Stalken?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Moonlight
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 30
Beiträge: 1

Beitrag Mi., 05.03.2008, 00:42

Hallo an alle Stalker,
oooh mir geht es da ähnlich wie Euch, und es beruhigt mich doch etwas, dass ich damit nicht ganz alleine bin. U.a. suche ich ebenfalls immer wieder die Straße auf, in der sich die Praxis meiner Therapeutin befindet, da es mir Sicherheit gibt. Gegoogelt hab ich ebenfalls x-mal, außerdem eifer ich ihrer Tochter nach, die ca. in meinem Alter ist

Ich habe mal gelesen, dass eine erfolgreiche Therapie sich dadurch auszeichnet, dass eine Übertragung stattgefunden hat. Von daher müssten die Therapeuten doch eigentlich viel Übung darin haben, so eine Übertragungsliebe aufzulösen. Habt Ihr mehr Infos zu diesem Thema?
Es interessiert mich brennend, da ich kurz vor Abschluss der Therapie stehe und kaum noch Hoffnung habe, dass sich die Übertragung vorher auflöst .
Wenn ich das Thema nicht anspreche, wird es übrigens von Ihr aus auch nicht thematisiert.

Diese "milde Form des Stalkings" empfinde ich z.T. als belastend - auf der anderen Seite wirkt es sich aber auch sehr positiv aus. Wenn ich die unterstützende, starke Therapeutin in Gedanken bei mir trage, dann dient es für mich als eine Art Stütze für den (noch) fehlenden inneren Halt. Vor kurzem hatte ich z. B. einen unschönen Traum, und während ich aufwachte war sie 'bei mir' und das beruhigte mich sehr. Möglicherweise bin ich schon auf dem richtigen Weg zum 'inneren Halt'?

Liebe situation: Du sprichst mir aus der Seele! Ich kenne dieses Gefühl, dass du als 'Fass ohne Boden' beschreibst allzu gut. Ich hatte immer gehofft, die Therapie würde mich stärken, aber der große Erfolg ist bisher ausgeblieben. Und das, obwohl ich mir alle Mühe gebe, Freundschaften zu schließen und zu pflegen, aktiv zu bleiben etc. In vielen Bereichen hat mich die Therapie schon weitergebracht, aber dieses große schwarze Loch bleibt

Die besten Wünsche,
Moonlight

Werbung

Benutzeravatar

Frühling
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 51
Beiträge: 1

Beitrag Mi., 05.03.2008, 09:03

Liebe Situation,

ich bin auch eine der vielen, der es genauso gegangen ist wie Dir. Habe viel gegoogelt und auch viel erfahren. Bin am Hause meines Therapeuten vorbei gefahren usw., aber immer so, dass mich nun ja niemand sieht, also immer innerhalb der Praxiszeiten. Ich wollte nicht gesehen werden.

Es scheint ja doch vielen so zu gehen, dass sie durch die Therapie sehr anhänglich werden, was aber ja auch kein Wunder ist.

Meine Therapie ist seit einem Jahr zu Ende. Und erst seitdem hat alles langsam nachgelassen. Aber wirklich nur langsam.

Ich habe mich aber auch dazu gezwungen das "Intensive Beschäftigen" mit meinem Thera zu reduzieren. Also auch nicht mehr da vorbeifahren. Es war nicht leicht.

Was mir am meisten geholfen hat, ist das Beschäftigen mit Dingen oder Menschen die einen sehr interessieren.
Und sei es nur die Arbeit. Je mehr man sich mit anderen Themen oder ähnlichem beschäftigt, desto mehr tritt der Therapeut in den Hintergrund.

Aber ich denke, dass kann erst richtig gelingen, wenn die Therapie beendet ist. Heute würde ich sie aus diesem Grunde sogar früher beendigen. Denn das ganze hat mir nicht gut getan.

Ansprechen konnte ich das Problem nicht richtig, aber ich glaube, er wäre gut gewesen. Ich hab mich aber nicht getraut.

Also, noch mal zusammenfassend. Das Wichtigste erscheint mir den Focus auf etwas anderes zu lenken. Wir müssen in unserem Leben etwas finden, was uns Inhalt gibt, dann tritt das Thema Therapie in uns zurück und füllt uns nicht mehr so aus.

Ich wünsche Dir alles gute und viel Erfolg.

Liebe Grüße Frühling

Benutzeravatar

Vetiver
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 42
Beiträge: 38

Beitrag Mi., 05.03.2008, 09:25

@ Moonlight

Hast du schon den Dialog "Ist das Übertragung?" hier im Forum gelesen, ist in diesem Bereich auf S. 2. Da geht's auch um das Auflösen von Übertragung, wenn ich mich recht erinnere.

Viele Grüße
vetiver

Benutzeravatar

Aditi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 53
Beiträge: 1089

Beitrag Mi., 05.03.2008, 12:14

situation hat geschrieben: Aber das ist ja das große Dilemma: Mutter wird’s mir nicht geben, Therapeutin auch nicht (war schon oft Thema), ich muss mich selber „bemuttern“. Toll. Die inneren Wünsche sind aber so groß, das schaff ich nicht. Geht das jemandem ähnlich? Das fühlt sich an wie ein großes, schwarzes Loch in mir drin, ein Faß ohne Boden. Keine Chance das zu füllen. Bin grad irgendwie sehr hoffnungslos, dass ich da mal rauskomme.
liebe situation!
mir fehlt da das wort "noch"!! noch geht es nicht! du wirst erleben dürfen, dass es möglich ist. schritt für schritt. so lange in deinen gedanken dieses "es geht nicht", "keine chance" ect. sitzt, gehts wirklich nicht. füge "noch" gedanklich und immer wieder ein, denn zuerst ist immer der gedanke und dann die verwirklichung.

mlg
aditi

Werbung

Benutzeravatar

Träumerin3
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 45
Beiträge: 22

Beitrag Mi., 05.03.2008, 16:55

Hallo zusammen,

hmm,m ich habe sehr interessiert alle eure Beiträge gelesen. Den Impuls, in das Auto meiner Therapeutin zu schauen, um (mehr) Privates von ihr zu erfahren, kann ich nur deswegen unterdrücken, weil ich befürchte, sie könnte es vom Fenster aus bemerken. Wenn ich zufällig in der Nähe der Praxis war/bin, habe ich immer ein ganz warmes Gefühl des Wohlbefindens. Ich gehe nicht absichtlich hin und stalke meiner Therapeutin auch nicht in der von euch beschriebenen Form hinterher, muss es auch nicht unterdrücken, es ist gar nicht mein Bedürfnis und war es auch nie.

Aaaber... ich hatte das Bedürfnis, meiner Therapeutin nachzueifern, also wenn sie mal was Privates erwähnt hat, hatte ich den Drang, es auch zu tun, z. B. Skilaufen, wobei ich sagen muss, das wollte ich immer schon mal ausprobieren, aber trotzdem. Oder ich hatte das nicht zu unterdrückende Bedürfnis, mich ähnlich zu kleiden wie sie (nicht komplett, aber so ein, zwei Kleidungsstücke, die ähnliche Farben haben mussten und in einem ähnlichen Kleidungsstil), eine Kurzhaarfrisur zu haben wie sie, die gleiche Uhr zu tragen. Ich musste mich dafür nie verbiegen, ich mag ihren Stil einfach sehr. Ich schreibe in der Vergangenheitsform, weil sich das sehr stark zu Beginn meiner Analyse vor 3 Jahren entwickelt hat, wir auch im Laufe der Zeit nach und nach darüber gesprochen haben und dieser starke Wunsch zurzeit zurückgeht (aber noch nicht komplett weg ist). Auch mir war das darüber Reden megapeinlich, das mit der Frisur hat sie wahrscheinlich damals bemerkt - oder auch nicht, ich nahm es jedenfalls an und mochte kaum in die nächste Stunde. Nach und nach konnte ich dann gaaaanz vorsichtig darüber reden, wie gesagt, peinlicher gings kaum. Ich konnte das nicht ändern damals, der Drang war einach immer zu stark und ich habe ihm dann auch eigentlich gerne nachgegeben, weil ich mich dann so gut und mit ihr verbunden und stärker fühlte.

Mich würde interessieren: kennt das jemand? Ist doch wirklich nicht normal, oder? (Also ich kann für mich schon erklären woher es kommt, aber trotzdem...).

Gespannte Grüße
Träumerin3

Benutzeravatar

julia xyz
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 21
Beiträge: 32

Beitrag Mi., 05.03.2008, 18:42

Also gegooglet habe ich auch schon eifrig und mich würde auch brennend interessieren, wie meine Therapeutin sich außerhalb der Therapieräume "bewegt". Ich glaube das hängt aber, wie hier auch schon erwähnt wurde nur damit zusammen, dass ich so wenig/bzw. gar nichts über sie weiß, sie mir immer so aufmerksam zuhört und sich für mich interessiert, alles so lieb aufnimmt was ich sage und mich so zu nehmen scheint wie ich bin ( wobei ich auch eine Mutter habe die mich so annimmt, also ist die Thera bei mir keine Ersatz Mutter oderso).

Wenn sie mir jetzt was von sich privat erzählen würde, dann wäre das Bedürfnis wahrscheinlich weg, nach ihr zu googeln, ihr aufzulauern.. Aber das will ich nicht. >Ich finds irgendwie viel spannender mir einfach in der Fantasie auszumalen, wie das Privatleben meiner Thera aussieht.
Letzte Nacht habe ich sogar von ihr geträumt..
Ich mache mir aber schon etwas Sorgen, was passiert wenn die Therapie zu Ende ist. Schon jetzt finde ich das die Stunde viiiiiiel zu schnell umgehen.

Benutzeravatar

Irrgarten
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 60

Beitrag Mi., 05.03.2008, 18:52

Mich würde interessieren: kennt das jemand? Ist doch wirklich nicht normal, oder? (Also ich kann für mich schon erklären woher es kommt, aber trotzdem...). Oder ich hatte das nicht zu unterdrückende Bedürfnis, mich ähnlich zu kleiden wie sie (nicht komplett, aber so ein, zwei Kleidungsstücke, die ähnliche Farben haben mussten und in einem ähnlichen Kleidungsstil), eine Kurzhaarfrisur zu haben wie sie, die gleiche Uhr zu tragen.
Hallo Träumerin3,

neee also das kenne ich gar nicht das ich jemanden nacheifere. Im Gegenteil, wenn 10 Leute eine rote Hose anziehen, ziehe ich mit Sicherheit eine andersfarbige an, nur mal so als Beispiel.

Ich hasse "Gruppenzwang", denn eigene Zwänge habe ich bereits zur Genüge die mir das Leben schwer machen.

Aber interessant wie das jeder einzelne hier für sich sieht.

Liebe Grüße

Benutzeravatar

coco
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 49

Beitrag Mi., 05.03.2008, 22:15

Hallo ihr,
Ich kann euch gut verstehen. Ich habe auch schon nachgeschaut, wo meine (jetzt ehemalige) Therapeutin wohnt, bin am Haus vorbeigelaufen (aber auch nur als ich definitiv wusste, sie ist im Urlaub), schaue manchaml auf der Homepage ihres Orchesters (sie spielt Geige), wann sie Proben hat, etc...und gehe natürlich auf ihre Konzerte, sofern sie denn hier in dieser Stadt sind.
Ich kämpfe aber auch stark gegen diese Impulse an. Sobald ich mich dabei ertappe, irgendwohin zu gehen, bloss weil sie eventuell vorbeikommen könnte, gehe ich absichtlich einen Umweg, um eben NICHT wegen ihr irgendwo vorbeizugehen. Es geht fast schon soweit, dass ich mich dann dabei ertappe, bestimmte Wege zu meiden, weil ich sie ja gerne gehen würde, weil ich sie dann ja sehen würde. Wenn ich dann wieder merke, dass ich WEGEN ihr, Wege meide, denke ich mir "Das kann's auch nicht sein" und gehe sie wieder. Was ich damit sagen will, ich mache zwar eigentlich außer googeln wenig von dem, was andere so beschreiben, denke aber trotzdem ständig an sie, wo sie gerade ist, etc... Einmal bin ich ihr auf der Straße begegnet und war überhaupt nicht überrascht, weil ich ohnehin die ganze Zeit an sie gedacht hatte und ob sie mir vielleicht begegnen könnte, etc...
Seufz, ich frage mich bei einem welchen Prozentsatz an Patienten es so ist?? Ob vielleicht der eine "Stalker" den anderen auf der Straße trifft? Ob vielleicht die Leute, die neben mir im Philharmoniekonzert sitzen auch alles Patienten von ihr sind?? Oder haben die meisten Leute diese Bedürfnisse gar nicht?!
Nur mal so gedacht....
Liebe Grüße,
Eure Coco

Benutzeravatar

Vetiver
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 42
Beiträge: 38

Beitrag Fr., 07.03.2008, 12:50

@ Träumerin

Auch das kenne ich gut. Ich bin irgendwie so ein komplett anderer Typ als meine Therapeutin. Dennoch war es so, dass bestimmte Dinge, die ich mich so nicht getraut hätte, irgendwie leichter gingen, wenn ich sie an ihr sah.
Ein bißchen war das auch wie eine Erlaubnis, die ich mir selbst bisher nicht gegeben hatte. Ich fand z.B. die Farbkombination ihrer Kleidung oft total neu und spannend. Ich selbst hatte immer nur schwarz an. Und so habe ich mich nach und nach getraut, auch mal andere Farben zu tragen. Und zuerst waren das die Farben, die ich von ihr kannte.

Das mit der Kleidung ist nur ein Beispiel, aber beim Verhalten ist das ja genauso. Ich lerne ja auch z.B. an ihren Reaktionen auf was, was ich bei mir selbst immer stark verurteile, dass es ein anderes Verhalten gibt. Sie zeigt mir damit eine Alternative, die mir dadurch ja auch näher rückt und sich vielleicht sogar in mir einnistet.

Und mit der Kleidung oder der Frisur ist das vielleicht einfach ein Ausprobieren und Erforschen, wie sich Dinge anfühlen, die sie trägt oder Beschäftigungen anfühlen, mit denen sie ihre Zeit verbringt.

Das hat zumindest für mich nichts damit zu tun, dass ich ansonsten gerne immer und ständig konform wäre mit anderen.

Dennoch hängt da letztendlich natürlich auch der Wunsch drin, ihr irgendwie dadurch gefühlt näher zu kommen. Also mal wieder ein Beziehungsthema, für das man sich die merkwürdigsten Trainingsmethoden sucht....
Ich finde, diese englische Redewendung "To walk in somebodies shoes" trifft das ganz gut, wenn man das mal als Nähe-Wunsch betrachtet.

Außerdem, und das ist ein dritter Aspekt, möchten die meisten sicherlich von ihrer Therapeutin gemocht und respektiert werden. Und da kann der Schluss nahe liegen, dass man das über größtmögliche Ähnlichkeit hinkriegt. Aber das ist sicherlich ein Trugschluss, denke ich.

Liebe Grüße
Vetiver

Benutzeravatar

Flugente
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 40
Beiträge: 570

Beitrag Sa., 08.03.2008, 10:09

Vetiver hat geschrieben:Außerdem, und das ist ein dritter Aspekt, möchten die meisten sicherlich von ihrer Therapeutin gemocht und respektiert werden. Und da kann der Schluss nahe liegen, dass man das über größtmögliche Ähnlichkeit hinkriegt. Aber das ist sicherlich ein Trugschluss, denke ich.
Das ist ganz sicher ein Trugschluss, denn man macht sich beim Gegenüber nicht unbedingt sympathischer, indem man ihn imitiert.

Was mich teilweise wirklich erschreckt ist, eure Altersangaben zu lesen. Dieses Verhalten passt eher in die früher TeenagerZeit, in der man vielleicht einfach noch nicht weiß wer oder wie man selber ist und ausprobiert mal der oder mal der zu sein (je nach gegenwärtigem Idol).

Ich denke bei solchen Auswüchsen wäre es in der Tat nicht schlecht, wenn man das in der Therapie anspricht, dann habt ihr am ehesten die Möglichkeit wieder zu eurer eigenen Identität zu finden bzw. eine aufzubauen. Eure Theras schmeißen sich da sicher mit Vergnügen an die Arbeit

Liebe Grüße
Flugente
Eisberg voraus!

Benutzeravatar

Carpe diem
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 39
Beiträge: 25

Beitrag Sa., 08.03.2008, 18:16

Flugente hat geschrieben: Was mich teilweise wirklich erschreckt ist, eure Altersangaben zu lesen. Dieses Verhalten passt eher in die früher TeenagerZeit, in der man vielleicht einfach noch nicht weiß wer oder wie man selber ist und ausprobiert mal der oder mal der zu sein (je nach gegenwärtigem Idol).
Hallo Flugente, dies hat mit dem Alter nichts zu tun, die Sehnsucht nach Anerkennung, sicher auch Liebe, Zuwendung, das Gefühl jemanden nahe sein zu wollen usw., dies sind in jedem Alter normale Bedürfnisse. Fraglich bleibt die Grenzüberschreitung, wann beginnt Stalken? Anschließen kann ich mich deiner Meinung, sich dem Thera zu öffnen, denn dies scheint für mich der einzige Weg zu sein, zu heilen und sich weiteres Leid zu ersparen. Ich glaube man muss immer vorsichtig sein mit seinen Empfehlungen und auch Kritiken, oft kann man sich nur dann ein Urteil erlauben, wenn man die Situation selber erlebt hat, bzw. sie durchleiden mußte. Allen vermeitlichen Stalkern wünsche ich einfach nur verdammt viel Kraft! Eure Carpe diem
Der Tod ist die Befreiung aus einer viel zu engen Hülle, das Leben der Weg dorthin.

Benutzeravatar

Irrgarten
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 60

Beitrag Sa., 08.03.2008, 18:28

die Sehnsucht nach Anerkennung, sicher auch Liebe, Zuwendung, das Gefühl jemanden nahe sein zu wollen usw., dies sind in jedem Alter normale Bedürfnisse.
... klar das hat für mich nichts mit dem Alter zu tun.

Aber wobei ich Denkprobleme habe und ich nicht verstehe, was das damit zu tun hat, wie und ob man jemanden ähnlich sein muß um Liebe und Anerkennung zu bekommen?

Also mich persönlich würde das eher verschrecken wenn ich merke, das mir jemand Fremdes immer ähnlicher wird.

Na ja alles muß ich nicht verstehen, aber vielleicht kommt mir noch die Erleuchtung.

Liebe Grüße

Benutzeravatar

Carpe diem
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 39
Beiträge: 25

Beitrag Sa., 08.03.2008, 18:41

[quote="Irrgarten.

Aber wobei ich Denkprobleme habe und ich nicht verstehe, was das damit zu tun hat, wie und ob man jemanden ähnlich sein muß um Liebe und Anerkennung zu bekommen?
[/quote]

Wie immer im Leben hat jeder seine eigene Art und Weise, manche haben vielleicht ein Idol, dem sie nacheifern, und bei manchen ist dies eben der Thera. Ich kann gut verstehen, dass man im Leben nach Menschen sucht, bei denen vermeitlich alles besser läuft, die vielleicht glücklicher und stärker sind, man braucht vielleicht im Leben, wenn es nicht so rund läuft, gute positive Vorbilder, denen man nacheifern möchte. Schließlich macht man ja auch eine Therapie, weil man Hilfe braucht, und vielleicht sind dies ja auch die Krüken, die man zum Gehen braucht, bis man ohne gehen kann. Aber wichtig ist, es gibt Grenzen, und auch ein Thera braucht diese. LG
Der Tod ist die Befreiung aus einer viel zu engen Hülle, das Leben der Weg dorthin.

Benutzeravatar

Irrgarten
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 60

Beitrag Sa., 08.03.2008, 18:57

Wie immer im Leben hat jeder seine eigene Art und Weise,
.... und genau deshalb finde ich die Diskussion sehr interessant, und ich versuche zu verstehen warum andere das anders sehen.

Code: Alles auswählen

Ich kann gut verstehen, dass man im Leben nach Menschen sucht, bei denen vermeitlich alles besser läuft, die vielleicht glücklicher und stärker sind, man braucht vielleicht im Leben, wenn es nicht so rund läuft, gute positive Vorbilder, denen man nacheifern möchte
.... aber woher weiß man das, was für andere Leute Glück bedeutet bei denen alles rund läuft, einen auch selber glücklich machen würde, wenn man es selber denn hätte?

Ja gut, das merkt man dann, wenn man es ausprobiert. hmmmm..... denke nochmal darüber nach

Liebe Grüße

Benutzeravatar

Carpe diem
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 39
Beiträge: 25

Beitrag Sa., 08.03.2008, 20:11

[quote="Irrgarten.... aber woher weiß man das, was für andere Leute Glück bedeutet bei denen alles rund läuft, einen auch selber glücklich machen würde, wenn man es selber denn hätte?

Ja gut, das merkt man dann, wenn man es ausprobiert. hmmmm..... denke nochmal darüber nach

Liebe Grüße[/quote]
Hallo Irrgarten, ich glaube alle die eine Therapie machen, wollen sich bestimmt nicht vorstellen, dass der Thera vielleicht auch nicht ganz so glücklich, ganz so stark, toll und schön etc. ist, wie er rüberkommt. Wir wollen vielleicht alle einfach nur auch das Recht haben zu glauben, dass es Menschen gibt, die es besser hinbekommen, als wir es im Moment schaffen. Träumen ist doch etwas sehr hilfreiches und der Thera ist da unser Vorbild. Der der Antworten weiß, bzw. wissen sollte, der der uns gute Ratschläge gibt, keiner hat wirklich die Kraft sich vorzustellen, dass bei dem oder bei der auch nicht alles so toll ist, wie es scheint, und dass muss man auch nicht, eine Therapie ist doch dafür da um Kraft zu finden, um träumen zu dürfen, um sich anlehnen zu dürfen und zu denken, dass der der da ist, auch das Kraftpotential hat, uns zu halten, es ist sicher schön der Person die uns in der Therapie gegenüber sitzt nachzueifern, ein positives Bild unser selbst zu erkennen - nur die Grenzen müssen wir dabei beachten. Vielleicht sollte sich jeder einmal überlegen, dass er oder sie sogar etwas viel bessers sein kann, als der der ihm da gerade gegenübersitzt, ich glaube schon jeder hat die Kraft, und die Vollkommenheit, die er braucht, diese Reserven sollte der Thera in jedem finden und fördern, dann hört auch das Stalken auf, denn dann hat man sich selber wieder gefunden, und weiß wieviel Kraft man wirklich selber hat. Hört sich toll an, und ich arbeite jeden Tag neu an dieser Erkenntnis, aber ich glaube es lohnt sich. LG
Der Tod ist die Befreiung aus einer viel zu engen Hülle, das Leben der Weg dorthin.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag