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Sa., 04.02.2012, 20:50
@Moni.
sorry ich hatte dich dann falsch verstanden.
dass du hättest gehen müssen .. naja ... ich bin da inzwischen nicht mehr so rigoros mit diesem hätte-sollen-müssen-ding... es ging halt nicht. wichtig ist doch, dass du inzwischen vermutlich besser auf dein gefühl achten kannst und eher als früher weisst, was du dir wünschst und brauchst ...
mir hat meine erste therapie insofern auch etwas gebracht (auch wenn sie sonst nichts gebracht hat). ich habe mir damals vorgenommen, nie mehr so blind durch die gegend zu laufen und mich herumschieben zu lassen - so unendlich brav zu sein... zwar war ich erstmal ne ganze weile weiter recht "blind", das war teil meines problems, aber ich war im gegensatz zum ersten mal nicht mehr so duldsam.. im gegenteil, es war ein wenig so.. als hätte sie sie losgelassen
mir war das zeitweise echt peinlich, wie ich mich da aufgeführt habe...kindisch, nervig, tobend.. heulend... bäääh... und natürlich habe ich mir selbst auch ordentlich wehgetan damit. aaaber... inzwischen glaube ich, dass es gut für mich war, nicht hinterm berg zu halten mit meinen gefühlen... ich KONNTE auch gar nicht anders und sicherlich war das auch dem umstand geschuldet, dass ich immer und immer wieder sehr ermutigt wurde, mich auch entsprechend zu trauen... und wenn ich mich "gemaßregelt" fühlte (betonung liegt auf fühlte, nicht dass ich das tatsächlich wurde), dann bin ich erst recht weiter ausgeflippt... die ersten jahre (uff) waren sehr bewegt in meiner analyse... mir war anfangs gar nicht bewusst, dass ICH es war, die so ein enormes auf und ab produziert hat, habe aber gleichzeitig eine stabilität und sicherheit empfunden, wie noch nie zuvor in meinem leben... vielleicht konnte ich es erst da wagen so "durchzudrehen", denn sonst musste ich immer "brav" funktionieren. vielleicht hätte ein anderer längst hingeschmissen mit mir - es war manchmal echt an der grenze, ich hatte aber das glück, dass es da vermutlich eine gute passung gab... es immer wieder neu miteinander zu versuchen... ich muss sagen, ICH habe auch viel ausgehalten und mitgemacht, genauso wie mein analytiker. aber ich hatte IMMER dieses gefühl im bauch, bei allen missverständnissen, allen manchmal auch ätzenden und ablehnenswerten und idiotischen übertragungsdeutungen, dass es stimmig ist, was wir zusammen machen... zweifel natürlich inklusive... es ist vermutlich nie wirklich sicher festzustellen, wann hätte man gehen sollen-müssen, wann ist es gut zu bleiben.
ich glaube, wenn es nicht immer wieder momente der annäherung und des sich verstanden-fühlens gibt und natürlich auch positive auswirkungen dessen im RL (und seien sie noch so klein) und die therapie sich über weite strecken kalt und leer anfühlt, dann wird es vermutlich zeit...
joa, sorry falls total OT... ich denke da auch für mich so darüber nach immer wieder ...
liebe grüße
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)