Spaß am Sex verloren! Erfahrungen mit Therapie? (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Passat
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 14:42

Tiefschwarz hat geschrieben:Er hat nen kleinen Schwanz. So. Und nu? Was ist denn das für ein Vergleich?!
Ich finde, das ist ein guter Vergleich.
Sinnbildlich dafür, dass Tatsachen, die natürlich nicht passen, künstlich passend gemacht werden wollen, so wie eine "sexuelle Angleichung" durch Therapie.
Es gibt ja Temperamente. Deines scheint ein anderes als seines zu sein. Und beide sind trotz Sympathien füreinander eben nicht kompatibel.
Du bist "experimentierfreudig" (was auch immer das heißen soll) und willst tausend Stellungen ausprobieren; er will dir vielleicht durch eine Stellung einfach nur nahe sein.
Tiefschwarz hat geschrieben:Tja, so sind in unserer Gesellschaft leider die meisten. Beziehung suchen. Beziehung klappt nicht. Neue Beziehung her.
Das ist ja eine ehrenvolle Einstellung in der heutigen, schnelllebigen Zeit. Ich hoffe nur, dass du dich durch sie nicht allzu sehr selbst verhinderst ... und andere.
Ich gebe auch nicht schnell auf - wenn immerhin die Grundvoraussetzungen stimmen.

Tiefschwarz hat geschrieben:Du bist halt ein Mann. Männer halten leider sogar noch heute Therapien für sinnlos und unmännlich.
Freut mich, dass deine Therapie dir hilft.
Deine Aussage ist aber Unsinn. Es kommt vielleicht für Männer nur eher darauf an, wo man Therapie einsetzt (wenn du schon so pauschal denkst). Und wenn dein Freund das ablehnt, dann wohl deshalb, weil er einsieht, dass das eine ziemlich naive Idee ist, auf so einem Wege sexuell kompatibel mit dir zu werden.
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Méabh
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 14:48

Hm, mit der Konstruktivität hast du recht, Rilke. Das war zB mein Posting wirklich nicht.
Ich steh zwar zu meiner Meinung, aber ich hätte es anders anbringen können.

Insgesamt weiß ich schon, dass ich natürlich meins mit reinbringe.
Wahrscheinlich identifiziere ich mich sehr mit dem Mann, und nicht so mit Tiefschwarz, weil ich diese quälende Rolle mal hatte - 3 Jahre lang wollte mich mal ein Mann ständig dazu bringen, dies und jenes zu fühlen - und es ging immer nur darum, dass er es brauchte, dass ich anders bin.
Ich bin dann gegangen, dals ich das endlich begriffen habe.

Und ich sehe das eben hier auch so - dieses "Jetzt sei endlich anders, ich brauch das, dass du anders bist, und zwar so, wie ich das haben will!"

Méabh

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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 14:53

Irgendwie verschwinden meine Antworten hier immer Also noch mal von vorn!

Ich würde meinen Freund nicht unbedingt als egoistisch beschreiben. Ich glaube ihm ist schon wichtig, dass es mir beim Sex gut geht. Aber eben nur so wie er es möchte.

Es ist echt interessant in was für eine Ecke ich hier gedrängt werde Ich bin weder dauergeil, noch versuch ich ihn ständig zu verführen, noch will ich dauernd drüber reden. Bisher war aber das Problem, dass er eben nicht drüber reden wollte. Ich hätte mich gerne auf seine Bedürfnisse eingestellt. Leider hat er mir nie verraten wo die genau liegen. Und das ich dieses Teil angezogen habe, war einen Schritt auf ihn zu. Ich hab mich auch wohld darin gefühlt, sonst hätte ich es nicht gemacht, aber in erster Linie war es für ihn. Ich denke nicht, dass das was mit verbiegen zu tun hat, sondern sich zu entdecken. Man lernt sich doch kennen oder nicht? Und dazu soll eurer Meinung nach gehören, nichts von seinen Wünschen zu äußern?

Ich finde es echt zum kotzen, wie ich hier grad angegangen werde! Versteh ich nicht. Ich will nichts böses. Ich erwarte nicht das mein Freund jeden Tag mit nem St**** rumläuft und mich aufwertet. Hier geht es um normale Sexualität, die nicht mehr statt findet obwohl zwei Menschen sich total lieb haben.

Sicher weiß ich auch, dass eben manche Menschen einfach nicht zusammen passen.

@ Méabh
Danke. Das find ich ehrlich! Aber soll ich dir dazu mal was verraten? Er war derjenige der von Anfang an an meinem Äußeren rumgemekelt hat. Der Pullover sieht scheiße aus. Mach dir doch mal nen Zopf. Was du gehst nur zwei Mal die Woche zum Sport?! Zu wenig. Geh öfter. Die Schuhe gefallen mir gar nicht. Im Gegenzug musste ich mir dann mit anhören, was er an anderen Frauen alles toll fand! Das hat mich sehr verletzt und verunsichert, denn ich fand ihn toll wie er ist. Ich für meinen Teil weiß jedenfalls, dass ich aus diesem Grund keine Lust mehr auf Sex mit ihm habe.

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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 14:54

@ Passat
Und wenn mir nach tausend unterschiedlichen Stellungen wäre (was so nicht der Fall ist!) und ihm nach Blümchensex, warum kann man dann nicht beides haben?!

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Passat
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 14:58

Tiefschwarz hat geschrieben:Und wenn mir nach tausend unterschiedlichen Stellungen wäre (was so nicht der Fall ist!) und ihm nach Blümchensex, warum kann man dann nicht beides haben?!
Dann wäre es allerdings gut, wenn man den Draht zueinander hätte, der es einem erlaubt, offen über Bedürfnisse uns Sonstiges zu sprechen.

Was glaubst du, warum ihr diesen Draht nicht zueiander hab? Liegt das denn etwa an ihm?
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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 15:04

@ Passat
Ich weiß leider nicht woran es liegt, dass wir da mit reden nicht weiterkommen. Er hat mir gestern gesagt, dass er nicht darüber redet, weil er es verdrängen will. Tja....ich würde es auch am liebsten verdrängen, aber ich bezweifle, dass es dadurch besser wird. Ansonsten kommen wir gut miteinander klar. Haben viel, viel Spaß und verstehen uns gut. Das macht das Ganze ja erst so traurig

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Passat
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 15:10

Tiefschwarz hat geschrieben:Haben viel, viel Spaß und verstehen uns gut. Das macht das Ganze ja erst so traurig
Mit meiner (platonischen) Freundin hab ich auch Spaß und wir verstehen uns gut.

Was will er denn verdrängen? Hast du da nicht weiter nachgefragt?
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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 15:15

Ja eben. Es ist wie eine platonische Freundschaft. Das ist zwar auch schön, aber eben nicht auf Dauer. Sex ist mir inzwischen nicht mehr so wichtig. Aber er sollte nicht komplett fehlen.

Ne, es ist total schwer was aus ihm rauszukriegen. Ich will da auch nicht zu viel bohren und ihn zu ner Aussage "zwingen". Er meinte nur, dass er den Spaß daran verloren hat, weils halt von Anfang an irgendwie schwierig war. Geht mir ja leider ähnlich.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 15:27

Tiefschwarz hat geschrieben:Aber soll ich dir dazu mal was verraten? Er war derjenige der von Anfang an an meinem Äußeren rumgemekelt hat. Der Pullover sieht sch*** aus. Mach dir doch mal nen Zopf. Was du gehst nur zwei Mal die Woche zum Sport?! Zu wenig. Geh öfter. Die Schuhe gefallen mir gar nicht. Im Gegenzug musste ich mir dann mit anhören, was er an anderen Frauen alles toll fand! Das hat mich sehr verletzt und verunsichert, denn ich fand ihn toll wie er ist..

Und der Sex passt auch nicht?

Was willst du dann mit dem Mann?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mi., 18.01.2012, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Passat
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 15:27

Tiefschwarz hat geschrieben:Ich will da auch nicht zu viel bohren und ihn zu ner Aussage "zwingen".
Vielleicht liegt es dann sogar an dir, eine Strategie zu entwickeln, um Zugang zu ihm zu bekommen ... so auf die spielerische Art, weißt du. Transformiere bzw. sublimiere einfach deine sexuelle "Experimentierfreudigkeit".
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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 15:29

Schaut mal, das hab ich grad im Netz gefunden:

Wenn man längere Zeit zusammen ist, kennt man sich besser, hat vieles miteinander erlebt und erfährt sich gegenseitig vielschichtiger als am Anfang. Es schwingen sehr viel mehr verschiedene seelische Dimensionen in der Beziehung mit, als das ganz am Anfang der Fall ist. Sexualität hat sehr viel mit seelischem Erleben zu tun und steht in sehr feinem Zusammenspiel mit Gefühlen. Gefühle haben ganz unterschiedliche Schattierungen, nicht nur die schönen, lustvollen und vergnügten Seiten, sondern auch Ängste, Befürchtungen und Unglückliches. Mit all diesen verschiedenen Schattierungen kommen wir bei uns selbst und unserem/r Partner/in mehr in Kontakt je länger wir zusammen sind. Und diese verschiedenen Gefühle beeinflussen die Sexualität mehr als wir denken. Vor allem sind uns die meisten dieser Gefühle nicht bewusst, wir erleben sie vielmehr gewissermaßen indirekt, z.B. dann, wenn wir auf der äußeren Ebene feststellen, dass es mit der Sexualität nicht mehr so leicht klappt.
Insofern könnte man sagen, wenn es zunächst so war, dass man sich sehr gegenseitig begehrt und gemocht hat, man sich jetzt immer noch mag, aber nicht mehr sehr begehrt, dass es dann die Frage ist: Welche Gefühle schwingen mit, die das Begehren nicht zulassen? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Zumal es meistens um Gefühle geht, vor denen wir uns eher fürchten, die wir also gar nicht unbedingt richtig bewusst erleben wollen.

Was hilft?

Eigentlich vor allem: Sich auf die Suche machen, warum Nähe zueinander nicht mehr lustvoll zugelassen und gelebt werden kann. Das Naheliegende ist, dass man zu zweit ein wenig das Gespräch darüber sucht, um herauszufinden, wovor man sich fürchtet, was einen stört, wie viel Nähe und Distanz man braucht, um sich wohl zu fühlen. Wenn man zu zweit nicht weiter kommt, oder eben es immer weiter bei der Verteilung bleibt: „der eine will mehr, der andere will eher gar nicht“, dann ist es häufig hilfreich, die Gespräche durch Beratung und eine für solche Probleme geschulte Person konstruktiver und mit neuen Perspektiven zu führen.

@Passat
Wie meinst du das genau?

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Beitrag Mi., 18.01.2012, 15:30

münchnerkindl hat geschrieben:
Und der Sex passt auch nicht?

Was willst du dann mit dem Mann?
Gute Frage! Ich hab ihn halt lieb. Wir sind gerne zusammen und haben viel Spaß. Lachen viel. Albern rum. Aber du hast wohl recht....das reicht evtl. nicht aus....

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 15:38

Tiefschwarz hat geschrieben: Eigentlich vor allem: Sich auf die Suche machen, warum Nähe zueinander nicht mehr lustvoll zugelassen und gelebt werden kann.

Ganz einfach, weil akute Verliebtheit hier einfach alle Barrieren erst mal komplett einreisst. Ob die Konstellation der beiden Personen hier generell passt wird im Prozess des Verliebens erst mal völlig aussen vor gelassen.
Von daher kann man sich auch in Leute verlieben wo die Konstellation an sich ohne diesen zusätzlichen Kick in keiner Weise passt.

Und das kommt dann nach Abflauen der akuten Verliebtheit raus.

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Méabh
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 16:07

(Sorry, Off - Topic)

Tiefschwarz,

tut mir Leid, ich hab sonst gar keine Antworten oder Assoziationen; ich bin wohl selbst noch zu sehr in dieses Thema verstrickt und bin so losgaloppiert.

Aber dadurch, dass du mir so geantwortet hast, hast du mich ein Stück rausgeholt und mich aus meiner Wut - Ecke gebracht. Und durch die Dinge, die du später schreibst, über Sexualität, bekomme ich ein anderes, differenzierteres Bild von dir, was meiner inneren Enge gut tut.
Ich weiss, das nützt dir selbst alles gar nichts, aber ich wollte trotzdem danke dafür sagen.

Méabh

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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 18.01.2012, 16:12

@ Méabh

Ich danke dir auch vielmals für deine Stärke dich zu entschuldigen. Ich war echt getroffen von deiner Mail. Aber ich kann gut verstehen, dass einen das ein oder andere einfach triggert. Ich glaube hier sind eben viele Menschen unterwegs, die noch unerledigte Dinge mit sich rumtragen.

Alles gut

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