Überlegungen - ist mein Therapeut der richtige für mich

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Atara
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 16:42

wenn du dich bei einem therapeuten vorstellst, und deine problematik schilderst, kann er dir sagen welche form von therapie
für dich am besten ist. zumidest war das bei mir so.
ich wusste auch nicht welche art von therapie ich machen sollte. ich hatte null plan.
ich schilderte meine ganzen probleme, ängste etc. nach dem 3 gespräch sagte sie mir, dass sie denkt,
dass ich am besten in einer psychoanalyse aufgehoben sei.
die habe ich dann auch bei ihr angefangen und bin mittendrin.

therapeutensuche ist bestimmt totaler psychostreß. aber mir gings so schlecht, dass
ich das garnicht mitbekam das es streß war oder so, ka. ich war einfach heilfroh dass da jemand war
der mir zuhört und der mich aufnimmt.
ich hatte aber bei ihr auch gleich ein gutes gefühl. das sollte man natürlich berücksichtigen.

ich hatte vor 10 jahren mal erstgespräche mit einer therapeutin, ich war da glaub 4 mal,
die war mir so unsymphatisch dass ich da nimmer hinbin.

also auch bissl auf dein bauchgefühl achten... und sich darauf auch verlassen...
siehst ja was dabei rauskam bei deinem thera jetzt.

gehs an, fang an adressen rauszusuchen...
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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*Miri*
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 16:46

Hab gestern schon wieder bisschen nach Adressen geschaut.
Aber ich hab echt Panik vor den Telefonaten. Spätestens wenn das Freizeichen kommt krieg ich die Panik.
Aber ja,... ich weiß ja, das sich nichts ändern kann, wenn ich nicht aktiv werde.

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Atara
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 16:55

versuch dran zu denken, dass das jemand sein könnte der dir helfen kann,
der dir gut tut, und der dir symphatisch sein könnte...
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*Miri*
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 17:05

ich versuchs

muss ich die laufende Thera dann erst beenden? Ich hab so Angst irgendwas falsch zu machen.

Ich frag mich nur gerade was ist Ziel von so einer Therapie. Wenn es das Ziel ist, zu funktionieren, dann hab ich das ja wieder erreicht. Ist es in dieser Welt möglich überhaupt sowas wie eine gewisse Grundzufriedenheit zu erreichen? Erwarte ich vielleicht einfach zu viel?
Hab ich überhaupt das Recht Therapie in Anspruch zu nehmen, wenn ich doch derzeit alle offensichtlich destruktiven Verhaltensweisen abgelegt habe.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 17:13

*Miri* hat geschrieben: Hab ich überhaupt das Recht Therapie in Anspruch zu nehmen, wenn ich doch derzeit alle offensichtlich destruktiven Verhaltensweisen abgelegt habe.
Gegenfrage:

Es gibt viele Leute die psychisch krank sind die grundsätzlich kaum bis garkeine ernsthaft destruktiven Verhaltensweisen aufweisen sondern einfach "nur" für sich im stillen Kämmerlein depressiv, ängstlich oÄ sind. Sollen die alle kein Recht auf eine Therapie haben?

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Atara
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 17:22

wenn du eine andere therapeutin oder therapeuten gefiunden haben solltest, und dir sicher bist, dass du da bleiben willst,
teilst du das deinem jetzigem thera mit.
der will dann wissen warum du woanders hinwillst. kannst ja sagen warum, hast ja dann nichsts mehr zu befürchten.
er ist dann verpflichten die unterlagen an den neuen thera weiterzugeben, (soweit ich das weiß)...

funktionieren tun wir alle irgendwie. fragt sich nur wie gut oder schlecht, oder?
ich denke das es an jedem selbst liegt was er von sich oder der welt erwartet...
und inwieweit man damit zufrieden ist mit dem was in einem ist und was von außen kommt...
keine ahnung ich bin da glaub unfähig auf deine fragen eine sinnvolle antwort zu geben...
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*Miri*
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 17:37

münchnerkindl, nein, sicher, klar ist das nicht abhängig davon. Aber mir fällt es schwer mir selbst so das Recht dazu zu geben. Noch viel mehr, da ja der Thera anscheinend auch der meinung ist, dass ich die wöchentlichen Termine nicht brauche.
Ja ich habe mein Ängste, aber ich lass mich davon kaum einschränken. Ich krieg manchmal panik unter Menschen, aber das merkt mir keiner an, und selten lass ich mich davon in meinem Alltag einschränken.
Ich geh raus, sitz so wenig wie möglich zu Hause. Such mir Beschäftigungen.
Ja, ich steh ständig unter Spannung, aber ja... vielleicht hat der Thera ja recht.. und es ist einfach so.
Vielleicht ist es ok, wenn ich mich einfach nicht mit all dem beschäftige, mit dem ich mich nicht beschäftigen will.
Ach ich weiß auch nicht... ich bin einfach jetzt nur komplett verunsichert.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 17:58

Atara hat geschrieben:wenn du eine andere therapeutin oder therapeuten gefiunden haben solltest, und dir sicher bist, dass du da bleiben willst,
teilst du das deinem jetzigem thera mit..

Die Frage ist: Zahlt die Krankenkasse Probatorische Sitzungen bei anderen Therapeuten während eine Therapie noch läuft? Dies wäre bei der Krankenkasse zu klären.

Und was soll es bringen eine Therapie fortzuführen wenn man eh klar sieht daß man sie beenden will weil man sich mit Therapie sogar belasteter fühlt als ohne..

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Aisha40
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 18:01

Hi Miri,

und meinst du das du das Funktionieren dein Leben lang durchhälst. Natürlich muss man bei einigen Sachen funktionieren, aber du solltest auch lernen deine Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen.

Bei mir hat das mit dem Funktionieren bis zum Zusammenbruch geklappt. Der Zusammenbruch kam als eine neue Belastung bzw. Retraumatisierung kan.Jetzt kann ich nicht mehr funktionieren, ich kann nicht mehr Arbeiten, die Ängste und Panik ist so stark geworden, dass ich kaum noch unter Menschen gehen kann und oft zu Hause allein bin.

Und es sicher schwer einen geeigneten Therapeuten zu suchen und zu finden. Ich würde auch mit dem neuen Therapeuten über den alten sprechen, wenn er gut ist wird er verstehen, warum es in der alten Therapie nicht lief und für den Wechsel alles vorbereiten. über die Therapierichtung würde ich mir nicht soviel Gedanken machen, ausser du weißt selber was du brauchst, z. B. Traumatherapie dann ist es wichtig, dass der Therapeut sich damit auskennt.

Für die Suche wünsche ich dir viel Kraft und Ausdauer.

LG Aisha

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 18:04

*Miri* hat geschrieben: Ja ich habe mein Ängste, aber ich lass mich davon kaum einschränken. Ich krieg manchmal panik unter Menschen, aber das merkt mir keiner an, und selten lass ich mich davon in meinem Alltag einschränken.
Ich geh raus, sitz so wenig wie möglich zu Hause. Such mir Beschäftigungen..
Äh, und wenn ich dir sage, daß mir überhaupt niemand anmerkt daß ich psychisch krank bin und die Leute immer recht erstaunt sind wenn ich erzähle daß ich aufgrund einer psychischen Krankheit berentet bin?

Klar bist du davon eingeschränkt. Du kannst zwar physisch im Aussen tun was ein Gesunder tut, aber was nutzt dir das wenn es dir trotzdem emotional mies geht. Und du rennst vor dir selbst davon. Weil für einen Gesunden ist es überhaupt kein Problem mal zuhause abzugammeln. Nein, es ist geradezu notwendig als Entspannung mal einfach nur alleine zu sein und nichts grossartiges zu tun. Aber so etwas grundlegendes wie mal einen Tag auf dem Sofa zu verbringen und alleine auszuspannen scheinst du nicht tun zu können.

Aisha40 hat geschrieben:Hi Miri,

und meinst du das du das Funktionieren dein Leben lang durchhälst.

Sehe ich genauso. Ein Funktionieren zu erzwingen bezahlst du irgendwann. Weil das ist so anstrengend daß es mit der zeit enorm an das bischen noch vorhandene Substanz geht. Irgendwann kommt dann ein Burn Out oder eine sonstige kleine Zusatzbelastung bringt dann den Zusammenbruch.

Und dann wird es noch härter was zu verändern und zu verbessern weil du dann noch mehr destabilisiert bist.

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*Miri*
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 18:44

ja, im Prinzip seh ich das haargenauso wie ihr. Nur die Aussagen von diesem Thera verunsichern mich halt und lassen mich so zweifeln.
wisst ihr, mein Verhalten kann ich beeinflussen, kann ich ändern, darüber habe ich die Kontrolle.
Aber nicht über meine Gefühle, über meine Emotionen, über meine Ängste. und das macht mir Angst.

Ein Tag nur auf dem Sofa verbringen ist für mich Horror. Ich mache es, heute z.B. weil ich weiß, wohin es mich führt wenn ich es nicht tue. Es führt mich dahin wo ich vor einem halben Jahr war. Als so gut wie gar nichts mehr ging.. und ich trotzdem das notwendigste immer weitergemacht habe. Ich zwinge mich dazu, von entspannen ist es trotzdem weit entfernt. Aber ich erlaube zumindest meinen Körper die Ruhe.
Mein Therapeut fragte mich letztens was ich machen würde, wenn ich wieder dahinkommen würde. Ich habe geantwortet, das ich weitermachen würde, wie immer.. ich mache immer weiter. funktioniere.
Er fand das gut.
Wunderbar. Im Prinzip weiß ich aber, dass es das falscheste ist was ich machen kann. Es war so im nachhinein betrachtet sehr grenzwürdig,.. diese Zeit. Ich habe nämlich so die Ahnung das ich solange weitermache, bis gar nichts mehr geht, ich aber dann wohl ehr nicht Hilfe hole, und sage jetzt geht gar nichts mehr. Sondern dann will ich weg. ganz weg. und im nachhinein betrachtet macht es mir ganz schön Angst wie ich damals teilweise gedacht habe.
Und auch heute, wo es mir besser geht, kann ich mich manchmal nicht den Gedanken verwehren.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 18:56

*Miri* hat geschrieben:ja, im Prinzip seh ich das haargenauso wie ihr. Nur die Aussagen von diesem Thera verunsichern mich halt und lassen mich so zweifeln. .
Dann wäre es wirklich gut wenn du aufhörst da weiter hinzugehen!

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Atara
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 19:14

*Miri* hat geschrieben: Ein Tag nur auf dem Sofa verbringen ist für mich Horror. Ich mache es, heute z.B. weil ich weiß, wohin es mich führt wenn ich es nicht tue. Es führt mich dahin wo ich vor einem halben Jahr war. Als so gut wie gar nichts mehr ging.. und ich trotzdem das notwendigste immer weitergemacht habe. Ich zwinge mich dazu, von entspannen ist es trotzdem weit entfernt. Aber ich erlaube zumindest meinen Körper die Ruhe.
Mein Therapeut fragte mich letztens was ich machen würde, wenn ich wieder dahinkommen würde. Ich habe geantwortet, das ich weitermachen würde, wie immer.. ich mache immer weiter. funktioniere.
Er fand das gut.
er fand das gut? eh, ich weiß ja nicht, aber etwas zu unterstützen was du selbst nicht gut findest?? ich verstehe dem seine aussage nicht...
der müsste doch begriffen haben dass du da eine störung hast? und dann findet er es gut das du immer so weitermachst...
*kopf schüttelt*
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*Miri*
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 19:55

ja, er hält das für eine "gute Strategie"
klar, er hat schon auch gesagt, dass ich halt darauf achten soll auch Pausen einzulegen. Mir eben die Pausen zu gönnen. ja das weiß ich auch.
Hab ich damals ja aber auch... ganz einfach aus dem Grund das gar nichts mehr ging. Ich zu erschöpft war um überhaupt vor die Tür zu gehen. Ich war am Ende.
Aber wie hieß es so schön... "ist halt so, muss ich akzeptieren"
Ich habe auf der Arbeit nicht mehr funktioniert, bin regelmäßig abgedriftet... schadet ja nichts, dann läufts da halt mal nicht so gut. Ich meine, mir ist schon klar, dass es kein Weltuntergang ist, wenn ich mal keine 120% mehr liefere. Aber ich hab nen Job, trage da Verantwortung, und muss die erfüllen. So im nachhinein betrachtet, war ich nicht mehr arbeitsfähig.

Klar, jetzt kann man sagen, es ist ja jetzt wieder besser. Irgendwoher muss das ja kommen. Nur das ich diese extremen Phasen eben schon sehr lange kenne. Phasen in denen ich voller Energie bin, nur unterwegs bin, viel Energie in den Aufbau eines "normalen" Lebens stecke... bis der Umschwung kommt, und gar nichts mehr geht. So oft in meinem Leben habe ich mich aus diesen Tiefphasen auch wieder selbst herausgekämpft. Da sprech ich der Therapie jetzt eigentlich nichts zu, das war schon lange davor auch so.

Das hauptproblem ist wohl, das er sich blenden lässt von der lächelnden funktionierenden Fassade.
Er meine Gefühlsebene völlig außen vor lässt. Aber da brauche ich Hilfe.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 20:32

Aber wenn du solche phasenweisen Schwankungen eh schon immer hattest und deine jetzige "bessere " Phase mit der Therapie nichts zu tun hat, dann hat die Therapie nichts gebracht, und dann ist anzunehmen, daß du in Zukunft auch weiterhin solche Einbrüche haben wirst.

Was willst du dann noch mit der Therapie? Das ist doch völlig sinnlos.

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