Glaubt ihr?

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Proserpina
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 00:21

yuna,-
im Grunde fragst Du: "Wäre ich ein anderer Mensch, wäre ich anders erzogen worden?"

Ich denke, ja und nein. Dein Charakter wäre der Gleiche, Deine Prägungen aber andere. Das lässt sich nicht nur auf das Thema Glauben anwenden. Wobei Glaube etwas ist, das sehr viel mit Vertrauen zu tun hat. Je weniger davon ein Mensch mitbringt, zu sich selbst und gegenüber den Mitmenschen, umso rigider, fundamentalistisch-religiöser und institutionalisierter, wird sein Glaube sich darstellen.

Ich persönlich betrachte meinen Glauben als Gnade. Er gibt mir ebenfalls Halt und Kraft, sowie Sinn im Leben, ein Ziel und eigene, aus mir selbst erwachsene Prämissen. Glaube ist mE nichts das man in Institutionen findet. Er ist etwas Spielerisches, Inspirierendes, Feinsinnliches und Freigeistiges. Aber wie gesagt, bei Interesse, kannst Du ja den von mir verlinkten Thread einmal sichten, da habe ich das auch ausgeführt. Eine Wiederholung spare ich mir somit an dieser Stelle.

....

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Sunny75
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 08:07

@Yuna

Tja verändert hat mich dieses Ereignis damals dahingehend, dass ich 1. an einen Gott glaube, der keineswegs irgendwo verstaubt im Himmel rumsitzt, und darauf wartet die bösen Menschen zu bestrafen sondern eine persönliche Beziehung zu den Menschen möchte, um aktiv zu helfen, zu beschützen und zu lehren. Dadurch kann ich Problemsituationen etwas gelassener gegenueberstehen, weil ich weiss, dass alles was mir passiert sich zum Besten wenden wird.

PS.: lass Nico nur lästern. Wenn ich mich durch so etwas verunsichern liesse, dann wäre es mit meinem Glauben ohnehin nicht weit her!

[m]

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Nico
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 08:22

yuna hat geschrieben:
@ Nico:

Deine Kommentare sind echt über. Wenn Sunny so empfunden hat, dann könntest du es auch einfach kommentarlos stehen lassen, oder zumindest einen anderen Ton anschlagen, wenn du etwas zu sagen hast.
.
Hallo yuna !

Was hast du denn fuer ein Problem ?
Sunny und ich haben jedenfalls keines miteinander.
Du solltest dir das eventuell einmal anschauen lassen, wenn du deine
Duennhaeutigkeit und Humorlosigkeit jetzt sogar schon auf andere
User uebertragen musst.
Sunny kann fuer sich selbst schreiben, weiss aber wie ich das meine und kann, weil sie halt genug Selbstbewusstsein hat, darueber laecheln.

[m]
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Geheimgeheim
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 10:53

Hallo!
Ich komme aus einem eher "bequem" religiösen Elternhaus, Man geht so dreimal im Jahr, wenn es sein muss zur Kirche, ansonsten spielt es keine Rolle. Taufen, Konfirmieren, Heiraten, Beerdigen, Weihnachten das wars.
Ich selber habe im Alter von etwa zwölf angefangen mich sehr intensiv damit auseinanderzusetzen, habe mich mit Philosophie und Religion (Verschiedene Strömungen im Christentum, Judentum, Islam und eine nicht Monotheistische Religion) beschäftigt. Zu der Zeit war ich auch sehr gläubig (ev).
Ich bin heute ganz klar nicht christlich. Ich wehre mich gegen alles christliche und manchmal denke ich, es triggert mich sogar. Grund dafür ist der Tod meiner Zwillingsschwester, die sich das Leben nahm. Ich möchte sie irgendwann wiederfinden. Wo sie ist weiß ich nicht, aber wo sie nicht ist das ist klar. Als Selbstmörderin kommt sie nicht in den Himmel, da will ich denn auch nicht hin.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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Thread-EröffnerIn
yuna
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 11:30

@ Sunny:
Tja verändert hat mich dieses Ereignis damals dahingehend, dass ich 1. an einen Gott glaube, der keineswegs irgendwo verstaubt im Himmel rumsitzt, und darauf wartet die bösen Menschen zu bestrafen sondern eine persönliche Beziehung zu den Menschen möchte, um aktiv zu helfen, zu beschützen und zu lehren.
Das hast du sehr schön geschrieben, auch wenn das für mich schwer ist zu begreifen. Ich meine wenn es einen Gott gäbe, dann hat er sich anscheinend aus der Welt zurückgezogen.

@ Nico:
Du solltest dir das eventuell einmal anschauen lassen, wenn du deine
Duennhaeutigkeit und Humorlosigkeit jetzt sogar schon auf andere
User uebertragen musst.
Ich habe schon verstanden, dass Sunny und du euch versteht und dass da kein Problem besteht. Aber ich habe ausdrücklich geschrieben, dass ich nur ernst gemeinte Antworten erhalten möchte. Hast du etwas Konstruktives einzubringen? Und außerdem habe ich ein verdammt dickes Fell und jede Menge Humor (an geeigneter Stelle natürlich). Aber irgendwie war es klar, dass ich wieder einmal einen Stempel aufgedrückt bekomme.

@ Geheimgeheim:

Danke für deine Schilderung.
Ich wehre mich gegen alles christliche und manchmal denke ich, es triggert mich sogar. Grund dafür ist der Tod meiner Zwillingsschwester, die sich das Leben nahm.
Der Tod geliebter Menschen ist für mich immer unbegreiflich.Welche Rolle ein Gott dabei spielt weiß ich nicht. Aber ich denke immer wenn so etwas geschieht, dass ein guter Gott auf irgendeine Weise hätte eingreifen sollen.

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Nico
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 11:36

yuna hat geschrieben: @ Nico:

Ich habe schon verstanden, dass Sunny und du euch versteht und dass da kein Problem besteht. Aber ich habe ausdrücklich geschrieben, dass ich nur ernst gemeinte Antworten erhalten möchte. Hast du etwas Konstruktives einzubringen? Und außerdem habe ich ein verdammt dickes Fell und jede Menge Humor (an geeigneter Stelle natürlich). Aber irgendwie war es klar, dass ich wieder einmal einen Stempel aufgedrückt bekomme.
Ich habe DIR in den von DIR bekrittelten Postings doch überhaupt nicht geantwortet
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Proserpina
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:10

yuna hat geschrieben:
Der Tod geliebter Menschen ist für mich immer unbegreiflich.Welche Rolle ein Gott dabei spielt weiß ich nicht. Aber ich denke immer wenn so etwas geschieht, dass ein guter Gott auf irgendeine Weise hätte eingreifen sollen.

Und wie (hättest Du es denn gerne)? Was ist Gott? Eine Wünsche erfüllende Fee?

Wobei, auch das ist es mitunter.
Du wirst das Gottesbild haben, das Deinem Bewusstsein entspricht/entspringt. Ich denke, dass das für jeden gilt, weil es logisch ist. Schließlich bleibt nur die Vorstellung(skraft), im Kontext eines nicht greifbaren Wesens. Kurz: Jeder bekommt den Gott, den er im Innersten annimmt.


....

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Passat
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:28

yuna hat geschrieben:Der Tod geliebter Menschen ist für mich immer unbegreiflich.Welche Rolle ein Gott dabei spielt weiß ich nicht. Aber ich denke immer wenn so etwas geschieht, dass ein guter Gott auf irgendeine Weise hätte eingreifen sollen.
Wird aus Gott erst ein "lieber Gott", wenn wir alle unsterblich sind?
Ein paar naturgegebene Gesetzmäßigkeiten sollten wir schon akzeptieren - z. B. dass wir alle sterben müssen. Ob geliebter Mensch oder nicht.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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Nico
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:32

Passat hat geschrieben: Ein paar naturgegebene Gesetzmäßigkeiten sollten wir schon akzeptieren - z. B. dass wir alle sterben müssen. Ob geliebter Mensch oder nicht.
Daran krankt es mMn ohnehin am meisten.
Es kann einfach nix mehr akzeptiert werden, wenn es nicht haarscharf den persönlichen Vorstellungen und Bedürfnissen entspricht.
Dabei ist es im Endeffekt ja so verschwindend wenig, was jeder einzelne tatsächlich beeinflussen kann.
Und wenn man sich dessen irgendwann wirklich bewusst wird, geht es plötzlich um vieles leichter im Leben.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Proserpina
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:34

"Dein Wille geschehe" - kann mitunter sehr befreiend/befriedend wirken, stimmt.

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Geheimgeheim
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:41

Der christliche Gott ist kein "guter" Gott. Wer sich damit beschäftigt, wird das schnell erkennen müssen. Dieses Konzept wäre ja auch irgendwie nicht umsetzbar. Gott ist gerecht und für uns nicht begreifbar. Ich gebe Gott nicht die Schuld an dem Tod, ich finde auch nicht, dass er von ihm verhindert hätte werden müssen. Ich verzichte nur lieber auf ihn und mach mich auf die Suche nach meiner Schwester.
Natürlich entzaubert sich gerade das Christentum als Extrem-Opportunist unter den Religionen, wenn man sich mit Entstehung und Entwicklung auseinandersetzt, schnell.
Meine Mutter ist im übrigen seit dem Tod ihrer Tochter sehr religiös geworden.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:49

Geheim Geheim

Selbstmörder kommen nicht in den Himmel?
Aber gilt nicht seit Luther: sola gratia?

LG
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Nico
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:51

Hm, also ich würde sagen wenn es einen Gott gibt wird er sich wohl kaum nach Luther richten........
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:56

hab ich nicht gesagt
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Passat
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 12:59

@Geheimgeheim
Mit welchem Christentum hast du dich denn auseinandergesetzt?

@Nico
Und wenn man sich dessen irgendwann wirklich bewusst wird, geht es plötzlich um vieles leichter im Leben.
Stimmt. Ich frage mich wie erwachsene Menschen es schaffen, den Tod gänzlich zu ignorieren, anstatt ihn als Tatsache mit in ihr Leben zu integrieren.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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