil sie meint, dass diese sie nicht geschützt hätten.
Und Vater reagiert genau falsch in meinen Augen, indem er zu dem Sohn den Kontakt abbricht. Das ist von ihm aus dann einfach nur eine tille Schuldzuweisung, also geregelt wird da in der Familie gar nicht. Hinsehen ist eben für jeden schwierig.

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mitsuko
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 15:01

lemon hat geschrieben:
Andererseits ist sie nun mittlerweile eine erwachsene Frau und müsste wissen, was damit ausgelöst wird.

Meinst du ein Missbrauchsopfer sollte sich darum bemühen möglichst keine Unruhe in der Familie auszulösen und deswegen schweigen?

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lemon
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 15:20

Natürlich habe ich es nicht so gemeint, dass Missbrauchsopfer schweigen sollen.

Ich habe gemeint, dass sie eine erwachsene Frau ist und nun real weiß, dass es „kein“ Missbrauch war, sondern Doktorspiele in der Kindheit, auch wenn sich das für sie persönlich schlimm angefühlt haben mag.

Und ich meine, dass ziemlich viel Wind um die Sache gemacht wird und sich die einzelnen Personen der Familie seltsam verhalten, wie der Vater mit dem Kontaktabbruch, dann der Mann der Schwägerin. Ist ja auch dubios, wenn er seiner Frau bestimmte Kontakte verbietet, dass sie sich das überhaupt gefallen lässt – alles ziemlich verzwickt.
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Maika
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 19:21

lemon hat geschrieben: Ich habe gemeint, dass sie eine erwachsene Frau ist und nun real weiß, dass es „kein“ Missbrauch war, sondern Doktorspiele in der Kindheit, auch wenn sich das für sie persönlich schlimm angefühlt haben mag.
Ob es Missbrauch war oder nicht, lässt sich aus dem, was bisher geschrieben wurde und aus dem Wissensstand der TE nicht beurteilen.

Zur Unterscheidung von Doktorspielen und Missbrauch:
http://www.castagna-zh.ch/cms/front_con ... p?idcat=86

auch dieser Text zum Thema ist lesenswert:
http://www.castagna-zh.ch/cms/front_con ... p?idcat=85

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 20:32

mitsuko hat geschrieben: Ich bin auch der Meinung, dass ein Grundschulkind nicht schludfähig ist, kein Täter in dem Sinne.
Aber weshalb darf es das Ganze dann nicht gegeben haben?
Der Mann der TE sagt ja auch, es gab sexuellen Kontakt. Womöglich war dieser wirklich für die Schwester damals ein schlimmes Erlebnis.

sonnenschein12 hat geschrieben:Mein Mann kann sich da kaum dran erinnern, aber eins weiß er defintiv, mehr wie mal nur anfassen war da nicht.
Das widerspricht sich.
Nein, das wiederspricht sich nicht unbedingt. Das ist doch ein ganz gewöhnliches Element von diesen kindlichen Doktorspielen. Ich habe das auch mit meinen Freundinnen gemacht und da war null sexueller Übergriff dabei.

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mitsuko
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 21:32

Es widerspricht sich, dass er sich einerseits kaum erinnert was geschehen ist und andererseits er definitiv zu wissen vorgibt was nicht passiert ist.

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