Depression, ohne es zu wissen?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 08.12.2017, 21:11

Kaonashi hat geschrieben: Fr., 08.12.2017, 16:44Ich bin überrascht, dass man einen Antrag auf teilweise Erwerbsminderung stellen kann, und dennoch kommt von keiner Seite (Arzt, Therapeut) irgendwie die Erwähnung des Wortes "Depression" oder gar ein Vorschlag zur Behandlung derselben.
Hattest du nicht mal an anderer Stelle geschrieben, du hättest das Asperger-Syndrom?
Vielleicht wird das damit erklärt.
Kaonashi hat geschrieben: Fr., 08.12.2017, 16:44Deshalb wundert es mich auch, weshalb andere sagen, diese Diagnose würde vorschnell vergeben werden. Ich habe eher das Gefühl, dass man (schon fast wörtlich genommen) mit dem Kopf unterm Arm daherkommen muss, damit mal jemand das Wort in den Mund nimmt.
Hmm, also ich habe diese Diagnose wirklich extrem leicht und schnell bekommen, und das nur, weil ich mich manipulativ ​verhalten habe. Bin da selber total erstaunt drüber.

Vielleicht hat man früher aber auch schneller Diagnosen bekommen? ::?

Gruß
Kimba&Blacky

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alatan
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Beitrag Fr., 08.12.2017, 23:48

Eine (teilweise) Erwerbsminderung wird nie aufgrund einer Diagnose gestellt, sondern wegen schweren anhaltenden psychischen Funktionsstörungen, für die es auf längere Zeit keine ausreichende Behandlungs- oder Ausgleichsmaßnahmen gibt (z. B. entsprechende Arbeitsplatzbedingungen, Hilfsmittel etc.). Man kann prinzipiell mit jeder psych. "Diagnose" voll arbeits- und erwerbsfähig sein (außer natürlich akute Zustände und irreversible Hirnorganiken).

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 08.12.2017, 23:58

Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 08.12.2017, 21:11Hattest du nicht mal an anderer Stelle geschrieben, du hättest das Asperger-Syndrom?
Vielleicht wird das damit erklärt.
Wahrscheinlich schon. Statistisch gesehen sind allerdings zwei Drittel aller Asperger zusätzlich depressiv.
Hmm, also ich habe diese Diagnose wirklich extrem leicht und schnell bekommen, und das nur, weil ich mich manipulativ ​verhalten habe. Bin da selber total erstaunt drüber.
Nur, was hat manipulatives Verhalten mit Depression zu tun?
Vielleicht gab es da doch noch andere Anzeichen, die auf Depression hindeuteten.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 13:32

Ja, es gab viele Anzeichen, die darauf hindeuteten, z.B. meine damalige Introvertiertheit, meine Körpersprache , meine Gestik und Mimik sowie meine Ewicklungsverzögerung.
Und natürlich das, was meine Eltern über mich erzählt haben.

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Eremit
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:23

Kimba&Blacky hat geschrieben:Wie wurde dass bei dir denn diagnostiziert​?
Durch einen Psychiater. Bei diesem war ich eigentlich "nur" wegen meiner PTBS.
Kimba&Blacky hat geschrieben:Wurdest du dann dagegen behandelt?
Mit einem Antidepressivum.
Kimba&Blacky hat geschrieben:Und wäre es schlimm für dich gewesen, wenn du keine Diagnose erhalten hättest?
Mit Diagnose und entsprechender Behandlung ist es ohne Frage besser als ohne. Ich habe mich davor zwar recht gut überall "durchgewurschtelt", allerdings war eben alles nicht mehr als ein "Durchwurschteln", ein "So-tun-als-ob".

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Kimba&Blacky
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:46

Danke, Eremit!

Es wundert mich immer wieder, wie Menschen nicht merken können, dass sie eine psychische Krankheit haben.

Gruß
Kimba&Blacky

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Forit1986
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Beitrag Di., 16.01.2018, 21:37

ja das kann sein

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candle.
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Beitrag Do., 01.02.2018, 16:39

Kimba&Blacky hat geschrieben: Do., 01.02.2018, 16:28 Meine Frage "Es wundert mich immer wieder, wie Menschen nicht merken können, dass sie eine psychische Krankheit haben." wurde leider immer noch nicht beantwortet!
Naja, das ist eben keine Frage, sondern eher einfach eine Aussage. Fragezeichen wären da sicher auch hilfreich.

candle
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Kimba&Blacky
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Beitrag Do., 01.02.2018, 17:18

Eremit hat geschrieben: Fr., 08.12.2017, 11:25Ich wusste lange nichts davon, dass ich an depressiven Verstimmungen litt, bis bei mir schließlich Dysthymie diagnostiziert wurde. Vorher hielt ich mich einfach nur für ein wenig ernster, als es die meisten Menschen sind, mehr nicht.
Aufgrund dieses Absatzes.

War nur ein Beispiel. Ich meine hauptsächlich die Depressiven, die darauf bestehen, ihre Symptome seien körperlich, dann aber später merken, dass sie doch psychisch sind und dass dann auf andere Menschen übertragen wird.
Deshalb sollten diese Menschen von Anfang an merken, dass sie wirklich depressiv sind.

Diese emotionale Minderbegabung ist mir ein Rätsel.


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Beitrag Do., 01.02.2018, 17:49

Kimba&Blacky hat geschrieben:Aufgrund dieses Absatzes.
Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Den Benefit, über den Du geschrieben hast, habe ich ja nie erhalten, ganz im Gegenteil.
Kimba&Blacky hat geschrieben:Ich meine hauptsächlich die Depressiven, die darauf bestehen, ihre Symptome seien körperlich, dann aber später merken, dass sie doch psychisch sind und dass dann auf andere Menschen übertragen wird.
Zu diesen gehöre ich allerdings nicht, habe ich noch nie. Ich wusste schon immer, dass ich psychisch nicht gesund war, ich war ja schon als Kind in Behandlung. Psychosomatische Beschwerden im Zusammenhang mit Depressionen kenne ich nicht.
Kimba&Blacky hat geschrieben:Diese emotionale Minderbegabung ist mir ein Rätsel.
Hat überhaupt nichts mit "emotionaler Minderbegabung" zu tun, es kann sich nicht jeder mit solchen Fachtermini auskennen. Psychologie bzw. Psychopathologie ist ja auch nicht gerade ein Schulfach wie Deutsch oder Mathematik, nicht?


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Beitrag Do., 01.02.2018, 18:17

tief_unten hat geschrieben:(…) in den meisten Fällen einer Depression erkennt man selbst, WORAN das wohl liegen könnte.
Das kommt auf den jeweiligen Fall an. Meiner Beobachtung nach ist das nicht so leicht und auch oft nicht eindeutig. Beispiel: Wie hoch ist der Trauma- bzw. Erlebnisanteil auf der einen, wie hoch der genetische auf der anderen Seite? Resilienz hängt von vielen Faktoren ab. Dann muss man auch noch der "Bestie einen Namen geben". Wie soll man sich richtig einordnen, wenn einem die entsprechenden Kategorien nicht vertraut sind? Hinzu kommen auch noch Fehleinordnungen durch Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten, davon kann ich auch ein Lied singen (So wurde mir schon mehrmals ins Gesicht gesagt, ich wäre doch so groß, so fesch und so sportlich, also könne ich gar keine Depression haben – O-Ton!).

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tief_unten
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Beitrag Do., 01.02.2018, 18:51

Der eine Beitrag von kimba wurde leider entfernt, wo sie meinte, dass man depressive nicht immer so mit Samthandschuhen anfassen sollte. Ich fand ihren Beitrag eigentlicih interessant u. witzig. Ich persönlich bin momentan ja eh nicht auf der Suche nach einem Psychiater oder Therapeuten. Ich kannte mal welche privat, die in Pension waren u immer meinten: "dass sie froh sind, dass sie sich das nicht mehr anhören müssen"; Irgendwie fand ich das eigenartig, genauso eigenartig, wenn behauptet, wird, dass jemand der jung, gesund u gut aussieht keine Depressionen haben darf.


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Beitrag Do., 01.02.2018, 20:16

tief_unten hat geschrieben:Der eine Beitrag von kimba wurde leider entfernt, wo sie meinte, dass man depressive nicht immer so mit Samthandschuhen anfassen sollte. Ich fand ihren Beitrag eigentlicih interessant u. witzig.
Ich nicht so, was vielleicht damit zusammen hängt, dass dieser Druck, von dem sie geschrieben hat, schon dazu beigetragen hat, dass sich Bekannte von mir das Leben genommen haben, die sollten sich damals auch "nicht so anstellen" und "sich endlich zusammen reißen" und überhaupt …

Dass Depressive angeblich verhätschelt werden ist mir neu, ich kenne fast ausschließlich nur Fälle, in denen das genaue Gegenteil der Fall ist, weswegen dann auch keine Therapie (mehr) angestrebt wird oder die Patienten versuchen, sich selbst zu behandeln.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 13:40

Also ich habe es meistens so erlebt. Wenn der Depressive erstmal in Behandlung ist, wird sich normalerweise von seitens​ des Personals gut um ihn gekümmert.

Mich macht dieses Thema unglaublich aggressiv und verzweifelt, weil ich keine Lust habe, mit meinen Problemen mein Leben lang hinter echten Depressiven zurückzustehen. Meine Probleme lassen sich nicht mit Standartmethoden lösen. Das ist nicht meine Schuld, aber es wird so getan, als ob es so wäre.

Zudem glaubt mir kaum einer, was vor über 10 Jahren vorgefallen ist. Seitdem und dadurch hat sich meine Persönlichkeit geändert. Ich kann eine Trennlinie zwischen dem alten und dem neuen Leben ziehen. Normalerweise würde ich nicht in einem solchen Forum schreiben und schon gar nicht solche Beiträge.
Ich war früher nicht so böse. Aber das wird bestimmt auch nur wieder als faule Ausrede verstanden.

Diese Sache hat mich verändert.
Ich kämpfe schon die ganze Zeit dagegen an und versuche wieder so wie früher zu werden, aber in meiner Seele gibt es kein "Früher" mehr.
Sie therapeutisch aufzuarbeiten kann ich vergessen, denn mir glaubt fast keiner und falls mir doch mal einer glaubt, dann kommt ein anderer, der mir und dem, der mir glaubt, widerspricht und schon ist alles dahin. Kenne ich ja schon. Sinnloses Unterfangen.
Natürlich macht mich das aggressiv.

Warum hilft mir keiner?
Ich bin psychisch sehr am Ende!
Mir geht es richtig richtig schlecht und keiner, der mir helfen könnte, scheint sich dafür zu interessieren.
Meine Seele leidet richtig!


Dass viele Depressive oder auch andere sich umbringen, weiß ich.
Nur hilft mir das jetzt auch nicht weiter, denn ich habe andere Probleme, die scheinbar kaum einen interessieren, also schließe ich daraus, wertlos zu sein.

Bei MIR macht sich keiner großartig Sorgen. Bei einem Depressiven schon. Gegen einen Depressiven gelte ich als minderwertig. Wenn ich beim Fachpersonal frage "XY (eine depressive Person) wird geholfen, mir nicht. Warum?" wird mir gesagt, dass XY ja an sich arbeite, während ich mich gehen lasse.
Solche Dinge sind für mich unerträglich.

Ich kann leiden ohne Ende, es interessiert nicht, weil bei mir die üblichen Behandlungsmethoden nicht helfen. Mir werden deshalb noch Schuldgefühle gemacht.


Wer bestimmt eigentlich, wieviel Wert ein Mensch hat? Die Gesellschaft? Wenn ja, dann bin ich ziemlich weit unten in der Wertskala. Alleine schon weil ich nie richtig gearbeitet habe.

Ich möchte endlich auch mal als wertvoller Mensch wahrgenommen werden!
Aber scheinbar unmöglich! Wenn schon die eigene Mutter so einen Blödsinn über einen erzählt, kann man ja nicht willkommen sein.
Mir wird vom Fachpersonal gesagt, dass es ihnen zu blöd ist, mit mir zu reden. Während meine depressiven Mitbewohner deutlich respektvoller behandelt werden. Und das nur, weil bei ihnen die Therapien so anschlagen, wie es Ärzte und co. gewohnt sind und sie mehr oder weniger arbeitsfähig sind.

Was sagt mir das?

Richtig! Dass ich ein Mensch 2. Klasse bin.
Zwar habe ich für mich selbst ein gutes Selbstwertgefühl, aber was bringt mir das, wenn andere es anders sehen und mir immer wieder zeigen, wie unerwünscht und nervig ich bin?
Ich kann leider die Objektivität nicht ausblenden.
Ich wünschte, ich wäre jemand, der in seiner eigenen Welt lebt und sich selbst zum Ideal macht.
Kann ich aber nicht.

Ich hoffe, dass das irgendwann ein Ende hat, denn ich kann psychisch nicht mehr.
Ich bekomme Schuldzuweisungen vom Fachpersonal, weil ich angeblich nicht richtig an mir arbeiten würde, dabei ist meine Erkrankung einfach nur anders.
Ich kann da nichts für! Das wird mir aber als faule Ausrede unterstellt (so wie mir einiges unterstellt wird), was das ganze noch schlimmer macht.

Menschen mit typischen Erkrankungen werden deutlich besser behandelt.

Wie gesagt, ICH KANN NICHT MEHR!

Ich brauche Hilfe dabei, dass mir geglaubt wird und die Schuldzuweisungen endlich aufhören.


@tief_unten: Ich kann auch nicht verstehen, warum du meinen gelöschten Beitrag witzig findest. Ich finde ihn überhaupt nicht witzig, sondern er zeugt von meiner Verzweiflung darüber, wie ich im Reallife behandelt werde.

Ich bekomme einfach keine passende Hilfe, obwohl ich sie mir sehnlichst wünsche.

UND NEIN, ES IST NICHT MEINE SCHULD !!

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 20:05

Welche Art Hilfe brauchst du denn? Geht es darum, dass jemand zuhört und einfach da ist? Oder soll etwas aus der Vergangenheit aufgearbeitet werden? Oder brauchst du eine praktische Hilfe, um Dinge besser geregelt zu bekommen?

Und welche Leute sind das, die dir nicht glauben? Sind das Ärzte und Therapeuten? Haben sie es begründet, warum sie es nicht glauben?

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