Ferdin hat geschrieben:Vertrau deinem Therapeuten, er ist ein Begleiter (auf Zeit).
Ja, das versuche ich ja. Die Vernunft weiß ja, dass er es nur gut meint und er mir helfen will und sich dabei wirklich viel Mühe gibt - nur die Gefühle sehen ihn immer wieder als Feind und Eindringling und stoßen ihn wieder weg . Vielleicht braucht es wirklich etwas Zeit bis ich die Sicherheit und das Vertrauen auch gefühlsmäßig bei ihm habe. Das es auf Zeit ist mir bewusst, vielleicht fällt es mir auch deshalb so schwer...
Ferdin hat geschrieben:Ich drück dir ganz fest die Daumen!
Danke schön
münchnerkindl hat geschrieben:Naja, da die letzte "Veränderung" in deinem Leben ziemlich turbulent und überfordernd abgelaufen ist ist es kein Wunder daß sich nun eine generelle Angst vor allem Neuen eingestellt hat.
Ja, ich habe das Gefühl, dass es damit zusammen hängt und es auch erst seit dem so schlimm ist, aber ich denke das was Ferdin gesagt hat trifft irgendwo auch, dass ich es jedem irgendwo recht machen will und niemandem enttäuschen oder verletzten will. Vermutlich sind es viele Gründe ...
münchnerkindl hat geschrieben:Kann es sein daß dein Vater dann keine Putzfrau für die Wohnung mehr hat, keine Lust dir Unterhalt zu zahlen, und dann eine neue, kleinere Wohung suchen müsste? Ich gehe mal davon aus daß die Gründe warum dein Vater dies nicht möchte rein egoistischer natur sind.
Nein, man könnte ihm viel unterstellen, aber das nun wirklich nicht.
Der Haushalt wird schon eher gemeinsam geführt, klare Verteilungen gibt es so nicht, jeder macht das was gerade anfällt, wenn er eben gerade die Zeit dazu hat, wobei mein Vater sogar mehr im Haushalt macht als ich. Er lebt nicht gern allein und ich bin eben die einzige die noch da ist. Er hat zwar inzwischen eine neue Freundin, allerdings können sie sich auf Grund einer weiten Distanz nur ein bis zwei Wochenenden im Monat besuchen.
Grundsätzlich will er einfach nicht allein leben und ich denke er würde damit auch nur schwer klar kommen. Einfach weil er praktisch kaum bis gar keine sozialen Kontakte hat, da er eben ein recht schwieriger und egozentrischer Mensch ist, der gleichzeitig nicht allein leben kann. Es ist wohl nicht meine Aufgabe, aber ich würde mich auch nicht wohl fühlen ihn einfach so hängen zu lassen. Er meinte nach der Trennung meiner Elter auch, dass er nicht hätte garantieren können was passiert wäre, wenn ich nicht geblieben wäre ... Er kann mich in den Wahnsinn treiben, aber trotz allem bleibt es mein Vater und ich verzeihe ihm sein Fehler und kann ihn nicht einfach hängen lassen...
Zudem ist es auch nicht ideal, wenn ich alleine lebe, da ich durch meinen Vater dazu gezwungen eine gewisse Zeit des Tages die glückliche heile Welt vorzuspielen, wenn ich dies nicht mehr müsste, würde ich noch mehr in die Depressionen abrutschen. Von dem her ist es wohl eine recht seltsame Symbiose ...