schwerste Retraumatisierung durch Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lejla
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:20

Hallo!

Hört sich für mich - zumindest nach dem zu urteilen, was du bist jetzt geschrieben hast - so an, als ob sie dich provozieren wollte, damit es dir leichter fällt zu reden.

Zumindest hab ich so was schon mal in ähnlicher Weise in einer Klinik erlebt. Das Provokationen gezielt eingesetzt werden.

Und ich fand das jedes Mal total übel. Und es hat jedes Mal dazu geführt, dass ich mit der Person gar nicht mehr reden konnte und das Vertrauen verloren habe.
Weil ich ja eh damals immer dachte: "Alle sind gegen mich", "Alle hassen mich" usw. und das war dann immer die Bestätigung dafür. Das hat mich irgendwie innerlich zusammen brechen lassen.
Meine ehemalige Therapeutin hat das zum Glück nie gemacht, ich glaube sonst wäre ich auch vollkommen ausgerastet.
Ich würde echt - falls du kannst - ihr mal deutlich sagen, was das in dir ausgelöst hat. Und dann je nachdem wie die folgenden Stunden verlaufen, entscheiden, ob du da bleiben willst/kannst oder nicht.

Aber ich denke auch, dass du dir jetzt erst mal Unterstützung holen solltest.
lg

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kleines2010
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:23

Hallo Therapietrauma, ja, diese Reaktion kann ich aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen-leider gibt's nur sehr wenige gute Theras. Trotzdem, steck bitte den Kopf jetzt nicht in den Sand, wende dich an eine Beratungsstelle oder den Sozialpsychiatrischen Dienst(die sind immer sehr einfühlsam, versteh'n einen-meinen Erfahrungen nach und helfen auch), dort passiert dir garantiert absolut nichts schlimmes.

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Therapietrauma
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:23

@ Mary-Lou:
Ich wohne in einer kleinen Stadt mit genau einer einzigen Klinik (in der ich auch selbst arbeite), die allerdings ein "Ableger" einer anderen Stadt ist.

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stern
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:28

Therapietrauma hat geschrieben:und dann sagte mir ein Therapeut, die Klinik sei nicht für mich zuständig. So viel zum Thema "Hilfe erbitten". Das werde ich nie wieder versuchen!
Je nach Klinik kann es Kontraindikationen (für eine Aufnahme) geben bzw. dass nicht alles behandelt wird... ist relativ normal. Gilt eher die passende zu finden. Dazu brauchst du (außer zu akuten Kriseninterventionen... ich meine, das übernehmen Psychiatrien) einen Arzt, der dann auch Empfehlungen abgibt, abgeben muss. Ich würde dir raten, morgen einen solchen aufzusuchen.
Und ja, ich halte Borderliner für untherapierbare, drogenabhängige Psychiatrie-Dauerinsassen und auch das wusste sie!
Das ist natürlich, sry, Quatsch. Borderline gilt als therapierbar (wobei nicht jede Therapie bei jedem anschlagen muss, gilt auch bei anderen Störungen)... wenn sie die Auffassung hat, ist sie evtl. nicht die richtige für dich. Denn unabhängig von der Diagnose (die bei dir nicht gegeben sein muss, das kann natürlich nur ein Arzt/PT seriös beurteilen... an "innerer Leere ja oder nein" allein ist das eh nicht festzumachen, sondern es gibt verschiedenen Formen) könnten bei dir intensive Emotionen ein Thema sein (nicht umsonst denkt "man" an btw. selbstschädigenden Insulinmissbrauch und Suizid)... speziell für die borderline-Therapie wurde in neuerer Zeit einiges entwickelt, das auch (zumindest einzelne Teile) bei anderen Störungsbildern eingesetzt werden kann, wenn derart intensive Emotionen/Gedanken beherrschen.

However: So gestört wie eure Beziehung nun ist, ist sie eh nicht die richtig für dich.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 27.01.2012, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:29

@ Lejla:
Ich hatte wirklich nie Schwierigkeiten über irgendwas zu reden! Ganz im Gegenteil- ich wurde immer nur von den 45 Minuten gebremst. Ich habe dieser Frau nach der Aktion einen 7 Seiten langen Brief geschrieben, in dem ich ihr klipp und klar dargestellt habe, wie sie mich - in meinen Augen - getötet hat.
Es wird keinen weiteren Kontakt geben, dieser Frau könnte ich nie wieder "in echt" gegenüberstehen.

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Therapietrauma
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:32

@ stern:
Das wäre eine akute Krisenintervention damals nach dem Unfall gewesen.
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:35

Und nochmal: Ich bin kein Borderliner! Ich erfülle nur das Kriterium mit dem selbstschädigenden/selbstverletzenden Verhalten. Ich habe - wenn überhaupt - eine schizoide Persönlichkeit (da erfülle ich 2,5/9 ICD-Kriterien und 3,5/7 DSM-IV-Kriterien).
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stern
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:38

Therapietrauma hat geschrieben:ich wurde immer nur von den 45 Minuten gebremst.
... was Therapeuten bei nicht gegebener Stabilität oft machen (müssen), wenn sie einen Patienten nicht "über die Klippe springen lassen" wollen. "Grundtypus suizidal" wie du dich beschreibst spricht nicht für hinreichende Stabilität... auch deine jetzigen Reaktionen nicht, wenn der Auslöser dieses Missverständis war, ob eine Aussage gefallen ist oder nicht. Überreagiert hat sie natürlich...

War das denn eine Psychiatrie? Ansonsten gehe morgen zu einem Arzt und lasse dir eine Überweisung für eine passende Klinik geben.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 27.01.2012, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Lejla
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:39

Therapietrauma hat geschrieben: Ich habe dieser Frau nach der Aktion einen 7 Seiten langen Brief geschrieben, in dem ich ihr klipp und klar dargestellt habe, wie sie mich - in meinen Augen - getötet hat.
Find ich gut, das mit dem Brief

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 18:59

Und diese Tendenzen waren in den probatorischen Sitzungen überhaupt nicht abzusehen?

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Kohcault
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 19:43

Hat die Therapeutin eine Zusatzausbildung in Traumatherapie oder ähnlichem? Wenn du suizidal bist, würde ich mich beim Sozialpsychiatrischen vorstellen - zumindest für ein Gespräch. Aber sieh zu, dass du recht bald ne entsprechende Therapie findest. Das ist gar nicht so leicht und erfordert vielleicht viel Eigeninitiative, aber ich denke, dass solltest du dir wert sein. (Sorry, falls ich jetzt Blödsinn geschrieben habe.)

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stern
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 19:51

Und dass es eine therapeutische Intervention war, kann ich ausschließen, denn sie weiß, dass ich suizidal und vom Grundtypus Mensch her extrem sensibel bin.
Wenn Suizidalität inkl. Selbstschädigungen ein Thema ist (und anscheinend auch schon vor der Eskalation ein Thema war) macht stationäre Therapie IMO mehr Sinn (wobei selbst da Suizidalität regelmäßig eine Kontraindikation ist, mit der man nicht aufgenommen wird.. bestenfalls noch, falls Verlässlichkeit insoweit aufgebaut werden kann, dass Suizidverträge eingehalten werden können und jemand noch so stabil ist, dass er auf die Therapie ansprechen kann). Evtl. mehr als eine anschließende weitere ambulante. Um also erstmal eine gewisse Stabilisierung zu erreichen, die jetzt nochmals dringlicher ist. Auch dazu sollte ein Psychiater etwas sagen können. Unabhängig von Möglichkeiten zur akuten Krisenintervention, wie sie hier Thread genannt wurden.
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sofa-held
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Beitrag Fr., 27.01.2012, 22:11

Therapietrauma hat geschrieben:Und nochmal: Ich bin kein Borderliner! Ich erfülle nur das Kriterium mit dem selbstschädigenden/selbstverletzenden Verhalten. Ich habe - wenn überhaupt - eine schizoide Persönlichkeit (da erfülle ich 2,5/9 ICD-Kriterien und 3,5/7 DSM-IV-Kriterien).
äm, wieso erklärst du hier mit soviel Nachdruck, dass du kein Borderliner bist. Hat doch niemand behauptet. Und selbst wenn, dann wäre es so. Woher kommen übrigens deine ICD-Auswertungen. Hast du das selber gemacht?

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Therapietrauma
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 14:10

@ sofa-held:
Die Auswertung haben meine beste Freundin, mein Freund und ich zusammem gemacht.

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Therapietrauma
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 14:13

@ stern:
Die letzte Selbstverletzung ist 8 Jahre her, ich habe das wirklich gut im Griff und auch nur noch SEHR selten das Bedürfnis danach (was ich aber durch Sport super kompensieren kann).
Liebe Grüße - Therapietrauma -

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