Kontakt zu 'giftigen Eltern' abbrechen - vertretbar?

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Corumbra Myosotis
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Beitrag Sa., 07.04.2012, 23:29

Naja, mein "Leben" ist nichts, worauf man stolz sein könnte ...
Zudem ist das nichts, was sie schätzen würden. Und irgendetwas erklären? Ohjeh ... Reflexion ist da nicht so angesagt... Mit Wänden reden ist ähnlich, aber weniger schädlich.

Und Abgrenzung ist da nichts Positives sondern eher soetwas wie Verrat.
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"It is not nor it cannot come to good:
But break, my heart; for I must hold my tongue.“

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candle.
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Beitrag Sa., 07.04.2012, 23:30

Nein, es ist kein Verrat, aber kenne das Gefühl auch sehr gut.

candle
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estelle
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Beitrag Sa., 07.04.2012, 23:35

Es ist etwas sehr Positives sich abgrenzen zu können und ein eigenes

Leben führen zu können. Das mußt du ihnen klarmachen.

Du kannst ihnen ja auch einen Brief schreiben oder eine E-mail.

Und dass du dich vor seelischen Verletzungen von ihnen schützen

mußt.
Zuletzt geändert von estelle am Sa., 07.04.2012, 23:53, insgesamt 1-mal geändert.

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candle.
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Beitrag Sa., 07.04.2012, 23:42

Dysfunction hat doch schon geschrieben, dass es nichts fruchtet. Und genau hier ist das emotionale Dilemma. Während man sich von anderen Menschen längst getrennt oder abgegrenzt hat, ist es bei Eltern IMMER ein schwerer Weg, ob man sich nun abgrenzt oder ganz und gar trennt.

Bei mir war ja auch immer die Hoffnung da, dass es sich ändern würde, aber ich mußte einsehen, dass es niemals wird.

Die Geschichten sind eben immer sehr individuell.

candle
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Corumbra Myosotis
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Beitrag Sa., 07.04.2012, 23:58

candle. hat geschrieben:Nein, es ist kein Verrat, aber kenne das Gefühl auch sehr gut.
Ja, ICH sehe das auch so. Aber was man selbst so denkt, ist ja manchmal nicht relevant.
Und ich weiß halt, daß ich mit dieser Sichtweise allein wäre und die Konsequenzen daraus (nur noch mehr Vorwürfe, in einer ganz widerlichen Art) tragen müsste.
Zudem kommt halt noch hinzu, daß da letztlich immer noch dieses antiquierte "Ehre Deine Eltern" ist, was alle in sich tragen.

Und ja, da ist tatsächlich auch nicht zuletzt immer noch der Wunsch, daß die realen Eltern auch nur einmal ansatzweise den Wunscheltern oder sogen. Idealeltern nahe kommen. Man weiß, daß das nicht geschehen wird, aber dennoch versucht man es wohl mehr, als bei anderen Menschen (und glaub mir, estelle ich habe es versucht ...), wie candle schon schrieb.
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estelle
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:06

Dysfunction hat geschrieben:(und glaub mir, estelle ich habe es versucht ...)
Ja das glaube ich dir ja, da rennt man dann vergeblich hinterher,

dann breche den Kontakt doch erstmal für eine Weile ab, dann wirst du

ja sehen ob deine Eltern einlenken oder nicht.

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candle.
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:10

Das wäre aus meiner Sicht dann wieder ein "Erpressungsversuch". Gesünder ist es immer, wenn man für sich die Entscheidung trifft und es durchzieht und von Herzen dahintersteht ohne Erwartungshaltung, dass sich etwas ändert.

candle
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estelle
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:18

Ich bin ein Trüffel!


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Gute Nacht!

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Corumbra Myosotis
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:26

Ich bin wirklich nicht oft mit Dir voll einer Meinung, candl, aber in dem Fall kann ich Deinen Post nur unterschreiben.


Estelle, von mir kommt ja schon gar nichts mehr im Bezug auf das Elternteil. Also ich melde mich nicht bei ihm. Deshalb ist da nichts, mit einer Reaktion abwarten. Die sind nämlich meist recht widerlich und unvorhergesehen. Ich glaube nicht, daß sich bei Menschen, die einfach null konstruktiv selbstkritisch sind, etwas mit Zeit herausschlagen lässt. Da ist nur möglich einen klaren Schlussstrich zu ziehen oder weiterhin erdulden.

Wobei ich selbst da sicherlich Abstriche machen müsste, da weiterhin wahrscheinlich [Husten.] "subtile" Vorwürfe des Elternteils zu mir herandringen würden. Und ja, da kann ich mich dann eben nicht voll abgrenzen,weil es nicht mehr nur mich und das Elternteil betrifft. Es ist alles andere als lustig, wenn einen Ärzte / Fallbearbeiter / Freunde auf einen zu kommen "Ihr / Dein Elternteil hat sich bei mir gemeldet ..." Und ich weiß, was dann kommt ...

Zudem ist Ignoranz auf der anderen Seite das Mittel der Wahl. Und genau so will ich nicht sein ... Ach, verdammt.


______________

Wenigstens haben andere ihren Spaß ...
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estelle
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:32

Ich habe Eltern gegen die ich mich abgrenze, aber ich habe auf der

anderen Seite auch zwei Töchter um die zwanzig Jahre alt.

Glaubst du nicht deine Mutter macht sich auch Sorgen um dich?

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Corumbra Myosotis
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:33

Wahrscheinlich ist das so.

Aber alle guten Absichten entschuldigen das tatsächliche "giftige" Verhalten nicht, sie erklären es höchstens.
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candle.
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:35

estelle hat geschrieben: Glaubst du nicht deine Mutter macht sich auch Sorgen um dich?
Gegenfrage: Glaubst du, dass es Mütter gibt, die nicht lieben und sich keine Sorgen um die Kinder machen?

candle

PS: Ich finde es aber gut, dass du die Rückschau und die Vorschau hier einbringst.

candle
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estelle
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:42

@dys
Was empfindest du denn als so giftig?

candle. hat geschrieben: Gegenfrage: Glaubst du, dass es Mütter gibt, die nicht lieben und sich keine Sorgen um die Kinder machen?
Ja.

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Corumbra Myosotis
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Beitrag So., 08.04.2012, 00:49

estelle hat geschrieben:Was empfindest du denn als so giftig?
Das würde zu tief gehen.
Dysfunction hat geschrieben:Verleugnen, emotionale Erpressung, Schuldverlagerung, etc.
Das, was in die Richtung geht und Einiges mehr.

Die Dinge mich nachhaltig negativ prägten, gegen die es so schon schwer genug ist anzugehen (Internalisierungen auflösen), auch wenn sie nicht dauernd wieder aufgewärmt werden.
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Hamna
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Beitrag So., 08.04.2012, 01:12

Liebe Dysfunction,

ich habe diesen Thread gelesen, deinen letzten und auch deinen vorletzten. Und ich bin der Meinung, du hast allen Grund, jetzt auf dich zu schauen, auf dich zu achten und das zu tun, was für dich gut ist.

Wenn Eltern Fehler machen und damit ihr Kind schädigen, dann tun sie das manchmal, weil sie es nicht besser wissen oder es nicht besser können. Und manchmal tun sie es, obwohl sie es besser wissen und auch könnten. Ich finde, als erwachsener Mensch hat man jedes Recht, sich von den Eltern loszusagen, wenn man selbst der Meinung ist, dass es für einen selbst das Beste ist und aus Selbstschutz geschieht.

Ich sehe eine solche Frage auch immer aus der Position einer Mutter heraus und frage mich, ob ich nicht vielleicht selbst mal mit einer solchen Entscheidung meiner Tochter konfrontiert werde. Und da ich meine Tochter über alles liebe, auch wenn ich manchmal alles andere als eine ideale Mutter war, würde mich eine solche Entscheidung natürlich wahnsinnig schmerzen, aber ich würde sie auch verstehen und respektieren. Und wenn ich das nicht könnte und wollte, hätte meine Tochter erst recht allen Grund, sich von mir zu distanzieren.

Man muss manchmal seinen eigenen Weg gehen, weil man es sich selbst schuldig ist (und andere es einem vielleicht auch schuldig sind) und man das auch mal über alles andere stellen darf.

Ich wünsch dir Mut und Kraft, für alles und überhaupt.

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