Von Rollenspielen und Kuscheltieren

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Wandelröschen
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Beitrag Di., 06.12.2011, 01:25

Als ich letztens meinen Thera meinen kleine Kuschelhasen Friedolin gezeigt hatte (in meiner Tasche war er schon immer dabei), man er ihn, sprach mit ihm ... . Als ich dann die Befürchtung aussprach, dass er mich wohl für ziemlich meschugge halten müsse (wegen erwachsene Frau mit Kuscheltier), sagte er nur, da müsse er ja mindestens genauso meschugge sein und zeigte mir, was in seinem Therapiezimmer alles so da ist (Kuschelaffe - der sich allerdings bislang immer versteckt hatte, diverses Spielzeug, ...). Da musste ich dann lachen.
Wo er recht hat, hat er recht.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 06.12.2011, 01:38

Was ein herrlicher Thread! Meinereine besitzt zwar noch alte Kuscheltiere, die leben aber nicht in meiner Wohnung, sondern bei meinen Eltern im Haus. Neuere Kuscheltiere gibt es auch zwei, drei, die haben allerdings keine Namen und waren auch noch nie mit zur Therapie. Meine frühere Thera hat auch ab und zu mit mir Übungen zwischen Aufstellungsarbeit und Psychodrama gemacht, dann saßen wir auch auf dem Boden, meine jetzige leider nicht. (Noch nicht?)

Ich besitze außerdem einige Handpuppen und Marionetten, mit denen ich wirklich viel zu selten spiele, da ich auch so gut wie keine Kinder in meinem Bekanntenkreis habe. Dabei habe ich das früher öfter getan. Es st einfach herrlich, was so eine Puppe alles darf.

Ich weiß noch sehr genau wie ich als Jugendliche damit angefangen habe nach dem ich "Der gelbe Vogel" von Myron Levoy gelesen habe, ein Jugendroman in dem ein vom Kriegsgeschehen traumatisiertes Mädchen mit dem Nachbarjungen nur durch ihre Handpuppe sprechen kann, was mich total fasziniert hat.

Und vor nicht mal einem Jahr hat mich ein blauer Plüschelefant so angelacht, dass ich ihn mir kaufen musste. Und so denk ich jetzt auch mal nicht an den blauen Elefanten ...
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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stern
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Beitrag Di., 06.12.2011, 01:49

Wandelröschen hat geschrieben:Als ich dann die Befürchtung aussprach, dass er mich wohl für ziemlich meschugge halten müsse (wegen erwachsene Frau mit Kuscheltier), sagte er nur, da müsse er ja mindestens genauso meschugge sein und zeigte mir, was in seinem Therapiezimmer alles so da ist (Kuschelaffe - der sich allerdings bislang immer versteckt hatte, diverses Spielzeug, ...). Da musste ich dann lachen.
Wo er recht hat, hat er recht.
Wie süß... dank mir hat auch ein Praxisstofftier Einzug in Therapiezimmer gefunden . War in einem Zusammenhang als ich ein Situation erzählte, mit der es mir nicht gut ging... und dass ich dann (fast empört) sagte: ich war so kindlich drauf, dass ich in der "Not" sogar auf ein Kuscheltier zurückgriff (daheim, um mich zu trösten) . Dachte (obwohl ich sie besser kennen müsste) jetzt kommt etwas wie: nee, das geht ja gar nicht, dass sie dann so kindisch drauf sind o.ä. Thera vielmehr: oh... ein Kuscheltier habe ich auch irgendwo.. und suchte im Nebenzimmer. Sie: Wollen Sie es? Kam dann aber auf eine andere Idee, was wir damit "anstellen" könnten. So ist es mittlerweile schon das eine oder andere Mal zum Einsatz gekommen (worüber ich mich nicht en detail auslassen möchte).

Schaue jede Sitzung, ob es noch irgendwo sitzt... glaube es würde mir mittlerweile sogar etwas abgehen, wenn es irgendwann wieder in einen Stauraum verschwindet .

Was ich mir in Zusammenhang mit dem Thread aber auch überlegt habe: Ein eigenes mitzubringen. Denn wenn die Therapie irgendwann mal zu Ende ist, dann bleibt ja auch das Stofftier in der Praxis zurück... zwar nicht unbedingt das, was ich damit verbinde... aber es wäre dann vielleicht "näher". Ging mir jedenfalls schon mal mit einem Kissen so (das in eine "Übung" integriert wurde), das ich nach einer Übung eine Weile zum Weiterüben (leihweise) für zu Hause erhielt... war dann ein komisches Gefühl, dieses Kissen wieder abzugeben... hmmmmm. Weiß nicht, ob mir das auch zu Denken geben sollte, keine Ahnung.

Allerdings gibt es immer noch so kleinere Restbedenken: Wenn ich frage, ob ich ein eigenes Tier daneben setzen darf, ob dass dann als lupenreines Indiz gesehen wird à la: jetzt seien sie doch nicht so kindisch. Ringe da also noch etwas mit mir, ob ich fragen werde... würde mich aber vielleicht irgendwann selbst über mich ärgern, es nicht getan zu haben.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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HeAndMe
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Beitrag Di., 06.12.2011, 02:30

Hallo an alle.
Freue mich total, daß ihr so fleißig schreibt zu meinem Thread-Thema!

Dachte gerade, irgendwie sind Stofftiere genutzt von Erwachsenen fast so etwas wie ein Tabu-Thema,hihi.
Langsam ahne ich, dass da still heimlich und leise Heerscharen von Stofftieren ein verborgenes Dasein fristen.

Jetzt will ich euch erst mal antworten...

Heandme
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HeAndMe
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Beitrag Di., 06.12.2011, 02:33

Willkommen Erdbeermütze,

neinnein, für verrückt halte ich Dich bestimmt nicht (wenn Du wüßtest, wer da zu Hause bei mir so alles wohnt, grins).
Ich erinnere mich noch genau, daß ich als Kind ganz sicher wußte, daß mein Bär lebte.
Ach ja, und beim Schlafen hatte er immer seine beiden Arme um meinen Hals gelegt, als Schutz vor blutsaugenden Vampiren
(die dachte ich nämlich gabs auch, das war der Nachteil)
Ich bin mir sicher, irgendwann taucht er auch noch mal in der Therapie auf, wenn er eine Sprache für das gefunden hat, was es auszusprechen gilt.

Liebe Grüße
Heandme
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Wandelröschen
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Beitrag Di., 06.12.2011, 02:36

An Stern
Frag ruhig. Ich hatte mich auch lange nicht getraut, ihm Fridolin zu zeigen, viel mir auch erst recht schwer. Aber dann hatte er es doch total gut aufgenommen. Ich hab nur gewonnen. Und sei es, dass ich mich "nur" getraut hatte. Deine Thera hatte ja schon ein Stofftier da, weiß also mit dem theam umzugehen. Ich glaube, du kannst nur gewinnen.
Zuletzt geändert von Wandelröschen am Di., 06.12.2011, 02:37, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Wandelröschen

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HeAndMe
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Beitrag Di., 06.12.2011, 02:36

Hallo Zwiebel!
Er guckte mich im Laden traurig an, saß auf dem Boden in einer dunklen Ecke, zugestellt von Krimskrams. Nur der Kopf guckte raus und er rief: nimm mich mit, biiitteeee.
Oh ja, das kenne ich. Mich hats tatsächlich neulich auch erwischt, es war wie ein Sog ...gab vor diesen supermegabeschützerinstinktweckenden Bären für mein Patenkind zu kaufen
naja, hatter ich echt erst vor, geht aber jetzt leider nicht mehr, ist sozusagen schon eingezogen.
Unterwegs durfte er aus dem Fenster gucken, saß auf meinem Schoß. Der wollte schließlich auch was sehen.
Wie supersüß. Hätte ich zu gerne gesehen
Ich hoffe, das mit der Spinne klappt!

Gruß
Heandme
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HeAndMe
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Beitrag Di., 06.12.2011, 02:40

@ Miss_Understood
Danke, ich find auch dass der Thread lustig geworden ist.

Übrigens hast Du mich jetzt total neugierig auf das Buch gemacht, glaub ich muss mal mit dem W-mann reden.

Gruß
Heandme
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HeAndMe
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Beitrag Di., 06.12.2011, 09:11

Wandelröschen hat geschrieben: Frag ruhig. Ich hatte mich auch lange nicht getraut, ihm Fridolin zu zeigen, viel mir auch erst recht schwer. Aber dann hatte er es doch total gut aufgenommen. Ich hab nur gewonnen. Und sei es, dass ich mich "nur" getraut hatte.
@ Wandelröschen
ja, sich mit seinem kindlichen Anteil ernst zu nehmen, ist es nicht genau das, was bei vielen Theras das Thema ist?
Und wenn da so ein Stofftier als "Mittler" funktionieren kann- wunderbar!


Gibt es eigentlich auch Leute, die in Ihrer Thera mal schlechte Erfahrungen mit dem Einbeziehen von Thera-Stofftieren gemacht haben?


Heandme
(neugierig auf weitere Geschichten)
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sofa-held
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Beitrag Di., 06.12.2011, 10:11

ja Super-Thread
@HeAndMe: es ist schon irgendwie ein Tabuthema, also ich hab ein großes Bett, und da bleiben manche Ecken ungenutzt, und als ich dann single war und öfters so Eintagsfliegen mitbrachte, hab ich mich jedes Mal total geschämt und die Plüschis schnell weggeräumt.

Noch dazu hatte ich so angestaubte Theorien à la Freud im Hirn, die sowas als "Übergangsobjekt" bezeichnet hätten, also als Ersatz für die Mutter, wenn die nicht da ist. Und Freud, das wissen ja alle, war psychisch soooo gesund, total stabil und hatte keine sexuellen Probleme!
Das erwähnt er zumindest in jedem seiner späten Bücher dreissig mal pro Seite, also wirds schon stimmen.

Und in dieser Zeit hab ich mich total geschämt dafür... und in der Therapie war das bei mir kein Thema. Also glaube ich, meine Thera macht das grundsätzlich nicht, außer in der Arbeit mit Kindern, und ich meine, sie hätte sich auch nicht getraut, mir das anzubieten, weil ich ja so erwachsen getan hab.

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HeAndMe
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Beitrag Di., 06.12.2011, 11:09

sofa-held hat geschrieben: und als ich dann single war und öfters so Eintagsfliegen mitbrachte, hab ich mich jedes Mal total geschämt und die Plüschis schnell weggeräumt.
Ja, grins, das kenne ich.
Aber da trennt sich Spreu vom Weizen: `n echter Kerl zeigt dann seinen weichen Kern ....ähäm

Noch dazu hatte ich so angestaubte Theorien à la Freud im Hirn, die sowas als "Übergangsobjekt" bezeichnet hätten, also als Ersatz für die Mutter, wenn die nicht da ist.
Oh, uuups,
gut daß ich das nicht wußte, bevor ich den Bären mit zum Thera nahm


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Lilly111
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Beitrag Di., 06.12.2011, 13:28

HeAndMe hat geschrieben: bevor ich den Bären mit zum Thera nahm
Der Bär hat hoffentlich durch die Tür gepasst und hatte gut gefrühstückt?

Mein Thera benutzte öfter die Metapher vom Elefanten im Wohnzimmer (für vermeintlich große, unausgesprochene Probleme).
Ich musste immer lachen, weil ich an meinen Elefanten in meinem Wohnzimmer dachte.
In der letzten Stunde habe ich Rüsselchen mitgenommen und auf den Tisch gesetzt.
Da konnten wir beide nicht ernst sein, wenn wir den kleinen Dicken angeguckt haben.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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HeAndMe
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Beitrag Di., 06.12.2011, 14:26

Hey Lilli, wilkommen im Thread!
Lilly111 hat geschrieben:Der Bär hat hoffentlich durch die Tür gepasst und hatte gut gefrühstückt?
Omann, bin grad vom Stuhl gefallen vor lachen, schööönes Kontra!
Und dann noch der Spruch von Deinem Thera.
Ich glaub, er ist mir symphatisch, scheint Humor zu haben.

Ich finde das superschön daß es außer mir und meinem Thera noch mehr alberne und stofftiernutzende Individuen in der "Branche" gibt.
Die Sache ansich ist ehschon ernst genug, oder

Heandme
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Honig
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Beitrag Di., 06.12.2011, 16:44

Oh mann, der Thread tut gut. Er gibt mir eine Idee, wie ich mich zum Reden bringen könnte. Denn Stofftiere sitzen in der Praxis meiner Therapeutin auch. Und ich schäme mich immer so, wenn ich selbst für mich sprechen soll. Da lasse ich doch lieber zwei Stofftiere miteinander im Streit liegen. Zum Beispiel den Druck aussprechen, den ich in der vergangenen Stunde gespürt habe. Das ließe sich mit Zweien ganz gut darstellen. Danke an jede(n) die(der) hier so offen schreibt.

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sofa-held
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Beitrag Di., 06.12.2011, 16:49

@Honig, aber Vorsicht, zwei Plüschis können gleich ganz ordentlich aufeinander losgehen :D

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