Lockenkopf hat geschrieben: ich lebe auch auf dem Land. Wer einen Facharzt für Psychiatrie aufsuchen will, der findet auch einen und wenn er mit dem Bus zu ihm fahren muss. Und wenn Du deine Suizidalität bei Terminabsprache erwähnst, wirst du auch nicht auf die lange Bank geschoben.
Na also auf dem Land ist es auch nicht. Ich würde vlt auch bei angestrengter und im Radius weitläufiger angegangener Suche bestimmt auf lange Sicht fündig werden, doch es kostet jeder Anruf eine so enorme Anstrengung, dass ich oft nicht genug Kraft aufbringen kann das in Angriff zu nehmen. Ich bin sehr schwierig wenn es um Arzttermine geht und da blockiert sich schnell alles. Ich weiß natürlich, dass es so auch nicht weiter gehen kann mit den Medis aber ich schiebe es eben auf die lange Bank. Schon allein deshalb denke ich manchmal bräuchte ich jemanden, der mir hier und da nen "Tritt verpasst" weil ich halt die Sachen einfach nicht angeh von allein. Aber gut..
ich weiß leider nicht genau was Übertragungen sind oder bedeuten. Ich weiß nur, dass ich bestimmt hochsensibel auf jede Art der Ablehnung von ihrer Seite aus geachtet habe um einerseits mich bestätigt zu fühlen, dass ich das auch alleine schaffen kann und andererseits weil ich das generell bei allen Menschen so mache. Bin da einfach total unlässig was Kritik, Abweisung etc angeht und renne dann sofort weg.Lockenkopf hat geschrieben:Was deine Gefühl der Ablehnung durch die Therapeutin angeht, so vermute ich Übertragungen.
Kannst du Kontakt mit deine Psychotherapeutin aufnehmen und ihr die Gefühle, welche sie bei dir ausgelöst hat, mitteilen?
Kontaktieren möchte ich die Therapeutin nicht außerhalb der Termine, das wäre mir äußerst unangenehm. Sie hat auch sowas nie angeboten oder so. Auch beim nächsten Termin würde ich das nicht über die Lippen bringen, wie gesagt ich tu mich schon enorm schwer auf ihre Frage wie es mir denn ginge nicht zu sagen "Ja danke alles bestens". Ich habs einfach null mit Gefühlen und schon gar nicht mit dem Reden drüber. Ich hatte nur irgendwie gehofft sowas lernen zu können, aber die Hoffnung hat sie mir zumindest in Teilen gerade genommen mit ihren Zweifeln.
Vielleicht ja, aber andererseits hat sie eben auch gesagt, dass wenn ich die Therapie beantrage sie schon darauf drängen muss, dass wir uns diese belastenden vergangenen Erlebnisse dringend ansehen müssen ("im geschützen Rahmen.." etc) aber da hats bei mir schon gleich mit der Panik angefangen. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Und vlt will sie mir nur sagen, dass sie eine Therapie für sinnlos hält wenn ich dazu nicht bereit bin. Aber wie kann man dazu mal eben so bereit sein? Ich kann da nicht mal mit mir selbst drüber "reden".KleineKämpferin hat geschrieben:Meine Thera sagt immer, dass man nicht in der Vergangenheit wühlen sollte, wenn es einem nicht schlecht geht, um krampfhaft iwelche schlimmen Erlebnisse von früher zu finden. Vielleicht hat deine Thera so etwas ähnliches gemeint.
Dazu fällt mir noch etwas ein, wovor ich ein bisschen Angst habe und wo mir vlt jemand mit längerer Therapieerfahrung weiter helfen könnte. Ich bin so erzogen worden und in meiner Familie ist "Starksein" und "Zurechtkommen" sehr wichtig um Respekt zu ernten. Ich habe schon als Kind eingefiltert bekommen, dass man nicht verweichlichen darf und nicht so sensibel sein darf etc. Ich habe nun ziemlich Angst davor, durch so eine Therapie, die ja im Grunde (so stell ich es mir vor) immer nur hinschaut wie es einem geht und ständig Befindlichkeiten versucht zu interpretieren, zu sensibel zu werden und danach immer wieder Schwierigkeiten habe stark zu bleiben. Also ich hab einfach Angst so eine sich selbst bemitleidende Person zu werden grob gesagt. Das soll echt gar nicht bedeuten, dass ich andere Menschen so erlebt habe unbedingt, sondern entsteht eher daraus, dass ich in den vergangenen anderthalb Jahren eben selbst an mir gemerkt habe, dass ich viel häufiger als zuvor feststelle, wenn ich vlt mal überfordert bin und mein Toleranzlevel irgendwie gesunken zu sein scheint. Kann natürlich auch an der Gesamtkonstitution liegen, dass es mir jetzt so vorkommt.mondlicht hat geschrieben:Das "Schicksal" kannst Du aus dem Spiel lassen. Es ist schon la-antonia, die da eine Entscheidung trifft. Als ich den Satz las, war mein erstes Gefühl - wie hart Du mit Dir selbst umgehst ... Dieses "alleine damit klarkommen" bedeutet ja eben auch, dass Du Dich selbst, den Teil in Dir, der nicht "läuft" und funktioniert, alleine lässt.
Hm vlt habe ich das undeutlich ausgedrückt.. aber vlt versteht jemand was ich meine und könnte mir d vlt aus eigener Erfahrung sagen, in wie weit sich die Persönlichkeit durch Therapie verändert.
Danke euch allen für die Antworten!