missbraucht vom eigenen Vater?!

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Méabh
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Beiträge: 366

Beitrag So., 08.04.2012, 11:52

Ich hatte dieses Thema auch mal, ein bestimmtes, jahrelang wiederkehrendes Symptom, das nur durch und später auch bei Geschlechtsverkehr auftrat und so schmerzhaft war, dass es unmöglich wurde.
Immer wieder habe ich überlegt, ob ich missbraucht worden sein könnte, als Kind, und zwar von meinem Opa.
Da gibt es auch einzelne Situationen, die ähnlich sind wie die von der TE beschrieben - und ob da mehr war oder nicht habe ich nie herausgefunden und werde ich auch nicht mehr herausfinden können.

Jedenfalls bin ich im Lauf der Jahre zu dem Gefühl oder Gedanken gekommen, dass es (für jetzt, für mein aktuelles Ich- Sein) im Grunde irrelevant ist, ob das, was mein Opa gemacht hat, Missbrauch war oder nicht. Es ändert bei mir nichts mehr, und eben auch durch die fehlende Klärungsmöglichkeit macht es keinen Sinn, auf dem "was WAR es nun genau" herumzureiten.

Was mir heute wichtig ist, ist der Umgang mit mir, meinem Körper und meiner Sexualität - und das hat den Vorteil, dass ich mich mir selbst (meinem Gefühl, meinen Körperempfindungen) widmen kann, und zwar im Hier und Jetzt.
Dass ich mich entscheiden kann: "Was will ich damit anfangen, dass es ist, wie es ist, was fühlt sich für mich richtig an?"
Oder, was es schon noch gab, war: "Gesetzt dem Fall, ich wäre wirklich von meinem Opa missbraucht worden - was brauche ich da jetzt, was kann ich da tun, für mich?"

DAs bringt mich weiter oder besser: mir näher, als die Frage, die ich mir früher sehr lange ewig gestellt hatte: Hat er oder hat er nicht...

Übrigens: Die "Verdrängungsargumentation" mag ich nicht sehr, also, was den Therapeuten betrifft. Ich hab das schon selbst erlebt, dieses "Du kannst dich nicht erinnern, also dann kannst du sicher sein, dann WAR da ein Missbrauch, deine Verdrängung ist doch ein ganz deutliches Zeichen!!!" (Ja, aber wenn da nichts war und ich mich deswegen nicht erinnern kann? Böse Falle...)
Zuletzt geändert von Méabh am So., 08.04.2012, 12:00, insgesamt 3-mal geändert.

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Jenny Doe
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Beitrag So., 08.04.2012, 11:53

@ münchnerkindl
Also sorrry, wenn der Penis "ein grosses Thema" zwischen ihnen ist und es sogar ein Penislied gibt, das er mit einem kleinen Mädchen singt, was soll das bitteschön?
Die TE sagt nichts darüber, was den Penis zu einem "großen Thema" werden ließ. Vielleicht war sie auch einfach nur irritiert, weil sie etwas (einen Penis) sah, den sie selbst nicht hat? Was machte den Penis für sie zu einem so "großen Thema"? Solche Fragen sollten erst mal geklärt werden, bevor man einen sexuellen Missbrauch postuliert.

Als ich mit einem gleichaltrigen Jungen der Freundin meiner Mutter gemeinsam in eine Badewanne gesteckt wurde, war ein Penis auch für mich lange Zeit ein "großes Thema". Der Junge hatte was, was ich nicht habe, und das hat mich neugierig gemacht.

Dass ein Vater mit seinem Kind kuschelt, ist für mich kein Missbrauchsbeweis. Ein kind sollte froh sein, wenn es Eltern hat, die mit ihm kuscheln.
Und genau da wo man seine Körperlichkeit in einer Weise lebt die einem Kind (auch durch zusehen) hochgradig peinlich ist fängt für mich der Missbrauch an, weil hier die Intimsphäre des Kindes verletzt wird indem man es dem aussetzt.
In vielen Familien laufen die Familienmitglieder nackt durch die Wohnung. Meine ehemalige Thera erzählte mir, dass auch sie und ihre Familie damit offen umgehen. Es mag der TE unangenehm gewesen sein. Doch wusste der Vater, dass es ihr peinlich ist? Hat sie es ihm gesagt? Wie hat er darauf reagiert? ...
Wir haben so eine Art Lied/ Reim über seinen Penis erfunden und miteinander als gesungen.
Das ist in der Tat etwas, was auch ich schräg finde. Doch da ich die Hintergründe nicht kenne, werde ich mich hüten, von einem Missbrauch zu sprechen. Einzig und allein die TE kann beurteilen, ob das ein Missbrauch war, eine Rumalberei oder was auch immer. Nur sie kennt den Gesamtkontext, nur sie weiß, wie gesungen wurde, nur sie weiß, wie der Vater mit seinem Penis umgegangen ist.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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mitsuko
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Beiträge: 1532

Beitrag So., 08.04.2012, 12:06

Einiges klingt schräg.
Weswegen steigt ein Vater jeden Morgen zu der Tochter in deren Bett, wenn sie noch halb schläft?
Wenn sie immer zu ihm ins Bett gekommen wäre, klänge das für mich "normaler".
Auf der anderen Seite kam die Idee, es könne sich um sexuellen Missbrauch handeln, ja wohl von außen und entspricht nicht dem Inneren von Steffi.
Bringt aber nichts, wenn man als Außenstehende darüber nun hier philosophiert. Wenn Steffi selbst durch das ganze Hin und Her Abwägen immer noch keine Klarheit hat, dann wird das nicht dadurch kommen, dass wir das nun auch noch tun.

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Steffi_W
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Beiträge: 4

Beitrag So., 08.04.2012, 12:49

Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Beiträge! Mir ist klar, dass ihr mir nicht die Frage beantworten könnt, OB ich nun missbraucht wurde. Das kann ich ja nicht mal selbst. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mein Vater sowas getan hat. Ich habe sowohl zu ihm, als auch zu meiner Mutter ein gutes Verhältnis ("lieben" --> sie sind mir sehr wichtig und ich möchte sie auch nicht als Eltern verlieren). Deshalb fühle ich mich auch so schuldig, ihm so etwas zu unterstellen und würde mich auch nie trauen, ihn das zu fragen. Ich finde u.a. den Beitrag von Méabh ziemlich gut. Da ich die Frage vermutlich nie lösen werde, sollte ich mich mehr auf das Hier und Jetzt konzentrieren und versuchen, mit meinem Körper und meiner Psyche besser umzugehen. Mein Psychologe damals (bin inzwischen bei keinem mehr) meinte jedoch, dass es immer wichtig sei, die Ursachen herauszufinden. Daher stellte ich mir nunmal die Fragen, warum mein Körper manchmal so reagiert und ich teilweise im Kopf "nicht ganz klar bin" (-> Verlustangst) Bei mir sind da tausend Fragezeichen im Kopf, auch was das mit dem Bettnässen/ Daumenlutschen auf sich hat. Ich kann mich an kein einschneidendes Ereignis zu der Zeit erinnern. Auch wenn mein Vater mich nicht irgendwie körperlich missbraucht hat, hat mich vielleicht sein Umgang mit dem Thema Körper/ Sexualität negativ geprägt. Jetzt aus der Sicht einer jungen Erwachenen finde ich sein Verhalten nicht okay. Er ist zudem total auf Mädchen fixiert. Also mit meinem Bruder hatte er damals nicht ständig geschmust. Seine Enkelin (=meine Nichte, 2 J.) will er die ganze Zeit abknutschen, während sein kleiner Enkel (3 M.) ihm mehr oder weniger "egal" ist (also das klingt jetzt etwas zuuu hart...). Aber das ist keine sexuelle Liebe. Er kuschelt einfach gerne. Auch mich will er ständig kuscheln und in den Arm nehmen, ich stoße ihn dann aber von mir weg, bin schließlich kein kleines Mädchen mehr. Vielleicht hat es aber auch GAR nichts mit meinem Vater zu tun. Ich will hier schließlich keinen Sündenbock suchen. Daher sollte ich vermutlich wirklich an der Gegenwart arbeiten und z.B. das mit dem Vaginismus irgendwie in den Griff bekommen. Ihr seht an meiner Nachricht, dass ich noch ziemlich verwirrt bin
Ich möchte auf keinen Fall ohne "handfeste Beweise" meine Familie zerstören. So lange ich mich nicht an einen konkreten Missbrauch erinnern kann, bleibe ich lieber bei "nicht missbraucht" und versuche, an mir zu arbeiten und nicht in der Vergangenheit zu wühlen. Daher sträube ich mich auch gegen eine Therapie. Ich möchte nicht, dass mir da irgendjemand was einredet, was vielleicht gar nicht wahr?! Sicherlich ist sex. Missbrauch eine gern gestellte Diagnose von schlechten Therapeuthen...
Also vielen Dank nochmal für eure Antworten, ihr habt mir alle geholfen, auch beim Gedankensortieren.
LG und frohe Ostern =)

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münchnerkindl
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Beitrag So., 08.04.2012, 15:16

Jenny Doe hat geschrieben: Einzig und allein die TE kann beurteilen, ob das ein Missbrauch war, eine Rumalberei oder was auch immer..
Kann jemand der in gewissem Sinne emotional abhängig ist von dem Vater (Liebesbekundungen usw) und nie klare Grenzen für "normales" und übergriffiges Verhalten gelernt hat das wirklich beurteilen?

Wenn ich mein ganzes Leben in einem sexualisierten Verhältnis zum Vater verbracht habe kenne ich doch den Unterschied zwischen gesund und missbräuchlich garnicht.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 08.04.2012, 15:21

Steffi_W hat geschrieben:So lange ich mich nicht an einen konkreten Missbrauch erinnern kann, bleibe ich lieber bei "nicht missbraucht" und versuche,
Wie gesagt das ganze lässt sich nicht schwarz weiss, im Sinne von -hat ihn reingesteckt=missbraucht-und - hat ihn nicht reingesteckt=nicht missbraucht- einteilen.

Auch ein sexualisiertes Verhalten, unangemessene verbale sexuelle Äusserungen gegenüber Kindern ist Missbrauch.
Und da du ja heute selbst findest daß sein Verhalten jenseits dessen was du gut findest war ist es Missbrauch. Der eben nicht erst dort anfängt wo das Kind direkt zum Sex gezwungen wird.


Jenny Doe
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Beitrag So., 08.04.2012, 15:37

@ münchnerkindl
Kann jemand der in gewissem Sinne emotional abhängig ist von dem Vater (Liebesbekundungen usw) und nie klare Grenzen für "normales" und übergriffiges Verhalten gelernt hat das wirklich beurteilen?
Wenn ich mein ganzes Leben in einem sexualisierten Verhältnis zum Vater verbracht habe kenne ich doch den Unterschied zwischen gesund und missbräuchlich garnicht.
Wenn man als Kind nur eins kennt und nie eine Alternative kennengelernt hat, dann nicht. Aber als Erwachsene kann man retrospektiv sagen, was okay war und was nicht, so wie die TE selbst schrieb:
Jetzt aus der Sicht einer jungen Erwachenen finde ich sein Verhalten nicht okay.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Jenny Doe
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Beitrag So., 08.04.2012, 16:05

@ Steffi_W
Auch wenn mein Vater mich nicht irgendwie körperlich missbraucht hat, hat mich vielleicht sein Umgang mit dem Thema Körper/ Sexualität negativ geprägt.
Der Gedanke kam mir beim Lesen deines Postings auch. Aber du kannst es am besten beurteilen, was es ist, was dich verunsichert, geprägt usw. hat.
Daher sträube ich mich auch gegen eine Therapie.
In den 90er Jahren, und auch noch vor 6 Jahren, war es wirklich heftig was da auf dem Therapeutenmarkt abging. Es herrschte eine regelrechte Missbrauchshysterie. Es gibt solche Therapeuten leider auch heute noch. Aber nicht mehr in dem Ausmaß wie früher. Dank der Forschung haben doch die meisten Therapeuten inzwischen kapiert, dass sie mit solchen Missbrauchsbehauptungen eine Menge Schaden anrichten.
Zudem scheinst du selber um diese Therapeuten-Problematik zu wissen. D.h., dass du dich heute besser schützen kannst, als vor 6 Jahren mit 14 Jahren.
Wenn du das Gefühl hast, dass du bei deiner Problematik Hilfe brauchst, dann such dir einen Therapeuten, der neutral und objektiv ist. Solltest du wieder auf einen Therapeuten stoßen, der auf seiner Meinung beharrt, dass du missbraucht worden sein musst, dann hast du jederzeit die Möglichkeit, die Therapie abzubrechen und dir einen anderen Therapeuten zu suchen.
Bleib bei dir und überprüf, was dir andere sagen (egal ob nun Therapeut oder Internetuser).

Man kann Deine Problematik auch therapeutisch behandeln, ohne die Ursache zu kennen. Mit z.B. Entspannungsübungen, kognitiven Methoden usw. könntest du es hinkriegen, dass sich die Verspannung löst.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 08.04.2012, 16:11

Jenny Doe hat geschrieben: Wenn du das Gefühl hast, dass du bei deiner Problematik Hilfe brauchst, dann such dir einen Therapeuten, der neutral und objektiv ist.
Sehe ich auch so. Vor allem weil ja an erinnertem Material, Penisliedchensingen, Kuscheln mit kleinen Mädchen, genug da ist was grenzüberschreitend war und als Auslöser der ganzen Problematik sehr nahe liegt.
Mir erschliesst sich nicht warum da unbedingt noch "mehr" da sein muss, das vorhandene ist doch eklig genug.

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neele
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Beitrag So., 08.04.2012, 17:04

münchnerkindl hat geschrieben: Mir erschliesst sich nicht warum da unbedingt noch "mehr" da sein muss, das vorhandene ist doch eklig genug.
Da hast du recht, münchnerkindl.
Allerdings kann ich den Gedanken des "noch mehr da sein müssens" gut verstehen.
Ich habe auch oft Probleme damit das "geringe" was ich als Kind erlebt habe anzuerkennen. Ich denke oft, dass ich gar nicht das Recht habe "so gestört" zu sein, da ja "nichts wirklich schlimmes" passiert ist.
Bzw. dass da doch noch mehr sein muss, eben weil ich so sehr auf meine Kindheit reagiere oder solche Probleme heute habe.

Vielleicht geht es da Steffi_W genauso.

LG neele

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münchnerkindl
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Beitrag So., 08.04.2012, 18:00

Neele, da ist was dran!

Aber warum Therapeuten da auch so drauf rumreiten ist mir schleierhaft. Damit werten sie ja auch das Vorgefallene in seiner "Schlimme" ab, indem sie sagen, na DAS kann ja nicht schlimm genug gewesen sein für deine Symptome heute.

Ich bin auch "nur" das Opfer von psychischer Gewalt, nie geschlagen oder sexuell Missbraucht worden und das war "schlimm" genug um davon ernsthafte und bleibende Schäden davongetragen zu haben. Mir wurde übrigens auch schon von Therapeuten abgesprochen daß ich "damit" eine Traumatisierung haben kann und daß meine Symptome heute eine Traumafolgestörung sind.

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robyn
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Beitrag So., 08.04.2012, 18:02

du hast das von therapeuten seite erlebt?
das geht ja mal gar nicht!!!

ich finde, man kann gar nicht sagen, wie schlimm etwas für wen ist.
da hängen so viele faktoren dran. ist doch auch eigentlich egal. fakt ist, es geht einem nicht gut.

im bezug auf ein gerichtliches strafmaß ist das natürlich was anderes... (also z.b. über wie lange zeit das ging)

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münchnerkindl
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Beitrag So., 08.04.2012, 18:20

robyn hat geschrieben:d
ich finde, man kann gar nicht sagen, wie schlimm etwas für wen ist.
da hängen so viele faktoren dran. ist doch auch eigentlich egal. fakt ist, es geht einem nicht gut.

Ja, und gerade Kinder sind im Bezug auf Grenzüberschreitungen halt auch sehr sensibel, viel viel sensibler als ein Erwachsener.

Ich hatte mal ein Erlebnis, auf dem Weg heim von der Schule stand da ein Kaufhaus mit einer Spielwarenabteilung wo wir Kinder so mit 11, 12 auf dem Heimweg öfters mal durchgegangen sind. Ich bin da mal alleine in der Barbie Abteilung durch, hab mir dort die Puppen angeschaut und da stand so ein Kerl, hat sich an den Schritt gefasst und mir so auffordernde Blicke zugeworfen. Also wenn einem das als erwachsene Frau passiert denkt man sich "Wixer", und zieht seiner Wege. Auf der "Grenzüberschreitungsskala" ist das sicher noch relativ "harmlos" verglichen zu anderen Dingen die da so vorfallen können. Aber ich war total geschockt und mir ging das noch tagelang nach.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 08.04.2012, 18:29

Ach, auch noch mal zum Missbrauchsbegriff. Missbrauch ist jedes unangemessene Verhalten das ein "Täter" ausübt um SEINE EIGENE BEDÜRFNISBEFRIDIGUNG auf Kosten eines anderen Menschen zu betreiben.

Wenn sich also ein Mann zu einem Kind (Mädchen) ins Bett kuschelt weil es IHM einen Kick gibt und wenn er vor dem Mächen nackt rumläuft weil es ihm einen Kick gibt dann ist das Missbrauch.

Was ganz anderes wie wenn er sich zu dem Kind ins Bett kuschelt weil er es trösten will oder weil im FKK nun mal alle nackt sind.

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neele
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Beiträge: 264

Beitrag So., 08.04.2012, 21:23

münchnerkindl hat geschrieben: Aber warum Therapeuten da auch so drauf rumreiten ist mir schleierhaft. Damit werten sie ja auch das Vorgefallene in seiner "Schlimme" ab, indem sie sagen, na DAS kann ja nicht schlimm genug gewesen sein für deine Symptome heute.
Hm, ja das stimmt. Weiß ich auch nicht warum das so ist.
Also meine Therapeutin ist da nicht so. Im Gegenteil. Sie versichert mir immer wieder, dass es schlimm genug war für mich und dass es nicht immer die schlimmsten Grausamkeiten sein müssen, die zu schweren psychischen Störungen führen.

Mir wollte aber auch schonmal eine Therapeutin einreden, dass mich mein Vater sexuell Missbraucht hätte. Sie meinte, da muss noch mehr sein, weil eine derartige Ablehnung meines Körpers nicht normal wäre....
Das fand ich auch echt heftig.

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