Wann beginnt man, sich zu verabschieden?
[quote="AnnaBlume"]Wenn ich da sitze, spüre ich diesen Schmerz sogar kaum, ich kann ihn plötzlich nicht mehr nachvollziehen, alles ist betäubt. Der Drang, unbedingt unabhängig und nicht hilfsbedürfig zu wirken, ist stärker als alles[quote]
dito. Ich bin irgendwie in den Stunden eine ganz andere Person, wenn ich dort bei ihr sitze.
So vernünftig, so klar, ohne diese quälende Gefühlsduselei, die mich sonst zwischen den Stunden erfasst. Ich kann dort nicht im Geringsten DAS fühlen, was ich sonst zwischen den Stunden spüre. Da ist nichts "Unnormales", nicht "Kindliches", nichts so Sehnsuchtsgeschwängertes im Kontakt zwischen uns.
Ich sehe meine Thera dann einfach als ein Gegenüber, das ich mag, mit dem ich gern rede, das ich schätze. Aber nichts von den überidealisierenden Gefühle und Gedanken ist dort greifbar. Ich fühle mich gesund. Nur dort.
Vielleicht könnte man das so deuten, dass meine Sehnsüchte/Wünsche etc. wirklich nicht IHR gelten (was ich jedoch einfach nicht glauben mag), sondern im Zustand des Abstandes das lediglich an Ihrer Person festmachen.
An wem auch sonst? Sie ist nunmal die erste Person in meinem Leben, die mir all das Positive gibt. Sicher im normalen Leben bekomme ich z.B. von meinem Mann ab und an auch ähnliche positive Dinge, aber dort ist es halt auch eine Mischung mit Anderem, leider oft auch verletzenden, nicht so wohltuenden Dingen.
Da ist es für meine Seele doch leichter, mich nach diesem Objekt (Thera) zu sehnen, dass mich liebevoll umsorgt/nährt/mir immer zuhört/mich immer versteht/mich immer ernst nimmt...So ein ständiger Wunsch nach Verschmelzung mit diesem liebenden Objekt.
Ich war übrigens ein Frühchen, hatte die ersten Wochen NULL Mutterkontakt-vielleicht kommen dort diese nicht erfüllten Wünsche her?
[quote="AnnaBlume"]Denkst Du im Ernst, dass es eine Entlastung wäre?[quote]
Für mich denke ich das schon. Es wird sich leider nichts ändern in dem Sinne, dass ich ihr dann endlich näher kommen könnte, dass unsere Beziehung über das therapeutische Miteinander hinausgehen könnte. Der Realist in mir weiß das. Aber mein inneres Kind würde es sich sooo sehr wünschen.
Aber nach dem Ansprechen hätte ich ES los, es würde sich in mir nicht mehr so schwer und geheimnisvoll anfühlen.
Vielleicht ähnlich wie bei diesem Thema. Als ich ihr vor einiger Zeit meine Suizidgedanken erstmals (nach vielen Jahren) offenbart hatte, fühlte sich das auch wie eine kleine Befreiung an. Und der innere Druck hat tatsächlich auch etwas nachgelassen. Wenn ich heute ab und an wieder derart destruktiv drauf bin, gibt es mir schon eine Entlastung, dass ich all diese rabenschwarzen Gedanken ihr gegenüber mal ausgesprochen hatte, dass es nun nach der Offenbarung nicht mehr das nur ALLEIN IN MIR tobende Thema ist. Dass Jemand davon weiß.
Ja, das Bewusstsein, dass ich so abhängig von ihr bin, setzt mir auch sehr zu. Ich konnte es nur per Brief ihr mitteilen. Drüber reden geht bei mir auch nicht. Schamgefühe ohne Ende. Und eben dieses "Anders-Sein" oder "Anders-Fühlen" dort in der Stunde, was es dort fast unpassend erscheinen ließe.
[quote="AnnaBlume"]Wie hat Deine Therapeutin denn reagiert, als Du die Therapie beendet hast?[quote]
Sie hat meinen Brief in ihrem Zimmer gelesen, während ich draußen gewartet habe (So wollte ich es) Dann kam sie mit einem super freundlichen Blick wieder heraus. Sie fragte mich, was sie tun könne, um mir den Abschied leichter zu machen.
Mein inneres Kind schrie (hatte schon dazu Ideen.....) doch mein erwachsenes Ich sagte nur kurz. Da gibt es nichts, was es leichter machen könnte.
[quote="AnnaBlume"]Was genau fällt Dir denn heute noch schwerer als damals? An einen Abschied zu denken?[quote]
Es ist schon mein 3. Abschied von ihr. Nach jedem Abschied brach mein Leben komplett zusammen. Mein Schutzengel fehlte einfach. Es passierten hochdramatische Dinge in meinem Leben, in meiner Familie, mit meinen Kids, die mir komplett den Boden unter den Füßen wegzogen.
Ich habe deshalb das Gefühl, immer wenn ich gehe und versuche, auf eigenen Füßen zu stehen, bricht meine Welt endgültig zusammen.
Da kann ich doch meinen Schutzengel nicht loslassen....
Der zweite Gedanke ist, wenn ich jetzt gehe...., noch ein 4. Mal kann ich dann echt nicht wieder zu ihr kriechen....Ich hab mich schon beim 3. Start unendlich mies gefühlt. Ich habe mich so sehr geschämt für meine schriftlichen Offenbarungen am Ende der 2. Phase, dass ich mich kaum überwinden konnte, ihr wieder unter die Augen zu treten. Eine seltsame Mischung aus Angst, sie wieder zu sehen, und Gefühlen wie Scham, dass ich wieder da bin und dass ich so bin wie ich bin....., aber auch unendliche Sehnsucht und Freude.
Ich denke mal, da ist ein wirklicher innerer Konflikt auf der Skala Autonomie versus Abhängigkeit, den man bearbeiten müsste, wenn man die Scham überwinden könnte....
Liebe Grüße, B-Moll.
dito. Ich bin irgendwie in den Stunden eine ganz andere Person, wenn ich dort bei ihr sitze.
So vernünftig, so klar, ohne diese quälende Gefühlsduselei, die mich sonst zwischen den Stunden erfasst. Ich kann dort nicht im Geringsten DAS fühlen, was ich sonst zwischen den Stunden spüre. Da ist nichts "Unnormales", nicht "Kindliches", nichts so Sehnsuchtsgeschwängertes im Kontakt zwischen uns.
Ich sehe meine Thera dann einfach als ein Gegenüber, das ich mag, mit dem ich gern rede, das ich schätze. Aber nichts von den überidealisierenden Gefühle und Gedanken ist dort greifbar. Ich fühle mich gesund. Nur dort.
Vielleicht könnte man das so deuten, dass meine Sehnsüchte/Wünsche etc. wirklich nicht IHR gelten (was ich jedoch einfach nicht glauben mag), sondern im Zustand des Abstandes das lediglich an Ihrer Person festmachen.
An wem auch sonst? Sie ist nunmal die erste Person in meinem Leben, die mir all das Positive gibt. Sicher im normalen Leben bekomme ich z.B. von meinem Mann ab und an auch ähnliche positive Dinge, aber dort ist es halt auch eine Mischung mit Anderem, leider oft auch verletzenden, nicht so wohltuenden Dingen.
Da ist es für meine Seele doch leichter, mich nach diesem Objekt (Thera) zu sehnen, dass mich liebevoll umsorgt/nährt/mir immer zuhört/mich immer versteht/mich immer ernst nimmt...So ein ständiger Wunsch nach Verschmelzung mit diesem liebenden Objekt.
Ich war übrigens ein Frühchen, hatte die ersten Wochen NULL Mutterkontakt-vielleicht kommen dort diese nicht erfüllten Wünsche her?
[quote="AnnaBlume"]Denkst Du im Ernst, dass es eine Entlastung wäre?[quote]
Für mich denke ich das schon. Es wird sich leider nichts ändern in dem Sinne, dass ich ihr dann endlich näher kommen könnte, dass unsere Beziehung über das therapeutische Miteinander hinausgehen könnte. Der Realist in mir weiß das. Aber mein inneres Kind würde es sich sooo sehr wünschen.
Aber nach dem Ansprechen hätte ich ES los, es würde sich in mir nicht mehr so schwer und geheimnisvoll anfühlen.
Vielleicht ähnlich wie bei diesem Thema. Als ich ihr vor einiger Zeit meine Suizidgedanken erstmals (nach vielen Jahren) offenbart hatte, fühlte sich das auch wie eine kleine Befreiung an. Und der innere Druck hat tatsächlich auch etwas nachgelassen. Wenn ich heute ab und an wieder derart destruktiv drauf bin, gibt es mir schon eine Entlastung, dass ich all diese rabenschwarzen Gedanken ihr gegenüber mal ausgesprochen hatte, dass es nun nach der Offenbarung nicht mehr das nur ALLEIN IN MIR tobende Thema ist. Dass Jemand davon weiß.
Ja, das Bewusstsein, dass ich so abhängig von ihr bin, setzt mir auch sehr zu. Ich konnte es nur per Brief ihr mitteilen. Drüber reden geht bei mir auch nicht. Schamgefühe ohne Ende. Und eben dieses "Anders-Sein" oder "Anders-Fühlen" dort in der Stunde, was es dort fast unpassend erscheinen ließe.
[quote="AnnaBlume"]Wie hat Deine Therapeutin denn reagiert, als Du die Therapie beendet hast?[quote]
Sie hat meinen Brief in ihrem Zimmer gelesen, während ich draußen gewartet habe (So wollte ich es) Dann kam sie mit einem super freundlichen Blick wieder heraus. Sie fragte mich, was sie tun könne, um mir den Abschied leichter zu machen.
Mein inneres Kind schrie (hatte schon dazu Ideen.....) doch mein erwachsenes Ich sagte nur kurz. Da gibt es nichts, was es leichter machen könnte.
[quote="AnnaBlume"]Was genau fällt Dir denn heute noch schwerer als damals? An einen Abschied zu denken?[quote]
Es ist schon mein 3. Abschied von ihr. Nach jedem Abschied brach mein Leben komplett zusammen. Mein Schutzengel fehlte einfach. Es passierten hochdramatische Dinge in meinem Leben, in meiner Familie, mit meinen Kids, die mir komplett den Boden unter den Füßen wegzogen.
Ich habe deshalb das Gefühl, immer wenn ich gehe und versuche, auf eigenen Füßen zu stehen, bricht meine Welt endgültig zusammen.
Da kann ich doch meinen Schutzengel nicht loslassen....
Der zweite Gedanke ist, wenn ich jetzt gehe...., noch ein 4. Mal kann ich dann echt nicht wieder zu ihr kriechen....Ich hab mich schon beim 3. Start unendlich mies gefühlt. Ich habe mich so sehr geschämt für meine schriftlichen Offenbarungen am Ende der 2. Phase, dass ich mich kaum überwinden konnte, ihr wieder unter die Augen zu treten. Eine seltsame Mischung aus Angst, sie wieder zu sehen, und Gefühlen wie Scham, dass ich wieder da bin und dass ich so bin wie ich bin....., aber auch unendliche Sehnsucht und Freude.
Ich denke mal, da ist ein wirklicher innerer Konflikt auf der Skala Autonomie versus Abhängigkeit, den man bearbeiten müsste, wenn man die Scham überwinden könnte....
Liebe Grüße, B-Moll.
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Hallo!
Ich habe alles gelesen... und erkenne mich wieder ...
Be mir steht jetzt zwar eine Verlängerung an (ich hatte bereits 160 Stunden), aber ich frage mich, ob das so weitergehen kann und sollte...
Natürlich will ich die Verlängerung und ich glaube es gibt noch einiges, was ich konstruktiv bearbeiten kann.
Aber dann... ? Werde ich je gehen wollen?
"Ich bin irgendwie in den Stunden eine ganz andere Person, wenn ich dort bei ihr sitze.
So vernünftig, so klar, ohne diese quälende Gefühlsduselei, die mich sonst zwischen den Stunden erfasst. Ich kann dort nicht im Geringsten DAS fühlen, was ich sonst zwischen den Stunden spüre. Da ist nichts "Unnormales", nicht "Kindliches", nichts so Sehnsuchtsgeschwängertes im Kontakt zwischen uns. "
Es geht mir ganz genau so...
Ich glaube das ist genau das, was man bearbieten sollte... dass man einen direkten kontakt schafft und sich nicht dabei ausgeliefert fühlt, oder es bereut. Und ich habe mich schon oft gefragt, warum Therapeuten angehalten sind oder es oft so handhaben, dass sie diese Abhängigkeitsproblematik niemals anspechen... Bzw... zumindest meine Therapeutin hat nie in Bezug auf sie selbst darüber geredet. Dabei fände ich persönlich es so wichtig, wenn ich mit der Nase in diese Thematik gestupst werden würde... ich weiss, dass sich wirkliche Veränderungen dann einstellen, wenn der Patient bereits ist und dass daher alles von ihm sleber kommt, der Therapeut hilft nur nach, bringt neue Impulse ins Spiel ect... aber trotzdem...
Ich bin nicht sicher, ob es gut ist, es laufen zu lassen... Meine Therapeutin verhält sich so authentisch, so , menschlich, dass es mich beinahe quält... ich finde sie so sympathisch und fantasiere ständig über ihr Privatleben.... wäre sie distanzierter... tja, vll würde ich mir denken, wer ist die denn, aber ich würde nicht so entsetzlich viel übertragen. Und ich weiss nicht... ich will mich mal im Netz nach Auflösungen von Übertragungen umsehen... langsam glaube ich, man befindet sich in einem Kreislauf... ich habe so viel gelesen über Therapie, Persönlichkeitsstörungen usw... ich wusste wie so viele andere, was Übertragung bedeutet, ich hatte sogar über therapeutische Techniken gelesen und trotzdem... ich bin "in der Falle"... Meine Mutter starb und zeitgleich starb sie nicht, denn ich war frisch in Therapie. Und statt trauern zu lernen übertrug ich... Egal wieviel wir über diesen Trauerprozess redeten... Meine Therapeutin wurde zu meiner Fabtasie-Mutter. Irgendwie muss diese Fantasie nun irgendwann "sterben", damit ich lerne loszulassen....
Liebe Grüße an euch!!
H&K
Ich habe alles gelesen... und erkenne mich wieder ...
Be mir steht jetzt zwar eine Verlängerung an (ich hatte bereits 160 Stunden), aber ich frage mich, ob das so weitergehen kann und sollte...
Natürlich will ich die Verlängerung und ich glaube es gibt noch einiges, was ich konstruktiv bearbeiten kann.
Aber dann... ? Werde ich je gehen wollen?
"Ich bin irgendwie in den Stunden eine ganz andere Person, wenn ich dort bei ihr sitze.
So vernünftig, so klar, ohne diese quälende Gefühlsduselei, die mich sonst zwischen den Stunden erfasst. Ich kann dort nicht im Geringsten DAS fühlen, was ich sonst zwischen den Stunden spüre. Da ist nichts "Unnormales", nicht "Kindliches", nichts so Sehnsuchtsgeschwängertes im Kontakt zwischen uns. "
Es geht mir ganz genau so...
Ich glaube das ist genau das, was man bearbieten sollte... dass man einen direkten kontakt schafft und sich nicht dabei ausgeliefert fühlt, oder es bereut. Und ich habe mich schon oft gefragt, warum Therapeuten angehalten sind oder es oft so handhaben, dass sie diese Abhängigkeitsproblematik niemals anspechen... Bzw... zumindest meine Therapeutin hat nie in Bezug auf sie selbst darüber geredet. Dabei fände ich persönlich es so wichtig, wenn ich mit der Nase in diese Thematik gestupst werden würde... ich weiss, dass sich wirkliche Veränderungen dann einstellen, wenn der Patient bereits ist und dass daher alles von ihm sleber kommt, der Therapeut hilft nur nach, bringt neue Impulse ins Spiel ect... aber trotzdem...
Ich bin nicht sicher, ob es gut ist, es laufen zu lassen... Meine Therapeutin verhält sich so authentisch, so , menschlich, dass es mich beinahe quält... ich finde sie so sympathisch und fantasiere ständig über ihr Privatleben.... wäre sie distanzierter... tja, vll würde ich mir denken, wer ist die denn, aber ich würde nicht so entsetzlich viel übertragen. Und ich weiss nicht... ich will mich mal im Netz nach Auflösungen von Übertragungen umsehen... langsam glaube ich, man befindet sich in einem Kreislauf... ich habe so viel gelesen über Therapie, Persönlichkeitsstörungen usw... ich wusste wie so viele andere, was Übertragung bedeutet, ich hatte sogar über therapeutische Techniken gelesen und trotzdem... ich bin "in der Falle"... Meine Mutter starb und zeitgleich starb sie nicht, denn ich war frisch in Therapie. Und statt trauern zu lernen übertrug ich... Egal wieviel wir über diesen Trauerprozess redeten... Meine Therapeutin wurde zu meiner Fabtasie-Mutter. Irgendwie muss diese Fantasie nun irgendwann "sterben", damit ich lerne loszulassen....
Liebe Grüße an euch!!
H&K
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Liebe heissundkalt,
Das zu besprechen wäre sicher eine hilfreiche Sache, nur Mut, wünscht dir eine die diese Gefühle seeeehhhr gut kennt!
Wenn es einen weiteren Antrag gibt, kann es doch erst einmal so weiter gehen/sollen, denn wenn der Gutachter, du selbst und die Therapeutin sich für die weiteren Stunden aussprechen wird es einen guten Grund geben, dass du "kannst und sollst"heissundkalt hat geschrieben: (ich hatte bereits 160 Stunden), aber ich frage mich, ob das so weitergehen kann und sollte..
Sich im Augenblick diese Frage zu stellen scheint mir vom Herzen her und der Angst logisch und erklärbar, doch viell. auch noch nicht zwangsläufig nötig, denn du hast ja noch Zeit dir dafür ein Bild zu entwickeln was passt.heissundkalt hat geschrieben:Aber dann... ? Werde ich je gehen wollen?
Wahrscheinlich ist es einfacher, wenn man darauf angesprochen ist, aber wäre es nicht auch möglich selbst in Aktion zu treten und das Wort zu ergeifen? Es scheint dir so wichtig zu sein. Der neue Antrag ist doch damit der beste Analass dafür zu erlären wie schwer es dir fälltheissundkalt hat geschrieben:Und ich habe mich schon oft gefragt, warum Therapeuten angehalten sind oder es oft so handhaben, dass sie diese Abhängigkeitsproblematik niemals anspechen... Bzw... zumindest meine Therapeutin hat nie in Bezug auf sie selbst darüber geredet. Dabei fände ich persönlich es so wichtig, wenn ich mit der Nase in diese Thematik gestupst werden würde.
Die Fantasie muss womöglich gar nicht sterben, aber es wäre doch schön, wenn die Vorstellung sich dazugesellen würde, dass du los lassen könntest.heissundkalt hat geschrieben:Irgendwie muss diese Fantasie nun irgendwann "sterben", damit ich lerne loszulassen....
Das zu besprechen wäre sicher eine hilfreiche Sache, nur Mut, wünscht dir eine die diese Gefühle seeeehhhr gut kennt!
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
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Was ich schreibe gilt für meine Person
aber es interessiert mich sehr:
ich KANN gehen, in jedem Fall KANN ich
mein Problem ist vielmehr dass ich nicht MÖCHTE
Wie ist es bei euch:
könnt ihr nicht oder wollt ihr nicht?
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ich KANN gehen, in jedem Fall KANN ich
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Wie ist es bei euch:
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Da geht es mir sehr änhlich. Ich bin vor allem jedes Mal wieder regelrecht geschockt, wenn ich merke, welche Kraft sogar von den Dingen ausgeht, die ihn umgeben - dass ich plötzlich langsamer fahre, wenn ich zufällig in die Nähe seiner Praxis komme, wie mich eine schwere Melancholie überfällt, wenn ich die Haustür öffne und den Geruch des Treppenhauses einatme und wie extrem beruhigend es ist, einfach nur in diesem Sessel zu sitzen und mit den Augen die Dinge aufzusaugen, die sich in seinem Behandlungszimmer befinden. All das ist so magisch. Und obwohl meine starken Übertragungsgefühle dort auch wie weggeblasen sind, fühle ich mich nirgends so echt und so sicher wie dort.B-Moll hat geschrieben:Ich sehe meine Thera dann einfach als ein Gegenüber, das ich mag, mit dem ich gern rede, das ich schätze. Aber nichts von den überidealisierenden Gefühle und Gedanken ist dort greifbar. Ich fühle mich gesund. Nur dort.
Ich wehre mich auch dagegen, die Austauschbarkeit des Adressaten für diese starken Gefühle zu akzeptieren. Immerhin sind es doch seine Augen, sein Lächeln, seine Haltung, seine Stimme, seine Worte, einmalig und ganz und gar nicht austauschbar.Vielleicht könnte man das so deuten, dass meine Sehnsüchte/Wünsche etc. wirklich nicht IHR gelten (was ich jedoch einfach nicht glauben mag), sondern im Zustand des Abstandes das lediglich an Ihrer Person festmachen.
Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich einfach dermaßen anfällig für das kleinste Maß an Zuwendung und Interesse und hätte wahrscheinlich bei einem anderen Therapeuten, der seinen Beruf ebenso gut macht, ähnlich reagiert.
Trotzdem sind Gefühle doch an echte Menschen gekoppelt und nicht an Projektionsleinwände, oder?
Das ist es ja, was die Erfahrungen in der Beziehung zu unseren Therapeuten so einzigartig macht - dort gibt es eben die anstrengenden Aspekte einer alltäglichen Beziehung nicht. Einerseits ist diese völlige Fokussierung auf meine Person während der 50 Minuten sehr wohltuend, andererseits frisst mein schlechtes Gewissen mich oft auf, weil ich nie mal etwas für ihn tun kann.An wem auch sonst? Sie ist nunmal die erste Person in meinem Leben, die mir all das Positive gibt. Sicher im normalen Leben bekomme ich z.B. von meinem Mann ab und an auch ähnliche positive Dinge, aber dort ist es halt auch eine Mischung mit Anderem, leider oft auch verletzenden, nicht so wohltuenden Dingen.
An guten Tagen schaffen es meine Phantasien über ihn, in denen er ein langweiliger, humorloser Spießer ist, die anderen Phantasien zu vertreiben. Aber das funktioniert nie lange. Eigentlich ist er doch der klügste, empathischste, warmherzigste, attraktivste und männlichste Mann der Welt. So ist es halt.
Das mag sein. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle.Ich war übrigens ein Frühchen, hatte die ersten Wochen NULL Mutterkontakt-vielleicht kommen dort diese nicht erfüllten Wünsche her?
Sind Deine Gefühle ihr gegenüber denn rein mutter-töchterlicher Art?
Mein Therapeut hat mal gesagt, dass er vermutet, dass meine Übertragung mit meiner Mutter zu tun hat. Das fand ich so absurd, da ich meine Emotionen überhaupt nicht mit meiner Mutter in Verbindung gebracht habe.
Wiegt die Aussicht auf Erleichterung nicht schwerer als die Angst, die Gefühle ein Stück weit zuzugeben?Es wird sich leider nichts ändern in dem Sinne, dass ich ihr dann endlich näher kommen könnte, dass unsere Beziehung über das therapeutische Miteinander hinausgehen könnte. Der Realist in mir weiß das. Aber mein inneres Kind würde es sich sooo sehr wünschen.
Aber nach dem Ansprechen hätte ich ES los, es würde sich in mir nicht mehr so schwer und geheimnisvoll anfühlen.
Wenn man die Scham noch nicht überwunden hat, sollte man aber noch bleiben dürfen, finde ich.Ich denke mal, da ist ein wirklicher innerer Konflikt auf der Skala Autonomie versus Abhängigkeit, den man bearbeiten müsste, wenn man die Scham überwinden könnte....
Liebe Grüße,
*A.
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@Schmetterling
Vielen Dank für deine Zeilen.
Ja, ich habe tatsächlich noch Zeit, aber die Frage ist eben ob das so gut ist...
B Moll und Anna Blume beschreiben genau das, wovor ich Angst habe.
Eine Frage, die nicht falsch verstanden werden soll, aber die kam mir schon vor einiger Zeit in den Kopf:
Diese Abhängigkeit... ist das ein "Therapieschaden"? Ich meine, wenn sie so extrem wird. Und mit Abhängigkeit meine ich nicht, dass man völlig unselbstständig wäre, sondern dieser dermaßen idealisierten Bilder eines Therapeuten - obwohl wir doch alle wissen, dass es ein Arbeitsbündnis ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich, ich werde meine Zeit nutzen. Wenn alles gut läuft finde ich vor dem Auslaufen der angesetzen Stunden
selbst den Punkt an dem ich sagen kann: Genug. Es war gut. Aber jetzt kann ich gehen.
@AufdemWeg: Das ist ja das Problem, derjenigen, die hier schreiben - auch wir wollen nicht gehen. Könnten es aber. Schließlich wird niemand zwangsweise in einer ambulanten Therapie gehalten.
Was ich betrifft - ich käme sicher klar. Irgendwie. Vielleicht würde ich ab und zu mal hungern oder doch mal wieder mit ner Rasierklinge rumspielen. Wenn es ganz schlimm käme. Doch im Endeffekt wäre ich durchaus glücklicher als früher. Ich merke gerade, während ich schreibe, dass das bedeutet, es ist gut zu verlängern, denn etwas entwickelt sich.
Ich glaube, eigentlich sollten wir alle dazu kommen selbst den Schlusstrich ziehen zu WOLLEN.
So gerne würde ich Meinungen und Erfahrungen von euch hören, falls ihr selbst einen Schlußstrich gezogen habt. Und wie es zu der Entscheidung kam.
LG h&K
LG h&k
Vielen Dank für deine Zeilen.
Ja, ich habe tatsächlich noch Zeit, aber die Frage ist eben ob das so gut ist...
B Moll und Anna Blume beschreiben genau das, wovor ich Angst habe.
Eine Frage, die nicht falsch verstanden werden soll, aber die kam mir schon vor einiger Zeit in den Kopf:
Diese Abhängigkeit... ist das ein "Therapieschaden"? Ich meine, wenn sie so extrem wird. Und mit Abhängigkeit meine ich nicht, dass man völlig unselbstständig wäre, sondern dieser dermaßen idealisierten Bilder eines Therapeuten - obwohl wir doch alle wissen, dass es ein Arbeitsbündnis ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich, ich werde meine Zeit nutzen. Wenn alles gut läuft finde ich vor dem Auslaufen der angesetzen Stunden
selbst den Punkt an dem ich sagen kann: Genug. Es war gut. Aber jetzt kann ich gehen.
@AufdemWeg: Das ist ja das Problem, derjenigen, die hier schreiben - auch wir wollen nicht gehen. Könnten es aber. Schließlich wird niemand zwangsweise in einer ambulanten Therapie gehalten.
Was ich betrifft - ich käme sicher klar. Irgendwie. Vielleicht würde ich ab und zu mal hungern oder doch mal wieder mit ner Rasierklinge rumspielen. Wenn es ganz schlimm käme. Doch im Endeffekt wäre ich durchaus glücklicher als früher. Ich merke gerade, während ich schreibe, dass das bedeutet, es ist gut zu verlängern, denn etwas entwickelt sich.
Ich glaube, eigentlich sollten wir alle dazu kommen selbst den Schlusstrich ziehen zu WOLLEN.
So gerne würde ich Meinungen und Erfahrungen von euch hören, falls ihr selbst einen Schlußstrich gezogen habt. Und wie es zu der Entscheidung kam.
LG h&K
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hm, also ich KONNTE viele Jahre nicht gehen
ich wäre drauf gegangen.
Jetzt ist es langsam schon so, dass ich gerne MÖCHTE
und nicht so recht weiss wie ich einen Abschied gut gestalten könnte.
Aber der Wunsch selbständig zu sein ist defintiv da.
ich wäre drauf gegangen.
Jetzt ist es langsam schon so, dass ich gerne MÖCHTE
und nicht so recht weiss wie ich einen Abschied gut gestalten könnte.
Aber der Wunsch selbständig zu sein ist defintiv da.
Offline
Das ist in der Tat etwas, das bearbeitet werden muss. Wenn die Gründe für dieses Verhalten nicht herausgefiltert und keine Veränderungsspielräume geschaffen werden, bleibt das Problem bestehen und wiederholt sich immer wieder. Ich verstehe sehr gut, dass Du Dir wünschst, Deine Therapeutin würde die Thematik von sich aus ansprechen und Dir somit den Einstieg erleichtern, bei mir ist es aber z. B. so, dass ich alles tue, meinem Therpeuten NICHT zu vermitteln, dass ich derart abhängig von ihm bin. Er kann das in dieser Tragweite also gar nicht begreifen und mir entsprechend auch nicht entgegen kommen.heissundkalt hat geschrieben:Ich glaube das ist genau das, was man bearbieten sollte... dass man einen direkten kontakt schafft und sich nicht dabei ausgeliefert fühlt, oder es bereut. Und ich habe mich schon oft gefragt, warum Therapeuten angehalten sind oder es oft so handhaben, dass sie diese Abhängigkeitsproblematik niemals anspechen... Bzw... zumindest meine Therapeutin hat nie in Bezug auf sie selbst darüber geredet. Dabei fände ich persönlich es so wichtig, wenn ich mit der Nase in diese Thematik gestupst werden würde... ich weiss, dass sich wirkliche Veränderungen dann einstellen, wenn der Patient bereits ist und dass daher alles von ihm sleber kommt, der Therapeut hilft nur nach, bringt neue Impulse ins Spiel ect... aber trotzdem...
Vielleicht tut sie es auch nicht, weil sie merkt, dass Du noch nicht bereit bist, darüber zu reden?
Bei dem Thema Übertragungsliebe ist es bei mir so. Nachdem ich mich in einem Brief völlig offenbart habe, hat er mehrmals versucht, mit mir darüber zu reden, aber ich habe es jedesmal abgeblockt. Jetzt versucht er es gar nicht mehr.
Das finde ich interessant, dass Du sagst, Du würdest wohl weniger übertragen, wenn Deine Therapeutin distanzierter wäre. Ich empfinde das anders. Mein Therapeut ist sehr distanziert, er hat noch nie etwas über sich persönlich erzählt, das ist ja auch wichtiger Bestandteil der Therapie. Aber ich finde es so schwierig, weil ich natürlich alles mögliche projiziere und meinen Phantasien keine Grenzen gesetzt werden. Ich würde mir wünschen, er würde mal ein wenig "menscheln", dann würde diese Idealisierung vielleicht realistischere Züge annehmen.Ich bin nicht sicher, ob es gut ist, es laufen zu lassen... Meine Therapeutin verhält sich so authentisch, so , menschlich, dass es mich beinahe quält... ich finde sie so sympathisch und fantasiere ständig über ihr Privatleben.... wäre sie distanzierter... tja, vll würde ich mir denken, wer ist die denn, aber ich würde nicht so entsetzlich viel übertragen. Und ich weiss nicht... ich will mich mal im Netz nach Auflösungen von Übertragungen umsehen... langsam glaube ich, man befindet sich in einem Kreislauf... ich habe so viel gelesen über Therapie, Persönlichkeitsstörungen usw... ich wusste wie so viele andere, was Übertragung bedeutet, ich hatte sogar über therapeutische Techniken gelesen und trotzdem... ich bin "in der Falle"... Meine Mutter starb und zeitgleich starb sie nicht, denn ich war frisch in Therapie. Und statt trauern zu lernen übertrug ich... Egal wieviel wir über diesen Trauerprozess redeten... Meine Therapeutin wurde zu meiner Fabtasie-Mutter. Irgendwie muss diese Fantasie nun irgendwann "sterben", damit ich lerne loszulassen....
Ich habe auch schon so viel Zeit damit verbracht, nach Möglichkeiten zur Auflösung von Übertragungsgefühlen zu suchen. Den Therapeuten bleibt aber wohl keine andere Möglichkeit, als die Übertragung als solche zu erkennen und zu analysieren und dem Patienten dadurch deutlich zu machen, woher diese Gefühle kommen. Das Ziel ist ja wohl, dass wir unseren Emotionen durch das bessere Verstehen nicht mehr derart ausgeliefert sind, sondern konstruktiver damit umgehen lernen.
Ich kann mir allerdings gar nicht vorstellen wie das gelingen soll, denn immerhin haben diese Gefühle eine solche Wucht und sind so echt, dass ich dem keinerlei Verstand entgegensetzen kann.
Meine Mutter ist auch kurz vor Beginn der Therapie verstorben. Dieser Verlust hat mich völlig traumatisiert, das ist bestimmt auch einn Grund, warum man nicht schon wieder eine liebgewonnene Person gehen lassen möchte...
Alles Liebe,
*A.
Das ist auf jeden Fall eine spannende Frage.**AufdemWeg** hat geschrieben:Was ich schreibe gilt für meine Person
aber es interessiert mich sehr:
ich KANN gehen, in jedem Fall KANN ich
mein Problem ist vielmehr dass ich nicht MÖCHTE
Wie ist es bei euch:
könnt ihr nicht oder wollt ihr nicht?
Ich sage so oft in der Therapie "ich kann nicht". Und er fragt dann:" Können Sie nicht, oder wollen Sie nicht?"
Bei genauerem Hinsehen merke ich, dass es auch oft ein "ich will nicht" ist, das aber so stark ist, dass es sich wie ein "ich kann auf gar keinen Fall" anfühlt.
Wenn man glaubt, nicht gehen zu können, was ist denn dann die Konsequenz, wenn man es trotzdem tut? Ich würde sagen, ich könnte natürlich gehen, einfach in dem Sinne, dass ich eine Nichtverlängerung erhobenen Hauptes über mich ergehen lassen würde, ohne zu jammern und zu weinen (also zumindest in seiner Gegenwart).
Aber ich würde sicher zusammenbrechen, meine destruktiven Verhaltensmuster beibehalten bzw. verstärken und mich in Gefahr bringen. Welche Anteile dabei aber mein Wille, bzw. nicht vorhandener Wille hat, weiß ich nicht genau.
Ich sehe mich auf jeden Fall noch nicht in der Lage, ohne die Therapie ein lebenswertes Leben zu führen, da ich aber dazu neige, meine Bedürfnisse nicht wahrzunehmen, würde ich, wenn er der Meinung ist, dass ich gesund genug für ein Therapieende bin, ihm das einfach glauben und meinen Gefühlen wie immer misstrauen.
An dem Punkt, an dem Du bist, dass Du sagst, dass Du gerne gehen möchtest, aber noch nicht weißt, wie Du es gestalten sollst, bin ich nicht. Ich WILL einfach nicht, weil ich es mir nicht zutraue. Ob ich es denn kann, wird sich zeigen.
Liebe Grüße,
*A.
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Willkommen im Club Ich bin allerdings mittlerweile sicher, dass sie es weiss... ich habe innerhalb der Therapie begonnen zu hungern... früher war es selbstverletzendes Verhalten. Reine Verschiebung also. Meine Therapeutin war überzeugt es läge an der Therapie selbst. Meine These: Ich hatte/habe Angst loszulassen. Ich WILL ( damit zu der Frage von *AufDemWeg*) nicht loslassen...ich kann es nicht.AnnaBlume hat geschrieben:bei mir ist es aber z. B. so, dass ich alles tue, meinem Therpeuten NICHT zu vermitteln, dass ich derart abhängig von ihm bin. Er kann das in dieser Tragweite also gar nicht begreifen und mir entsprechend auch nicht entgegen kommen.
Meine Therapie wurde nun verlängert: weitere 80 Stunden. Dieses mal wurde auch festgesetzt, dass es einmal die Woche sein soll. Ich selbst versuche mein Limit im Kopf runter zu setzen: Vll auf 60. Ich sehe meine Chance darin die Therapie mit dem Ziel zu beginnen bzw weiterzuführen, meine Therapeutin nicht mehr zu brauchen bzw loszulassen. Das sage ich jetzt zumindest... wird sich zeigen, ob das in der Realität umsetzbar ist...
Hmm, ja, ich verstehe das Bild mit der entgrenzten Fantasie. Aber bei mir ist es so: Zwar erzählt sie nichts von sich, hat nur ein paar wenige private, aber allgemeinere Dinge auf ihrer Homepage veröffentlicht, aber sie reagiert eben so "persönlich" zugetan, humorvoll und nimmt durchaus auch mal Stellung oder sagt zu bestimmten, auch allgemeineren Dingen ihre Meinung, dass ich ständig Lust auf "mehr" bekomme... Lust darauf diese Privatperson hinter der Therapeutin kennenzulernen. Wäre sie distanzierter, sehr neutral und in gewisser Weise mechanisch, oder sogar mir unsympathischer, dann könnte ich mir vorstellen, dass ich mir weniger Gedanken über die als Person machen würde, weil sie mich nicht interessiert. Das Problem ist: Mir fehlt eine Mutter UND ich finde diese Person so unglaublich sympathisch. Ich bin mir gar nicht sicher, was daran wirklich Übertragung ist und was pures Interesse an eben diesem Menschen.AnnaBlume hat geschrieben:Das finde ich interessant, dass Du sagst, Du würdest wohl weniger übertragen, wenn Deine Therapeutin distanzierter wäre. Ich empfinde das anders. Mein Therapeut ist sehr distanziert, er hat noch nie etwas über sich persönlich erzählt, das ist ja auch wichtiger Bestandteil der Therapie. Aber ich finde es so schwierig, weil ich natürlich alles mögliche projiziere und meinen Phantasien keine Grenzen gesetzt werden..
Meine starb kurz nach Beginn der Therapie. (Ich hatte aus anderen Gründen begonnen). Mich hat das auch traumatisiert. Und sicher - das hat eine enorme Bedeutung.AnnaBlume hat geschrieben:Meine Mutter ist auch kurz vor Beginn der Therapie verstorben. Dieser Verlust hat mich völlig traumatisiert, das ist bestimmt auch einn Grund, warum man nicht schon wieder eine liebgewonnene Person gehen lassen möchte...
Aber was mir jetzt gerade einfällt: Ich wünschte mir, ich könnte ganz mutig-direkt sein. Erbarmungslos könnte man sagen. Ich äußere nie, Ärger, Wut, Enttäuschung in der Therapie. Vielleicht mal Irritation. Aber ansonsten schlucke ich das und bewusst entscheide ich mich dafür das alles nicht zu zeigen. Ich glaube das ist eines der größten Probleme. Zwar bin ich im Leben auch kein Held darin, aber mittlerweile kann ich gut Kritik oder meine Meinung äußern. Bei ihr bin ich noch immer ein Mäuschen.
Geht euch das auch so?
LG h&k
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN
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Ich klinke mich mal ein, weil mich genau dieses Thema des Verabschiedens gerade auch extrem beschäftigt (und alle anderen Themen, die ich keineswegs zu Ende "bearbeitet" habe, verdrängt)...
(Beim nochmaligen Lesen wird mir klar, dass ich hier hinzufügen sollte: Mein Therapieziel war natürlich nicht, so cool zu sein, dass mir keiner meine Gefühle anmerkt - aber jetzt sind meine heftigen Krisen viel weniger geworden, so dass ich wieder gelassen und klarköpfiger bin, was natürlich auch für andere sichtbar ist.)
Krass finde ich auch, dass sich all diese Phantasien - die mich sehr verfolgen und mich teilweise richtig vom alltäglichen Leben ablenken - erst jetzt, zum Ende der Therapie hin und mit Einsetzen des Bewusstseins, dass es bald vorbei ist, so stark einstellen.
Anna Blume, ich finde es absolut bewundernswert, dass du deinem Therapeuten wenigstens in einem Brief von deinen Gefühlen geschrieben hast. Es tut mir sehr leid, dass die Thematisierung für dein Empfinden dann nie ausgereicht hat - genauso geht es mir auch. Ich traue mich aber einfach nicht - überhaupt nicht - irgendein Wort meinem Therapeuten gegenüber zu verlieren, und auch mein Problem dabei ist die nackte, pure Scham. Ich habe jetzt noch ca. 10 Stunden und MUSS es schaffen, es anzusprechen, weil es für mich selbst sehr wichtig für die Beendigung der Therapie ist, und ich sonst auch einfach verrückt werde. (Übrigens war die Beziehung zwischen ihm und mir nie explizitThema in der Therapie, nicht mal am Rande... mein Th. hat offenbar grundsätzlich das Motto "Wenn sie es nicht anspricht, ist es nicht so wichtig" und will mir kein Thema aufdrängen... nicht so günstig, wie ich finde...)
Alles Gute euch allen!
Ja, h&k, das geht mir ganz genauso! Bei mir hat das viel mit "Erwachsensein" zu tun (und damit, dass ich das noch nicht so bin, wie ich es mir wünsche)... Guck mal auf meinen Nick, dann weißt du Bescheid Ich möchte so gerne so souverän sein, meine schwierigen Gefühle, das Nicht-Loslassen-Wollen, meine immer stärker werdenden an ihn gerichteten Wünsche (männlicher Therapeut, mit den dazugehörenden Konsequenzen für mich als heterosexuelle Klientin ) unverblümt und deutlich zur Sprache zu bringen. Blöderweise bin auch ich so gestrickt, dass ich (inzwischen wieder, die Therapie hat gewirkt) ausgeglichen und "cool" bin, so dass er sicherlich nicht mal ahnt, wie und was ich in Bezug auf ihn empfinde und mir wünsche.Aber was mir jetzt gerade einfällt: Ich wünschte mir, ich könnte ganz mutig-direkt sein. Erbarmungslos könnte man sagen. Ich äußere nie, Ärger, Wut, Enttäuschung in der Therapie. Vielleicht mal Irritation. Aber ansonsten schlucke ich das und bewusst entscheide ich mich dafür das alles nicht zu zeigen. Ich glaube das ist eines der größten Probleme. Zwar bin ich im Leben auch kein Held darin, aber mittlerweile kann ich gut Kritik oder meine Meinung äußern. Bei ihr bin ich noch immer ein Mäuschen.
Geht euch das auch so?
(Beim nochmaligen Lesen wird mir klar, dass ich hier hinzufügen sollte: Mein Therapieziel war natürlich nicht, so cool zu sein, dass mir keiner meine Gefühle anmerkt - aber jetzt sind meine heftigen Krisen viel weniger geworden, so dass ich wieder gelassen und klarköpfiger bin, was natürlich auch für andere sichtbar ist.)
Krass finde ich auch, dass sich all diese Phantasien - die mich sehr verfolgen und mich teilweise richtig vom alltäglichen Leben ablenken - erst jetzt, zum Ende der Therapie hin und mit Einsetzen des Bewusstseins, dass es bald vorbei ist, so stark einstellen.
Anna Blume, ich finde es absolut bewundernswert, dass du deinem Therapeuten wenigstens in einem Brief von deinen Gefühlen geschrieben hast. Es tut mir sehr leid, dass die Thematisierung für dein Empfinden dann nie ausgereicht hat - genauso geht es mir auch. Ich traue mich aber einfach nicht - überhaupt nicht - irgendein Wort meinem Therapeuten gegenüber zu verlieren, und auch mein Problem dabei ist die nackte, pure Scham. Ich habe jetzt noch ca. 10 Stunden und MUSS es schaffen, es anzusprechen, weil es für mich selbst sehr wichtig für die Beendigung der Therapie ist, und ich sonst auch einfach verrückt werde. (Übrigens war die Beziehung zwischen ihm und mir nie explizitThema in der Therapie, nicht mal am Rande... mein Th. hat offenbar grundsätzlich das Motto "Wenn sie es nicht anspricht, ist es nicht so wichtig" und will mir kein Thema aufdrängen... nicht so günstig, wie ich finde...)
Alles Gute euch allen!
If you have built castles in the air, your work need not be lost; that is where they should be. Now put the foundations under them.
H. D. Thoreau, Walden
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Nein, bei mir ist es gerade andersherum.Ich wünschte mir, ich könnte ganz mutig-direkt sein. Erbarmungslos könnte man sagen. Ich äußere nie, Ärger, Wut, Enttäuschung in der Therapie. Vielleicht mal Irritation. Aber ansonsten schlucke ich das und bewusst entscheide ich mich dafür das alles nicht zu zeigen. Ich glaube das ist eines der größten Probleme. Zwar bin ich im Leben auch kein Held darin, aber mittlerweile kann ich gut Kritik oder meine Meinung äußern. Bei ihr bin ich noch immer ein Mäuschen.
Geht euch das auch so?
Wut kann ich gut leben und Ärger auch kommunizieren.
Dafür fällt es mir sehr schwer Zuneigung und Traurigkeit zu zeigen.
Dass es mir mit der Zuneigung so schwer fällt finde ich belastend.
Bei der Traurigkeit ist es hingegen für mich in Ordnung, das belastet mich nicht irgendwie.
Überhaupt gehe ich nicht mehr so streng ins Gericht mit mir
was dieses nicht können bedeutet und lebe gut damit manche Dinge an mir eben nicht zu verändern weil sie mir auch eine gewisse Stabilität geben.
Wo käme ich denn hin wenn ich der Traurigkeit permanent nachgeben würde...nein, das möchte ich nicht...die lasse ich dosiert zu, für mich, aber dass sie einen grossen Raum einnimmt möchte ich nicht haben.
Offline
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- Forums-Gruftie
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Danke, growing up, tut, dass es anderen auch so geht, aber macht es ja leider nicht besser.
Wut kann ich gut leben und Ärger auch kommunizieren.
Dafür fällt es mir sehr schwer Zuneigung und Traurigkeit zu zeigen.
Mir fällt was meine Therapeutin betrifft anscheinend alles schwer
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich in der Therapie noch unauthentischer als "draußen". Natürlich nicht immer, aber eben zu, Beispiel, was letzteres betrifft.
Und dann... Ich weiss schließlich seit Beginn der Therapie, dass sie einmal enden wird und dass ich diese Person (leider!) niemals privat kennenlernen werden und mein Kontakt zu ihr auf 50 Min in einer Praxis begrenzt sein wird und bestimmte Regeln maßgeblich sind.
Also... ich weiss nicht genau, es ist als hätte ich mir vorgenommen mich nicht ganz zu zeigen, vll noch weniger als anderen Menschen, eben WEIL eine Trennung/ein Abschied stattfinden werden und siche der KOntakt auf eine therapeutische Bindung beschränkt.
Erschreckend, aber es ist so.
LG h&K
Wut kann ich gut leben und Ärger auch kommunizieren.
Dafür fällt es mir sehr schwer Zuneigung und Traurigkeit zu zeigen.
Mir fällt was meine Therapeutin betrifft anscheinend alles schwer
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich in der Therapie noch unauthentischer als "draußen". Natürlich nicht immer, aber eben zu, Beispiel, was letzteres betrifft.
Und dann... Ich weiss schließlich seit Beginn der Therapie, dass sie einmal enden wird und dass ich diese Person (leider!) niemals privat kennenlernen werden und mein Kontakt zu ihr auf 50 Min in einer Praxis begrenzt sein wird und bestimmte Regeln maßgeblich sind.
Also... ich weiss nicht genau, es ist als hätte ich mir vorgenommen mich nicht ganz zu zeigen, vll noch weniger als anderen Menschen, eben WEIL eine Trennung/ein Abschied stattfinden werden und siche der KOntakt auf eine therapeutische Bindung beschränkt.
Erschreckend, aber es ist so.
LG h&K
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN
Ich hab mir grade diesen Thread hier durchgelesen, weil das Abschiednehmen nun auch bei mir aktuell ist.
Es ist auffallend hier, finde ich, wie feinfühlig die meisten Therapeuten mit dem Thema umgehen, habe den Eindruck, sie nehmen sich bei dem Thema zurück um den Klienten den ersten Schritt machen zu lassen, also wirklich darauf warten bis man selbst bereit dafür ist...
Wenn ich da an meinen Thera denke könnte ich heulen...Er hatte vor ca. 3-4 Std das Gefühl, dass die Weiterführung der Therapie nicht mehr viel bringt (weil ich zu abhängig von ihm bin), und hatte mir dann vorletzte Std gesagt, dass er sich beraten lassen wird durch seine Supervision, wie es denn weitergehen könnte...
Und jetzt, in der letzten Std. hab ich irgendwann rausgehört, dass er die Therapie beenden will und das dies meine letzte Sitzung bei ihm wäre. Ich hätte nie gedacht, dass er so plötzlich ein Ende setzt und war total am Boden.
Ich denke mir, die eine Sache ist es, zu Erkennen, dass die Weiterführung sinnlos ist, aber eine ganz andere ist es doch, zumindest dem Abschiedsprozess noch ein wenig Raum zu geben und zumindest versuchen, den Klienten dahin gut zu begleiten, damit die Bereitschaft kommen kann, sich zu verabschieden.
Ich finde es nicht ok von meinem Thera, dass er mich plötzlich so unter Druck setzt. Ich hab große Probleme mich loszulösen, wegen meiner Abhängigkeit, Übertragungsliebe und Idealisierung ihm gegenüber.
Womöglich ist ihm all das jetzt zu viel geworden. Aber eigendlich müsste er doch trotzdem in Sinne des Klienten handeln? Es wär so wichtig für mich, noch ein paar Std. darüber sprechen zu können, aber ich kann ihm das wohl nicht begreiflich machen...
Ich merke jetzt, dass ich mich einfach "zu sicher" bei ihm gefühlt habe, hatte immer angenommen, dass sowas schlimmes nicht (mehr) passieren kann, nicht in einer Therapie mit einem Therapeuten, der von meiner Abhängigen-PS weiß und damit feinfühlig umgehen wird.
Also ich denke mir, wenn ihr noch 5 oder 10 Std. Zeit habt, um euch auf den Abschied einzustellen, dann fangt so früh wie möglich damit an, es ist so viel wertvolle Zeit, die euch helfen wird, damit besser umgehen zu können...
Es ist auffallend hier, finde ich, wie feinfühlig die meisten Therapeuten mit dem Thema umgehen, habe den Eindruck, sie nehmen sich bei dem Thema zurück um den Klienten den ersten Schritt machen zu lassen, also wirklich darauf warten bis man selbst bereit dafür ist...
Wenn ich da an meinen Thera denke könnte ich heulen...Er hatte vor ca. 3-4 Std das Gefühl, dass die Weiterführung der Therapie nicht mehr viel bringt (weil ich zu abhängig von ihm bin), und hatte mir dann vorletzte Std gesagt, dass er sich beraten lassen wird durch seine Supervision, wie es denn weitergehen könnte...
Und jetzt, in der letzten Std. hab ich irgendwann rausgehört, dass er die Therapie beenden will und das dies meine letzte Sitzung bei ihm wäre. Ich hätte nie gedacht, dass er so plötzlich ein Ende setzt und war total am Boden.
Ich denke mir, die eine Sache ist es, zu Erkennen, dass die Weiterführung sinnlos ist, aber eine ganz andere ist es doch, zumindest dem Abschiedsprozess noch ein wenig Raum zu geben und zumindest versuchen, den Klienten dahin gut zu begleiten, damit die Bereitschaft kommen kann, sich zu verabschieden.
Ich finde es nicht ok von meinem Thera, dass er mich plötzlich so unter Druck setzt. Ich hab große Probleme mich loszulösen, wegen meiner Abhängigkeit, Übertragungsliebe und Idealisierung ihm gegenüber.
Womöglich ist ihm all das jetzt zu viel geworden. Aber eigendlich müsste er doch trotzdem in Sinne des Klienten handeln? Es wär so wichtig für mich, noch ein paar Std. darüber sprechen zu können, aber ich kann ihm das wohl nicht begreiflich machen...
Ich merke jetzt, dass ich mich einfach "zu sicher" bei ihm gefühlt habe, hatte immer angenommen, dass sowas schlimmes nicht (mehr) passieren kann, nicht in einer Therapie mit einem Therapeuten, der von meiner Abhängigen-PS weiß und damit feinfühlig umgehen wird.
Also ich denke mir, wenn ihr noch 5 oder 10 Std. Zeit habt, um euch auf den Abschied einzustellen, dann fangt so früh wie möglich damit an, es ist so viel wertvolle Zeit, die euch helfen wird, damit besser umgehen zu können...
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- Forums-Gruftie
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Hallo Susanna!
Oh, man, so ein plötzliches Ende... Das ist doch kontraproduktiv. Jedenfalls kann ich nicht nachvolllziehen, dass ein Therapeut nicht langsam auf das Ende vorbereitet.
Deine Therapie ist nun wirklich beendet? Hast du denn gefragt, ob es möglich wäre noch 5-10 Stunden gewisse Dinge zu klären bzw dass es dir möglich ist dich auf das Ende einzustellen...
Wenn du willst... wie sahen deine Abhängigkeitsprobleme denn konkret aus?
Liebe Grüße, h&k
Oh, man, so ein plötzliches Ende... Das ist doch kontraproduktiv. Jedenfalls kann ich nicht nachvolllziehen, dass ein Therapeut nicht langsam auf das Ende vorbereitet.
Deine Therapie ist nun wirklich beendet? Hast du denn gefragt, ob es möglich wäre noch 5-10 Stunden gewisse Dinge zu klären bzw dass es dir möglich ist dich auf das Ende einzustellen...
Wenn du willst... wie sahen deine Abhängigkeitsprobleme denn konkret aus?
Liebe Grüße, h&k
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN
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