Wie viel Beschäftigung mit der Therapie ist normal?

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candle.
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Beitrag So., 16.10.2022, 18:47

So schlimm ist es ja auch nicht den Thread ausgegraben zu haben. :) Wo ich mal widersprechen will:
Zephyr hat geschrieben: So., 16.10.2022, 16:45 Aber es gibt ja auch die Menschen die jegliche Art von Abhängigkeit (unbewusst) vermeiden, weil sie (z.B. als kleines Kind) erlebt haben, dass es sehr gefährlich sein kann, abhängig zu sein.
Du schreibst ja, dass es sein kann. Hast du das denn als Kind schon so gefühlt oder ist das die Analyse als Erwachsene?

Ich denke viel darüber nach wie ich was als Kind empfunden habe und kann jetzt nicht erfassen, dass ich an eine Abhängigkeit gedacht habe. Als Teenie wurde mir das eher bewußt als mangelnde Freiheit.

Wie auch immer, fällt mir momentan oft im Forum auf, dass 1+1 zwar 2 ist, das aber auf die Psyche so einfach nicht zutrifft und viele Faktoren zusammentreffen, dass man später reagiert oder sich verhält wie man sich verhält. Von daher, wenn es schon um Abhängigkeit gehen soll, würde ich mir den bindenden Charakter mal anschauen. Und das wird doch sehr vielfältig sein.
"Abhängigkeit" hat für mich immer so einen Suchtcharakter und offenbar geht es dann aus meiner Beobachtung im Forum immer um das "Haben wollen" und nie um etwas anderes. Aber es gibt vieles.
Gut, das wollte ich gerade mal loswerden. :)
Und laut meiner Therapeutin kann die Erfahrung einer "guten Abhängigkeit" (also einer, die nicht ausgenutzt wird, einer die sein darf) den Weg dazu öffnen sich auch in Beziehungen außerhalb der Therapie tatsächlich zu begegnen und sich auch dort im guten Sinne abhängig machen zu dürfen.
Nun kenne ich dein Schicksal nicht, aber in der Regel darf man ja auch als Kind gute Erfahrungen machen, vielleicht nicht mit den eigenen Eltern, aber vielleicht mir Freundinnen, anderen Eltern, Lehrern und anderen Verwandten...

Hält das denn bei dir an? Ich mache ja die Erfahrung, dass man schnell wieder in alte Fahrwasser kommt, wenn die Therapie vorbei ist. Manchmal sitzt "es" so tief, dass es einfach wieder hervordringt.
Die Zeit ist einfach nicht da (Therapie) um sowas ausreichend zu trainieren.

LG candle
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Zephyr
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Beitrag So., 16.10.2022, 19:55

candle. hat geschrieben: So., 16.10.2022, 18:47 So schlimm ist es ja auch nicht den Thread ausgegraben zu haben. :)
:)
candle. hat geschrieben: So., 16.10.2022, 18:47 Hast du das denn als Kind schon so gefühlt oder ist das die Analyse als Erwachsene?

Nun kenne ich dein Schicksal nicht, aber in der Regel darf man ja auch als Kind gute Erfahrungen machen, vielleicht nicht mit den eigenen Eltern, aber vielleicht mir Freundinnen, anderen Eltern, Lehrern und anderen Verwandten...
So benannt hätte ich es natürlich nicht. Aber ja, das Gefühl, dass man eh besser niemandem traut und sich nur entspannen kann, wenn man alleine ist, das hat mich immer begleitet.
Alle nahe Bezugspersonen um mich herum waren auf unterschiedliche Weise übergriffig.
Und nein, Eltern von Freunde oder so konnten da nichts auffangen, weil ICH nicht in Kontakt gehen konnte. Es gab von meiner Seite aus keine Suche nach guten Beziehungserfahrungen. Und wenn man mir wohlwollend gegenüber getreten ist, dann habe ich das für eine Falle gehalten - das kannte ich ja schon, das endete immer besonders schlimm.
Dass mir das jetzt aber bewusst ist, ist ein riesiger Schritt und hilft mir hoffentlich dabei, die Menschen um mich herum mal etwas besser einschätzen zu können.
candle. hat geschrieben: So., 16.10.2022, 18:47 "Abhängigkeit" hat für mich immer so einen Suchtcharakter und offenbar geht es dann aus meiner Beobachtung im Forum immer um das "Haben wollen" und nie um etwas anderes. Aber es gibt vieles.
Mh, vielleicht müsste man wirklich erstmal definieren, was man unter Abhängigkeit versteht.
Ich meine damit, dass ich meine Therapeutin gerade wirklich brauche. Und ich habe mich so sehr geöffnet, dass Sie viele wunde Punkte kennt und diese jederzeit ausnutzen könnte. Mir ist es im Moment unglaublich wichtig, dass sIe auf meiner Seite ist und (noch) fühlt sich jeder Konflikt an wie ein Weltuntergang,
Sie ist auch nicht (mehr) austauschbar, in diesem Moment und an dieser Stelle muss es jetzt sie sein, weil ich mit ihr dieses alte Fass aufgemacht habe.
Und ja, ich denke, wenn sie die Therapie jetzt plötzlich abbrechen würde, dann hätte ich echt ein Problem.

Mit Sucht hat das aber nicht so viel zu tun.Mit Sehnsucht allerdings schon.
Und “Haben wollen”… Ich wünsche mir sehr, sehr, dass diese Loch, vor dessen Abgrund ich im Moment oft verzweifelt stehe irgendwann weniger schmerzt. Und ja, da kommt schon manchmal auch der Wunsch danach auf, meine Therapeutin öfter sehen zu können, öfter diese Nähe spüren zu dürfen oder eine “Therapiegarantie” zu haben. Ich finde diese Wünsche aber total legitim.
Und mir ist dabei absolut klar, dass sie als Person dieses Loch sowieso nicht füllen kann. Als Therapeutin kann sie mir vielleicht Wege zeigen, wie ich es selbst schaffe das Loch ein wenig kleiner werden zu lassen, hoffe ich. Und nein, ich will sie nicht “haben”.

Was meinst du mit dem “bindenden Charakter”? Den/die Therapeut*in?

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