Therapeutenverhalten- ist das normal?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 12:56

Hallo zusammen!

Ich folge dem Thread sehe aber den Sinn nicht so ganz hierin, erscheint es mir doch eher eine Hochpusherei, die auf irgendwas fußt, vielleicht Eifersucht wegen der Intensivbetreuung?

Und die Frage: Was ist daran falsch den Klienten in die Klinik zu bringen? So wie ich es kurz erfahren habe bei einer Heilpraktikerschnupperschulung, ist genau das der richtige Weg. Therapeuten weisen auch in die Klinik ein, also wieso ist es hier nun falsch? Ich vermute auch mal, dass ein Fachkollege involviert sein muß, denn ein Heilpraktiker kann wohl eher keine Einweisung schreiben- meine ich.

Ich hatte auch mal so eine recht intensive Zeit mit einem Therapeuten, und es war gut so, hat mir nicht geschadet.

Mir ist auch hier der Bezug zur Freundin einfach zu schwammig oder besser sehr unpersönlich dafür dass es sich um eine gute Freundin handelt.

Nun ist die Freundin in guten Händen und das dürfte doch erstmal freuen?!

Viele Grüße!
candle
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 13:20

candle. hat geschrieben:
Und die Frage: Was ist daran falsch den Klienten in die Klinik zu bringen?
Nix. Falsch daran ist, sie erst so in diese Situation reinzureiten.


Und das ist keine "Intensivbetreuung" wenn der Therapeut sich stundenlang ausserhalb der Therapiezeit um einen Klienten kümmert, sogar Hausbesuche macht. Es ist unseriös.

Und zwar gerade bei jemandem mit Borderline, da ja hier eben dieses unstillbare Bedürfnis nach emotionaler Verschmelzung ein Teil der Krankheit ist. Das was da passiert ist wie einem übergewichtigen, esssüchtigen Diabetiker auch noch die Sahnetorte ins Haus zu bringen.

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candle.
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 13:26

Reinreißen? Da weißt du aber mehr als ich? Es ist verantwortungsbewußt, wenn man nicht mehr weiterkommt. Meinst du jeder Therapeut ist nun unfähig, wenn er seinem Klienten die Klinik nahelegt?

Hier läuft doch wieder mal ein falscher Film irgendwie.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 13:32

Naja, die Verschlechterung des Zustandes der Klientin bis hin zur Notwendigkeit einer Krisenintervention in der Klinik spricht doch Bände daß diese Therapie offenbar mehr Schaden anrichtet als zu helfen.

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candle.
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 13:42

münchnerkindl hat geschrieben:Naja, die Verschlechterung des Zustandes der Klientin bis hin zur Notwendigkeit einer Krisenintervention in der Klinik spricht doch Bände daß diese Therapie offenbar mehr Schaden anrichtet als zu helfen.
Das ist großer Unsinn. Ich war auch während Therapie mal zur Krisenintervention, ich war in der Selbsthilfegruppe etc.

Es kann auch genau umgekehrt sein: Ein Zeichen, dass sich endlich was bewegt. Vielleicht war ja auch die vorige langjährige Therapie auch nicht das Wahre. Wer von uns kann das beurteilen?

Elena sieht auch nur Abhängigkeiten, weil sie es vermutlich selber lange ist, aber man kann es nicht auf jeden umlegen- gerade wenn jemand in die Klinik geht, sehe ich das als Charakteristikum, dass keine Abhängigkeit besteht oder vermutlich nicht.

candle
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:18

candle. hat geschrieben: Das ist großer Unsinn. Ich war auch während Therapie mal zur Krisenintervention, ich war in der Selbsthilfegruppe etc.
Aber gerade die ja massive und engmaschige Betreuung sollte doch eine stationäre Eiweisung unnötig machen.

Und warum zieht sie sich gerade WÄHREND dieser ach so tollen Therapie immer mehr von ihrem sozialen Umfeld zurück?

candle. hat geschrieben:Elena sieht auch nur Abhängigkeiten, weil sie es vermutlich selber lange ist,
Ah, ja. Man diskreditiere mal ganz schnell die Threadstellerin als genauso krank und unfähig das zu beurteilen weil das was sie schreibst ja so nicht sein kann weil es nicht in dein Weltbild passt.

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candle.
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:31

Ich habe nicht gesagt, dass eine Krankheit vorliegt, sondern eher eine projezierende rigide Ansicht. Fakten haben wir keine, das kommt ja aus zweiter Hand. Wie die Freundin es erlebt, wissen wir nicht und dazu macht Elena doch häufig immer wieder Threads auf wo es um Therapeuten- Klienten- Verhältnisse geht. Vielleicht geht es auch um sie selbst- in welche Richtung auch immer.

Die Realität für mich ist, dass ich sehr viele Leute in Therapie kenne, aber keinen einzigen, der/ die abhängig ist vom Therapeuten trotz so individueller Gestaltungsmöglichkeiten. Es beschäftigt Elena halt sehr, aber die Fakten- die wenigen sprechen für mich nicht für das wohin dieser Thread offenbar führen oder dienen soll. Therapeutenschelte- wobei Heilpraktiker Psych ja nicht wirklich so kompetent arbeiten kann wie ein zugelassener Therapeut, deshalb: Vorsicht! Wir wollen doch keine Therapeuten wieder alle über einen Kamm scheren.

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stern
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:32

candle. hat geschrieben:Nun ist die Freundin in guten Händen und das dürfte doch erstmal freuen?!
Das ist die Frage... das kommt auch auf die Psychiatrie an... das kannst du nicht beurteilen, wir auch nicht, am ehesten noch Elena, die mit ihr persönlichen Kontakt hat. Manche schießen echt nur ab, manche sind gut. Du kannst doch nicht von deinen Erfahrungen auf auf andere schließen.

Ich lernte eine Studentin kennen, die durch Medis am Ende nur noch platt war... ja, das kann man durch Medis erreichen (selbst schon öfters mitgekriegt... es gibt auch amb. Ärzte, die greifen zu tief in die Medikamentenschublade, wie meine Thera mal meinte, dass sie eine Patienten erstmal an einen anderen Arzt verwiesen hat, der wegen der Vormedikanmentation ebenfalls die Hände über den Kopf zusammengeschlagen hat). Es wurde zudem auf sie eingewirkt ihr Studium abzubrechen, was klar mit den stark dämpfenden Medis nicht gegangen wäre... mit den Worten: Das schaffen sie doch eh nie... stellen sie sich lieber noch auf einen langen Aufenthalt in der Psychiatrie ein, sie kommen so schnell nicht hier raus. Sie ist (nach langer Zeit) trotzdem raus, obwohl sie eigentlich noch am Ende war, und in der Psychiatrie zunehmend weiter abrutschte... und hat sich dann um eine stat. Therapie gekümmert. Dort hat man sie wieder runterdosiert und "aufgepäppelt" bzw. sie kam überhaupt erstmal wieder zu sich, was jemand nicht ist, der nur zugedröhnt ist... ging offensichtlich auch gut... konnte ihr Studium wieder aufnehmen, und hatte nur noch eine Basismedikamentation (die man ihr aber immer noch anmerkte... also ich möchte nicht wissen, wie sie vorher drauf war)... und meinte, das war das beste, was sie hat machen können, nicht länger in der Psychiatrie zu bleiben.

Andere, mit denen ich mich auch unterhielt, erlebten den Aufenthalt als hilfreiche Entlastung... aber es ist keine Behandlung wie wir sie kennen, sondern eher Krisenintervention. Insofern ist die Frage: Wie geht es dann weiter: Wieder bei jemanden, der dafür NULL Kompetenz UND persönliche Eignung zu haben scheint? Die Verfahren, die er erlernte, sind dafür ungeeignet... so hilfreich sie bei anderen Schwierigkeiten sein können (z.B. Gestalt oder systemische). Borderline und NLP oder irgendetwas energetisches: Fast lachhaft... aber ich weiß natürlich nicht, was er mit ihr anstellte. Ans Eingemachte gehen (was sie jetzt endlich konnte... nicht aber nach 10 Jahren seriöser Therapie), kann auch zum Zusammenklatschen führen, wenn jemand dann nicht auffangen kann... und damit meine ich nicht durch Heimbesuche... sondern dass man da auch manches selbst an die Hand kriegt. Gerade bei borderline, wenn man (krankheitsbedingt) eh in massivste Krisen rutschen kann.

Klar, manchmal geht es nicht anders... aber es ist relativ unbestritten, dass es solche und solche Einrichtungen gibt. Für sie kann ich es natürlich nicht beurteilen. Eine Zwangseinweisung (ZWANGSmaßnahme) oder bereits die Androhung derselben (das hat er getan à la sonst muss ich die Polizei rufen), kann allein Schaden anrichten... auch relativ unbestritten. Muss es aber nicht.

Eifersucht auf schlechte Befindlichkeiten, die intensivste Betreuung bei einem unqualifizierten Behandler erforderlich macht? Nee... echt nicht. Überlege lieber mal, was du unterstellst.

Aber um zum Thema zurückzukommen: Eine Heilpraktikerin schreibt ebenfalls:
Personen mit einer schweren Persönlichkeitsstörung, schweren Neurosen oder Psychosen darf ich als Heilpraktikerin nicht behandeln. In solchen Fällen würde ich Sie an einen niedergelassenen Spezialisten oder an ein spezialisiertes Institut einer Fachklinik verweisen.
http://www.psychotherapie-energetische.de/
Bei Erkrankungen, die in den psychiatrischen Bereich Fallen, scheint es echt grenzwertig zu sein, wenn er die Behandlung dennoch aufgenommen hat (relativ unbestritten sind Behandlungsverbote z.B. bei Psychosen, Schizophrenie, Wahn @ Co, also psychiatrischen Erkrankungen... und PS scheinen etwas uneinheitlicher gesehen werden, ob das nun eine psychiatrische oder psychische Erkrankungen ist, wobei es vermutlich auf den Schweregrad ankommt. Borderline zählt aber vermutlich per se als schwere Form der PS... und es wäre ausfindig zu machen, ob er damit von anfang an in die Hände eines Arztes oder PT verweisen hätte müssen (der auch einen ärztlichen Konsiliarbericht benötigt, bevor er die Behandlung aufnehmen darf).
Zuletzt geändert von stern am Mi., 19.10.2011, 14:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:38

candle. hat geschrieben:Ich habe nicht gesagt, dass eine Krankheit vorliegt, sondern eher eine projezierende rigide Ansicht.

Du unterstellst hier einfach mal ganz pauschal Eifersucht auf diese "sich kümmernde" Therapie. Was eine Frechheit ist.

Man könnte da genauso gut dir Eifersucht auf so eine Therapie unterstellen.

candle. hat geschrieben:
Die Realität für mich ist, dass ich sehr viele Leute in Therapie kenne, aber keinen einzigen, der/ die abhängig ist vom Therapeuten
Emotionale Abhängigkeit ist bei einer Borderline Persönlichkeitsstörung ein zentrales Problem und eher die Regel als die Ausnahme. Und zwar nicht nur Therapeuten gegenüber sondern zB auch bei Partnern und anderen Bezugspersonen.


Und wenn du das nicht glauben kannst, dann lies mal hier durch die Threads in denen es um emotionale Abhängigkeit von Therapeuten geht. Sie sind massenhaft vorhanden.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mi., 19.10.2011, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:40

Also das mit dem Abschießen habe ich auch eher nur aus dem Forum. Habe ich so noch nicht wirklich was von gehört.

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Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:43

candle. hat geschrieben:Also das mit dem Abschießen habe ich auch eher nur aus dem Forum

Ach ne, sag mal auf welchem Planeten lebst du?

Das ist DIE zentrale Intervention der Akutpsychiatrie. Und ist eben als AKUTbehandlung bei schweren psychischen Problemen auch durchaus in vielen Fällen angemessen.

Die Frage stellt sich nur, was dann nach ein paar Tagen weiter passiert.

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candle.
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:53

münchnerkindl hat geschrieben: Das ist DIE zentrale Intervention der Akutpsychiatrie. Und ist eben als AKUTbehandlung bei schweren psychischen Problemen auch durchaus in vielen Fällen angemessen.
Na also, darauf wollte ich gerne mal hinaus! Danke!

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stern
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 14:54

Die Realität für mich ist, dass ich sehr viele Leute in Therapie kenne, aber keinen einzigen, der/ die abhängig ist vom Therapeuten trotz so individueller Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Affektregulation bzw. die fehlende bzw. nur schwach ausgeprägte Fähigkeit dazu IST gerade DAS Hauptsymptom bei borderline (und mithin das Angewiesensein auf externe Formen der Emotionsregulation. Emotionale Abhängigkeit ist nur eine anderes Wort dafür, wenn man so will).
Also das mit dem Abschießen habe ich auch eher nur aus dem Forum
und ich schon selbst erlebt, nicht an mir selbst allerdings. Kann nötig sein. Kann auch auch sein, dass jemand zu tief in die Medikamentenkiste greift. Gibt beides!! Kann niemand hier wirklich beurteilen, noch am ehesten Elena. Mit einer hinreichende Medikamentendosis kriegt man jedenfall jeden platt, auch dich und mich, jeden... das verändert... so dass es auch natürlich auch nach außen merklich sein kann, z.B. motorisch... der Blick... die Art des Redens, usw.
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Beitrag Mi., 19.10.2011, 15:01

Also als ich damals akut die Psychotische Episode hatte war Abschiessen genau das richtige.

Und ich denke auch wenn jemand völlig "hysterisch" und emotional ausgerastet ist.

Aber nach ein paar Tagen chemieinduzierter Ruhe muss dann halt auch eine Reduzierung der Medikamente bzw wenn nötig die Einstellung auf eine vertretbare Dauermedikation und ein Therapieangebot passieren. Das ist was für mich eine gute Psychiatrie ausmacht und von einer schlechten unterscheidet.

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Beitrag Mi., 19.10.2011, 15:13

münchnerkindl hat geschrieben: Aber nach ein paar Tagen chemieinduzierter Ruhe muss dann halt auch eine Reduzierung der Medikamente bzw wenn nötig die Einstellung auf eine vertretbare Dauermedikation und ein Therapieangebot passieren. Das ist was für mich eine gute Psychiatrie ausmacht und von einer schlechten unterscheidet.
Genau so würde ich das auch meinen und is jetzt wissen wir nicht wie es weitergeht. Vielleicht mag Elena uns da auf dem Laufenden halten. Vielleicht unterstützt die Klinik ja auch in Bezug auf einen "richtigen" Therapeuten so wäre alles andere hoffentlich bald Schnee von gestern. Nach vorne blicken ist wohl immer am Sinnvollsten und nun wünsche ich deiner Freundin, Elena, auch eine Gute Genesung!

candle
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