Wie mit der Übertragungsliebe umgehen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Silencia
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 22:41

Sehr sehr schön formuliert ... Danke für diese neue Sichtweise =)
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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Luxbordie
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 22:53

Ich bin auch froh dass Thera das so zuläßt weil es mir sehr in der Beziehung zum inneren Kind hilft. Mittlerweile schaffe ich es manchmal es in den Arm zu nehmen und für es da zu sein. Ich merke sogar Veränderungen in meinen sozialen Kontakten. Kann auch da mehr Nähe zulassen.

Meinen alten Thera hab ich auch als Vater gesehen. Als wir drüber gesprochen haben hat er gesagt: "Ja, das kommt oft vor. Und das ist auch gut so. Man muss nur vor Augen halten dass das Ziel ist irgendwann wieder von der Vater-Kind in eine Thera-Klient Beziehung zu kommen. Zu dem Thera hab ich jetzt allerdings mehr eine freundschaftliche Fernbeziehung.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"

Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello

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Silencia
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Beitrag Sa., 14.12.2013, 10:55

@Luxbordie: da bin ich echt beruhigt, dass das an sich "Normal" ist. Hab allerdings schon ein bisschen bedenken ob ich den Absprung schaff (also dass ich meinen Thera nicht mehr als Vater-Ersatz sehe).

Ich glaub, vor allem wenn das Thema eine große Rolle spielt (ich hatte wenn man es genau nimmt keine Eltern - die sich kümmern, liebevoll sind...-) ,dass es dann umso schwieriger ist, da raus zu kommen.
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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Luxbordie
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Beitrag Sa., 14.12.2013, 11:22

Ich denke das ist ein Prozess. Der Erwachsene wird irgendwann selbst fähig sein dem Kind zu geben was es braucht. Und dann braucht man den Ersatzvater nicht mehr.
LG
Luxbordie
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hopelife
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Beitrag Mo., 06.01.2014, 21:42

Tränen-reich hat geschrieben:...na, wie in jedem Beruf auch: Gibt immer Leute, die haben einen Ding an der Waffel, warum Psychotherapeuten ausschließen?

Zitat: (e) "Ich hab mal die Seite eines Therapeuten gelesen, er schrieb offen, wie sexuell anregend er seine Klientinnen fände, er aber dann für sich akzeptieren müsse, dass diese volle lustvolle Weiblichkeit, die da vor ihm sitze, nicht für ihn bestimmt sei."

***hüstel***ja, sehr offen..... Wenn er professionell damit umgehen kann... ist ja auch nur ein Mann. Hätte mir den Gedanken, also NUR den Gedanken, ehrlich gesagt von meinem so gewünscht
Liebe Tränen Reich,
so habe uns mal einen thread rausgesucht, der noch nicht so alt ist.
Ich habe immer bei dir gelesen, dass du vorher eine Thera hattest? Oder einen Therapeuten?
Meinte den, wo du selbst gegangen bist.
Und jetzt bist du doch bei einer Thera in der PA oder?
Meinst damit den alten Thera oder den neuen?
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 06.01.2014, 21:49

... ich könnte jetzt schon heulen...

bitte sag mir nich, dass ich meinen Vater suche, bitte...

Nein, ich hatte einen männl. Therapeuten vor über einem Jahr. Ja, den meine ich, von dem ich gegangen bin..

Jetzt habe ich eine (ganz tolle) TherapeutIN.

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hopelife
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Beitrag Mo., 06.01.2014, 21:54

Nein, natürlich nicht. Dafür kenn ich doch deine Geschichte zu wenig und die Kompetenz sowas zu beurteilen, die habe ich auch nicht.
Und nur weil er ein Mann ist, heisst es doch nicht, dass du einen Vater suchst, kann ja auch eine Mutter sein.
Ich kann dir also nur von mir erzählen, wenn du magst?
Vielleicht hilft dir das? Kannst ja für dich schauen
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 06.01.2014, 22:01

Ja sehr gerne....

Nur eines: Meine Thera sagte erst vor mehreren Wochen "....das ist ja wie das Suchen nach Mama und Papa". TRAMPELWUTSCHREI . Ich liebe den aber anders... als Mann... Schnauf!

Mal sehen, vielleicht mache ich wirklich mal nen Blog dazu auf.... habe aber Angst erkannt zu werden... weiß nicht. Ich finde hier viele sehr mutig und auch toll, was sie so von sich schreiben können, vieles berührt mich halt einfach....

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hopelife
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Beitrag Mo., 06.01.2014, 22:27

Ja, ich habe auch oft an mir gezweifelt, weil ich ja hier schon auch mehrfach kritisiert wurde.
Aber nicht jeder Mensch wird dich mögen, auch hier nicht.
Das ist aber doch auch nicht wichtig. Es wird aber viele geben, die das tun und auch deinen blog gerne lesen.
Nur Mut!
Ich werde darin lesen und auch schreiben, wenn mir etwas einfällt.

Meine Thera sagte mal, sie liest an meinen Mails so zwei innere Anteile, einen sehr kindlischen, immer dann wenn ich
von meinen eigenen Gefühlen schreibe und dann einen doch sehr reifen , erwachsenen und reflektierten Anteil.

Soll ich dir was sagen? Das ist mir bei dir hier auch aufgefallen, hab ja auch gelesen, dass du Mama bist und dich sehr gut kümmerst.

Ich wollte hier in dem Forum eigentlich damals gar nicht mehr schreiben, nur eine Frage stellen.

Aber ich bearbeite in der Therapie meine PTBS..

Meine Thera sagte damals, dass es wichtig wäre, zu mir und meiner Identität zu stehen, zu meiner Geschichte.
Ich habe in meiner Arbeit im sozialen Bereich immer sehr viel dafür aufwenden müssen mein ICH zu verstecken, ich hatte einen sehr hohen Anspruch an mich und ich hatte immer Angst, dass mir jemand ansehen würde, was ich so erlebt habe und mir somit
die Kompetenz absprechen würde mit der Geschichte noch gute Arbeit zu leisten, ähnlich wie das mal eine Therapeutin sagte, mit der Geschichte können sie absolut keine gute Mutter sein, obwohl sie mich nicht kannte, nur meine Geschichte.

Ich habe zum Glück eine Thera, die mich da immer wieder doch sehr bestärkt.

Mir ist an deinem Wunsch aufgefallen, dass du das noch gar nicht richtig bearbeiten konntest, sonst wärst du nicht so verunsichert.

Ich dachte vor einem Jahr, wenn ich eine echte Beziehung mit meiner Therapeutin hätte, eine Liebesbeziehungen, dann
wäre das mein Glück auf Erden.
Ich war echt sehr peinlich, wirklich. Heute lache ich ein wenig, sie tut mir auch immer noch leid.
Ich habe ihr damals gesagt, dass sie meine große Liebe sei oder so ähnlich und ob sie mit mir jetzt ins Kino geht oder so, ich würde sie auch einladen. Der gesamte Raum hat gerochen nach Parfüm, mir ist das bis heute peinlich.

Sie bleibt meine grosse Liebe, aber meine grösste Therapeutenmutterliebe!!! Ganz ehrlich. Kinder sehen ihre Mütter so, wenn sie eine stabile und sichere Bindung haben.
Kinder sehen ihre Mütter mit diesen Augen.

Ich glaube auch ehrlich gesagt fast nicht an diese Übertragungsliebe. Ich denke in der Therapie begegne ich dem Menschen und
in einem doch so sehr sensiblen Bereich, reagiert ein Thera auf dich. Das ist / wenn die Bez. eng ist kein Schaulspiel.
Natürlich liebst du jetzt die Thera oder deinen alten Thera, aber naja, ich liebe jetzt meinen Freund und nicht mehr den Freund, der er auch mal lange war.

Ich wollte dir eigentlich sagen, dass deine Wünsche die Sehnsucht nach Wertschätzung und Nähe sind.
Ich weiss sicherlich, dass ich dir damit nichts neues erzähle.
Meine Thera musste sich wahrlich viel abgrenzen und weisst du, heute da bin ich ihr so dankbar für ihre Verantwortlichkeit.
Sehr dankbar.
Ich habe natürlich auch das Pech, dass ich eine Therapeutin habe, die wahnsinnig hübsch ist. Das ist so.
Ich sehe sie natürlich mit vier Augen. Zwei sehen eine Frau und die anderen zwei sehen eine Therapeutenmutter.

Und sie sagte, wenn du lernst zu dir selbst zu stehen, dann wird es dir definitiv viel besser gehen.
Mir geht es damit besser, weil ich durch meine Echtheit auch eher Menschen finde, die zu mir passen, ja auch hier.

Was ich dir sagen wollte, ich habe auch mal gedacht, Liebesbeziehung wäre doch einfach mein Wunsch, heute weiss ich doch, dass es der Wunsch nach der Mutter ist und auch der Wunsch ihr nah zu sein.
Meine Tochter, die sucht ähnliche Nähe, das musst du mal beobachten bei deinen Kindern.
Natürlich nicht sexuell. Aber die Hand wünscht sie sich auch, wenn sie schlecht geträumt hat und die Hand dann auch sehr intensiv und am Liebsten, die ganze Nacht.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 06.01.2014, 23:07

hopelife hat geschrieben:Ich werde darin lesen und auch schreiben, wenn mir etwas einfällt.
das rührt mich, danke. Einerseits reizt mich das schon, andererseits hemmt mich was... arrgghh, diese blöde Zerrissenheit....
hopelife hat geschrieben:Soll ich dir was sagen? Das ist mir bei dir hier auch aufgefallen,
ja, aber meine kindlichen Anteile überwiegen halt sehr stark (in der Therapie). Selten, dass die Erwachsene raus kommt.
hopelife hat geschrieben:Mir ist an deinem Wunsch aufgefallen, dass du das noch gar nicht richtig bearbeiten konntest, sonst wärst du nicht so verunsichert.
Ja, ich weiß, ich MUSS es bearbeiten (eigentlich hasse ich MÜSSEN ). Gut, sagen wir: es ist notwendig.

Lange habe ich gedacht, meine Thera lehnt das Thema ab und will ihn mir wegnehmen, weil sie gekontert hat, warum es so ist, wie es ist. Mir das Thema auch so unglaublich peinlich, habe es so schwer über diese so schöne Liebe zu reden, die mir einfach nur Leid bringt ... manchmal hilft mir meine Thera, meine Gedanken offener auszudrücken. Erstmal, um nicht nicht misszuverstehen, weil ich viel um den Brei herum rede und zweitens, mir zu suggerien, dass sie dieses Thema annimmt. Ihre jüngste Feststellung: "er ist hier der Knackpunkt" - "ich glaube, wenn Sie ihn losgelassen haben, dann ist das ein Meilenstein für Sie". Sie ist echt toll, obwohl ich so sehr auf sie schimpfe, aber ich liebe sie auch....
Ich habe oft ein starkes Gefühl zu ihr...Oft liegt's mir auf den Lippen, Mama zu ihr zu sagen..

Was meinen Ex-Thera betrifft, nun ja, er nahm die Rolle als Mann in der Therapie an, sah sich dazu aber in der Lage "Liebe im Sinne von Agape" geben zu wollen. "Ich glaube nicht, dass ich gemeint bin" hat er oft gesagt in der Hoffnung, ich würde allein mit seiner Begleitung dahinter steigen... dieses Vaterübertragen flattert nur ganz schwach vor mir her, schieb es fast weg und weine fürchterlich...kann mich erst beruhigen, wenn ich ihn mir wieder einfach als meinen Partner in meiner Phantasie vorstelle.... meinem "sicheren Ort".
hopelife hat geschrieben:Ich wollte dir eigentlich sagen, dass deine Wünsche die Sehnsucht nach Wertschätzung und Nähe sind.
Ja, Geborgenheit, Sicherheit, ja Wertschätzung... ich sehne mich nach dieser ganzen Palette... Ich kann das aber nicht miteinander verbinden, dass das Ausdruck von Sehnsucht ist und das was ich für diesen Mann empfinde.
Also, es mag im Kopf sein, aber mein Gefühl ändert nichts daran. Also, klingt jetzt echt blöde, finde jetzt kein anderes Wort, aber es macht nichts mit mir, so nach dem Motto: Oh, es ist nur Sehnsucht nach...jetzt bin ENT-liebt!

war
hopelife hat geschrieben:Sie bleibt meine grosse Liebe, aber meine grösste Therapeutenmutterliebe!!! Ganz ehrlich. Kinder sehen ihre Mütter so, wenn sie eine stabile und sichere Bindung haben.
Kinder sehen ihre Mütter mit diesen Augen.
.
Das kann ich nachempfinden...hast du sehr schön geschrieben... ich kämpfe so sehr, dass mein Kind nicht so leer ausgeht wie ich, das war schon immer mein Gedanke gewesen. Aber wie geben, wenn man keine eigene Liebe in sich trägt? Es ist einfach gerade nur verzwickt...
hopelife hat geschrieben:Ich habe natürlich auch das Pech, dass ich eine Therapeutin habe, die wahnsinnig hübsch ist. Das ist so.
Und ich hatte das Pech, dass meiner attraktiv war..

Ich danke dir sehr für deine Gedanken

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Fanja
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Beitrag Di., 07.01.2014, 08:22

Hallo Tränen-reich,
eigentlich fehlt dir nur noch ein kleiner Schritt:
Tränen-reich hat geschrieben:kann mich erst beruhigen, wenn ich ihn mir wieder einfach als meinen Partner in meiner Phantasie vorstelle.... meinem "sicheren Ort".
. Ich habe mal gelesen, das wiederkehrende Träumen während der Therapie von einem festen Partner oder vom Beischlaf ist ein Zeichen der Selbstannahme (vereinfacht ausgedrückt). Könnte es nicht sein, dass du dieses innere Bild vielleicht einfach auf deinen ehem. Therapeuten "auslagerst"? So gesehen, hätte nicht nur dein Th. Recht mit der Annahme, dass er im Innersten gar nicht gemeint ist - und du bist schon weiter, als du ahnst! Die Selbstannahme ist doch der erste und wichtigste Schritt überhaupt (im übrigen: das mit der Vaterübertragung passt hier überhaupt nicht, genau so wenig wie das "Suchen nach Mama und Papa"). Für mich scheint es mehr um eine Suche nach dir selbst zu gehen.
So gesehen wäre es also gar nicht so "eilig", den Ex-Th. gedanklich "loszulassen" (als Bild für deine Selbstannahme) - das mit dem Therapeuten als "sicheren Ort" ist gar keine so schlechte Idee. Wenn du gleichzeitig die Idee im Hinterkopf behältst, dass es sich ja vielleicht doch (!) um ein Bild für deine eigenen inneren Anteile handeln könnte, kann sich mit der Zeit eine Verschiebung zu dir selbst ergeben (analog zum inneren "Ratgeber", der ja auch oft auf den Therapeuten/in übertragen wird). Ich würde das als "legales" Hilfsmittel und "Gehhilfe" ansehen. So gesehen ist es auch gut, dass du in der Realität nichts mehr mit ihm zu tun hast (das erleichtert das Trennen von der wirklichen Person).


Tränen-reich
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Beitrag Di., 07.01.2014, 20:17

Fanja hat geschrieben:Könnte es nicht sein, dass du dieses innere Bild vielleicht einfach auf deinen ehem. Therapeuten "auslagerst"?
Ja, diesen Denkansatz vergesse ich immer vor lauter tagträumerei... Ich suche mich in diesem Mann und endet mit der (gefühlten!) Feststellung, also einem Impuls "da bin ich angekommen". Nur inwiefern, das weiß ich noch nicht. Es fühlt sich aber nach "Ankommen" an - irgendwann
Fanja hat geschrieben:im übrigen: das mit der Vaterübertragung passt hier überhaupt nicht, genau so wenig wie das "Suchen nach Mama und Papa").
Das kannst du nicht wissen. Und ich widerspreche hier auch vehement. Das geht schon in die Richtung. Wie gesagt, in der Therapie werden viel mehr Details erzählt/bekannt als hier im Fourm...dies schon mal als Grundlage, sich mit Aussagen vielleicht nicht ganz so festzulegen, ist nicht böse gemeint.... .
Es ist nicht einfach nur so gesagt, es ist durchdacht - in meiner Therapie, mit meiner Therapeutin.
Und sicherlich geht über dieses Suchen das Einholen gewisser Grundbedürfnisse einher: Geborgenheit, Sicherheit, Wertschätzung. Und das hat das Kind ja damals über die Eltern gesucht.
Fanja hat geschrieben:das mit dem Therapeuten als "sicheren Ort" ist gar keine so schlechte Idee. Wenn du gleichzeitig die Idee im Hinterkopf behältst, dass es sich ja vielleicht doch (!) um ein Bild für deine eigenen inneren Anteile handeln könnte, kann sich mit der Zeit eine Verschiebung zu dir selbst ergeben (analog zum inneren "Ratgeber", der ja auch oft auf den Therapeuten/in übertragen wird). Ich würde das als "legales" Hilfsmittel und "Gehhilfe" ansehen. S
So gesehen ja bzgl. der inneren eigenen Anteile..., aber der Ex-Therapeut als der "sichere Ort" ist leider in erster Linie mein Schutz davor, mich auf meine Therapeutin gänzlich einzulassen. Ich habe sehr große Furcht vor Enttäuschungen. Und solange ich am "sicheren Ort" bin, kann mir niemand weh tun, auch nicht meine Therapeutin. Ich kann also situationsbedingt in der therapeutischen Beziehung nicht real Gutes (er)leben und mit Enttäuschungen umgehen lernen. Er steht vor mir und ich kann sagen "komm mir ja nicht zu nahe". Phantasien sagen viel aus, ja, aber sie können auch ein Hindernis darstellen, wenn man sich darin verheddert...

Tja, das Thema ist da groß und meine Thera ist da auch ganz sicher dabei. Meine Schwierigkeit ist nur, ich kann mich nur sehr schwer darüber reden, dabei würde ich gerne...

Danke dir Fanja, für dein Zutun!
LG Tränen-reich

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Gelli
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Beitrag Mi., 08.01.2014, 06:41

Ob das jetzt zu Thema "Übertragungsliebe"zu tuen hat,das weiß ich nicht so recht.

Ich hab nur fesstellen dürfen und können,ich hab in der gesammten Zeit der Therapie so etwas wie "Liebe"spüren dürfen und können.
Na klar hatte ich auch mit "Übertragungsliebe"zu tuen gehabt,ich sah in meinem Thera den Vater,den Freund,ach ich sah alles was ich sehen wollte,und mein Thera wußte darum,so etwas spüren Theras auf jeden Fall und ein guter Thera lässt das bis zu einem gewissen Grad zu und arbeitet aber paralel dahingehend das es immer eine Thera-Klieent-Beziehung bleibt.
Ich habe auch jahrelang in meinem Thera den Mann gesehen der mich toll findet,der sich um mich kümmert,der einfach "da"ist,aber irgentwann mußte ich auch die Realität ins Auge sehen,ich erkannte mehr und mehr,das mein Thera nur der Thera ist,der seinen Job wundervoll macht,der da ist solange er im Büro ist,doch sobald er sein Büro verlassen hatte,er auch in Ferien ging,so mußte ich erkennen das ich ganz allein war,da war kein Thera mehr der sich für irgentwas an mich intresierte,es wäre scheiss egal gewesen was in den Zeiten seiner Abwesenheit mit mir gewesen wäre,er wäre nicht "da"gewesen.
Ein guter Thera hat in Zeiten von Ferien wirklich Ferien,da will er nicht wissen wie es der oder die Klieentin geht,dann will und braucht er auch mal Ruhe von den Klieenten.
Irgentwie finde ich es auch unverantwortlich wenn Theras den Klieenten Handynummer oder Festnetznummer mitgeben und den KLieenten sagt,melde dich wenn es dir schlecht geht oder schreibe mir ruhig zwei drei Mails in der Woche wenn du das brauchst.
Es gibt Klieenten die schreiben oder telen an den Thera wenn es ihnen schlecht geht und es hilft ihnen weiter wenn sie merken da ist einer der ihnen zuhört,die möchten es auch nur so haben,und das ist völlig ok dann.
Es gibt aber auch darunter Klieenten die rufen auch an und schreiben den Thera,aber sie brauchen das weil sie unfähig sind irgentwie auch mal allein klar zu kommen geschweige denn auch wollen.
Sie leben in dem Gefühl,der THera muss für mich da sein und das zu jeder Zeit und Stunde,und es gibt eben auch Theras die unterstützen das auch noch.
Ich finde das sollte jedem Klieenten bewusst sein,das Theras auch nur Menschen sind,und Theras können nur wirklich gute Theras sein wenn sie Zeit und Ruhe haben sich auch mal ausspannen zu können und nicht ständig von E-mails und Telefonaten bombadiert werden.
Klar können Theras das schon selbst sagen das ihnen etwas zuviel wird,aber warum kann man nicht als Klieentin selbst Wege suchen um gewisse Situationen auch allein auszuhalten?

Mein Thera hat auf seine Weise gut für sich gesorgt,er hat seine Grenzen klar gesagt und immer wieder deutlich gemacht,das hat mir Halt und Sicherheit gegeben.
Das ist meine Sichtweise,und ich denke das sehen einige vieleicht genauso aber einige aber auch völlig anders,aber wir tauschen uns ja hier auch nur aus.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Dreamgirl
sporadischer Gast
sporadischer Gast
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Beiträge: 25

Beitrag Fr., 24.01.2014, 20:51

aus eigener schwierigen zweijährigen Therapeuten-Liebeskummer Zeit, muss ich ganz ehrlich sagen,
ABTRAUERN so gut es geht, dem "Trauerprozess" Zeit geben und die Illusionen loslassen lernen, sie machen einem kaputt,
und die Thera stockt extrem.

Aus meiner heutigen Sicht, ist leider nichts anderes möglich,
ich fühle mich HEUTE richtig ERLÖST !!!
und sehe erst jetzt Möglichkeit zum Einlassen auf Vertrauen und Therapiearbeit.

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