Sausewind hat geschrieben:Es kann natürlich auch sein, dass man mal ausrastet oder sehr wütend wird.
Heißt das, dass du dann auch laut wirst? Aber deinen Thera anschreien tust du nicht, oder?
Ich frage, weil andere auch davon schreiben, dass sie ihre Wut rauslassen, aber das kann vieles bedeuten, ich weiß ja nicht wie es dann konkret aussieht.
Woman hat geschrieben:Wenn mein T. sich über mich ärgert und das auch zeigt, entschuldigte er sich hinterher dafür, weil das unprofessionell sei. Ich mag aber diese Emotionen bei ihm und provoziere sie auch manchmal.
Ich finde es sehr gut, dass dein Thera sich Fehler eingestehen kann und sich entschuldigen kann. Aber ehrlich gesagt würde ich dann erwarten, dass er nicht wieder denselben Fehler macht, bzw., dass er sich das nächste Mal anders verhält. Wenn er immer die gleichen Fehler macht und sich später entschuldigt, frage ich mich warum er es trotzdem tut. Oder waren das ganz unterschiedliche Situationen?
Du magst es, wenn dein Th. wütend auf dich ist und dir Dinge sagt die er selbst hinterher schlecht findet? Ich finde das seltsam.
Waldschratin hat geschrieben:Generell geh ich selber immer davon aus,daß es aus dem Wald rausschallt,wie man reinbrüllt.Auch aus dem "Thera-Wald".
Ja, das erwarte ich auch, sogar wahrscheinlich etwas vertärkt. Ich versuche so wenig wie möglich zu kritisieren oder etwas unangenehmes zu sagen, da ich befürchte dann wird sich auch der Th. nicht zurückhalten. Ich fühle mich leider sehr schnell persönlich angegriffen und gekränkt. Daher übe ich Kritik möglichst nur dann, wenn es etwas wirklich wichtiges ist und es anders nicht geht. Das ist wohl nicht das optimale Vorgehen in einer Therapie.
montagne hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach: temporär ja.
Ja, es wäre erträglich, wenn der Thera in dem Moment, also in der Sitzung oder auch in der darauffolgenden Sitzung nicht so nett ist. Das ist menschlich verständlich, wenn auch manchmal wohl schwer zu ertragen. Schlimm fände ich es dagegen, wenn er sich grundsätzlich distanzieren würde und nur noch wie ein Geschäftspartner mit einem sprechen sürde. Das könnte man dann auch schlecht ansprechen, denn rein formell wäre ja alles in Ordnung.
Ich finde es toll, dass du und deine Th. trotz allem eine gute gemeinsame Basis für die Therapie finden konntet. Ich frage mich nur, ob du glück hattes mit deiner Th. oder ob man dies grundsätzlich von Therapeuten erwarten kann.
montagne hat geschrieben:Was ich glaube ich auch denke, die Therapie ist keine Geschäftsbeziehung, in der ich richtig, vernünftig und aalglatt kommuniziere.
In meiner Therapie die ich letzes Jahr beenden musste, habe ich das ungefär so verstanden. Dass ich zum Th. wie zum Rechtsanwalt gehe und mich in Sachen Zwischenmenschliches beraten lasse. Vlt. hat mir die Therapie auch deshalb nichts gebracht.
weidenkatz hat geschrieben:eine wirkliche Beziehung zum Therapeuten einzugehen, trotz der Gefahr der Verletzung.
Ich bin nicht sicher, ob ich das riskieren will, also verletzt zu werden.
Waldschratin hat geschrieben:Andererseits darf ich als Klient ja auch "rumüben" und Fehler machen,es ist ja ne "Lernbeziehung".
Das ist sehr interessant. Bisher konnte ich das kaum so sehen. Aber woher weißt man, dass es so ist? Hat dir dein Thera das explizit gesagt oder hast du es selbst intuitiv herausgefunden? Wie gesagt war dies in meiner Therapie kaum erkennbar. Deshalb wusste ich auch nicht, dass ich den Thera für Übungen nutzen darf.