Praktikantin in Therapiestunde
Da ich nicht aus der Sicht des Praktikanten erzählen kann: nur für mich als Klient....
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Aber wie soll das bei einer Kaffeeklatsch-Stunde funktionieren? Vielleicht bin ich ja die große Ausnahme, aber für mich sind die besten Stunden die, in denen es richtig zur Sache geht. Das ist dann traurig, quälend, peinlich oder auch warm und sehr vertraut - und das sind Dimensionen, die ich mit niemandem teilen möchte.
Liebe titus2,
vielleicht ist die Frage, was Du bzw. ich unter "Kaffeeklatschstunden" verstehen....
Scheinbar belanglose Themen, scheinbar kein echter "Tiefgang", scheinbar keine innere Auseinandersetzung in der Stunde.
Zugegeben: sie kamen bei mir selten vor, aber sie gab es, v.a. nach sehr intensiven Stunden. Oft ein Stochern nach Themen, kein richtiges "Anhaken" usw.
Die quälendste Arbeit ereignete sich bei mir sehr oft zwischen den Stunden im "Alltagskram", den realen, direkten Problemen, in der Auseinandersetzung, bei Konflikten, bei schönen Momenten mit meinen Kollegen, meiner Familie, meinen Freunden usw.
Vielleicht ist es auch eine Frage des Alters und der Länge der Therapie: mir ist nicht mehr alles ganz so peinlich (ist aber "tagesformabhängig"), manche Scham, Peinlichkeit habe ich schon "an den Hörnern gepackt", mich mit ihr konfrontiert - auch vor anderen - und: andere kannten sie, sie wurde einfach akzeptiert, nicht verachtet, nicht als peinlich gebrandmarkt (dieses Etikett gab's ja meistens von mir), sondern oft auch als wertvoll empfunden für den anderen.
Herzlichen Gruß,
Anne
P.S.: Für Psychotherapeuten, Lehrer, Ärzte usw. sind die Praktika enorm wichtig. Deshalb ist es ja gut, dass v.a. in Kliniken viele Menschen bereit sind, Praktikatnen zu akzeptieren. Ein "Muss" darf es nicht sein und das ist vollkommen o.k.
vielleicht ist die Frage, was Du bzw. ich unter "Kaffeeklatschstunden" verstehen....
Scheinbar belanglose Themen, scheinbar kein echter "Tiefgang", scheinbar keine innere Auseinandersetzung in der Stunde.
Zugegeben: sie kamen bei mir selten vor, aber sie gab es, v.a. nach sehr intensiven Stunden. Oft ein Stochern nach Themen, kein richtiges "Anhaken" usw.
Die quälendste Arbeit ereignete sich bei mir sehr oft zwischen den Stunden im "Alltagskram", den realen, direkten Problemen, in der Auseinandersetzung, bei Konflikten, bei schönen Momenten mit meinen Kollegen, meiner Familie, meinen Freunden usw.
Vielleicht ist es auch eine Frage des Alters und der Länge der Therapie: mir ist nicht mehr alles ganz so peinlich (ist aber "tagesformabhängig"), manche Scham, Peinlichkeit habe ich schon "an den Hörnern gepackt", mich mit ihr konfrontiert - auch vor anderen - und: andere kannten sie, sie wurde einfach akzeptiert, nicht verachtet, nicht als peinlich gebrandmarkt (dieses Etikett gab's ja meistens von mir), sondern oft auch als wertvoll empfunden für den anderen.
Du teilst sie ja mit dem Therapeuten, das kann wunderschön, wiederum quälend, für einen selbst sehr peinlich sein. Und natürlich bin ich froh und sehr dankber über/für diese quasi ausschließliche, für mich (wie für so viele hier) unschätzbar wertvolle Zweierbeziehung, das andere hat aber meinen "Blick" ergänzt.titus2 hat geschrieben:und das sind Dimensionen, die ich mit niemandem teilen möchte.
Herzlichen Gruß,
Anne
P.S.: Für Psychotherapeuten, Lehrer, Ärzte usw. sind die Praktika enorm wichtig. Deshalb ist es ja gut, dass v.a. in Kliniken viele Menschen bereit sind, Praktikatnen zu akzeptieren. Ein "Muss" darf es nicht sein und das ist vollkommen o.k.
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Hallo, Anne, ja klar, ich meinte, dass ich sie nur mit ihm teilen will - ich kenne dieses Vertraute nämlich gar nicht. Das ist das erste Mal, dass mir jemand so zuhört und so für mich da ist (naja, dieses Schicksal teile ich wohl mit einigen Leidensgenossen). Und ich will nicht, dass da jemand reinplatzt - auch wenn er oder sie noch so diskret ist.
Also, manche Sachen hätte ich niemals sagen können, wenn jemand anders dabei gewesen wäre.
Also, manche Sachen hätte ich niemals sagen können, wenn jemand anders dabei gewesen wäre.
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titus2 hat geschrieben:Das ist das erste Mal, dass mir jemand so zuhört und so für mich da ist (naja, dieses Schicksal teile ich wohl mit einigen Leidensgenossen).
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Du schließt von dir auf andere.Formulierst es aber als "allgemein gültig" und ich denke,das hilft Wandelröschen nun nicht grade weiter...Vielleicht, weil in einer Therapie intime Dinge besprochen werden? Weil die Therapie eine Zweierbeziehung ist, die logischerweise nicht funktioniert, wenn ein Dritter im Raum ist? Weil die Stunden begrenzt und somit kostbar sind? Weil man aus dem Takt kommt, wenn plötzlich jemand dazu kommt? Weil es witzlos ist, wenn die Praktikanten dann in einer belanglosen Kaffeeklatschstunde dabei sitzen, wenn sich der Patient gar nicht traut, aus sich herauszugehen?
Liebe Wandelröschen,
ich bin auch der Meinung,bleib bei dieser Entscheidung ganz bei dir selber,tu niemandem nen Gefallen oder es "ihm zuliebe" - und v.a.,bezieh in diese Entscheidung alle Innenpersonen mit ein.
Ich selber hab da eher Erfahrungen auf "Praktikantenseite",hab ja auch mal als Krankenschwester in ner Psycho-Einrichtung gearbeitet und war da einerseits als Co manchmal bei Gruppen mit dabei,"mußte" aber auch zwecks Lernen zu so mancher Einzelstunde.Entschieden hat da auch jedes Mal jeder Klient individuell - und v.a. gab es die Regel,wann immer da jemandem meine Anwesenheit während der Stunde zu brisant wurde,der sollte und durfte mich rausschicken.
Und das alleine machte es für die meisten Klienten zu nem klasse Übungsfeld,bei sich zu bleiben und gut für sich sorgen zu lernen.
Aber es ist ne sehr individuelle Sache,die jeder auf dem Boden seiner eigenen Tatsachen treffen sollte - und ohne "moralischen Zeigefinger" anderer dabei,Marke "Das tut man als "guter" Klient nicht!"
Ich wünsch dir,daß du ne gute Entscheidung für dich treffen kannst und egal,wie die dann aussieht,sie ne gute Erfahrung für dich wird.
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Waldschratin, ich denke, das kann wandelröschen selbst entscheiden, wer oder was ihr hilft. Ich wollte ja ihr antworten und nicht dir
Dass sie nicht aus sich herausgehen würde, hat sie ja bereits geschrieben.
Dass sie nicht aus sich herausgehen würde, hat sie ja bereits geschrieben.
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Ach ja,wo denn?titus hat geschrieben:Dass sie nicht aus sich herausgehen würde, hat sie ja bereits geschrieben.
Ich les da eher was von ner Unsicherheit,nem "Sowohl-als auch",nem Abwägen von Vor-und Nachteilen.Und nix so "eindeutig Polariserendes" im Bereich "entweder-oder",wie du das da herausliest...
Das könnte man dir genauso schreiben...titus hat geschrieben:Waldschratin, ich denke, das kann wandelröschen selbst entscheiden, wer oder was ihr hilft.
Wie schreibst du da immer so gerne: "Das hier ist ein öffentliches Forum und da kann ich meine Meinung schreiben,wie ich will und keins kann mich daran hindern".titus hat geschrieben:Ich wollte ja ihr antworten und nicht dir
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Hallo!
Es gab schon mal einmal eine ähnliche Frage hier, vielleicht helfen dir die Antworten:
viewtopic.php?f=20&t=22433 (auf Seite 6 habe ich mich geäußert)
Bei mir war auch mal ein Praktikant, ich schreibe dir mal, was ich bereits damals Miri über meine Erfahrungen geschrieben habe:
Ich bin seit 3 Jahren in Therapie und auch bei mir saß 2 Stunden ein Azubi mit dabei. Ich neige dazu mich in der Therapiestunde immer vom Thera wegzudrehen und hinter meiner Hand zu verstecken, in der Stunde damals drehte ich mich vom Azubi weg (zum Thera hin), weil mir die "Gefahr" die von ihm ausging größer erschien, ihr seht also, es war auch für mich nicht leicht. Auch mir war das unangenehm, aber ich weiß genau, dass ich auch in meinem Job (bei dem ich auch mit Menschen zu tun haben werde, wenn auch nicht als PT) als Azubi an Menschen heran treten muss, die lieber mit jemand zu tun hätten, der schon 20 Jahre Erfahrung hat, aber nun ja, auch der mit 20 Jahren Erfahrung hat einmal begonnen...
Es gab schon mal einmal eine ähnliche Frage hier, vielleicht helfen dir die Antworten:
viewtopic.php?f=20&t=22433 (auf Seite 6 habe ich mich geäußert)
Bei mir war auch mal ein Praktikant, ich schreibe dir mal, was ich bereits damals Miri über meine Erfahrungen geschrieben habe:
Ich bin seit 3 Jahren in Therapie und auch bei mir saß 2 Stunden ein Azubi mit dabei. Ich neige dazu mich in der Therapiestunde immer vom Thera wegzudrehen und hinter meiner Hand zu verstecken, in der Stunde damals drehte ich mich vom Azubi weg (zum Thera hin), weil mir die "Gefahr" die von ihm ausging größer erschien, ihr seht also, es war auch für mich nicht leicht. Auch mir war das unangenehm, aber ich weiß genau, dass ich auch in meinem Job (bei dem ich auch mit Menschen zu tun haben werde, wenn auch nicht als PT) als Azubi an Menschen heran treten muss, die lieber mit jemand zu tun hätten, der schon 20 Jahre Erfahrung hat, aber nun ja, auch der mit 20 Jahren Erfahrung hat einmal begonnen...
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.
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wenn du es nicht selbst herausfinden kannst, waldschratin......werde ich aber bestimmt keine heißen Eisen anfassen
Ist nicht so sinnvoll, eine Therapie so durchzuführen, wenn man sich schon vorher vornimmt, nichts Aufregendes zu besprechen - als ob es nicht schon so, ohne störende Einflüsse, schwierig genug wäre, sich zu öffnen.
Also,für mich persönlich wäre es schon gruselig gewesen,das mir diese Frage überhaupt gestellt wird,das hätte ich die nächsten 10 Stunden aufarbeiten müssen...
Aber,können ja andere vielleicht sogar schön finden.....
Aber,können ja andere vielleicht sogar schön finden.....
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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Wandelröschen hat geschrieben: Wieder ein Unsicherheitsfaktor. Wo ich ja so mein Problem mit Kontrolle und Kontrollverlust habe. Andererseits könnte es ja auch ein Übungsfeld sein in Bezug auf Kontrolle abgeben. Auch wieder so eine Art Konfrontation, damit hats mein Thera durchaus. In Bezug auf Angstkonfrontation habe ich ja durchaus schon gute Erfahrung mit meinem Thera gemacht. Ich denke ja schon, dass er sich da Gedanken gemacht hat, ob er mir das zutrauen kann inzwischen.
Soll ich / soll ich nicht ? Wer hat da Erfahrung mit? Wa meint ihr?
In der Klinik kam es dann und wann vor, daß ein "Praktikant" dabei saß.
Ich fand das im ersten Augenblick ein bisschen komisch, habe den "Zuschauer" dann aber ganz schnell einfach ausgeblendet und tatsächlich fast vergessen.
In meinen Kliniktherapeuten war ich aber auch nicht verliebt
Bei meiner Therapeutin hätte ich nicht gewollt, dass jemand dabei ist, weil ich die Beziehung "exklusiv" haben wollte. Dass da dann nach der Stunde jemand bei ihr bleiben darf, während ich den Raum zu verlassen habe- puh....
Allerdings hat sie auch nie dieses Ansinnen an mich herangetragen. In Kliniken ist sowas anscheinend viel häufiger, als in Praxen.
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meinst du das ernstTigerkind hat geschrieben:das hätte ich die nächsten 10 Stunden aufarbeiten müssen..
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Hallo,
danke für die vielen Antworten, kam ja heute Abend kaum mit dem Lesen nach.
Zu meinem Thera habe ich inzwischen ein sehr großes Vertrauen und er würde mich das mit der Praktikantin nicht fragen, wenn er glaubte, ich würde das irgendwie nicht verkraften, oder es würde mir schaden. Er hatte mir ja auch kurz gesagt, was es eventuell für mich für einen Nutzen bringen könnte.
Nun denn, ich werde alle zu Rate fragen und wenn nur einer sagt, er will das nicht, wird das von mir respektiert. Zudem kommt es natürlich auch drauf an, wie ich an dem Tag selber aufgestellt bin, was gerade ansteht, kann ich ja jetzt noch nicht wissen. Wenn wir gut aufgestellt sind, schauen wir uns die Praktikantin an und wenn der Bauch nur geringste Zweifel äußert, werde ich ablehnen.
Ach ja, irgendjemand hatte glaube ich gefragt, er ist VT’ler. Ja, er bietet mir ein sicheres Übungsfeld an.
An Titus:
Titus, ja, das gilt für dich. Aber schließe bitte nicht wieder von dir auf andere. Auch bei mir gab es zwar eine lange Zeit, da hatte ich mit dem mich Öffnen so meine Probleme. Aber inzwischen, und das weiß mein Thera, lasse ich ihn problemlos in Tiefen in mich hineinsehen, wo bislang niemand anderes war. Vielleicht ist es wieder etwas anders, wenn eine weitere Person dabei ist. Aber das ist dann auch diese Ungewissheit im Leben eines Erwachsenen, mit der mich mein Thera konfrontieren will.
Das ist deine Sicht der Dinge, wie du sie empfindest und natürlich auch empfinden darfst, nur kommt es so ein bisschen verallgemeinert rüber, so als ob das für Therapie per se gilt.
Was wäre denn „Kaffeeklatschstunde“? In deinen Augen vielleicht eine Stunde, in der man nicht in Tränen ausbricht, platt ist, hart mit sich gekämpft hat?, die nicht tief ins Innere geht, also ohne Tiefgang? Also wenn ich z.B. ohne inneren Stress mit Leichtigkeit und vielleicht auch etwas Stolz von meinen realen Kindern erzähle, wo die stehen, was die machen, geschafft haben?
Mh, und selbst das ist (vielleicht magst du es anders sehen) sogar therapeutisch wertvoll, wie auch Anne1997 schrieb. Geht dann die Richtung „Resourcen finden“. Ein Thera könnte dann also sagen, „Mensch, sie haben etwas geschafft, sie sind trotz der ganzen Sch… in ihrer Kindheit nicht von der Brücke gehüpft, und haben es geschafft, Kinder gut großzuziehen, aus denen was geworden ist, darauf können sie stolz sein. Jetzt schauen sie mal, wie haben sie das geschafft, was haben sie dazu getan“ Und das Wissen kann ich dann dazu nutzen, meine Inneren Kinder zu erziehen, das ist teilweise noch ein ganz wilder Haufen. Also doch therapeutisch wertvoll.
Natürlich kann ich es selbst entscheiden, was mir hilft und was nicht, da geb ich dir schon Recht, bloß:
Es kann aber doch auch immer sein, dass man durch irgendeinen Beitrag eines Users getriggert wird oder sonst etwas liest, dass einem die Sprache verschlägt oder lähmt. Und man deswegen nicht gleich antwortet. Ich war ja auch nach Thread-Eröffnung eine Weile weg (räumlich). Da ist es doch weiß Gott nicht schlimm, wenn jemand anderes in die Presche springt und der Threaderöffnerin (oder jemanden anderes) unterstützt. Da macht Waldschratin bestimmt nichts Falsches. OT ON: Das habe ich übrigens auch schon getan, erst vor Kurzem im Thread von FeineMilde, und ihr hatte es wirklich die Sprache verschlagen (und konnte deshalb erst Mal nicht antworten), was dieses intelligente Tier so vom Stapel ließ. Die Beiträge sind allerdings inzwischen gelöscht. OT Off
An Mia Wallace:
danke für die vielen Antworten, kam ja heute Abend kaum mit dem Lesen nach.
Zu meinem Thera habe ich inzwischen ein sehr großes Vertrauen und er würde mich das mit der Praktikantin nicht fragen, wenn er glaubte, ich würde das irgendwie nicht verkraften, oder es würde mir schaden. Er hatte mir ja auch kurz gesagt, was es eventuell für mich für einen Nutzen bringen könnte.
Nun denn, ich werde alle zu Rate fragen und wenn nur einer sagt, er will das nicht, wird das von mir respektiert. Zudem kommt es natürlich auch drauf an, wie ich an dem Tag selber aufgestellt bin, was gerade ansteht, kann ich ja jetzt noch nicht wissen. Wenn wir gut aufgestellt sind, schauen wir uns die Praktikantin an und wenn der Bauch nur geringste Zweifel äußert, werde ich ablehnen.
Das hat mein Thera auch gesagt. Auch wenn ich zusage, kann ich jederzeit sie doch rausschicken, und so viel Selbstbewusstsein habe ich schon inzwischen.Waldschratin hat geschrieben: - und v.a. gab es die Regel,wann immer da jemandem meine Anwesenheit während der Stunde zu brisant wurde,der sollte und durfte mich rausschicken.
Das ist genau etwas, was mein Thera auch gesagt hat. (hast du Mäuschen in meiner letzten Stunde gespielt, Waldschratin, oder kannst du wie mein Thera Gedanken lesen?).Waldschratin hat geschrieben: Und das alleine machte es für die meisten Klienten zu nem klasse Übungsfeld,bei sich zu bleiben und gut für sich sorgen zu lernen.
Ach ja, irgendjemand hatte glaube ich gefragt, er ist VT’ler. Ja, er bietet mir ein sicheres Übungsfeld an.
An Titus:
Nein, das habe ich nicht gesagt. Da hast du etwas falsch verstanden oder interpretiert, denn deine Erklärung für deine Annahme, du zitierst mich mit „...werde ich aber bestimmt keine heißen Eisen anfassen“ passt nicht. Du schreibst dazu weiter:Titus2 hat geschrieben: Dass sie nicht aus sich herausgehen würde, hat sie ja bereits geschrieben.
Mit „heiße Eisen“ meine ich z.B. Traumaexposition, das wird dann ja auch vorher besprochen, ob wir das beim nächsten Mal machen. Weißt du, Titus, ich habe einen großen Pool von Baustellen mit unterschiedlicher Brisanz, von denen ich schon weiß, da gibt es nichts „nichts Aufregendes“, aber ist auch was dabei, wo es nicht schlimm für mich wäre, wenn jemand mit zuhört. Außerdem kann ich sowieso nicht groß planen, denn noch auf der Hinfahrt zum Thera kann immer noch was anderes als das „Geplante“ hochkommen, und dann muss das halt auf den Tisch, ich muss dann also direkt vor der Therastunde schauen, ob es mit dem mitgebrachtem Thema geht, dass die Therapeutin dabei ist, wenn nicht, dann eben nicht.Titus2 hat geschrieben: Ist nicht so sinnvoll, eine Therapie so durchzuführen, wenn man sich schon vorher vornimmt, nichts Aufregendes zu besprechen -. .
Titus2 hat geschrieben:. als ob es nicht schon so, ohne störende Einflüsse, schwierig genug wäre, sich zu öffnen
Titus, ja, das gilt für dich. Aber schließe bitte nicht wieder von dir auf andere. Auch bei mir gab es zwar eine lange Zeit, da hatte ich mit dem mich Öffnen so meine Probleme. Aber inzwischen, und das weiß mein Thera, lasse ich ihn problemlos in Tiefen in mich hineinsehen, wo bislang niemand anderes war. Vielleicht ist es wieder etwas anders, wenn eine weitere Person dabei ist. Aber das ist dann auch diese Ungewissheit im Leben eines Erwachsenen, mit der mich mein Thera konfrontieren will.
Titus2 hat geschrieben: Vielleicht, weil in einer Therapie intime Dinge besprochen werden? Weil die Therapie eine Zweierbeziehung ist, die logischerweise nicht funktioniert, wenn ein Dritter im Raum ist? Weil die Stunden begrenzt und somit kostbar sind? Weil man aus dem Takt kommt, wenn plötzlich jemand dazu kommt? Weil es witzlos ist, wenn die Praktikanten dann in einer belanglosen Kaffeeklatschstunde dabei sitzen, wenn sich der Patient gar nicht traut, aus sich herauszugehen?
Das ist deine Sicht der Dinge, wie du sie empfindest und natürlich auch empfinden darfst, nur kommt es so ein bisschen verallgemeinert rüber, so als ob das für Therapie per se gilt.
Was wäre denn „Kaffeeklatschstunde“? In deinen Augen vielleicht eine Stunde, in der man nicht in Tränen ausbricht, platt ist, hart mit sich gekämpft hat?, die nicht tief ins Innere geht, also ohne Tiefgang? Also wenn ich z.B. ohne inneren Stress mit Leichtigkeit und vielleicht auch etwas Stolz von meinen realen Kindern erzähle, wo die stehen, was die machen, geschafft haben?
Mh, und selbst das ist (vielleicht magst du es anders sehen) sogar therapeutisch wertvoll, wie auch Anne1997 schrieb. Geht dann die Richtung „Resourcen finden“. Ein Thera könnte dann also sagen, „Mensch, sie haben etwas geschafft, sie sind trotz der ganzen Sch… in ihrer Kindheit nicht von der Brücke gehüpft, und haben es geschafft, Kinder gut großzuziehen, aus denen was geworden ist, darauf können sie stolz sein. Jetzt schauen sie mal, wie haben sie das geschafft, was haben sie dazu getan“ Und das Wissen kann ich dann dazu nutzen, meine Inneren Kinder zu erziehen, das ist teilweise noch ein ganz wilder Haufen. Also doch therapeutisch wertvoll.
Titus2 hat geschrieben: Waldschratin, ich denke, das kann wandelröschen selbst entscheiden, wer oder was ihr hilft.
Natürlich kann ich es selbst entscheiden, was mir hilft und was nicht, da geb ich dir schon Recht, bloß:
Es kann aber doch auch immer sein, dass man durch irgendeinen Beitrag eines Users getriggert wird oder sonst etwas liest, dass einem die Sprache verschlägt oder lähmt. Und man deswegen nicht gleich antwortet. Ich war ja auch nach Thread-Eröffnung eine Weile weg (räumlich). Da ist es doch weiß Gott nicht schlimm, wenn jemand anderes in die Presche springt und der Threaderöffnerin (oder jemanden anderes) unterstützt. Da macht Waldschratin bestimmt nichts Falsches. OT ON: Das habe ich übrigens auch schon getan, erst vor Kurzem im Thread von FeineMilde, und ihr hatte es wirklich die Sprache verschlagen (und konnte deshalb erst Mal nicht antworten), was dieses intelligente Tier so vom Stapel ließ. Die Beiträge sind allerdings inzwischen gelöscht. OT Off
An Mia Wallace:
Das mit dem Ausblenden oder fast vergessen könnte ich mir auch bei mir vorstellen.Mia Wallace hat geschrieben: In der Klinik kam es dann und wann vor, daß ein "Praktikant" dabei saß. Ich fand das im ersten Augenblick ein bisschen komisch, habe den "Zuschauer" dann aber ganz schnell einfach ausgeblendet und tatsächlich fast vergessen.
Gruß
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
@Mia Wallace:
Naja...Mia Wallace hat geschrieben:einst du das ernst
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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