Kommunikation und Wahrnehmung zw. Thera und mir
Hallo Letterlove!
Da ich im Moment PTBS diagnostiziert bin und auch in einer Tagesklinik war, kann ich den Teil nachvollziehen. Das erste mal dort kam ich mir wie ein Versuchsaffe vor, weil man mich auch als sozial völlig daneben einstufte, was gar nicht wahr ist. Ich bin dann auch gegangen damals.
Der zweite Anlauf war dann wirklich aus freien Stücken, weil ich die Hilfe brauchte und die Zeit tat mir wirklich gut. Nun hatte ich sozial aber auch keine Probleme dort. Und naja üblicherweise gibt es immer Raucher und Nichtraucher, also zwei Lager zwischen denen man sich wiederum entscheiden könnte. Nun ja, dieses Problem gab es auch nicht bei mir. Dass ich manchmal das Gefühl habe außen vor zu sein- ja, aber ich denke das geht eben jedem so zu Anfang bis man seine Leute gefunden hat, so hatte ich dann vielleicht zu fünfen engeren Kontakt, zu manchen losen Kontakt und zu manchen dann eben gar kein Draht. Hier fängt wohl auch ein Stück Selbstakzeptanz an. Man MUß nicht mir jedem und man MUß nicht immer lieb sein und wenn du dir das verinnerlichst, würdest du vermutlich auch nicht mehr platzen. Du scheinst mir so eine "Problem in dich Reinfresser" zu sein.
Mit dem Telefon hast du ja nun gut rübergeracht, dass es dich ja nicht wirklich in der Küchenarbeit beeinträchtig. Das ist doch gut.
Und da du wie ich auch wie du deine Arbeit beschreibst, ein hohes Maß an Perfektionismus aufweist, mußt du vermutlich wie ich jetzt gerade ganz Arg gegen diese Pseudofaulheit kämpfen. Du bist nicht faul meine Liebe, du bist KRANK!!! Vielleicht magst du es dir ja mal sagen, immer wieder.
Im Übrigen bewerte ich die Therapeutin ganz OK, sie versucht da ganz konsequent was aus dir rauszukitzeln. Und eine große Sache scheint es mir zu sein, dass sie vielleicht dich dahin bringen will dich NICHT zu rechtfertigen warum du nun Bus fährst. Das geht sie nichts an. Sage du fährst Bus und basta. So könnte Bewegung in die Therapie kommen.
Solche "Spielchen" gab es bei uns in der Tagesklinik. Es ging immer darum sich durchzusetzen mit eigenen Bedürfnissen und die Therapeuten haben das wirklich gut gemacht. Und du schriebst ja irgendwie, dass sie dich womöglich durcheinanderbringen will- NEIN du verhetterst dich selber wie ein Angeklagter beim Verhör.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen mit meinem Beitrag!
Viele Grüße!
candle
Da ich im Moment PTBS diagnostiziert bin und auch in einer Tagesklinik war, kann ich den Teil nachvollziehen. Das erste mal dort kam ich mir wie ein Versuchsaffe vor, weil man mich auch als sozial völlig daneben einstufte, was gar nicht wahr ist. Ich bin dann auch gegangen damals.
Der zweite Anlauf war dann wirklich aus freien Stücken, weil ich die Hilfe brauchte und die Zeit tat mir wirklich gut. Nun hatte ich sozial aber auch keine Probleme dort. Und naja üblicherweise gibt es immer Raucher und Nichtraucher, also zwei Lager zwischen denen man sich wiederum entscheiden könnte. Nun ja, dieses Problem gab es auch nicht bei mir. Dass ich manchmal das Gefühl habe außen vor zu sein- ja, aber ich denke das geht eben jedem so zu Anfang bis man seine Leute gefunden hat, so hatte ich dann vielleicht zu fünfen engeren Kontakt, zu manchen losen Kontakt und zu manchen dann eben gar kein Draht. Hier fängt wohl auch ein Stück Selbstakzeptanz an. Man MUß nicht mir jedem und man MUß nicht immer lieb sein und wenn du dir das verinnerlichst, würdest du vermutlich auch nicht mehr platzen. Du scheinst mir so eine "Problem in dich Reinfresser" zu sein.
Mit dem Telefon hast du ja nun gut rübergeracht, dass es dich ja nicht wirklich in der Küchenarbeit beeinträchtig. Das ist doch gut.
Und da du wie ich auch wie du deine Arbeit beschreibst, ein hohes Maß an Perfektionismus aufweist, mußt du vermutlich wie ich jetzt gerade ganz Arg gegen diese Pseudofaulheit kämpfen. Du bist nicht faul meine Liebe, du bist KRANK!!! Vielleicht magst du es dir ja mal sagen, immer wieder.
Im Übrigen bewerte ich die Therapeutin ganz OK, sie versucht da ganz konsequent was aus dir rauszukitzeln. Und eine große Sache scheint es mir zu sein, dass sie vielleicht dich dahin bringen will dich NICHT zu rechtfertigen warum du nun Bus fährst. Das geht sie nichts an. Sage du fährst Bus und basta. So könnte Bewegung in die Therapie kommen.
Solche "Spielchen" gab es bei uns in der Tagesklinik. Es ging immer darum sich durchzusetzen mit eigenen Bedürfnissen und die Therapeuten haben das wirklich gut gemacht. Und du schriebst ja irgendwie, dass sie dich womöglich durcheinanderbringen will- NEIN du verhetterst dich selber wie ein Angeklagter beim Verhör.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen mit meinem Beitrag!
Viele Grüße!
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Wie ein Angeklagter komme ich mir tatsächlich vor.
Wenn ich sage, meine Wohnung ist unaufgeräumt und ich habe einfach keinen Elan, da was dran zu ändern heißt es gleich: Aber Sie haben doch Zeit zum Abwinken.
Dass ich antriebslos bin, rafft sie scheinbar garnicht.
Und schwupp habe ich das schlechte Gefühl, dass ich faul bin.
Ich habe mal kurzweilig Tabletten bekommen(nicht von ihr selbst), die unheimliche Nebenwirkungen hatten. Aus diesem Grund nahm ich sie auch nicht mehr, aber es war schön, seine energie wieder zu spüren, die ich sonst nicht fühlen kann.
Wenn ich hier aufräume, bin ich nach 10 Minuten K.O. und meine Laune ist so tief sie nur sein kann. Manchmal heule ich deswegen, obwohl es beim Aufräumen doch garnichts sooo schlimmes ist. Aber mieser kann die Laune nicht werden, ich bin wütend, sobald die Klitzekleinste Kleinigkeit nicht gelingt, genervt, weil ich nichts richtig schaffe in einer viel zu langen Zeit...
Das Ende vom Lied ist meist, dass ich niedergeschlagen an den PC krieche und sofort nen Film schauen oder was spielen muss, um nicht auszurasten oder mich zu schlagen bis mir alles weh tut.
Letztens habe ich einen kleinen Schrank gebaut, 1m x 1m. Da hab ich mich mit nem Brett verhauen, weil es nicht so lief wie ich wollte und dauernd meine schraube vom Akkuschrauber gefallen ist.
Obwohl ich gerne angefangen habe, das Schränkchen zu bauen, hat es eine so katastrophale Wende genommen.
Ein anderes Beispiel ist, dass ich für meinen kleinen Hund ein extra Zimmer habe.
Neulich hab ich aufgeräumt und mir das Zimmer in zwei Hälften aufgeteilt.
Eine Hälfte war top, die andere wollte ich dann übermorgen machen.
Eine Nacht vergeht, ich komme rein und das blanke Chaos schreit mir entgegen.
Der Karton mit dem Altpapier zerfleischt und im ganzen Zimmer verteilt, Blumentopf kaputt und Blumenerde mit Pflanze vorm Fenster statt auf der Bank.
Ich fing an zu heulen, weil es mir so schwer fällt, aufzuräumen, ich SO stolz war auf mein sauberes halbes Zimmer und dann war alles für nichts und wieder nichts.
Was soll ich machen? Den Köter verprügeln? Ihn ins Tierheim geben? Dafür habe ich mich nicht für ein Tier entschieden.
Ja und jetzt habe ich keinen Bock mehr aufs Aufräumen. All mein Tatendrang WEG weil ich das was ich so mühsam erarbeitet habe nicht sehe. Ohne Erfolg gehts eben nicht.
Was die Klinik angeht, da gab es zwei Leute, die ich sehr mochte, mit denen bin ich immer zum Mittagessen gegangen und mit einer der beiden hab ich mittags das Bett geteilt, wir haben uns quer reingelegt und die Füße auf einen Stuhl. So hatte jeder Platz.
Bei beiden habe ich mich ein paar Mal gemeldet, aber von sich aus melden die sich nicht, obwohl sie beide meine Nummer haben.
Das macht mich traurig, weil ich den Kontakt gern gehalten hätte. Ich habe sonst keine Menschen um mich herum (außer ab und zu mal meine Cousine oder eine weit entfernte Bekannte), dass ich es richtig vermisse, mit denen zusammen zu sein.
Aber sie melden sich nicht und ich frage mich, wozu ich mich dauernd melde. Anscheinend haben sie mich schon längst vergessen.
Nichtraucher gab es glaube ich garnicht. Die stationären, die da wohnen waren eh eine Clique für sich, mit denen hatten wir Tageskliniker garnichts zu tun.
Aber wir TK'ler redeten schon mal miteinander, wobei es wirklich nur mit diesen beiden für mich möglich war. Die anderen interessierten sich für mich nicht und ich mich für sie nicht.
Trotzdem waren wir ausgeschlossen und ich sowieso, weil ich nicht 100 Versuche mache, mit anderen meine Zeit zu vertrödeln, wenn die nicht wollen. Da ist mir mein Buch dann wichtiger.
Wenn ich sage, meine Wohnung ist unaufgeräumt und ich habe einfach keinen Elan, da was dran zu ändern heißt es gleich: Aber Sie haben doch Zeit zum Abwinken.
Dass ich antriebslos bin, rafft sie scheinbar garnicht.
Und schwupp habe ich das schlechte Gefühl, dass ich faul bin.
Ich habe mal kurzweilig Tabletten bekommen(nicht von ihr selbst), die unheimliche Nebenwirkungen hatten. Aus diesem Grund nahm ich sie auch nicht mehr, aber es war schön, seine energie wieder zu spüren, die ich sonst nicht fühlen kann.
Wenn ich hier aufräume, bin ich nach 10 Minuten K.O. und meine Laune ist so tief sie nur sein kann. Manchmal heule ich deswegen, obwohl es beim Aufräumen doch garnichts sooo schlimmes ist. Aber mieser kann die Laune nicht werden, ich bin wütend, sobald die Klitzekleinste Kleinigkeit nicht gelingt, genervt, weil ich nichts richtig schaffe in einer viel zu langen Zeit...
Das Ende vom Lied ist meist, dass ich niedergeschlagen an den PC krieche und sofort nen Film schauen oder was spielen muss, um nicht auszurasten oder mich zu schlagen bis mir alles weh tut.
Letztens habe ich einen kleinen Schrank gebaut, 1m x 1m. Da hab ich mich mit nem Brett verhauen, weil es nicht so lief wie ich wollte und dauernd meine schraube vom Akkuschrauber gefallen ist.
Obwohl ich gerne angefangen habe, das Schränkchen zu bauen, hat es eine so katastrophale Wende genommen.
Ein anderes Beispiel ist, dass ich für meinen kleinen Hund ein extra Zimmer habe.
Neulich hab ich aufgeräumt und mir das Zimmer in zwei Hälften aufgeteilt.
Eine Hälfte war top, die andere wollte ich dann übermorgen machen.
Eine Nacht vergeht, ich komme rein und das blanke Chaos schreit mir entgegen.
Der Karton mit dem Altpapier zerfleischt und im ganzen Zimmer verteilt, Blumentopf kaputt und Blumenerde mit Pflanze vorm Fenster statt auf der Bank.
Ich fing an zu heulen, weil es mir so schwer fällt, aufzuräumen, ich SO stolz war auf mein sauberes halbes Zimmer und dann war alles für nichts und wieder nichts.
Was soll ich machen? Den Köter verprügeln? Ihn ins Tierheim geben? Dafür habe ich mich nicht für ein Tier entschieden.
Ja und jetzt habe ich keinen Bock mehr aufs Aufräumen. All mein Tatendrang WEG weil ich das was ich so mühsam erarbeitet habe nicht sehe. Ohne Erfolg gehts eben nicht.
Was die Klinik angeht, da gab es zwei Leute, die ich sehr mochte, mit denen bin ich immer zum Mittagessen gegangen und mit einer der beiden hab ich mittags das Bett geteilt, wir haben uns quer reingelegt und die Füße auf einen Stuhl. So hatte jeder Platz.
Bei beiden habe ich mich ein paar Mal gemeldet, aber von sich aus melden die sich nicht, obwohl sie beide meine Nummer haben.
Das macht mich traurig, weil ich den Kontakt gern gehalten hätte. Ich habe sonst keine Menschen um mich herum (außer ab und zu mal meine Cousine oder eine weit entfernte Bekannte), dass ich es richtig vermisse, mit denen zusammen zu sein.
Aber sie melden sich nicht und ich frage mich, wozu ich mich dauernd melde. Anscheinend haben sie mich schon längst vergessen.
Nichtraucher gab es glaube ich garnicht. Die stationären, die da wohnen waren eh eine Clique für sich, mit denen hatten wir Tageskliniker garnichts zu tun.
Aber wir TK'ler redeten schon mal miteinander, wobei es wirklich nur mit diesen beiden für mich möglich war. Die anderen interessierten sich für mich nicht und ich mich für sie nicht.
Trotzdem waren wir ausgeschlossen und ich sowieso, weil ich nicht 100 Versuche mache, mit anderen meine Zeit zu vertrödeln, wenn die nicht wollen. Da ist mir mein Buch dann wichtiger.
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
"Raffen" ist ja auch ein flappsiges Wort was ich einer Therapeutin nicht zubilligen würde. Na gut es ist vielleicht deine Sache (im Moment) der Schuldverschiebung oder so und bei Depressionen IST ES SO mit der Antriebslosigkeit, das wird sie wissen.
Wie sieht es bei dir mit Medikamenten aus?
So, ich muß furtt- bis spätaaaa!
candle
Wie sieht es bei dir mit Medikamenten aus?
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Nö, ist sie nicht. Therapie als Umerziehung und eine Therapeutin als gestreng richtende Gouvernante die den Klienten in den Gehorsam oder die Defensive treibt kann nicht funktionieren.candle. hat geschrieben: Im Übrigen bewerte ich die Therapeutin ganz OK,
Oder allerhöchstens wenn es darum geht eine reine Phobie zu beheben, wo mit reiner Konfronatation und Konsequenz ein gutes Ergebnis zu erzielen ist.
Bei allem was tiefer geht ist so ein autoritärer und auch oberflächlicher Ansatz ungeeignet.
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Naja, wenn sie kapiert und weiß, dass Antriebslosigkeit ein Problem bei Depressiven ist (wozu ich ja auch gehöre), frage ich mich, wieso sie so viele Fragen stellt, wieso dies und das nicht klappt.
Die Therapeutin in der Klinik bot mir an, einen Hausbesuch zu machen, das wäre in vielen Fällen eine gute Hilfe.
Sie erzählte mir von einem, der zu depri war um seine Wäsche zu waschen, also kaufte er sich immer neue Sachen, trug sie und kaufte wieder neue.
Als sie dann einmal da war, hielt sie einfach nur einen Sack auf und zusammen brachten sie dann 12 Säcke zusammen, die soweit ich weiß gewaschen und zum Container gebracht wurden.
Ich wollte keinen Hausbesuch, weil ich mich geschämt habe. Es sieht zwar nicht so schlimm aus wie bei einem Messi oder Ähnlichem, (hier gammelt nichts), aber es liegt halt alles rum.
Spülen kann ich "relativ" gut, es kostet Überwindung, aber ich mache es.
Hingegen mal wieder das Wohnzimmer aufräumen und die ganzen Papierschnipsel wegmachen, die hier liegen, nachdem ich die Post zerrissen habe, fällt mir schwer.
Ich verlange nicht von der Therapeutin, dass sie hier her kommt und das wegmacht.
Ich würde mir nur Verständnis dafür wünschen, dass sie NETT an die Sache rangeht.
Durch ihre Fragen fühle ich mich aber viel eher schuldig als verstanden.
Weil sie sagt, ich hab doch Zeit zum Abwinken, was mach ich denn den ganzen Tag, wenn ich nichts in der Wohnung mache.
Dann sage ich, ich spiele PC, ich versuche ein Buch zu schreiben, ich male Bilder, ich schlafe aus, ich mache und höre Musik, ich koche für zwei Tage, etc.
Dann sagt sie, dass ich doch aber auch Pflichten habe.
Das ist mir auch klar, aber die Pflicht aufzuräumen kann ich eben nur sehr schwer umsetzen, weil mir der antrieb fehlt. nd den bekomme ich wenn ich wütend bin der Stress habe.
Und dann sind wir wieder am Einganspost, als sie meinte, man kann ja nicht auf die Wut warten.
Es kommt mir vor, als würde sie mich absichtlich missverstehen.
Und als wollte sie mich mit den Fragen herausfordern.
Ich sehne mich irgendwie nach jemandem, der sagen würde: ich versteh dich, dir gehts nicht gut und deswegen kannst du nicht gut aufräumen. Vielleicht kannst du ja bis zur nächsten Sitzung berichten, ob du wenigstens den Schreibtisch geschafft hast. Der ist klein, das wäre vielleicht ein Anfang.
Ok, das jetzt in der Sie - Form.
aber sowas fänd ich gut. Mich nicht verteidigen zu müssen, dass ich meine Zeit für tausend andere Sachen nutze, statt aufzuräumen.
Tabletten bekomme ich keine, weder die Klinik noch sie gibt und gab mir welche.
Die Thera in der Klinik meinte, meine Depressionen sind von der Außenwelt gelenkt, da muss ich ansetzen, das schaffe ich ohne Medi.
Und sie hat noch nichts dazu gesagt.
Aber ehrlich gesagt hätte ich schon gern was. Ich denke zwar wirklich, dass Tabletten mich nicht gesund machen, aber ich hab gemerkt, dass man auch wacher ist und lebendiger.
Ich hab damals Trevilor bekommen, ein Testpäckchen mit 14 oder 20 Tabletten.
Wären es nicht so schlimme Nebenwirkungen gewesen, hätte ich sie weitergenommen, weil ich zu dierser Zeit der Einnahme gemerkt habe, dass ich mehr leisten kann und dass ich Kraft zur Verfügung habe.
Ich hab abgewaschen, ein bisschen mehr aufgeräumt und brauchte keinen Mittagsschlaf.
Mein normaler Zustand ist in der Regel so, dass ich um 9 aufstehe aber schon um spätestens halb 2 hundemüde bin, dass ich mich für 1 - 2 Stunden hinlege und um 11 wieder ins Bett gehe zum Durchschlafen.
An sonnigen Tagen brauche ich nicht immer einen Mittagsschlaf und manchmal geh ich vor 11 ins Bett.
Aber diese Müdigkeit und Schlaffheit nervt mich.
Hätt ich Tabletten, die mich wacher machen, würde ich sicher mehr leisten.
Und wenn es auch nur vorübergehend ist, bis ich mich dran gewöhnt habe, diesen Rhythmus beizubehalten.
Die Therapeutin in der Klinik bot mir an, einen Hausbesuch zu machen, das wäre in vielen Fällen eine gute Hilfe.
Sie erzählte mir von einem, der zu depri war um seine Wäsche zu waschen, also kaufte er sich immer neue Sachen, trug sie und kaufte wieder neue.
Als sie dann einmal da war, hielt sie einfach nur einen Sack auf und zusammen brachten sie dann 12 Säcke zusammen, die soweit ich weiß gewaschen und zum Container gebracht wurden.
Ich wollte keinen Hausbesuch, weil ich mich geschämt habe. Es sieht zwar nicht so schlimm aus wie bei einem Messi oder Ähnlichem, (hier gammelt nichts), aber es liegt halt alles rum.
Spülen kann ich "relativ" gut, es kostet Überwindung, aber ich mache es.
Hingegen mal wieder das Wohnzimmer aufräumen und die ganzen Papierschnipsel wegmachen, die hier liegen, nachdem ich die Post zerrissen habe, fällt mir schwer.
Ich verlange nicht von der Therapeutin, dass sie hier her kommt und das wegmacht.
Ich würde mir nur Verständnis dafür wünschen, dass sie NETT an die Sache rangeht.
Durch ihre Fragen fühle ich mich aber viel eher schuldig als verstanden.
Weil sie sagt, ich hab doch Zeit zum Abwinken, was mach ich denn den ganzen Tag, wenn ich nichts in der Wohnung mache.
Dann sage ich, ich spiele PC, ich versuche ein Buch zu schreiben, ich male Bilder, ich schlafe aus, ich mache und höre Musik, ich koche für zwei Tage, etc.
Dann sagt sie, dass ich doch aber auch Pflichten habe.
Das ist mir auch klar, aber die Pflicht aufzuräumen kann ich eben nur sehr schwer umsetzen, weil mir der antrieb fehlt. nd den bekomme ich wenn ich wütend bin der Stress habe.
Und dann sind wir wieder am Einganspost, als sie meinte, man kann ja nicht auf die Wut warten.
Es kommt mir vor, als würde sie mich absichtlich missverstehen.
Und als wollte sie mich mit den Fragen herausfordern.
Ich sehne mich irgendwie nach jemandem, der sagen würde: ich versteh dich, dir gehts nicht gut und deswegen kannst du nicht gut aufräumen. Vielleicht kannst du ja bis zur nächsten Sitzung berichten, ob du wenigstens den Schreibtisch geschafft hast. Der ist klein, das wäre vielleicht ein Anfang.
Ok, das jetzt in der Sie - Form.
aber sowas fänd ich gut. Mich nicht verteidigen zu müssen, dass ich meine Zeit für tausend andere Sachen nutze, statt aufzuräumen.
Tabletten bekomme ich keine, weder die Klinik noch sie gibt und gab mir welche.
Die Thera in der Klinik meinte, meine Depressionen sind von der Außenwelt gelenkt, da muss ich ansetzen, das schaffe ich ohne Medi.
Und sie hat noch nichts dazu gesagt.
Aber ehrlich gesagt hätte ich schon gern was. Ich denke zwar wirklich, dass Tabletten mich nicht gesund machen, aber ich hab gemerkt, dass man auch wacher ist und lebendiger.
Ich hab damals Trevilor bekommen, ein Testpäckchen mit 14 oder 20 Tabletten.
Wären es nicht so schlimme Nebenwirkungen gewesen, hätte ich sie weitergenommen, weil ich zu dierser Zeit der Einnahme gemerkt habe, dass ich mehr leisten kann und dass ich Kraft zur Verfügung habe.
Ich hab abgewaschen, ein bisschen mehr aufgeräumt und brauchte keinen Mittagsschlaf.
Mein normaler Zustand ist in der Regel so, dass ich um 9 aufstehe aber schon um spätestens halb 2 hundemüde bin, dass ich mich für 1 - 2 Stunden hinlege und um 11 wieder ins Bett gehe zum Durchschlafen.
An sonnigen Tagen brauche ich nicht immer einen Mittagsschlaf und manchmal geh ich vor 11 ins Bett.
Aber diese Müdigkeit und Schlaffheit nervt mich.
Hätt ich Tabletten, die mich wacher machen, würde ich sicher mehr leisten.
Und wenn es auch nur vorübergehend ist, bis ich mich dran gewöhnt habe, diesen Rhythmus beizubehalten.
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Das ist ein völlig nachvollziebarer und legitimer Wunsch. Und ich denke, daß das in der tat bei dir "therapeutisch wertvoll" sein wird, während im Gegensatz dazu daß was da jetzt läuft wenig zielführend ist.Letterlove hat geschrieben: Ich sehne mich irgendwie nach jemandem, der sagen würde: ich versteh dich, dir gehts nicht gut und deswegen kannst du nicht gut aufräumen. Vielleicht kannst du ja bis zur nächsten Sitzung berichten, ob du wenigstens den Schreibtisch geschafft hast. Der ist klein, das wäre vielleicht ein Anfang..
Du hast jetzt drei verschiedene Möglichkeiten:
*Du wurstelst so weiter mit ihr wie bisher bis die Stunden halt rum sind. Daß dich das nicht weiterbringt ist dir klar, oder?
*Du schmeisst die Sache hin.
*Du redest über deine Bedürfnisse und versuchst in der Therapie eine Basis herzustellen die auch für dich brauchbar ist. Das kann ein befriedigendes Resultat bringen, kann aber auch ergebnislos bleiben, dann hast du wieder die Wahl zwischen 1 und 2.
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Und was wäre eine Basis für eine Therapie weiterhin bei ihr?
Wie mache ich ihr meine Bedürfnisse klar und was mache ich wenn sie denkt oder sagt, dass ich nur faul bin?
Wie mache ich ihr meine Bedürfnisse klar und was mache ich wenn sie denkt oder sagt, dass ich nur faul bin?
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Das hast du doch selbst für dich definiert, wie du behandelt werden möchtest.Letterlove hat geschrieben:Und was wäre eine Basis für eine Therapie weiterhin bei ihr?
#Letterlove hat geschrieben:Wie mache ich ihr meine Bedürfnisse klar und was mache ich wenn sie denkt oder sagt, dass ich nur faul bin?
Indem du darüber redest.
Wenn sie dir einfach platt an den Kopf wirft daß du faul bist (haha, tolle "Professionelle" therapeutische Stellungnahme ) dann würde ich die Therapie beenden, die einzige andere Alternative wäre dann, so weiterwursteln ohne daß das einen Nutzen für dich hätte. Und warum sollte man das tun?
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Sie hat es nicht direkt gesagt.
Wenn ich ihr sage, ich wasche ab, mache dann während des Geschirrtrocknens was anderes, zum Beispiel Wäsche aufhängen, wenn dann das Geschirr trocken ist, mache ich das weg und wasche das nächste. Dann sauge ich das Sofa, während das Geschirr trocknet.
Dann sagte sie: dann müsste es ja ordentlich bei Ihnen sein, wenn Sie das so machen.
Aber ich sagte nicht, dass das jeden Tag so ist, nur wie ein "guter Tag" bei mir aussieht.
Da ich aber mich sofort schuldig fühle, weil ich ja SOOO viel Zeit habe, und nichts im Haushalt mache, sage ich, dass ich immer irgendwas mache. Jeden Tag etwas.
In wirklichkeit gibt es aber Tage, wo ich wirklich garnichts tu.
Was ich ihr nicht gesagt habe, weil sie mient, es wäre so viel Zeit da.
Das stimmt, aber ich kann unendlich alt werden, ohne Antrieb ist es schnurz wie viel Zeit ich habe.
Ich kann mich einfach nicht "einfach mal in den Hintern treten" (was sie nicht sagt aber raushören lässt)
Wenn ich ihr sage, ich wasche ab, mache dann während des Geschirrtrocknens was anderes, zum Beispiel Wäsche aufhängen, wenn dann das Geschirr trocken ist, mache ich das weg und wasche das nächste. Dann sauge ich das Sofa, während das Geschirr trocknet.
Dann sagte sie: dann müsste es ja ordentlich bei Ihnen sein, wenn Sie das so machen.
Aber ich sagte nicht, dass das jeden Tag so ist, nur wie ein "guter Tag" bei mir aussieht.
Da ich aber mich sofort schuldig fühle, weil ich ja SOOO viel Zeit habe, und nichts im Haushalt mache, sage ich, dass ich immer irgendwas mache. Jeden Tag etwas.
In wirklichkeit gibt es aber Tage, wo ich wirklich garnichts tu.
Was ich ihr nicht gesagt habe, weil sie mient, es wäre so viel Zeit da.
Das stimmt, aber ich kann unendlich alt werden, ohne Antrieb ist es schnurz wie viel Zeit ich habe.
Ich kann mich einfach nicht "einfach mal in den Hintern treten" (was sie nicht sagt aber raushören lässt)
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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Letterlove hat geschrieben:
Wenn ich ihr sage, ich wasche ab, mache dann während des Geschirrtrocknens was anderes, zum Beispiel Wäsche aufhängen, wenn dann das Geschirr trocken ist, mache ich das weg und wasche das nächste. Dann sauge ich das Sofa, während das Geschirr trocknet.
Dann sagte sie: dann müsste es ja ordentlich bei Ihnen sein, wenn Sie das so machen.
Aber ich sagte nicht, dass das jeden Tag so ist, nur wie ein "guter Tag" bei mir aussieht.
Da ich aber mich sofort schuldig fühle, weil ich ja SOOO viel Zeit habe, und nichts im Haushalt mache, sage ich, dass ich immer irgendwas mache. Jeden Tag etwas.
In wirklichkeit gibt es aber Tage, wo ich wirklich garnichts tu.
Was ich ihr nicht gesagt habe, weil sie mient, es wäre so viel Zeit da.
Das stimmt, aber ich kann unendlich alt werden, ohne Antrieb ist es schnurz wie viel Zeit ich habe.
Ich kann mich einfach nicht "einfach mal in den Hintern treten" (was sie nicht sagt aber raushören lässt)
Warum lässt du dich denn von ihr so in die Ecke treiben ohne daß du dich mal gegen ihr aggressives Auftreten und ihren unangemessenen Ton zur Wehr setzt und dir das verbittest so abgekanzelt zu werden.
Seit wann bist du VERPFLICHTET jeden Tag Hausarbeit zu machen? Seit wann musst du dir solche fiese ironisch-abwertende Kommentare wie den oben unterstrichenen gefallen lassen?
Wie kannst du dich also gegen solche übergriffigen Äusserungen/Personen wehren?
Und seit wann ist "sich in den Hintern treten" bei der psychischen Krankheit Depression hilfreich? Dann bräuchte es keine Kliniken und keine Medikamenten, wenn man depressive Leute einfach zu mehr "Selbstdisziplin" anhalten müsste damit sie dann auf wundersame Weise von ihrer "Faulheit" geheilt werden.
Ihr Vorgehen ist weder therapeutisch hilfreich oder qualfiiziert noch auf einer menschlichen Ebene angemessen. Also: Was wirst du tun um entweder eine gute, hilfreiche Therapie zu bekommen, oder aber zumindest nicht länger so einer erniedrigenden Behandlung ausgesetzt zu sein?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 27.10.2011, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
Dass du in der Klinik bei einer schweren depressiven Episode keine Antidepressiva bekommen hast, kann ich nicht verstehen. Schon bei einer mittelschweren Episode sind ADs eigentlich neben der Psychotherapie angezeigt. Du schreibst, dass dir das Trevilor mehr Schwung gegeben hat, leider aber zu starke Nebenwirkungen hatte. Es gibt aber so viele unterschiedliche Antidepressiva - ich würde dir deshalb empfehlen, neben der Psychotherapie einen Psychiater aufzusuchen und ein anderes AD auszuprobieren.
Also wenn es wirklich an der Therapeutin für dich liegt, dann müßtest du dir wohl eine neue suchen. Und diese Zuwendung, die du dir wünscht bekommst du so nicht in der VT. Die ist wirlich so ausgelegt, dass du aktiv Veränderungen vornimmst. Vielleicht ist eine andere Therapieform für dich besser, allerdings was mit Traum zu tun hat, ist auch mehr mit Elementen der VT, wenn ich mich nicht irre.
Ich war gerade mit deinem Hund etwas schockiert, habe selber welche und ja da geht mal was zu Bruch, ist normal, wobei ich ja gerade einen Junghund betreue.
Überlege dir doch mal wie du die Wut loskriegst. Ich riege beim Lesen schon Angst, wenn ich diese Gewaltakte lese, vielleicht weil ich unter solch Mutter aufgewachsen bin- naja, ist jetzt OT.
Wenn die Klinik sagt, dass du keine Tabletten brauchst, kann das auch stimmen. Ich hatte früher auch eine reine Depression wo ich mit meinen Verhaltensmuster arg verstirckt war und an mir selber arbeiten mußte und es ging mir bald besser. Jetzt ist das leider alles völlig anders. Aber spreche es ruhig bei der Therapeutin an, wenn du sie noch weiter aufsuchen möchtest, ansonsten solltest du dir unbedingt zusätzlich einen Psychiater suchen.
Viele Grüße!
candle
Ich war gerade mit deinem Hund etwas schockiert, habe selber welche und ja da geht mal was zu Bruch, ist normal, wobei ich ja gerade einen Junghund betreue.
Überlege dir doch mal wie du die Wut loskriegst. Ich riege beim Lesen schon Angst, wenn ich diese Gewaltakte lese, vielleicht weil ich unter solch Mutter aufgewachsen bin- naja, ist jetzt OT.
Wenn die Klinik sagt, dass du keine Tabletten brauchst, kann das auch stimmen. Ich hatte früher auch eine reine Depression wo ich mit meinen Verhaltensmuster arg verstirckt war und an mir selber arbeiten mußte und es ging mir bald besser. Jetzt ist das leider alles völlig anders. Aber spreche es ruhig bei der Therapeutin an, wenn du sie noch weiter aufsuchen möchtest, ansonsten solltest du dir unbedingt zusätzlich einen Psychiater suchen.
Viele Grüße!
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Münchnerkindl,
das Problem ist, dass ich mein Leben lang nicht gelernt habe, Grenzen zu setzen.
weder bei meinem Onkel, der das Küssen an mir testete, noch beim Nachbarn, der mich dauernd sexistisch anlabert. Immer wenn ich mich schützen wollte, habe ich den Kürzeren gezogen oder Strafe kassiert, irgendwann habe ich aufgehört mich zu wehren.
Wenn ich dann richtige Wut oder angst habe, entfesselt sich alles und ich schlage um mich und wehre mich.
Aber es ist dann schon viel zu spät.
In der Klinik wollte ich eigentlich lernen, wie ich Grenzen aufbaue und wie ich das durchhalte, aufrecht zu erhalten, wenn man an dieser Grenze rüttelt. Aber dazu bin ich nicht gekommen.
Die Thera müsste wissen, dass ich keine Grenzen gesteckt habe, denn sie schafft es ja problemlos mich plattzuwalzen.
Ich könnte sie darauf ansprechen, aber ich hab nicht gelernt, wie man jemanden zur Rede stellt. Ich wehre mich immer nur dann, wenn es ums Überleben geht.
Ich hab dir ein Bild gemalt, wie es die Therapeutin in der Klinik erklärt hat.
Oben ist es so wie es sein sollte. Selbst wenn der Feind eine oder zwei Grenzen überspringt, bin ich trotzdem noch geschützt.
Unten ist es so wie bei mir jetzt. Das heißt, keiner ist gehindert mich anzugreifen und erst wenn er vor meiner Nase steht, packt mich die Panik. Daher die Gewalt. Ich kämpfe um mein Leben.
Es muss so werden wie oben.
Dann würde das was die thera sagt auch nicht mehr so schlimm für mich sein.
Weil ich dann wüsste, dass man mich erst nach x Grenzen wirklich verletzen kann.
Ja, was ich machen könnte... natürlich ihr das so sagen. Dass ich mich angegriffen fühle und denke, sie sagt ohne Worte, dass ich faul bin.
Und dann warte ich ab, was sie sagt und was passiert.
Aber woher nehme ich den Mut ihr das zu sagen?
Was wenn sie mich ablehnt und der KK sagt, ich bin gesund und tu nur so als Beispiel?
Ich hab zu viele Menschen getroffen, die mir versuchten (und erfolgreich waren)ernsthaft zu schaden, wenn ich mich wehrte. Ich habe Angst, dass die Thera auch so eine ist, obwohl sie das garnicht dürfte.
An Tristezza:
Man gab mir keine Medikamente, weil meine depressionen von außen kommen. Sorgen wie ich die Miete zahlen soll, wenn jetzt bald die Mieterhöhung kommt, Sorgen wegen ein paar kleinen Schulden, was für meine Verhältnisse viel Geld ist...
Wenn ich morgen eine kleinere günstigere Wohnung beziehen könnte, wäre ich um einiges entlastet und demnach sollten meine Depressionen sich dann auch bessern.
Die wollten wohl erst mal abwarten.
Und an candle.
Wieso schockiert, ich hab nur gesagt, dass er totales Chaos gemacht hat.
Dass ich ihn schlage war natürlich nicht ernst gemeint. eher sarkastisch. Da neige ich leider zu, zu sarkasmus und Übertreibungen. Wäre er mir so egal, hätte ich ihn doch längst abgegeben.
Aber ich mache es nicht. Und bis auf dass ich mich aufgeregt hab, wie das Zimmer aussieht und danach anfing zu heulen ist nichts passiert. Ich schlage mich dann selbst anstatt den Hund, der wahrscheinlich entweder gespielt hat oder irgend einen Käfer fangen wollte, ich habe Unmengen Marienkäfer hier.
Natürlich war ich sauer, aber das lasse ich nicht an ihm aus.
das Problem ist, dass ich mein Leben lang nicht gelernt habe, Grenzen zu setzen.
weder bei meinem Onkel, der das Küssen an mir testete, noch beim Nachbarn, der mich dauernd sexistisch anlabert. Immer wenn ich mich schützen wollte, habe ich den Kürzeren gezogen oder Strafe kassiert, irgendwann habe ich aufgehört mich zu wehren.
Wenn ich dann richtige Wut oder angst habe, entfesselt sich alles und ich schlage um mich und wehre mich.
Aber es ist dann schon viel zu spät.
In der Klinik wollte ich eigentlich lernen, wie ich Grenzen aufbaue und wie ich das durchhalte, aufrecht zu erhalten, wenn man an dieser Grenze rüttelt. Aber dazu bin ich nicht gekommen.
Die Thera müsste wissen, dass ich keine Grenzen gesteckt habe, denn sie schafft es ja problemlos mich plattzuwalzen.
Ich könnte sie darauf ansprechen, aber ich hab nicht gelernt, wie man jemanden zur Rede stellt. Ich wehre mich immer nur dann, wenn es ums Überleben geht.
Ich hab dir ein Bild gemalt, wie es die Therapeutin in der Klinik erklärt hat.
Oben ist es so wie es sein sollte. Selbst wenn der Feind eine oder zwei Grenzen überspringt, bin ich trotzdem noch geschützt.
Unten ist es so wie bei mir jetzt. Das heißt, keiner ist gehindert mich anzugreifen und erst wenn er vor meiner Nase steht, packt mich die Panik. Daher die Gewalt. Ich kämpfe um mein Leben.
Es muss so werden wie oben.
Dann würde das was die thera sagt auch nicht mehr so schlimm für mich sein.
Weil ich dann wüsste, dass man mich erst nach x Grenzen wirklich verletzen kann.
Ja, was ich machen könnte... natürlich ihr das so sagen. Dass ich mich angegriffen fühle und denke, sie sagt ohne Worte, dass ich faul bin.
Und dann warte ich ab, was sie sagt und was passiert.
Aber woher nehme ich den Mut ihr das zu sagen?
Was wenn sie mich ablehnt und der KK sagt, ich bin gesund und tu nur so als Beispiel?
Ich hab zu viele Menschen getroffen, die mir versuchten (und erfolgreich waren)ernsthaft zu schaden, wenn ich mich wehrte. Ich habe Angst, dass die Thera auch so eine ist, obwohl sie das garnicht dürfte.
An Tristezza:
Man gab mir keine Medikamente, weil meine depressionen von außen kommen. Sorgen wie ich die Miete zahlen soll, wenn jetzt bald die Mieterhöhung kommt, Sorgen wegen ein paar kleinen Schulden, was für meine Verhältnisse viel Geld ist...
Wenn ich morgen eine kleinere günstigere Wohnung beziehen könnte, wäre ich um einiges entlastet und demnach sollten meine Depressionen sich dann auch bessern.
Die wollten wohl erst mal abwarten.
Und an candle.
Wieso schockiert, ich hab nur gesagt, dass er totales Chaos gemacht hat.
Dass ich ihn schlage war natürlich nicht ernst gemeint. eher sarkastisch. Da neige ich leider zu, zu sarkasmus und Übertreibungen. Wäre er mir so egal, hätte ich ihn doch längst abgegeben.
Aber ich mache es nicht. Und bis auf dass ich mich aufgeregt hab, wie das Zimmer aussieht und danach anfing zu heulen ist nichts passiert. Ich schlage mich dann selbst anstatt den Hund, der wahrscheinlich entweder gespielt hat oder irgend einen Käfer fangen wollte, ich habe Unmengen Marienkäfer hier.
Natürlich war ich sauer, aber das lasse ich nicht an ihm aus.
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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Letterlove hat geschrieben:
In der Klinik wollte ich eigentlich lernen, wie ich Grenzen aufbaue und wie ich das durchhalte, aufrecht zu erhalten, wenn man an dieser Grenze rüttelt. Aber dazu bin ich nicht gekommen.
Die Thera müsste wissen, dass ich keine Grenzen gesteckt habe, denn sie schafft es ja problemlos mich plattzuwalzen.
Naja, das zu lernen ist ja auch ein eher längerfristiges Projekt.
Ich kenne das Problem, mir geht es da sehr stark wie dir, nur daß ich die Probleme nur bei Menschen habe bei denen ich in einem Abhängigkeitsverhältnis stehe. Bei einem Therapeuten könnte ich das relativ problemlos, da das ja jemand ist den "ich" bezahle, der mir nicht schaden kann und bei dem ich jederzeit auf Nimmerwiedersehen gehen kann (anders wie zB ein Chef der mir durch Entlassung meine Existenzgrundlage entziehen kann oder eine gute Freundin die ich dann im Freundeskreis häufig wiedersehen muss)
Ich denke es gibt hier zwei Wege des Selbstschutzes:
Verbale abgrenzung, in die Konfrontation gehen.
Sich aus der Situation entfernen und Leute die so drauf sind aus dem Leben entfernen.
Ich denke wenn man schlicht und ergreifend noch nicht in der Lage ist, sich verbal, in der Konfrontation abzugrenzen und man an eine Person gerät die einen hierbei völlig überfordert ist Methode 2 angesagt: Nämlich die Person aus dem Leben entfernen. Das ist zumindest vorübergehend sinnvoller als sich in einer überfordernden Weise zu konfrontieren. Und in der Zwischenzeit an der Problematik arbeiten (das Leben hält nämlich garantiert noch weitere solche Leute auf Lager denen man irgendwann begegnen wird)
Sieh das wie bei einem kleinen Kind. Ein kleines Kind muss geschützt werden. Es kann nicht Dinge tun, die ein Teenager locker tun kann.
Genauso ist das mit deiner Psyche. Deine Psyche hat durch deine Vergangenheit starke Defizite, zB in der Fähigkeit, dich abzugrenzen. Und bis das "nachentwickelt" ist muss die Psyche genau wie das kleine Kind vor noch zu schwer zu bewältigenden Situationen geschützt werden, damit sie keinen Schaden nimmt.
Das sind also zwei Stufen von Grenzziehung.
Und dazu muss man erst mal die schädliche Situation korrekt als solche erkennen und einschätzen. Dann betrachten ob ich in der Lage und souverän genug bin sie im Konflikt zu lösen. Und dann, wenn ich mir eingestehen muss daß ich dazu noch nicht in der Lage bin die Konsequenz zu ziehen, nämlich zu Selbstschutzstufe 2 überzugehen, sich aus der Situation zu entfernen.
Und ja, das kannst du. Es sind nicht mehr allmächtige Familienangehörige denen du nicht entgehen kannst. Es sind Menschen die du nie mehr wiedersehen musst und die keine Kontrolle über dein weiteres Leben haben wenn du sie aus deinem Leben entfernst.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 27.10.2011, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
Merkwürdig, diesen Eindruck hatte ich beim Lesen der "Therapie-Dialoge" gar nicht. Ich finde, für eine "Anfängerin" hast du dich ganz gut gegen sie zur Wehr gesetzt. Andere hätten zu ihren Tipps vielleicht erst mal Ja und Amen gesagt (ohne sie dann letztlich zu befolgen), um nicht gleich eine negative Stimmung zu schaffen. Du scheinst mir vielmehr unbedingt deine Position verteidigen (deshalb mein anfänglicher Eindruck vom beiderseitigen Rechthabenwollen) und dich rechtfertigen zu wollen. Im Grunde hast du ihr ja schon indirekt mitgeteilt, dass ihre Ratschläge dich nerven.Letterlove hat geschrieben:Die Thera müsste wissen, dass ich keine Grenzen gesteckt habe, denn sie schafft es ja problemlos mich plattzuwalzen.
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