*Miri* hat geschrieben:...aber ich finde das so schade, ich hätte auch gerne so ein gutes Verhältnis zu meiner Familie wie ich es bei anderen mitbekomme.
Du, bei Anderen sieht immer alles besser aus, aber auch nur, weil man es
von aussen und mit Distanz betrachtet. Ich behaupte mal, in den meisten Familien ist es längst nicht so schön, wie es nach aussen hin aussieht. Natürlich gibt es auch einen Haufen Familien in denen es toll läuft und dass du von solch einer Familie träumst, kann ich nur zu gut nachvollziehen ... ich leide auch oft
nicht wegen den Sachen die in der Kindheit passiert sind, sondern weil ich mir
jetzt eine Traumfamilie wünsche, die mir scheinbar verwehrt wird. Aber an der Stelle heisst es
erwachsen werden und akzepzieren dass es eben nicht so ist. Letztedlich steckt hinter dem Gedanken jetzt im Erwachsenen-Alter eine Traum-Familie zu brauchen, oft nur der
Mangel an etwas Anderem, irgendwo befindet sich bestimmt auch bei dir eine "offnene Baustelle" die dich glauben lässt, ohne solch eine Familie nicht glücklich sein zu können.
*Miri* hat geschrieben:...wenn ich dann wieder höre, das jemand anders mit Eltern im Urlaub war, oder dies oder das unternommen haben, oder was weiß ich, werd ich neidisch. ich mag das auch.
Tröste dich, ich habe mich letztes Jahr dazu hinreissen lassen mich von meinen Eltern zu einer Woche Urlaub einladen zu lassen und es war die schlimmste Woche im ganzen Jahr! Diese Woche hat mich so dermassen runtergezogen, da war hinterher von Therpeutenseite her viel Aufbauarbeit zu leisten Ich denke du bist alt genug, um auch ohne deine Eltern einen schönen Urlaub verbringen zu können!
*Miri* hat geschrieben:ich sprech nicht gerne über das thema, weil es mich traurig macht. Und zudem will ich meiner familie nichts anlasten.
Ich denke es ist dringend an der Zeit, dass du in der Therapie darüber sprichst und zwar nicht nur oberflächig! Und du lastest niemandem dabei etwas an, du lernst nur zu verstehen wie es dazu gekommen ist wie es jetzt ist. Ich kann deine Gedanken so gut verstehen, ich habe auch lange Zeit genau so gedacht. Bei jedem negativen Satz über meine Eltern dachte ich, ich würde sie verraten ... aber letztendlich geht es nicht darum wer Recht hat oder wer dem Anderen etwas getan hat oder wer Schuld hat, sondern nur darum, dass du gewisse Empfindungen und Gefühle hast und deren Ursprung erforscht werden sollte ... dank meiner Therapeutin weiss ich mittlerweile wieso meine Mutter mich im Baby- und Kleinstkindalter so behandelt hat wie sie es getan hat und dass mich keinerlei Schuld trägt. Und diese Erforschen fand statt, ganz ohne Schuldzuweisungen ... rein auf der sachlichen Ebene. Meine Thera hat das wirklich ganz toll gelöst mit mir und ich fühle mich damit sehr gut zu wissen, wie es damals zu dem Grundstein einer nicht ganz glüclichen Kindheit kommen konnte!
münchnerkindl hat geschrieben:Wenn Menschen belastende oder nervtötende Gewohnheiten haben sollte man nicht zwanghaft versuchen sich selbst zu verändern nur damit man diese Menschen "liebhaben" kann
So war das auch gar nicht gemeint. Miri soll ihre Familie nicht liebhaben, sondern lernen für sich einen Weg zu finden, sich nicht immer schuldig zu fühlen. Auch soll sie selber bestimmen können wie oft sie Kontakt möchte,
ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Das meinte ich damit, dass sie
ihre Einstellung zu der Sache ändern muss.