Wow, da triffst du gerade in eine tiefe Wunde(?). Es ist nicht schön das zu lesen. Nicht, weil du es verkehrt geschrieben hast, sondern weil du damit meinen tiefsten Konflikt in der Beziehung zu meinem Therapeuten triffst.
Ich weiß nicht was richtig und was falsch in dieser Therapie läuft bzw. laufen könnte.
Ich hatte anfangs eine gute Wellenlänge zu ihm. Seine Person wirkte die erste Zeit sehr positiv auf mich. Ich merkte, dass ich im Kontakt mit ihm sehr "weich" werde. D.h. viel zugänglicher als in anderen Kurzzeittherapien vorher. Ich weine zum Beispiel nicht, da ich keinen Zugang dazu finde. Bei ihm kämpfte ich nach kurzer Zeit, meine Tränen (aus Scham) zurückzuhalten. Also ist das für mich eindeutig ein positives Zeichen: Ich kann mich hier ein Stück öffnen. Ich fühle mich dahingehend auch sicher bei ihm.Pullover hat geschrieben:Kannst du mal beschreiben wie das Verhältnis zu dem Therapeuten so ist? Fühlst du dich prinzipiell wohl mit diesem Menschen?
Ja und nein. Blöde Antwort, aber meine Gefühle dazu sind sehr ambivalent. Die Gespräche gewähren jedenfalls sehr viel Offenheit. Dafür gibt er mir sehr viel Raum, nur nutze ich ihn kaum.Pullover hat geschrieben: Findest du seine Art wie er sich in den Gesprächen gibt angenehm, offen und wertschätzend?
Ich erlebe ihn sehr fordernd. Aber auch deshalb, weil ich ihn auch immer fordere, schnell vorankommen zu wollen. Geduldig ist er begrenzt. Er möchte mich aus meiner Reserve locken. Er möchte mir neue Wege zeigen und ich verkrieche mich dabei meist aus Angst/Überforderung und bin sehr unzugänglich. Er fordert also viel, versucht mich aus meinen alten Verhaltensmustern zu bringen, aber er macht dann auch wieder Pause und räumt Verständnis für mein starres Verhalten ein. Aber es fehlt mir machmal schon mehr Geduld und vor allem Wahrnehmen meiner emotionalen Lage, die ich ihm aber kaum mitteilen kann, weil sie so schwer zugänglich ist oder auch wirklich "nur" spürbar ist.münchnerkindl hat geschrieben:Du beschreibst daß er diese Themen auch anspricht, ist dir dies ggf zu fordernd? Ist er geduldig?
Ja. Aber es ist schon auch meine Aufgabe zu arbeiten und vor allem nicht dagegen zu arbeiten. Ich will nicht, dass diese Therapie nicht funktioniert. Ich habe so große Angst, dass es nicht funktioniert. Aber ich will! Ich mag ihn ja eigentlich.münchnerkindl hat geschrieben:Also wenn eine Therapie nicht "funktioniert" ist es so lange der Klient grundsätzlich einen Willen zur Mitarbeit hat zuallererst der Therapeut der dafür verantwortlich ist, einen Weg zum Erfolg zu finden, nicht der Klient.
Ich glaube schon, dass die Wellenlänge da ist. Ich war noch bei keinem Therapeuten so nah an mir dran. Der Gedanke macht mich verrückt, dass er nicht der richtige sein könnte. Ich möchte ihn nicht loslassen.münchnerkindl hat geschrieben:Evtl ist der Therapeut einfach auch nicht der richtige für dich, zu fordern, zu distanziert, zu was weiss ich auch immer. Es MUSS bei einer Therapie gerade wenn es um traumatische Dinge geht auch eine gewisse passende persönliche Wellenlänge vorhanden sein
Ganz viel Wärme und Halt, die ich aber nicht zulassen kann, weil sie mir auch ganz viel Angst machen.münchnerkindl hat geschrieben:Was würdest du benötigen damit du dich einem Menschen öffnen kannst?