Launische Chefin und kein dickes Fell

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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sofa-held
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 14:28

Rainbow33 hat geschrieben:Gestern nachmittag hat mein Bauch verrückt gespielt, ich saß nur auf Klo und so langsam verstärken sich psychosomatische Erkrankungen bei mir.
Also nach der Aussprache wurde die Somatisierung schlechter? Das spricht dafür, dass du innerlich aber noch sehr verwurzelt bist an dem Arbeitsplatz und echte Ängste hast den Job zu verlieren.

Das sagt mir auch diese Stelle.
Rainbow33 hat geschrieben:Wenn dort Mitarbeiterin Nr. 8 nach 3 Jahren sitzt, werden die Patienten meine Chefin wieder fragen; warum ist Frau Meyer-Schulz nicht mehr da??
Ich glaube, du machst dir da was vor. Den Patienten ist es doch meist egal, wenn sich in einer Praxis die Leute zoffen. Ich denke, die sieben Leute vor dir, werden ähnlich gedacht haben, und diese geheimen "Rachegelüste" gehabt haben, aber Fakt ist, sie kommen immer noch. Den meisten Kunden oder Patienten ist Fluktuation egal.

Man muss sich von so einer Arbeitsstelle distanzieren, regelrecht "entwöhnen", aber das ist meist sehr schwer. Ich bin da auch nicht wirklich gut darin....

Ich denke, sie wird sich jetzt sowieso mit Kündigungabsichten ihrerseits herumschlagen, ich nehme nicht an, dass die jetzt zur Einsicht kommt. Dann sucht sie lieber Nr. 9, weil aus ihrer Sicht damit alles besser werden könnte. Solche Chefs sind irgendwo mit sich selbst unglücklich und projizieren das auf die Umwelt. Und die kommen nicht einfach zur Einsicht. Und warum auch, am Arbeitsmarkt gibt es genügend Leute, die dringend einen Job brauchen. Sie weiß, dass sie bloss ein Inserat aufgeben muss und schon sind Neue da...

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Jugendstil
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 15:04

Manchmal kann es wichtiger sein, zu sagen was zu sagen ist, als innerlich zu platzen und darauf zu hoffen, den miesen Arbeitplatz zu behalten.

Ich glaube zwar auch nicht mehr an nette Chefs, vor allem nicht an Chefinnen, trotzdem muss man nicht alles immer nur einstecken.

Besser sich einen neuen Arbeitsplatz zu suchen als krank zu werden, auch wenn ein neuer nicht immer idealer ist, zumindest besteht dort die Chance, dass es besser wird.

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Sinja
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 18:08

Hallo Rainbow33,

ich gratuliere Dir auch. Das war eine klare Ansage und jetzt liegt es an ihr. Vielleicht geht sie jetzt mal in sich und denkt drüber nach, dass sie ihm Begriff ist, die nächste rauszuekeln.

Ich wünsche Dir alles Gute und mach es wie Du es Dir vorgenommen hast!!

Liebe Grüße
Sinja

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Sinja
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 18:10

@Jugendstil: ich glaube auch nicht mehr an nette Chefs.

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Thread-EröffnerIn
Rainbow33
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 18:28

@sofa-held
Nein, die Somatisierung war vor der Aussprache schlimmer, das war wohl ein Mißverständnis.
Jetzt geht es mir besser.
Letztendlich würde es mir leichter gemacht werden, wenn meine Chefin mir kündigt. Denn dann nimmt sie mir die Entscheidung ab.
Wenn ich dann mal Arbeitspause habe, komme ich damit auch klar.
Die Erde dreht sich trotzdem weiter. Es war dann einfach eine Erfahrung und ich habe dort viel gelernt. Du hast Recht, sofa-held, man muss sich von einem Job innerlich distanzieren, aber das ist gar nicht so einfach. Ich bin ein Mensch, der alles perfekt machen will .
Kann sein, dass den Patienten es egal ist, wer da vorne sitzt. Fachlich ist meine Chefin auch super nur menschlich total daneben.
Bei den Patienten macht sie einen auf "Bäumchen wechsel dich".

Ich denke, alles im Leben hat einen Sinn und auch aus dieser Situation werde ich heil heraus kommen.
Jetzt versuche ich cool zu bleiben und einfach meine Arbeit zu machen.
Ansprechen auf dieses Thema werde ich sie sicher nicht mehr.
Momentan gibt es für mich keine vakanten Stellen, da ich durch meine Familie auch nicht so flexibel bin. Aber ich habe mich ja für Kind und Familie entschieden und dass ist auch gut so.
Erzwingen kann ich nichts, meistens habe ich einen guten Job inkl. netten Chef gefunden, wenn ich nicht mehr gesucht habe...So war es auch mit der Liebe .

Grüße rainbow

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 18:57

Gibts da keinen Vorgesetzten der Vorgesetzen? Einen Betriebsrat?

Ansonsten hilft da evtl wirklich nur der frontale Angriff und ihr ganz offen Kontra zu geben jedes Mal wenn sie mit sowas ankommt..


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Rainbow33
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 19:22

@münchner kindl
In der Physiotherapie sind wir nur zu zweit. Meine Chefin und ich.
Daher das Problem, wir hocken eng aufeinander.
Bei einem Minijob hat man als Arbeitnehmer keine Rechte, es kann einen jederzeit innerhalb der gesetzl. Kündigungsfrist ohne Grund gekündigt werden.
In unserer Region ist es schwierig einen sozialversicherungspflichtigen Job vormittags zu bekommen.
Es gibt viele berufstätige Mütter die alle vormittags arbeiten wollen.
Ich hoffe aber noch auf bessere Zeiten beim Arbeitsmarkt . Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das Minijob-Gesetz wurde seit Oktober 2010 auch noch Arbeitgeber-freundlicher gestaltet..
Die maximale Arbeitszeit pro Woche (15 Stunden) wurde aufgehoben. D. h. wenn man als AN Pech muss man noch Geld zur Arbeitsstelle mitbringen.

Lg rainbow


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Rainbow33
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Beitrag Do., 23.02.2012, 17:59

So, nun ist es geschafft, ich habe heute meine mündliche Kündigung erhalten.
Meine Chefin hatte den ganzen vormittag nicht mit mir gesprochen, wie immer die letzten Tage . Dann durfte ich heute den kompletten Tag nicht den Computer anschalten und ich sah, dass sie um 11:20Uhr den letzten Termin eingetragen hatte. War eigentlich schon unüblich, da sie sonst bis 12 Uhr arbeitet. Ich hatte schon so ein Bauchgefühl...
Ich war noch in der Küche und habe abgewaschen, sie hatte bereits meinen Platz eingenommen und sagte dann endlich nach 10 Minuten, dann setzen sie sich mal...
Ihr Zitat: Ich trenne mich zum 01.04.12 von ihnen, weil sie so viele Fehler gemacht haben. Ich konnte diese nicht mehr kompensieren, ich habs versucht...
Daraufhin sagte ich: Habe ich mir schon gedacht, ist in Ordnung (relativ cool ).
Meine Chefin sagte dann: Ich stelle sie die restliche Zeit von der Arbeit frei und sie brauchen Montag dann nicht mehr kommen. Sie kriegen dass auch noch schriftlich...
Ich habe nur tschüß gesagt und ihr gewünscht, dass sie eine Mitarbeiterin findet die ihre Ansprüche erfüllt und keine Fehler macht .
Zuhause habe ich ein Einschreiben/Rückschein für sie fertig gemacht, wo ich um schriftliche Bestätigung der Freistellung usw. gebeten habe. Außerdem habe ich noch ein Arbeitszeugnis gefordert. Habe ich umgehend zur Post gebracht, man weiss ja nie....
Nun wollen wir sehen. Morgen gehe ich zum Arbeitsamt als Nichtleistungsempfänger kann ich mich auch arbeitslos melden und eine Freundin hat hierüber einen guten Teilzeitjob bekommen.
Es gibt ja keine Probleme, nur Lösungen!

Eine private Hiobsbotschaft habe ich noch. Meine Mama zieht von zu Hause aus und zieht zu uns. Mein Papa hat mit 72 Jahren eine neue Partnerin gefunden und behandelt meine Mama nicht so gut. Meine Geschwister hatten den Kontakt zu meiner Mutter bereits abgebrochen und ich bin die Einzige die zu ihr hält. Am Samstag haben wir schon einen Besichtigungstermin wegen einer kleinen Wohnung hier im Ort.
Meine Mama wohnt 35 km entfernt und hat sich schon bereit erklärt auf unseren Sohn aufzupassen, damit ich bessere Arbeitsmöglichkeiten habe.
Also, es hat auch alles etwas Gutes .

Liebe Grüße
rainbow

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Jugendstil
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Beitrag Do., 23.02.2012, 18:27

Nu ja, nun ists also passiert. Im Grunde ist es doch gut so. Scheint ja eine nette Frau zu sein, deine Chefin.

Schlechter als es bei ihr war, kanns kaum werden.

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sofa-held
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 01:01

Das war nun wirklich zu erwarten. Klar, dass deine Chefin mit der Konfrontation nicht klar kam. Besonders "nett" sind dann so schwammige Aussagen, wie du hättest so viele Fehler gemacht. Wahrscheinlich hat sie gar nicht genau gesagt, was überhaupt. Nur damit sie etwas sagen kann. Hoffentlich nagt das nicht an dir. Ich kenn das von mir, dass man zuerst cool reagiert, aber dann beschäftigte es mich doch irgendwo.
Na, jedenfalls alles gute und das mit deiner Mutter fügt sich doch auch wirklich gut.
lgs

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ENA
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 09:03

Hallo Rainbow,

ich habe auch hier ein bisschen mitgelesen. Nun hat es sich also entgültig erledigt, wobei es vermutlich gut war, dass es von ihrer Seite aus kam, oder?
Ich meine, dann hat man auch nochmal die Bestätigung dafür, es ist vermutlich besser bezüglich der Ämter, es scheint Dir nichts auszumachen bzw. Du dagegenstehen zu können und Du hast schon eine Idee, wie Du an einen neuen Job kommen könntest.
Doof wäre natürlich nur, wenn Du deswegen kein ALG-I beantragen könntest bzw. eine Sperre bekommen würdest, je nachdem, was die da in die Arbeitsbescheinigung schreiben würde. ...aber das war doch ein 400€-Job und da zahlt man keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, oder?
...und wegen dem Arbeitszeugnis: Ja, kommt halt drauf an, wie sie es jetzt schreibt. Man darf zwar keine Mitarbeiter in die Pfanne hauen, aber es gibt ja Floskeln zum Umschreiben. Naja, erstmal abwarten.

...und ja, also freigestellt zu sein und trotzdem dafür Gehalt zu bekommen, ist doch klasse!!! Hatte ich auch schon mal für zwei Wochen. Konnte ich mich in Ruhe auf den neuen Job vorbereiten und Ämtergänge erledigen.

Allerdings scheint die Dame ja doch nicht so viel Stress zu haben, so dass es ausreicht, ohne Mitarbeiterin klar zu kommen oder es hat sie doch so sehr gestört, dass sie Dir dann doch lieber freigegeben hat.

Naja, als Erfahrung nehmen und nach dem nächsten Job Ausschau halten.

Gruß von Ena!


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Rainbow33
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Beitrag Sa., 25.02.2012, 21:09

@ena
ich habe mal für ein Jahr (2006) ALG I bekommen, somit ist das Budget erschöpft.
War aber gestern beim Arbeitsamt und beim Jobcenter, da ich Hartz IV abgelehnt habe. Mein Mann verdient genug und wir haben ein Eigenheim.
Ich müsste mindestens wieder 1 Jahr in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, damit ich später AL-Geld erhalte. Da ich aber seit 2006 nur Minijobs hatte, besteht kein Anspruch darauf.
Da der letzte Job wieder ein Reinfall auf 400-Euro Basis war, bin ich am überlegen, ob ich überhaupt wieder so einen Sklavenjob mache ohne Kündigungschutz o. ä.
Ich stürze mich nicht von den Regen in die Traufe und warte dann lieber auf einen Teilzeitjob und mache noch eine kleine Fortbildung.
Ich bin jetzt beim Arbeitsamt gemeldet und die versuchen mich zu vermitteln.
Die waren dort echt nett, die Dame sagte zu mir, wir finden schon was für sie, dass sieht doch alles gut aus. Wie die Vorrednerinnen schon sagten, es kann nur besser werden!
Ein schönes Wochenende Euch allen und vielen Dank für Eure Anteilannahme. Das hat mir wirklich geholfen

Liebe Grüße
rainbow

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ENA
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Beitrag So., 26.02.2012, 00:39

Man, hast Du ein Glück, dass Dein Mann soviel verdient und Du nicht unter diesem Druck stehst, irgendwas annehmen zu müssen!!! Ernst gemeint!

LG, ENA!


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Rainbow33
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Beitrag So., 26.02.2012, 11:07

@ena
sollte auch nicht überheblich klingen. Ich weiss, dass es genug Frauen gibt, die alleinerziehend sind oder sonst irgendwie auf Hilfe angewiesen sind.
Vor diesen Frauen ziehe ich den Hut ab und habe großen Respekt. Ich kenne selber eine Freundin die auf Hartz IV angewiesen ist, aber sonst gut klar kommt.
Jeder kann mal in seinem Leben auf etwas angewiesen sein.
Ich freue mich über den Zusammenhalt in der Familie.

Das Arbeitszeugnis von meiner alten Arbeit werde ich ggf. von einem Anwalt prüfen lassen. Zum Glück habe ich eine Rechtschutzversicherung.
Ich hatte schon mal Ärger wegen eines Zeugnisses und nach Monaten bekam ich dann das Richtige .
Schönen Sonntag noch.

LG rainbow

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ENA
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Beitrag So., 26.02.2012, 12:41

Das habe ich auch nicht als überheblich aufgefasst, Rainbow. ...und ja, es ist einfach so, dass es Leute gibt, die haben ein besseres finanzielles, soziales,...Netzwerk/Unterstützung und manche ein weniger gutes, stabiles, weitreichendes. ...und das als Ausgangssituation nehmend, ist es klar, warum manche Leute auf ein und die selbe Sachlage anders reagieren. Wenn jemand auf den Job angewiesen ist, wird er nicht so schnell gehen, wenn er keine besseren Alternativen sieht oder müde und abgekämpft von der Situation ist, hat er weniger Kraft, zu wechseln, dagegen anzugehen. Das ist nun mal so, auch wenn er sich vielleicht denkt, dass ein Wechsel gut tun könnte.
Hat jemand anderes ein besseres Polster, kann er sich mehr Zeit nehmen und eher einfach sagen:"Wenn die so drauf sind, gehe ich!!!" und sich dann einfach mehr Zeit nehmen, etwas Besseres für sich zu finden. Das ist so...und hat nicht gleichbedeutend damit etwas zu tun, dass der andere einfach nicht wechseln will, kein Bock hat, nicht weiß, was er will, oder sonst was.
Ich habe Deinen Beitrag nicht als überheblich erlebt, wollte es nur kurz hier noch schreiben, weil sicher auch noch andere hier mitlesen, auch später, die vielleicht ein ähnliches Thema hat.

Also, alles okay und: danke fürs Pünktchen !

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